Häusliche Gewalt. Definition Gewalt/häusliche Gewalt Formen der Gewalt Indikatoren der Gewalt Auswirkungen der Gewalt

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Transkript:

Häusliche Gewalt Definition Gewalt/häusliche Gewalt Formen der Gewalt Indikatoren der Gewalt Auswirkungen der Gewalt

Gewalt/Streit Streit: eine Auseinandersetzung zwischen Personen, die gleich stark sind Interessenkonflikt Gewalt: ungleiche Stärke-/Machtverhältnisse (z. B. körperlich stärker, bewaffnet, mehr Geld) benützt diese Ungleichheit, um Interessen durchzusetzen eine/r unterliegt

Definition: Häusliche Gewalt Häusliche Gewalt richtet sich überwiegend gegen Frauen und spielt sich in deren sozialem Nahbereich ab. Diese Art der Gewalt steht in enger Verbindung mit ungleichen Machtverhältnissen und umfasst ein Spektrum von verschiedenen Gewaltformen, die sowohl psychische als auch körperliche Folgeschäden für die Betroffenen und deren Kinder haben. Häusliche Gewalt zielt auf die Aufrechterhaltung von Macht und Kontrolle in einer Beziehung.

Formen der Gewalt Physische Gewalt Physische Gewalt äußert sich als körperlicher Angriff gegen eine Person und kann vom Schubsen, Stoßen, Schlagen, Würgen, An-den-Haaren ziehen über Ohrfeigen, das Zufügen von Tritt- und Brandwunden, tätliche Angriffe mit Gegenständen, Schlag-, Stich-, oder Schusswaffen bis hin zu Tötungsdelikten reichen.

Formen der Gewalt Psychische Gewalt: Unter psychischer Gewalt versteht man Handlungen und Verhaltensweisen, Worte, welche die Identität und den Selbstwert gefährden und beeinträchtigen, z. B. Beschimpfungen, Kontrollverhalten, Drohung, soziale Isolation, Mord- und Suizidandrohungen (auch gegenüber Dritten); Erpressungen, Druckausüben durch Beschädigung persönlicher Gegenstände und/oder Quälen bis Töten von Haustieren.

Formen der Gewalt Sexualisierte Gewalt: Unter sexualisierter Gewalt versteht man jede aktive oder passive Form von Sexualität und Sexualpraktiken gegen den Willen der Frau. Dazu gehören jede Nötigung zum Sex (auch mit Dritten oder Vermittlung an Dritte gegen Geld), jede Erniedrigung im Bereich der Sexualität bis hin zur Vergewaltigung. Bei Frauen aus bestimmten Kulturkreisen ist die Genitalverstümmelung mit zu berücksichtigen.

Indikatoren für Gewalt Angst, Nervosität, Angst vor dem Mann Verletzungen häufig an Kopf, Hals, Nacken, Brustkorb, Unterleib Verletzung während Schwangerschaft mehrere Verletzungen, verschieden alte Verletzungen psychosomatische oder psychische Beschwerden

Indikatoren für Gewalt auffallendes Verhalten des Mannes (überaktiv, beherrschend) Frau will nicht über Ursachen von Verletzungen sprechen Ungereimtheiten hinsichtlich Art und Ursachen von Verletzungen große Zeitspanne zwischen Zeitpunkt der Verletzung und Arztbesuch, Häufigkeit

Auswirkungen von Gewalt Verletzungen ungewollte Schwangerschaften, Fehlgeburten Angstzustände, Erschöpfung, Depression, Schlaf- und Essstörungen Posttraumatische Belastungsstörung (PBTS) Narben der Gewalt - kein (Selbst-) Vertrauen

Museumstraße 27/III, 6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)512 571313 Fax: +43 (0)512 573942 Regionalstelle Kitzbühel: Sozial- und Gesundheitssprengel Hornweg 19, 6370 Kitzbühel E-Mail: office@gewaltschutzzentrum-tirol.at www.gewaltschutzzentrum-tirol.at

Verein für Gewaltprävention, Opferhilfe und Opferschutz Gewaltschutzzentrum Erweiterung der Zielgruppen Erweiterung des regionalen Angebots Prozessbegleitung Präventionsberatung, Schulungsangebote Präventionsprojekte Interventionsstelle Kernaufgaben lt. Auftragsvertrag mit dem Bundesministerium für Inneres und dem Bundeskanzleramt Sektion Frauen

Grundsätze unserer Arbeit Verschwiegenheit Parteilichkeit oberste Priorität: Wille der Klientin/des Klienten Stärkung (Empowerment)

Gewaltschutzgesetz 3 Säulen polizeiliche Wegweisung/Betretungsverbot bezirksgerichtliche Einstweilige Verfügung proaktive Unterstützung durch die Interventionsstellen/Gewaltschutzzentren