Planungsbüro für Landschafts- & Tierökologie, Wolf Lederer

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Transkript:

Artenschutzrechtlicher achbeitrag zum Teilflächennutzungsplan Windenergie der Stadt Büren Teil I: Erfassung der Avifauna Planungsbüro für Landschafts- & Tierökologie, Wolf Lederer

Artenschutzrechtlicher achbeitrag zum Teilflächennutzungsplan Windenergie der Stadt Büren Teil I: Erfassung der Avifauna Auftraggeber: Stadt Büren Königstr. 16/18 D-33142 Büren Entwurfsverfasser: Planungsbüro für Landschafts- und Tierökologie, Wolf Lederer Mühlenstr. 18 59590 eseke Tel. 02942-2411 ax: 02942-2419 e-mail: info@buero-lederer.de Bearbeitung: W. Lederer Umweltplaner Ökologie) Projektleiter) A. Kämpfer-Lauenstein Dipl.-orstwirt Projektbearbeitung) K. Struwe Dipl.-Ing. H) IS-Bearbeitung) Stand: 13. Januar 2015

Inhaltsverzeichnis I Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis... I 1. Veranlassung... 1 2. Material und Methoden... 2 2.1 Untersuchungsgebiet... 2 2.2 Erfassungsmethode... 2 3. Ergebnisse... 5 3.1 Vorkommen planungsrelevanter Vogelarten... 5 4. Zusammenfassung... 11 5. Verwendete rundlagen... 12 6. Anhang... 14 6.1 Planungsrelevante Arten für das ebiet der Stadt Büren... 14 Karten: Karte 1: Vorkommen ausgewählter planungsrelevanter Vogelarten 2009-2014)

1. Veranlassung 1 1. Veranlassung Im Rahmen der durchzuführenden Änderung des lächennutzungsplanes hier: Teilflächennutzungsplan Windenergie ) ist das gesamte ebiet der Stadt Büren nach einheitlichen Kriterien auf geeignete Vorrangflächen für die Windenergienutzung hin zu untersuchen, wobei die derzeitige Rechtssprechung zu beachten ist, um auf Dauer Rechtssicherheit zu erlangen. Dabei wird das emeindegebiet in Bezug auf alle potenziellen Windkraftstandorte untersucht, um eine ergebnissoffene Abwägung vorzubereiten. Die Stadt Büren macht damit von der Möglichkeit des 35 Abs. 3 Satz 3 Baugesetzbuch BauB) ebrauch, im lächennutzungsplan NP) geeignete ebiete im Außenbereich der Stadt als Vorrangflächen für die Windenergienutzung, wie auch im aktuellen NP, darzustellen, in denen Windkraftanlagen dann ausdrücklich zugelassen sind. Damit wird ausdrücklich bezweckt, dass diese Ausweisung von Windvorrangflächen der Zulässigkeit von außerhalb dieser lächen geplanten Windenergieanlagen als öffentlicher Belang entgegengehalten wird mit der olge, dass die Errichtung von Windenergieanlagen außerhalb der dargestellten Vorrangflächen in der Regel nicht zulässig ist. Dies betrifft auch die Windenergieanlagen, die in der Vergangenheit außerhalb der bestehenden und der neu auf der rundlage des 35 Abs. 1 BauB) darzustellenden Konzentrationsflächen als Einzelanlagen genehmigt und errichtet worden sind. Durch diese Planung sollen die verschiedensten öffentlichen z.b. Artenschutz) wie privaten Belange und Nutzungsansprüche an den reiraum angemessen berücksichtigt werden und einerseits der Windenergienutzung die vom esetzgeber gewollte Entfaltungsmöglichkeit gegeben werden, andererseites aber eine unkontrollierte Entwicklung der Windenergienutzung im Stadtgebiet ausgeschlossen werden. Waldflächen wurden von der emeinde für die Anlage von Windvorrangzonen ausgeschlossen, da hinreichend Offenlandflächen zur Verfügung stehen. Im diesem Zusammenhang wurde unser Büro von der Stadt Büren im Sommer 2014 beauftragt, die dafür erforderliche artenschutzrechtliche Prüfung durchzuführen. Eine Erfassung der planungsrelevanten und artenschutzrechtlich relevanten Tierarten Zielarten, insbesondere der Vögel und ledermäuse) wurde bereits in den Jahren 2009 und 2010 durchgeführt und durch aktuelle Bestandserfassungen 2014) der Biostation Senne/Kreis Paderborn zu den Arten Rot- und Schwarzmilan sowie Wachtelkönig ergänzt. Der hier vorgelegte Teil I umfasst die Darstellung der planungsrelevanten Vogelarten, der Teil II umfasst die Darstellung der ledermäuse. In einem weiteren Schritt wird die Bewertung der Ergebnisse Teil III) im Zusammenhang mit konkreten Suchräumen für Windkraftkonzentrationszonen wurde unter Beachtung der aktuellen Rechtssprechung OV NRW Urteil v. 01.07.2013) vorgenommen.

