Haushaltsstichproben Mikrozensus Einkommens- und Verbrauchsstichprobe SOEP und ALLBUS Weitere Haushaltsstichproben Die Einkommensteuerstatistik als Haushaltsstatistik Zukünftige Ausrichtung der Haushaltsstatistiken Zensus 2011
Der Wirtschaftskreislauf
Das einfache Kreislaufmodell Investition I Sparen S Konsum C Vermögensänderung Unternehmen Haushalte Einkommen Y
Mikrozensus - größte jährliche Haushaltsbefragung in Europa - amtliche Repräsentativstatistik über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt in Deutschland - repräsentative Klumpenstichprobe - enthält das Fragenprogramm der Europäische Arbeitskräftestichprobe
Mikrozensus - 1% Stichprobe aller Haushalte in Deutschland - Auswahlsatz 370 000 Haushalte mit rund 820 000 Personen - Verfahren der partiellen Rotation ¼ der Haushalte werden jährlich ausgetauscht d.h. jeder Haushalt verbleibt vier Jahre in der Stichprobe - Auskunftspflicht für das Grundprogramm
Exkurs: Non Response Unit Non Response Angaben zu einzelnen Merkmalsträger liegen nicht vor Item Non Response Angaben zu einzelnen Merkmalen eines Merkmalsträger liegen nicht vor Responserate ist ein Qualitätsmaß für Stichproben
Mikrozensus Neuerungen im Erhebungsprogramm ab MZ 2005 Migration und Integration Erlaubt Datenerhebung über Bürger mit Migrationhintergrund Bildung Fachrichtung und Art des beruflichen Abschlusses neben Hochschulabschluss
Scientific Use File des Mikrozensus 70% Stichprobe des Originalmaterials 231 000 Haushalte mit 511 000 Personen 332 der ursprünglichen 757 Variablen Infos: Statistisches Bundesamt: http://www.forschungsdatenzentrum.de/bestand/mikrozensus/index.a sp ZUMA: http://www.gesis.org/dauerbeobachtung/gml/missy/index.html
CAMPUS File des Mikrozensus rund 3% Stichprobe aus dem Originalmaterial 11 771 Haushalte mit 25 410 Personen 199 der ursprünglichen 757 Variablen Infos: http://www.forschungsdatenzentrum.de/bestand/ mikrozensus/cf/1998/index.asp
Einkommens- und Verbrauchsstichprobe - fünfjährlich durchgeführte freiwillige Quotenstichprobe zuletzt 2003 - Stichprobensoll 74 600 Haushalte - Haushalte mit einem Nettomonatseinkommen kleiner als 18 000 Euro (Abschneidegrenze) - neben Merkmalen zu den Quellen des Einkommens Angaben zu langlebigen Konsumgütern und Angaben zu Grund- und Kapitalvermögen wie Lebensversicherungen
Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Zweck und Ziele - Erfassung sämtliche Ausgaben und Einnahmen des Haushaltes - Empirische Grundlage für Familien- und Sozialpolitik - Ermittlung der Wägungsschemata des Verbraucherpreisindex - Festsetzung der Regelsätze in der Sozialen Grundsicherung - Schätzung der Haushaltsaggregate in der VGR - Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung - Produktion- und Absatzplanungen in den Unternehmen
Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Quellen: Statistisches Bundesamt http://www.destatis.de/themen/d/thm_haushalt.php ZUMA http://www.gesis.org/dauerbeobachtung/gml/daten/evs/
Sozio-ökonomisches Panel (SOEP) http://www.diw.de/deutsch/soep/29004.html
Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) Service-Guide der ALLBUS-Abteilung http://www.gesis.org/dauerbeobachtung/allbus/service_guide.htm
Weitere Haushaltsstichproben - Zeitbudgeterhebung 1991, 2001 - Europäisches Haushaltspanel (ECHP) - EU SILC http://epp.eurostat.cec.eu.int/portal/page?_pageid=0,1136184,0_455 72595&_dad=portal&_schema=PORTAL
