Prof. Dr. Ing. Grit Hottenträger Landschaftsarchitektur Freiräume für alle und Stadtentwicklung: Fitness- und Bewegungsparcours im öffentlichen Raum - wer nutzt sie?
Nutzungsanalysen vor Ort (insg.11 Fallbeispiele) Methodik: - Kartierungen - Zählungen - teilnehmende Beobachtungen - Interviews vor Ort - Interviews mit sog. Experten (Aus: Studien zur Freiflächennutzung durch Ältere Hochschule RheinMain 2008-2012)
Nutzunganalysen - anhand von Fallbeispielen TYP 1: Bewegungsparcours (auch für Ältere) Fallbeispiele: Berlin - Preußenpark (2008) und Sulzbach im Taunus (2009) Hanau (bis Ende 2012)
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours: Preußenpark Berlin Die große Rasenfläche wird von vielen Gruppen zum Treffen und Lagern genutzt (Foto Hottenträger 2008)
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours: Preußenpark Berlin Der Fitnessparcours, geschützt durch Pflanzungen (Foto Hottenträger 2008)
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours: Preußenpark Berlin (Fotos von Nürnberg, Reha Martha Maria)
Zusammenfassung Bewegungs-Parcours in Berlin, Preußenpark Nutzerstruktur: Von jüngeren und älteren Erwachsenen gut genutzte Anlage Zählung an 3 Tagen: 130 erwachsene Nutzer Davon rd. 60 % Frauen, 40% Männer Ca. 44 % ältere Erwachsene (über 50 J.- ca. 70 J.) Geräte sind lt. Hersteller ab 150 cm Körpergröße nutzbar Frauen und Männer trainieren ca. eine halbe Stunde Aussagen aus 28 Interviews: Nutzer/innen kommen regelmäßig, 1-3 x pro Woche, z.t. sogar täglich Einzugsgebiet: 2/3 max. 15 min Weg 2/3 kommen zu Fuß, ¼ mit Fahrrad
Nutzungsanalysen TYP 2: Fitnessparcours für sportliche Menschen Fallbeispiele: 4F-Circle-Parcours in München und in Dieburg (2008)
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours: München - Isarauen Der 4F-Circle Parcours, München Isarauen (Foto Hottenträger 2008)
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours: München - Isarauen Fitnessanlage 4F-Circle, Dieburg (Foto Hottenträger 2008)
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours: München - Isarauen Tafel mit Erläuterungen zur Übung (Foto Hottenträger 2008)
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours: München - Isarauen Fitnessanlage 4F-Circle, München Isarauen (Foto Hottenträger 2008)
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours: München - Isarauen Der 4F-Circle Parcours, München Isarauen (Foto Jacoby 2008)
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours: München - Isarauen Fitnessanlage 4F-Circle, München Isarauen (Foto Hottenträger 2008)
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours: München - Isarauen Fitnessanlage 4F-Circle, München Isarauen (Foto Hottenträger 2008)
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours: München - Isarauen Die Nutzung der jüngeren Erwachsenen (ca. 18-50 Jahre) zeigt unterschiedliche Präferenzen bei Männern und Frauen.
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours: München - Isarauen Die Geräte werden auch von einigen älteren Erwachsenen genutzt (über 50-65 Jahre).
Zusammenfassung Parcours Isarauen: Nutzergruppen: Hauptnutzer: ältere Jugendliche und jüngere Erwachsene (bis 40er Jahre) Rund 120 kartierte erwachsene Nutzer/innen, davon: ca. 90 % < 50 J.; ca.10 % > 50 J. ca. 30 % Frauen und 70 % Männer ca. 90 % der Nutzer sind Sportler am Wochenende Kinder ab ca. 6 Jahre Gerätenutzung: bevorzugt Krafttraining, aber auch Koordination, Ausdauer Nicht alle Geräte werden von den Sportlern genutzt regelmäßiges Training (3 x Woche)
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours: München - Hogenbergplatz Hogenbergplatz, München Laim (Foto Jacoby 2008)
Zusammenfassung Parcours Hogenbergplatz, München Hauptnutzer: Kinder und Jugendliche ganz vereinzelt Erwachsene Ungünstige Bedingungen: Standort im Eingangsbereich, an Durchgangswegen Bänke für Zuschauer ausschließlich Geräte für Krafttraining, es fehlen Geräte mit Aufforderungscharakter
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours - anhand von Fallbeispielen TYP 3: Kombinationsgeräte für Jung und Alt ( Seniorenspielplatz ) Fallbeispiele: Nürnberg Eibach und Waldspielpark in Frankfurt a.m. (2008)
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours: Nürnberg - Eibach Wackelbrücke zur Übung von Koordination; sie ist sehr beliebt bei Kleinkindern. (Foto Jacoby 2008)
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours: Nürnberg - Eibach Reckstangen für diverse Kraft-Übungen; wird besonders von Mädchen gerne zum Turnen genutzt. (Foto Hottenträger 2008)
Zusammenfassung Seniorenspielplätze : die Kombination von Fitnessgeräten mit Spielplätzen für Kinder wird von Erwachsenen nicht gut angenommen Erwachsene betreuen Kinder, die an Geräten spielen Erwachsene probieren die Geräte vereinzelt mal aus, trainieren aber nicht Vor allem ältere Erwachsene haben - Angst sich zu blamieren - Probleme bei der Einschätzung, was sie sich noch zutrauen können die Geräte sind sehr beliebt bei (Klein-)Kindern
Untersuchungen zur Nutzung von Fitnessparcours - anhand von Fallbeispielen TYP 4: Bewegungsparks für alle Generationen Fallbeispiele: Nürnberg Langwasser und Warburg (2010)
Bewegungspark : Nürnberg - Langwasser
Parcours für Generationen: Nürnberg - Langwasser Motorikparcours: Balancierstrecke mit niedrigen und hohen Anforderungen
: Nürnberg - Langwasser Beliebteste Geräte für jüngere und ältere Erwachsene: Radtrainer, Skywalker und Ganzkörpertrainer.