2. Material und Methoden 2 2. Material und Methoden 2.1 Untersuchungsgebiet Das Untersuchungsgebiet vgl. Anhang 1im Teil III) umfasst das ebiet der emeinde Büren und damit ca. 171 km². Es wird geprägt durch seine Lage zwischen der Westfälischen Bucht und dem Sauerland sowie durch die beiden lüsse Alme und Afte, wobei letztere in Büren in die größere Alme mündet. Der geologische Untergrund besteht überwiegend aus Kalkgesteinen aus der Kreidezeit, im Süden auch Muschelkalk), die von einer unterschiedlich mächtigen Lößauflage bedeckt sind. Das Relief wird geprägt von den Hochebenen des Haarstranges im Norden und den durch zahlreiche Nebenarme von Afte und Alme stark zerfurchten Hochplateaus im Süden des emeindegebietes. Das Klima ist mit milden Wintern und hohen Niederschlägen eher atlantisch geprägt. Die Jahresmitteltemperaturen reichen von 7,0 C in den H ochlagen bis 8,5 C in den tieferen Lagen der Hellwegbörde. Die Potenzielle natürliche Vegetation des ebietes sind überwiegend Buchenwälder, je nach Ausgangsgestein und Bodentyp Waldmeister- Buchenwälder, lattergras-buchenwälder oder Hainsimsen-Buchenwälder, in den größeren Talauen auch Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder. Heute wird die Landschaft geprägt von großen Waldgebieten, ackerbaulich genutzten Hochebenen und Bachtälern mit überwiegender rünlandnutzung. Die Siedlungen liegen meistens in den Tälern und seltener am Rande der Hochebenen Weiberg und Barkhausen). 2.2 Erfassungsmethode Auf der Basis der Empfehlungen des Niedersächsischen Landkreistages NLT 2007, 2014) und des Leitfadens Umsetzung des Arten und Habitatschutzes bei der Planung und enehmigung von Windenergieanlagen in Nordrhein-Westfalen MKULNV & LANUV NRW 2013) wurden die planungsrelevanten Vogel-Arten s. LANUV, Aufstellung für z. B. MTB Büren) im emeindegebiet Büren, insbesondere in der Nähe der potentiellen Windkraftkonzentrationszonen = Suchräume für Windkraft-Konzentrationszonen; zur estlegung dieser Bereiche siehe Begründung zum Teilflächennutzungsplan Windenergie Büren, 2014), in 2009 mittels Kartierung erfasst. Zur Erfassung der Brutvögel und ihrer Nahrungshabitate wurden ca. 8 Begehungen zwischen Januar und Mitte Juli, davon zwei nachts zur Erfassung von Eulen und Wachtel/Wachtelkönig durchgeführt. Zur Erfassung von Rastvögeln wurden u.a. monatliche Zählungen von ebruar bis April und August bis Dezember 2009 insbesondere in den agrarisch genutzten Landschaftsräumen durchgeführt. Die Erfassung der Brutvögel erfolgte artspezifisch in Anlehnung an die Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands SÜDBECK et al. 2005). Darüberhinaus wurden auch Beobachtungsdaten des Wiesenweihenbeauftragten des Landes NRW bis einschließlich 2014 HUBERTUS ILLNER schriftl. Mitt.) berücksichtigt. Ebenso wurden die Ergebnisse der avifaunistischen Untersuchungen im Bereich der geplanten Windparks Brenken/Moosbruch und Wewelsburg/Strautefeld SCHNELL 2009a) sowie die Einschätzung der efährdung des Rotmilans und weiterer planungsrelevanter Arten durch die Errichtung zweier Windenergieanlagen auf dem Mühlenberg bei Büren-Weine SCHNELL

2. Material und Methoden 3 2009b) ausgewertet und mitberücksichtigt. Weiterhin wurden die aktuellen Bestandserfassungen der Biostation Senne/Kreis Paderborn zu den Arten Rot- und Schwarzmilan sowie Wachtelkönig aus den Jahren 2013 und 2014 berücksichtigt. Tab. 1: Begehungen zur Erfassung der Brut- und Rastvögel und der Durchzügler Datum Uhrzeit Witterung 03.03.2009 09.00-15.00 sonnig, ca. 5 C, schwacher W ind um SW 04.03.2009 09.00-17.00 diesig, zeitw. sonnig, ca. 6-11 C 12.03.2009 10.00-16.00 bedeckt, ca. 5 C, schw. - mä ß. Wind um SW 20.03.2009 15.00-21.30 sonnig, ca. 5-8 C 27.03.2009 14.00-19.00 wolkig, Regenschauer, ca. 10 C 30.03.2009 14.00-22.30 sonnig, ca. 8-12 C 31.03.2009 13.00-16.30 sonnig, ca. 14 C 07.04.2009 09.00-12.00 sonnig, ca. 14-21 C 09.04.2009 09.00-13.00 sonnig, ca.13-19 C 15.04.2009 11.00-14.00 sonnig, ca. 18-24 C 16.04.2009 09.00-15.00 sonnig, ca. 16-22 C 21.04.2009 09.00-15.00 sonnig, ca. 12-21 C 22.04.2009 09.00-15.00 bedeckt, später auflockernd, ca. 7-13 C 30.04.2009 09.00-14.00 trüb, später auflockernd, ca. 11-16 C 13.05.2009 12.00-15.00 wechselnd bewölkt, ca. 14-17 C 14.05.2009 14.00-17.30 wechselnd bewölkt, ca. 19-20 C 26.05.2009 09.00-14.00 wechselnd bewölkt, ca. 12-18 C 27.05.2009 09.00-16.00 wechselnd bewölkt, ca. 12-19 C 28.05.2009 09.00-23.00 wechselnd bewölkt, ca. 10-16 C 04.06.2009 09.00-14.00 stark bew., fr. NW-Wind, ca. 10-12 C 08.06.2009 09.00-15.00 wechs. bew., fr. NW-Wind, ca. 12-17 C 17.06.2009 15.00-22.30 wechs. bew., schw. SW-Wind, ca. 15-20 23.06.2009 10.00-13.30 wechs. bew., schw. NW-Wind, ca. 18-21 25.06.2009 09.00-13.00 gering bew., ca. 18-23 C 30.06.2009 09.00-13.00 gering bew., später Schauer, ca. 20-25 C 13.07.2009 10.00-13.00 gering bew, schw. SW-Wind, ca. 17-22 C 23.07.2009 14.00-17.00 wechs. bew., Regenschauer, ca. 17 C 24.07.2009 09.00-13.00 wechs. bew., bis 19 C 27.07.2009 10.00-14.00 gering bew., ca. 20-27 C 31.07.2009 09.30-13.30 leicht bewölkt, ca. 17-21 C 13.08.2009 08.00-13.30 gering bew., ca. 15-20 C 14.08.2009 08.00-11.00 gering bew., ca. 15-20 C 20.08.2009 08.30-12.00 gering bew., ca. 21-25 C