Survey for Income and Living Condition EU-SILC Statistik zur Messung der Entwicklung von Einkommen, Armut und Lebensbedingungen, die in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, Island und Norwegen in gleicher Weise durchgeführt wird. Die Erhebung besteht aus zwei Erhebungsteilen: Haushaltsfragebogen und Personenfragebogen, für Haushaltsmitglieder, die mindestens 16 Jahre alt sind. Panelerhebung bei jährlich rund 14.000 Haushalte in Deutschland
Die Einkommensteuerstatistik als Haushaltsstatistik - zur Zeit dreijährlich durchgeführte Sekundärstatistik - seit 2001 zusätzlich jährliche Geschäftstatistik - Timelag zur Zeit zwischen 4 und 7 Jahren - aktuelle Statistik beschreibt das Veranlagungsjahr 2004 - Erfasst die Entstehung der Steuerschuld von rund 30 Mill. Steuerpflichtigen mit über 1000 Merkmalen für einen fest definierten Zeitraum Gegensatz Kassenstatistik als Bearbeitungsjahr - ein erstes Panel für die Jahre 2001 bis 2004 liegt vor
Beitrag der Steuerpflichtigen zum Steueraufkommen 2001 obere.. v.h der Steuerpflichtigen Summe der Einkünfte ab kumulierter Anteil in v.h an der festgesetzten Einkommensteuer am GdE 0,1 597.308 10,2% 4,7% 1 164.143 23,3% 11,4% 10 64.271 53,4% 34,2% 30 38.474 79,7% 62,5% 50 26.763 92,7% 81,0% untere.. v.h. der Steuerpflichtigen Summe der Einkünfte bis kumulierter Anteil in v.h. an der festgesetzten am GdE Einkommensteuer 10 5.190 0% 0% 30 16.943 1,1% 6,4% 50 26.763 7,3% 19,0%
Gegenwärtiges System der Haushaltsstatistiken in Deutschland Großstichprobe (Auskunftspflicht) Mikrozensus (MZ) (einschl. Arbeitskräfteerhebung der EU (AKE)) Strukturdaten für Quotenauswahl, Auswahl typischer Haushalte, Anpassung und Hochrechnung, Adressenmaterial zur Gewinnung geeigneter Haushalte, freie Anwerbung (Quote) Dauerstichprobe befragungsbereiter Haushalte (DSP) Kleinstichproben (Freiwillige Beantwortung) Laufende Wirtschaftsrechnungen (LWR), Einkommensund Verbrauchsstichprobe (EVS) Erhebung über die private Nutzung von Informationsund Kommunikationstechnologien (IKT) Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) Erhebungen für besondere Zwecke nach 7 BStatG (z.b. Geburtenerhebung)
Ziele Nutzung vorhandener Informationen Entlastung der Auskunftgebenden Kohärentes Berichtswesen Reform der Haushaltsstatistiken Stärkerer Einsatz modernerer IT Verbesserung der Produktionsprozesse Engere Bund-Länder- Kooperation
Ausrichtung Einstieg in ein registergestütztes Statistiksystem Standardisierter Produktionsprozess Reform der Haushaltsstatistiken Multiple Source Design Mix Mode Design
Zukünftiges System der Haushaltsstatistiken Auswertung Bundesmelderegister Verwaltungsregister Verwaltungsdaten Dateneingang Aufbereitung Haushaltsstichproben MZ AKE Stichprobendaten Stichprobenziehung Hochrechnung Statistikinternes Register Metadaten EVS LWR EU-SILC IKT
Zensus 2011 Gemeint damit ist eine registergestützte und um eine Haushaltsstichprobe ergänzte Volkszählung einschließlich einer Gebäude- und Wohnungszählung mit Stichtag im Jahr 2011
Kernprogramm der EU/ECE-Empfehlungen für den Zensus 2011 (1) Demografische und geografische Merkmale Geschlecht Alter Familienstand Staatsangehörigkeit Geburtsort, Geburtsstaat üblicher Aufenthaltsort vorheriger üblicher Aufenthaltsort und Datum der Ankunft oder üblicher Aufenthaltsort ein Jahr vor dem Zensus jemals im Ausland gelebt und Jahr der Ankunft in Deutschland