Zusammenfassung Bewegungsparcours für alle Generationen: Besucher- und Nutzergruppen: insg. 360 Personen ca. die Hälfte Kinder einige wenige Jugendliche Fast die Hälfte der Besucher waren Erwachsene (48%) Davon spielten mehr als die Hälfte (26 %) mit den Kindern an den Geräten und einige trainierten auch an den Geräten (ca. ¼ Std.); insg. 93 aktive Erwachsene Von den 48 % Erwachsenen zählen ca. 12 % zu den Älteren und SeniorInnen (über ca. 50 Jahre) 7% der Älteren nutzten die Geräte, z.t. mit Kindern, einige trainierten, (insg. 26 Personen)
Zusammenfassung Bewegungsparcours für alle Generationen: Geräte-Präferenzen bei Älteren (ohne Übungsanleitungen): Von allen Erwachsenen gut genutzt: Radtrainer, Skywalker, Ganzkörpertrainer (niederschwellige Geräte) Auch genutzt: Schaukel und niederschwellige Balancierbalken (feststehende niedrige Balken) Von Älteren nicht genutzt: Geräte für Krafttraining, Balancierangebote mit hohen Anforderungen
Schlussfolgerungen aus den bisherigen empirischen Untersuchungen : Der Gerätetyp bzw. die Kombination von Geräten ist entscheidend für das Nutzerprofil (Alter + Geschlecht) Wesentliche Aspekte für eine gute Akzeptanz sind: Zentrale Lage im Stadtraum (Erreichbarkeit) Ort und Gestaltung (sichere Orte, jedoch keine Präsentierteller ) Problematisch ist die Kombination mit Kinderspielplätzen; Ausreichende Anzahl der Geräte für ein sinnvolles Training Von älteren Erwachsenen werden (fast) ausschließlich niederschwellige Geräte angenommen (Die Aussagen beziehen sich auf Parcours im öffentlichen Raum, ohne Betreuung)
Förderlich sind vermutlich: Einführungsangebote, Betreuungs- und Übungsangebote * Einbeziehung von Sportvereinen, Krankenkassen etc. Förderung der Akzeptanz durch Partizipation bei der Planung und breite Information * Eine Evaluierung der Pilotprojekte des Hess. Sozialministeriums in Hanau und Darmstadt wird Ende 2012 abgeschlossen sein
Ausblick: Nicht nur sportliche Betätigung wirkt sich positiv aufs Altern aus, auch Spiel- und Wellness-Angebote im öffentlichen Raum wären förderlich und begrüßenswert.
Freizeitangebote, die Frankfurterinnen und Frankfurter gerne nutzen würden: ( 180 Interviews; geordnet nach Prioritäten) Frauen: Kneippanlage Kiesbett für Fußmassage Minigolfanlage Erfahrungsfeld der Sinne Boccia/Boule Ort für Meditation Laufstrecke für Walken/Joggen Angebot zum Tanzen Spieltisch (z.b. für Dame) Tischtennis Männer: Kneippanlage Minigolfanlage Kiesbett für Fußmassage Boccia/Boule Tischtennis Laufstrecke für Walken/Joggen Spieltisch (z.b. für Dame) Schachfeld Ort für Meditation Fußballkicker Wünsche der über 75 jährigen: Minigolfanlage Kneippanlage Spieltisch (z.b. Dame) Außenkegelbahn Kiesbett f. Fußmassage Angebot für Tanzen Erfahrungsfeld der Sinne Meditationsort Boccia/Boule Schachfeld
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit An den Untersuchungen wirkten mit: Dipl. Ing. Jessica Jacoby Dipl. Ing. Annina Kreißl Elke Meurer und Florian Leidner Die Studien 2008, 2009 und 2010 sind auf der Homepage von Frau Prof. Dr. Hottenträger - Hochschule RheinMain als download verfügbar. Die Studie 2008 wurde in Kooperation mit dem Frauenreferat und dem Grünflächenamt der Stadt Frankfurt a.m. durchgeführt.