2. Material und Methoden 4 21.08.2009 16.00-20.00 gering bew., ca. 21-25 C 30.08.2009 16.00-21.00 wechs. bew., ca. 17-20 C 17.09.2009 10.00-12.00 wechs. bew., ca. 13-15 C 18.09.2009 10.00-12.00 sonnig, ca. 16-19 C 21.09.2009 16.00-18.00 gering bew., ca. 18-20 C 22.09.2009 17.00-19.00 gering bew., ca. 21-23 C 22.10.2009 09.00-12.00 wechs. bew., ca. 6-9 C 16.12.2009 09.00-13.00 sonnig, schw. SW-Wind, ca. 0-3 C 14.02.2010 18.00-19.30 ger. bewölkt, ca. 5 bis 7 C 24.02.2010 15.30-19.00 ger. bewölkt, schw. SW-Wind, ca. 4-8 C

Ergebnisse 5 3. Ergebnisse Im folgenden werden die Vorkommen derjenigen planungsrelevanten Vogelarten dargestellt vgl. Karte 1), von denen bekannt ist, daß sie durch den Betrieb von Windkraftanlagen beeinträchtigt werden können z. B. durch Kollision, Meideverhalten oder Lärm) vgl. z. B. PIELA 2010) oder deren Brutplätze durch den Bau der Anlagen beeinträchtigt werden z. B. Rebhuhn, Wiesenpieper, Neuntöter etc.). 3.1 Vorkommen planungsrelevanter Vogelarten Schwarzstorch Ciconia nigra) Status: streng geschützt, Anhang I Vogelschutzrichtlinie, Rote Liste D: nicht gefährdet, Rote Liste NRW: 3 S gefährdet, ohne Schutzmaßnahmen höhere efährdungskategorie), Bestand in NRW: ca. 80 Brutpaare. Der Schwarzstorch ist seit langen Jahren regelmäßiger Brutvogel im Ringelsteiner Wald. Inzwischen 2014) gibt es dort 2 gleichzeitig besetzte Brutreviere im südlichen und nördlichen Teil des Ringelsteiner Waldes. Ein weiteres Brutrevier existiert im Leiberger Wald, wobei der Brutstandort auf dem ebiet der emeinde Bad Wünnenberg liegt. Zur Nahrungssuche nutzt dieses Schwarzstorchpaar u. a. die zahlreichen Bäche im Leiberger Wald auch auf Bürener emeindegebiet. Schwarzmilan Milvus migrans) Status: streng geschützt, Anhang I Vogelschutzrichtlinie, Rote Liste D: nicht gefährdet, Rote Liste NRW: nicht gefährdet, Bestand in NRW: ca. 20-25 Brutpaare. Vom Schwarzmilan liegen insgesamt bis zu 4 Brutnachweise vor Hönkerfeld, Nadel, Mackeloh und Sandwiese), wobei die jährlichen Bestandsschwankungen noch größer sind als beim Rotmilan. Damit brütet ein erheblicher Teil 16-20 %) der nordrhein-westfälischen Population im Bereich der emeinde Büren. Zur Nahrungssuche flogen die Schwarzmilane ähnlich wie Rotmilane in ebiete, die bis zu 5 ausnahmsweise auch bis zu 10 km) von den Horststandorten entfernt lagen..). Im Bereich der gesamten Hellwegbörde zwischen Unna und Salzkotten = Norddeutsche Mittelgebirgsschwelle, bedeutsamer Vogelzugkorridor, vgl. Anhang 3) befinden sich im Spätsommer/Herbst wenige Schwarzmilan-Schlafplätze meist an den Rotmilan-Schlafplätzen, s.u.) mit wechselnden Anzahlen 2-8 Tieren/Schlafplatz). Insgesamt rasten pro Saison mehrere Dutzend Schwarzmilane im Bereich der Schlafplätze um Büren. Rotmilan Milvus milvus)