Kernprogramm der EU/ECE-Empfehlungen für den Zensus 2011 (2) Erwerbs- und bildungsstatistische Merkmale aktueller Erwerbsstatus (erwerbstätig, erwerbslos, Nichterwerbsperson) ausgeübter Beruf Wirtschaftszweig Stellung im Beruf (z.b. Selbstständige, ArbeitnehmerInnen) Arbeitsort (Gemeinde) höchster Bildungsabschluss / praktische Berufsausbildung
Kernprogramm der EU/ECE-Empfehlungen für den Zensus 2011 (3) Haushalts- und familienstatistische Merkmale Haushalts- und Familienzusammenhang daraus abgeleitet: Haushaltstyp (z.b. Nicht-Familienhaushalt, Einfamilienhaushalt) Haushaltsgröße Stellung in der Familie Kernfamilientyp (z.b. Ehepaar ohne Kind im Haushalt) Größe der Kernfamilie
Kernprogramm der EU/ECE-Empfehlungen für den Zensus 2011 (4) Gebäude- und wohnungsstatistische Merkmale Art des Gebäudes (z.b. freistehendes Haus, Reihenhaus) Nutzungsart des Gebäudes Baujahr des Gebäudes Zahl der Bewohner Wohnfläche und/oder Zahl der Räume Nutzung der Wohnung als Eigentümer und/oder Mieter Ausstattung der Wohnung (z.b. Bad, Toilette) Heizungsart Anschluss an Warmwasserversorgungssystem
Modell für den Zensus 2011 Leitdatei Adress-/Gebäuderegister Erwerbsstat. Register 35 Mill. Sätze Melderegister 88 Mill. Sätze Gebäude- und Wohnungszählung 17,5 Mill. Gebäude-/ Wohnungseigner Datengewinnung für Sondergebäude 2 Mill. Personen Zusammenführung und Prüfung auf Mehrfachfälle Ergänzende Stichprobe 5,9-7,2 Mill. Personen Klärung unplausibler Fälle Haushaltegenerierung 38,5 Mill. Haushalte / Berichtig.v.Registerfehlern Über-/Untererfassung Übernahme v.merkmalen Ergebnis: zensustypischer Datensatz
Integrated Public Use Microdata Series (IPUMS) https://international.ipums.org/international/ Integration European Census Microdata (IECM)
German Microdata for the IECM project 1970 s 1980 s 1990 s 1970 1973 1982. 1987 1987 1991 2001 1981 1971 30
Einkommensanalysen Äquivalenzeinkommen Frage: - wie sind unterschiedlich große Haushalte mit gleichem Einkommen - wie sind unterschiedlich große Haushalte mit unterschiedlichem Einkommen zu bewerten?
Einkommensanalysen Haushaltstyp Haushaltsvorstand alle weiteren Haushaltsmitglieder älter als (>=) 15 Jahre alle weiteren Haushaltsmitglieder jünger als (<=) 14 Jahre alte OECD- Skala 1 0,7 0,5 neue OECD- Skala 1 0,5 0,3
Einkommensanalysen Einige einfache Maße zur Quantifizierung der Einkommensverteilung: - Mittelwerte - Variationskoeffizient - Perzentileanteile - Einkommensrelationen
Einkommensanalysen weitere Maße Ginikoeffizient: (Lorenzkurve) Aktinson: n 1 2 G = 1 + iy wobei y y... y 2 n n μ i = 1 i 1 2 1 0 G 1 μ = Durchschnittseinkommen n 1 1 ε 1 ε n 1 yi A= 1 für ε 1 n i= 1 μ n n 1 yi A= 1 exp für ε = 1 n i= 1 μ
Lebenslagen in Deutschland Einkommen (netto) insgesamt 1998, Einkommensteuerstatistik Berufliche Stellung: Alle, Selbständige, Abhängig Beschäftigte Alle Selbständige Abhängig Beschäftigte Steuerpflichtigenanteil % 100,0 12,0 88,0 Einkommensanteil % 100,0 16,5 83,5 Lagemaße Mittelwert 27.611 38.203 26.170 Median 21.969 16.259 22.491 Verteilungsmaße Gini 0,41782 0,64302 0,36881 Atkinson ε = 1 0,31773 0,55983 0,26893 Einkommensrelationen 90/10 Relation 31,1 84,6 23,9 95/5 Relation 91,3 248,2 67,3 99/1 Relation 798,7 3.758,1 436,4 n 2.827.018 943.087 1.883.931 N 28.446.416 3.408.366 25.038.050
Lebenslagen in Deutschland Einkommen (netto) insgesamt 1998, Einkommensteuerstatistik Berufliche Stellung: Alle, Selbständige, Abhängig Beschäftigte 100 90 80 70 60 % 50 40 30 20 10 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Selbständige Abhängig Beschäftigte