Ergebnisse 6 Status: weltweite Verbreitung nur auf Teile von Europa beschränkt, Weltpopulation ca. 25.000 Brutpaare, 60% des Weltbestandes siedeln in D D trägt besondere Verantwortung für diese Art), streng geschützt, Anhang I Vogelschutzrichtlinie, Rote Liste D: nicht gefährdet, Rote Liste NRW: 3 gefährdet), Bestand in NRW: ca. 420-510 Revierpaare, Bestand im Kreis PB: ca. 50-60 Brutreviere zzgl. Nichtbrütern in einzelnen Jahren bis zu 84 Revierpaare) > 10 % des nordrhein-westfälischen Bestandes) Vom Rotmilan liegen Nachweise von bis zu 18 Revieren in guten Jahren z. B. 2013) im Bereich der emeinde Büren vor Biologische Station Kreis Paderborn / Senne 2014), das entspricht etwa 3,5 % der nordrhein-westfälischen Population vgl. BRUNE et al. 2002). Ein seit mehreren Jahren jährlich durchgängig zwischen Ende Juli und Anfang Oktober besetzter größerer Schlafplatz des Rotmilans mindestens 15 bis 35 Ex.) befindet sich im Raum Weine/Siddinghausen/Meiste s. Karte 1). Auch wenn sich die einzelnen Schlafplätze von Jahr zu Jahr verlagern können, werden die Schlafplatzgebiete doch mit einer sehr hohen Konstanz über Jahre hinweg genutzt. Weitere regelmäßig genutzte Schlafplätze befinden sich im Raum Hegensdorf und im Raum Steinhausen/Eickhoff. Im Bereich der gesamten Hellwegbörde zwischen Unna und Salzkotten) befinden sich im Spätsommer/Herbst lediglich 5-10 Rotmilan-Schlafplatzgebiete mit wechselnden Anzahlen 10-80 Tieren/Schlafplatz). Insgesamt rasten pro Saison mehrere Hundert Rotmilane im Bereich der Schlafplätze um Büren vgl JOEST et al. 2012). Wespenbussard Pernis apivorus) Status: streng geschützt, Anhang I Vogelschutzrichtlinie, Rote Liste D: nicht gefährdet, Rote Liste NRW: stark gefährdet, Bestand in NRW: < 350 Brutpaare. Beim Wespenbussard konnten insgesamt 5 Brutreviere ermittelt werden, je eins im nördlichen Teil der Brenker Mark, im Bereich Wewelsholz/Schorn, im Raum südlich von Siddinghausen und 2 im Ahdener Talgrund. Rohrweihe Circus aeruginosus) Status: streng geschützt, Anhang I Vogelschutzrichtlinie, Rote Liste D: nicht gefährdet, Rote Liste NRW: 3 S gefährdet, ohne Schutzmaßnahmen höhere efährdungskategorie), Bestand in NRW: ca. 110-120 Brutpaare. Die Rohrweihe konnte nicht als Brutvogel im Untersuchungsgebiet nachgewiesen werden. Allerdings konnten nahrungssuchende adulte Rohrweihen während der Brutzeit in zahlreichen eldfluren, so in Wünne/Strautefeld, im Moosbruch, östlich der Brenker Mark, nördlich Weine, im Oberfeld, südwestlich Büren und im Raum Hegensdorf beobachtet werden. Im August 2009 wurden bis zu 3 juvenile Rohrweihen über einen längeren Zeitraum östlich von Hegensdorf beobachtet, die möglicherweise jenseits der emeindegrenze groß geworden sind.

Ergebnisse 7 Kornweihe Circus cyaneus) Status: streng geschützt, Anhang I Vogelschutzrichtlinie, Rote Liste D: vom Aussterben bedroht, Rote Liste NRW: ausgestorben, Bestand in NRW: unregelmäßig 1-2 Brutpaare. Die Kornweihe konnte nur relativ selten und in wenigen eldfluren beobachtet werden, so südlich Steinhausen und in Wünne-Strautefeld. In mäusereichen Jahren brüten in der Hellwegbörde einzelne Paare. Im Bereich der Stadt Büren ist die Kornweihe ein regelmäßiger Durchzügler und Wintergast. Wiesenweihe Circus pygargus) Status: streng geschützt, Anhang I Vogelschutzrichtlinie, Rote Liste D: 2 stark gefährdet, Rote Liste NRW: 1 S vom Aussterben bedroht, ohne Schutzmaßnahmen höhere efährdungskategorie), Bestand in NRW: ca. 30-40 Brutpaare. Von der Wiesenweihe liegen aus 2009 zwei Brutnachweise aus der eldflur östlich von Steinhausen vor. In den Jahren danach bis 2014) brütete in dieser eldflur in der Regel nur ein Paar. Die Männchen dieser Brutpaare jagen häufig auf den Hochebenen südlich von Büren ebenso im Moosbruch und in Wünne/Strautefeld), da sie hier auf den flachgründigen Böden günstige Nahrungshabitate vorfinden mdl. Mitteilung Weihenbeauftragter H. Illner 2009). Das etreide ist nicht so wüchsig und steht lückiger als auf den tiefgründigen Böden der tieferen Lagen der Hellwegbörde und erleichtert so die Nahrungssuche für die Wiesenweihe. Ein weiteres Brutpaar der Wiesenweihe brütet regelmäßig außerhalb des emeindegebietes bei Oberntudorf und fliegt zur Nahrungssuche häufig in die eldfluren Moosbruch und Wünne/Strautefeld. Wanderfalke alco peregrinus) Status: streng geschützt, Anhang I Vogelschutzrichtlinie, Rote Liste D: 3 gefährdet), Rote Liste NRW: x S nicht gefährdet, ohne Schutzmaßnahmen höhere efährdungskategorie), Bestand in NRW: ca. 82 Brutpaare. Der Wanderfalke konnte an seinem traditionellem Brutplatz in der Autobahnbrücke A 44) im Almetal bestätigt werden. Auch an der Autobahnbrücke über das riedenstal konnte der Wanderfalke beobachtet werden. Nach Auskunft von Martin Lindner, der alljährlich im Hochsauerlandkreis und im südlichen Kreis Paderborn die Wanderfalkenbrutplätze kontrolliert, fand dort 2009 eine erfolglose Brut statt während sich an dem langjährigen Brutplatz über der Alme nur ein einzelnes Tier ohne Brutpartner und ohne, dass eine Brut stattgefunden hat, aufgehalten hat. Baumfalke alco subbuteo)

Ergebnisse 8 Status: streng geschützt, Rote Liste D: 3 gefährdet), Rote Liste NRW: 3 gefährdet), Bestand in NRW: ca. 300-350 Brutpaare. Vom Baumfalken liegen Beobachtungen wie beutetragende Exemplare und Paare mit Revierverhalten vor, die Hinweise zu insgesamt 3 Bruten lieferten: im Raum Wewelsholz, am Stocklied und nördlich vom Moosbruch. Rebhuhn Perdix perdix) Status: besonders geschützt, Rote Liste D: 2 stark gefährdet), Rote Liste NRW: 2 S stark gefährdet, ohne Schutzmaßnahmen höhere efährdungskategorie), Bestand in NRW: ca. 15.000 Brutpaare. Das Rebhuhn kommt auf dem ebiet der emeinde Büren nur in einigen wenigen eldfluren vor, so östlich von Steinhausen, nördlich von Weine, im Oberfeld südwestlich von Büren und rund um Barkhausen. Insgesamt wurden in 2009 11 Brutpaare erfasst. Wachtel Coturnix coturnix) Status: besonders geschützt, Rote Liste D: x nicht gefährdet), Rote Liste NRW: 2 S stark gefährdet, ohne Schutzmaßnahmen höhere efährdungskategorie), Bestand in NRW: ca. 2-3.000 Brutpaare. Insgesamt konnten rufende Wachteln an 11 Standorten s. Karte 1) nachgewiesen werden, verteilt auf nahezu alle größeren eldfluren. Eine Häufung von Rufstandorten konnte auf dem Oberfeld und in den eldfluren nördlich von Hegensdorf festgestellt werden. Wachtelkönig Crex crex) Status: streng geschützt, Anhang I Vogelschutzrichtlinie, Rote Liste D: 2 stark gefährdet), Rote Liste NRW: 1 S vom Aussterben bedroht, ohne Schutzmaßnahmen höhere efährdungskategorie), Bestand in NRW: ca. 100-200 Brutpaare. In 2009 konnten insgesamt 5 Rufer, davon einer im Moosbruch und 4 in der eldflur Wünne/Strautefeld, festgestellt werden. Alle konnten mehrfach über einen langen Zeitraum von Mai bis Juli) verhört werden, so dass hier auch von Bruten ausgegangen werden muß. Aus 2014 liegen Nachweise rufender Wachtelkönige aus der eldflur nördlich von Hegensdorf und bei Altenböddeken vor. Kiebitz Vanellus vanellus)