Lebenslagen in Deutschland Was ist Armut? Was ist Reichtum? Reichtumsgrenzen 1. 1 Million ( ) 2. 1 Million (DM) 3. Reichsten 1 % 4. 300 % des Mittelwertes 5. Reichsten 5 % 6. 200 % des Mittelwertes 7. Reichsten 10 % 8. 150 % des Mittelwertes 9. Reichsten 20 %
Lebenslagen in Deutschland Einkommen (netto) obersten 1 % insgesamt 1998, Einkommensteuerstatistik Berufliche Stellung: Alle, Selbständige, Abhängig Beschäftigte Alle Selbständige Abhängig Beschäftigte Steuerpflichtigenanteil % 100,0 52,2 47,8 Einkommensanteil % 100,0 64,4 35,6 Lagemaße Mittelwert 286.008 352.787 212.975 Median 157.790 170.892 147.454 Verteilungsmaße Gini 0,46756 0,52981 0,33584 Atkinson ε = 1 0,32523 0,38580 0,20163 Einkommensrelationen 90/10 Relation 11,1 15,1 6,2 95/5 Relation 18,2 24,8 9,6 99/1 Relation 54,5 67,1 29,2 n 237.792 137.644 100.148 N 284.469 148.598 135.872
Einkommensmobilität 2001 bis 2003 alle Steuerpflichtige, Summe der Einkünfte Quintil 2003 Quintil 2001 1 2 3 4 5 1 69,63 21,97 5,66 2,11 0,63 20,00 2 18,37 56,70 20,15 3,91 0,87 20,00 3 7,03 13,90 57,80 19,31 1,95 20,00 4 3,31 5,53 12,93 62,94 15,29 20,00 5 1,66 1,90 3,46 11,72 81,26 20,00 20,00 20,00 20,00 20,00 20,00 100,00 Quelle: Merz/Zwick (2008)
Einkommensmobilität 2001 bis 2003 Überwiegende Einkunftsart Freiberufler - überwiegend Einkünfte aus freiberuflicher Tätigkeit Unternehmer - überwiegend Gewinneinkünftler und nicht Freiberufler Abhängig Beschäftigte - überwiegend Überschusseinkünftler alle Berechnungen nach dem Betrag ( Σ )
Einkommensmobilität 2001 bis 2003 Quintilswechsel nach beruflicher Stellung Gesamt Aufstiege Abstiege Ohne Änderung N N (in %) N (in %) N (in %) Freiberufler 294.194 45.013 15,3 45.796 15,6 203.385 69,1 Unternehmer 1.238.925 242.381 19,6 261.279 21,1 735.265 59,3 Abh. Beschäftigte 15.875.486 3.060.029 19,3 2.275.766 14,3 10.539.691 66,4 Gesamt 19.639.043 3.608.253 18,4 3.134.751 16,0 12.896.039 65,7 Quelle: Merz/Zwick (2008)
Gender(Pay)Gap nach Bundesland, 2003, Gruppe abh. B. 15.000 10.000 5.000 0 Schl. Hol. HH Nieders. Bre NRW He RLP BaWü Bay Saarl. B BB MeckPom Sachsen Sachsen- A Thü -5.000-10.000 Mittelwert Median -15.000 N: 10.565.835
15.000 Gender(Pay)Gap nach Bundesland, 2003, Gruppe FB 10.000 5.000 neue Bundesländer 0 Schl. Hol. HH Nieders. Bre NRW He RLP BaWü Bay Saarl. B BB MeckPom Sachsen Sachsen- A Thü -5.000-10.000 Mittelwert Median -15.000 N: 305.265
Gender(Pay)Gap nach Bundesland, 2001, Gruppe FB Median in Euro Freiberufler 2001 40.000 30.000 20.000 Frauen Männer 10.000 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
Mittelwerte der obersten 10%, 2003 Median Frauen Männer arith. Mittel Median arith. Mittel 0 30.000 60.000 90.000 120.000 150.000 180.000 Freib. sonst. S. abh. Besch. Sonstige
Gender(Pay)Gap der obersten 10%, 2003 40.000 30.000 20.000 10.000 0-10.000-20.000 Mittelwert Median Freib. sonst. S. abh. Besch. Sonstige N FB: 84,9 TSD; N sonst.s.: 151,6 TSD N abh.b.: 58,6 TSD; N Sonst. 106,9 TSD N N FB: 26,2 TSD; N sonst.s.: 42,1 TSD abh.b.: 339,52 TSD; N Sonst. 31,5 TSD
EinkommensmillionärInnen, 2003 Frauen Männer Median arith. Mittel Median arith. Mittel N FB: 61 N sonst.s.: 1.301 N abh.b.: 223 N Sonst. 208 N FB: 8 N sonst.s.: 585 N abh.b.: 19 N Sonst. 109 0 1.000.000 2.000.000 3.000.000 4.000.000 5.000.000 Freib. sonst. S. abh. Besch. Sonstige