Ergebnisse 9 Status: streng geschützt, Rote Liste D: 2 stark gefährdet), Rote Liste NRW: 3 gefährdet), Bestand in NRW: ca. 20-27.000 Brutpaare. Eine kleine Brutkolonie des Kiebitzes mit 4-5 Brutpaaren wurde auf einem Maisacker im Oberfeld festgestellt s. Karte 1), die auch aktuell noch existiert. Es handelt sich um die einzige und letzte Brutkolonie des Kiebitzes auf dem ebiet der emeinde Büren. Als Durchzügler wurde die Art im Oberfeld und in der eldflur nördlich von Hegensdorf nachgewiesen. oldregenpfeifer Pluvialis apricaria) Status: streng geschützt, Anhang I Vogelschutzrichtlinie, Rote Liste D: 1 vom Aussterben bedroht), Rote Liste NRW: 0 ausgestorben) Der oldregenpfeifer kommt in Nordrhein-Westfalen als regelmäßiger Durchzügler vor, als Brutvogel ist die Art ausgestorben. Die Brutgebiete der bei uns rastendenden Durchzügler befinden sich vor allem in den Tundren Nordeuropas und Nordrusslands. Durchzüglertrupps mit bis zu 100 Exemplaren wurden 2013 vor allem im Sintfeld nordöstlcih von Hegensdorf nachgewiesen. Uhu Bubo bubo) Status: streng geschützt, Anhang I Vogelschutzrichtlinie, Rote Liste D: 3 gefährdet), Rote Liste NRW: V S Vorwarnliste, ohne Schutzmaßnahmen höhere efährdungskategorie), Bestand in NRW: ca. 180-200 Brutpaare. Der Uhu kommt im Bürener Raum vor allem im Bereich von Steinbrüchen vor. Brutzeitnachweise gelangen an 3 Orten: im Steinbruch nördlich von Büren, im Wewelsholz mit Steinbruch am östlichen Rand) und in einem Steinbruch im Almetal bei Siddinghausen s. Karte 1). Weitere Brutstandorte existieren angrenzend an das emeindegebiet südöstlich Niederntudorf, bei Meiste und bei Bleiwäsche. Im Jahr 2005 wurde an einer Windkraftanlage bei Barkhausen ein toter Uhu gefunden, der offensichtlich mit der Windkraftanlage kollidiert ist. Waldohreule Asio otus) Status: streng geschützt, Rote Liste D: x nicht gefährdet), Rote Liste NRW: 3 gefährdet), Bestand in NRW: ca. 4.000 Brutpaare. Die Waldohreule ist auf dem ebiet der emeinde Büren noch regelmäßiger Brutvogel. Es wurden insgesamt 6 Brutreviere der Waldohreule erfasst s. Karte 1). Darüberhinaus ist jedoch mit weiteren Vorkommen zu rechnen.

Ergebnisse 10 Wiesenpieper Anthus pratensis) Status: besonders geschützt, Rote Liste D: x nicht gefährdet), Rote Liste NRW: 2 stark gefährdet), Bestand in NRW: ca. 8.000 Brutpaare. 5 Brutreviere wurden im Moosbruch festgestellt. Dabei scheint es sich um das einzige Vorkommen dieser Art auf dem emeindegebiet Bürens zu handeln. Die Art besiedelt die hier noch zahlreich vorhandenen raswege in einer ansonsten ackerbaulich genutzten eldflur. Neuntöter Lanius collurio) Status: besonders geschützt, Anhang I Vogelschutzrichtlinie, Rote Liste D: x nicht gefährdet), Rote Liste NRW: V Vorwarnliste), Bestand in NRW: ca. 7.000 Brutpaare. Vom Neuntöter konnten insgesamt 14 Brutreviere erfasst werden. Schwerpunkte des Vorkommens dieser Art lagen im westlichen Teil des Moosbruches, im Raum Weine/Siddinghausen und im Raum Harth/Weiberg. Raubwürger Lanius excubitor) Status: streng geschützt, Rote Liste D: 1 vom Aussterben bedroht), Rote Liste NRW: 1 S vom Aussterben bedroht, ohne Schutzmaßnahmen höhere efährdungskategorie), Bestand in NRW: ca. 50 Brutpaare. 3 Winterreviere des Raubwürgers konnten nachgewiesen werden, davon eins im Moosbruch, eins im Haiperfeld und eins bei Weine s. Karte 1). Ein Brutnachweis gelang nicht.

4. Zusammenfassung 11 4. Zusammenfassung Im Zuge einer Zielartenerfassung wurden auf dem ebiet der emeinde Büren im Jahr 2009 mit Ergänzungen aus 2013 und 2014) zahlreiche Brutvogelarten erfasst, die zu den sog. planungsrelevanten Arten im Zusammenhang mit dem 44 BNatSch) zählen und bei Planungen hier: estlegung von Windkraftkonzentrationszonen auf Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung) auf mögliche artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach 44 BNatSch zu überprüfen sind. Darunter waren auch zahlreiche Arten, die als empfindlich gegenüber der Anlage und dem Betrieb von) Windkraftanlagen gelten und daher bei der Ausweisung von Windkraftkonzentrationszonen in der lächennutzungsplanung emeinde Büren in besonderer Weise zu berücksichtigen sind, wie z. B. die streng geschützten Arten Schwarzstorch, Rot- und Schwarzmilan, Rohr-, Korn- und Wiesenweihe, Baum- und Wanderfalke, Wachtel, Wachtelkönig, Kiebitz und Uhu. Darüberhinaus wurden auch Durchzügler, Nahrungs- und Wintergäste erfasst. Dabei konnten vor allem im westlichen Teil des emeindegebietes überregional) bedeutsame Rast-, Mauser- und Schlafplätze des Rotmilans und Schwarzmilans erfasst werden.

5. Verwendete rundlagen 12 5. Verwendete rundlagen BIOLOISCHE STATION KREIS PADERBORN / SENNE 2014): Ergebnisbericht zur Erfassung des Rotmilans im Kreis Paderborn 2014. utachten im Auftrag der WestfalenWIND mbh. BNATSCH esetz über Naturschutz und Landschaftspflege Bundesnaturschutzgesetz) vom 12.12.2007 BBl. I Nr. 63 vom 17.12.2007 S. 2873). BOYE, P., R. HUTTERER & H. BEHNKE 1998): Rote Liste der Säugetiere Mammalia). In: Bundesamt für Naturschutz Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Schr.-R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. Heft 55: 33-39. BRUNE, J., E. UTHMANN, M. JÖBES & A. MÜLLER 2002): Zur Verbreitung und Bestandssituation des Rotmilans Milvus milvus) in Nordrhein-Westfalen. Charadrius 38 H. 3): 122-138. ELDMANN, R., R. HUTTERER & H. VIERHAUS 1999): Rote Liste der gefährdeten Säugetiere in Nordrhein-Westfalen 3. assung, mit Artenverzeichnis). in: Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und orsten / Landesamt für Agrarordnung NRW Hrsg.) 1999): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen und Tiere in Nordrhein-Westfalen, 3. assg. LÖB-Schr.R. 17: 307-324. ELLERMANN, M. & M. SCHREIBER 2007): Schutz wildlebender Tiere und Pflanzen in staatlichen Planungs- und Zulassungsverfahren Leitfaden für die Praxis. Springer, Berlin Heidelberg New York. KIEL, E.-. 2005): Artenschutz in achplanungen Anmerkungen zu planungsrelevanten Arten und fachlichen Prüfschritten. LÖB-Mitt. 1/05: 12-17. KIEL, E.-. 2007): Praktische Arbeitshilfen für die artenschutzrechtliche Prüfung in NRW. UVP-Report 21 3): 178-181. KIEL, E.-. 2007): Erhaltungszustand der H-Arten in NRW. Ergebnisse des H-Berichts 2001-2006. Natur in NRW 32 2): 12-17. LA-VSW LÄNDER-ARBEITSEMEINSCHAT DER VOELSCHUTZWARTEN) 2007): Abstandsregelungen für Windenergieanlagen zu bedeutsamen Vogellebensräumen sowie Brutplätzen ausgewählter Vogelarten. Berichte zum Vogelschutz 44: 151-153. LANDESAMT ÜR NATUR, UMWELT UND VERBRAUCHERSCHUTZ NORDRHEIN-WESTALEN LANUV) 2015): eschützte Arten in Nordrhein-Westfalen, - <http://www.naturschutz-fachinformationssystemenrw.de/artenschutz/de/arten/gruppe>, abgerufen am 08.01.2015 LASKE, V., K. NOTTMEYER-LINDEN & K. CONRADS Hrsg.) 1991): Die Vögel Bielefelds Ein Atlas der Brutvögel 1986-1988 und weitere Beiträge zur Avifauna. Reihe ILEX- Bücher Natur Bd. 2, 366 S. NIEDERSÄCHSISCHEN LANDKREISTA NLT Hrsg.) 2007): Hinweise zur Berücksichtigung des Naturschutzes und der Landschaftspflege sowie zur Durchführung der Umweltprüfung und Umweltverträglichkeitsprüfung bei Standortplanung und Zulassung von Windenergieanlagen. Hannover, 30 S. NICOLAI, B., E. ÜNTHER & M. HELLMANN 2009): Artenschutz beim Rotmilan Zur aktuellen Situation in seinem Welt-Verbreitungszentrum Deutschland/Sachsen-Anhalt rundlagen, Probleme, Aussichten). Naturschutz und Landschaftsplanung 41 H. 3): 69-77.

5. Verwendete rundlagen 13 PIELA, A. 2010): Tierökologische Abstandskriterien bei der Errichtung von Windenergieanlagen in Brandenburg TAK) Ein Beitrag zur Konfliktbewältigung im Spannungsfeld Vogel- und ledermausschutz Windenergie. Natur und Landschaft 85 H. 2): 51-60. Richtlinie 79/403/EW des Rates vom 2. April 1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten, Abl. L 103 vom 25.4.1979, zuletzt geändert durch Verordnung E Nr. 807/2003 des Rates vom 14. April 2003, Abl. L 122 vom 16.5.2003. Richtlinie 92/43/EW des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen, Abl. L 206 vom 22.7.1992, zuletzt geändert durch Verordnung E) 1882/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. September 2003, Abl. L 284 vom 31.10.2003. SCHNELL, K. 2009a): Ergebnisse der avifaunistischen Untersuchungen im Bereich der geplanten Windparks Brenken/Moosbruch und Wewelsburg/Strautefeld Abschlussbericht mit Ergänzungen zur Erfassung möglicher Schlafplätze des Rotmilans). unveröff. utachten im Auftrag der Wewelsburger Windenergie mbh & Co. K, September 2009. SÜDBECK, P., H. ANDRETZKE, S. ISCHER, K. EDEON, T. SCHIKORE, K. SCHRÖDER & C. SUDELDT Hrsg.; 2005): Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. Radolfzell. SÜDBECK, P., H.-. BAUER, M. BOSCHERT, P. BOYE & W. KNIE 2007): Rote Liste der Brutvögel Deutschlands, 4. assung, 30. November 2007. - Ber. Vogelschutz 44: 23-81. SUDMANN, S. R., C. RÜNEBER, A. HEEMANN,. HERHAUS, J. MÖLLE, K. NOTTMEYER- LINDEN, W. SCHUBERT, W. VON DEWITZ, M. JÖBES & J. WEISS 2009): Rote Liste der gefährdeten Brutvogelarten Nordrhein-Westfalens 5. assung gekürzte Online- Version. NWO & LANUV Hrsg.). Erschienen im März 2009.

6. Anhang 14 6. Anhang 6.1 Planungsrelevante Arten für das ebiet der Stadt Büren MTB 4417 Quadranten 1-4, Stand: 08.01.2015): ruppe Art Status Säugetiere Braunes Langohr Art vorhanden Breitflügelfledermaus Art vorhanden roßer Abendsegler Art vorhanden U roßes Mausohr Art vorhanden U U Kleine Bartfledermaus Art vorhanden Wasserfledermaus Art vorhanden Zwergfledermaus Art vorhanden Erhaltungszustand Erhaltungszustand Bemerkung in NRW ATL) in NRW KON) Vögel Baumfalke sicher brütend U U Baumpieper sicher brütend U U Eisvogel sicher brütend Erlenzeisig sicher brütend eldlerche sicher brütend U- U- eldschwirl sicher brütend eldsperling sicher brütend U U artenrotschwanz sicher brütend U- U- rauammer sicher brütend S S raureiher sicher brütend rauspecht sicher brütend U- U- Habicht sicher brütend Kiebitz sicher brütend Kleinspecht sicher brütend Kolkrabe sicher brütend U+ U+ Kornweihe Wintergast Kuckuck sicher brütend U- U- Mäusebussard sicher brütend Mehlschwalbe sicher brütend - - Nachtigall sicher brütend Neuntöter sicher brütend U Pirol sicher brütend U- U- Raubwürger sicher brütend S S Rauchschwalbe sicher brütend - - Rebhuhn sicher brütend U U Rotmilan sicher brütend S U Schleiereule sicher brütend Schwarzmilan sicher brütend U+ Schwarzspecht sicher brütend Sperber sicher brütend

6. Anhang 15 Tafelente sicher brütend S Teichhuhn sicher brütend Teichrohrsänger sicher brütend Turmfalke sicher brütend Turteltaube sicher brütend U- U- Uhu sicher brütend U+ U+ Wachtel sicher brütend U U beobachtet zur Wachtelkönig Brutzeit S S Waldkauz sicher brütend Waldlaubsänger sicher brütend U Waldohreule sicher brütend Waldschnepfe sicher brütend Wespenbussard sicher brütend U U Wiesenpieper sicher brütend - - Wiesenweihe sicher brütend S S Zwergtaucher sicher brütend Käfer Eremit, Juchtenkäfer Art vorhanden S S Erläuterung: = günstig, U = ungünstig / unzureichend, S = ungünstig / mittel - schlecht; - = negative Bestandsentwicklung, + = positive Bestandsentwicklung, ATL = atlantische Region, KON = Kontinentale Region

Legende Stadtgrenze Suchräume 1-8 Brutvögel 2009-2014 3b) Wulfeshagen Nord = 2) Wünne / Strautefeld 3a) Wulfeshagen Süd Kiebitz Neuntöter Rebhuhn Rotmilan Schwarzmilan Uhu Wachtel Wachtelkönig Waldohreule Wanderfalke Wespenbussard Wiesenpieper Wiesenweihe Rastvögel und Wintergäste Baumfalke Der exakte Brutstandort des Schwarzstorchs wird aus Schutzgründen nicht dargestellt 1) Steinhausen = Raubwürger Winterrevier/Nahrungsgast) Schlafplatz Rotmilan Rastplatz Kiebitz = Rastplatz oldregenpfeifer Bedeutsame Landschaftsfunktionen für planungsrelevante Vogelarten 7) Oberfeld Bedeutende regionale Nahrungshabitate von Korn-, Wiesen- und Rohrweihe, Rot- und Schwarzmilan 4) ahenberg Regionale lugkorridore der Weihen = 6) Barkhausen Aufstiegszone für Rohr-, Korn-, und Wiesenweihe 5) Haiperfeld ± 8) Molmsche Quellen: Kartengrundlage: eobasis NRW 2013) Suchräume: Wolters & Partner 2014) Teilflächennutzungsplan "Windenergie" der Stadt Büren PROJEKT: Artenschutzrechtlicher achbeitrag - Teil I = KARTE 1: AUTRAEBER: ± AUTRANEHMER: Vorkommen ausgewählter planungsrelevanter Vogelarten Stadt Büren Königstr. 16 33142 Büren Planungsbüro für Landschafts- & Tierökologie, W. Lederer Mühlenstraße 18 59590 eseke - Deutschland www.buero-lederer.de BEARBEITUN: Stand: 13. Januar 2015 W. Lederer A. Kämpfer-Lauenstein K. Riekschnitz Maßstab = Umweltplaner Ökologie) Dipl.-orstwirt B.Sc. Landschaftsarchitektur) 1:35.000 Kartengröße im Originalmaßstab A1 0 250 500 Projektleitung Projektbearbeitung IS-Bearbeitung 1.000 Meter