32.11 Benutzerdefinierte Dialogfelder (Dialogboxen)

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832i Fortsetzung der Seiten in der 8. Auflage 32.11 Benutzerdefinierte Dialogfelder (Dialogboxen) 32.11.1 Grundlagen Im Menü Ansicht besteht die Möglichkeit die Symbolleiste anzupassen: Symbolleiste, Anpassen. Dort können auch mit Hilfe des Menüeditors die Menüs verändert und ergänzt werden. Eine ähnliche Möglichkeit besteht im Menü Extras. Dort kann man nutzerdefinierte Dialogfelder (Dialogboxen) aufbauen und installieren. Zum Verständnis der Vorgehensweise ist es nützlich, zu vergegenwärtigen, dass SPSS auch dann, wenn man die Menüs verwendet, eine Syntax erzeugt, durch die SPSS gesteuert wird. Auch ein nutzerdefiniertes Dialogfeld erzeugt eine Befehlssyntax und kann auch nur auf Befehle der SPSS-Syntax zurückgreifen, die Sie neu zusammenstellen und die u.u. auf der Basis von Benutzereingaben mit Parametern versehen werden können. Deshalb benötigt man beim Erstellen eines benutzerdefinierten Dialogfeldes sowohl das eigentliche Dialogfeld als auch eine Syntaxvorlage, die dem Dialogfeld und seinen Elementen (gegebenenfalls auch weiteren Unterdialogfeldern und deren Elementen) Befehle, gegebenenfalls Unterbefehle, Spezifikationen bzw. Teile von Befehlen zuordnet. Zum Aufbau eines benutzerdefinierten Dialogfeldes geht man wie folgt vor: Man legt die Eigenschaften des Dialogfelds fest. Man bestimmt die Steuerelemente des Dialogfeldes und definiert deren Eigenschaften. (beides wird u.u. für Unterdialogfelder wiederholt). Man erstellt eine Syntaxvorlage, in der festgelegt ist, welcher Befehl (gegebenenfalls Unterbefehle, Spezifikationen vom Dialogfeld und dessen Steuerelementen) erzeugt werden soll. Um das auf diese Weise erzeugte Dialogfeld benutzen zu können, muss dieses abschließend installiert werden. Beispiel 1 Das Vorgehen soll zunächst an einem sehr einfachen Beispiel demonstriert werden. Es soll eine vereinfachte Version des Menüs Kreuztabellen mit der Bezeichnung Kreuztabellen_einfach erzeugt werden. Es soll sich ausschließlich um zweidimensionale Tabellen handeln. Wir gehen weiter davon aus, dass die unabhängige Variable immer als Spaltenvariable, die abhängige immer als Zeilenvariable benutzt wird, so dass wir immer in den Zellen absolute Zahlen und Spalten-

32.11 Benutzerdefinierte Dialogfelder (Dialogboxen) 833i prozente benötigen. Außerdem soll immer ein Chi-Quadrat-Test durchgeführt werden. Die einzige Auswahlmöglichkeit bezieht sich auf die Variablen, die zur Erstellung der Kreuztabelle benutzt werden. Die Dialogbox soll entsprechend wie in Abb. 32.45 aussehen. Abb. 32.45. Dialogbox Dialogfeldaufbau Kreuztabellen_einfach nach Fertigstellung Daraus ergibt sich, dass das Dialogfeld ausschließlich drei Auswahlfelder benötigt, nämlich eines für die Quellvariablen, aus der die benötigten Variablen ausgewählt werden und je eines für die unabhängige und die abhängige Variablen, in die die ausgewählten Variablen übertragen werden. Die Syntaxvorlage ordnet dieser Dialogbox eine Syntax zu, in der der Befehl zum Erzeugen einer Kreuztabelle mit den Zellenoptionen für absolute Werte und Spaltenprozente und der Statistikoption für den Chi-Quadrattest. Für fest vorgegebene Befehlselemente, die nicht durch den Nutzer ausgewählt werden können, werden die entsprechenden Schlüsselworte und Spezifikationen der SPSS-Syntax vorgegeben. Elemente, bei denen während des Laufs eine Auswahl durch den Nutzer vorgenommen wird, werden Platzhalter zugeordnet. Im Beispiel sind das die Auswahlfelder der Quellvariablen und die bei-

834i den Zielvariablenfelder. Die Platzhalter haben immer die Form %%... %%. Am Ende unseres Definitionprozesses muss daher eine Syntaxvorlage der folgenden Form vorliegen: CROSSTABS /TABLES=%%Abhängige_Variablen%% BY %%Unbhängige_Variablen%% /FORMAT=AVALUE TABLES /STATISTICS=CHISQ /CELLS=COUNT COLUMN /COUNT ROUND CELL. Um das Dialogfeld zu erzeugen gehen Sie wie folgt vor: > Wählen Sie Extras, Benutzerdefinierte Dialogfelder, Dialogfeld-Aufbau. Das gleichnamige Dialogfeld erscheint ( Abb. 32.46) Dies enthält drei Bereiche, das eigentlich Arbeitsfeld (die Zeichenfläche) in der Mitte, eine Werkzeugleiste an der linken Seite und das Dialogfeld-Eigenschaften am unteren Rand. (Derselbe Aufbau gilt bei der Definition von Unterdialogfeldern). Das Dialogfeld-Eigenschaften ist auch für die Definition der Steuerelemente von Bedeutung. Abb. 32.46. Dialogfeld-Aufbau Im Dialogfeld-Eigenschaften können Sie den u.a. Namen, Titel und die Position eines neuen Menüeintrags für Ihr Dialogfeld festlegen. Im Beispiel soll das Menü

32.11 Benutzerdefinierte Dialogfelder (Dialogboxen) 835i Kreuztabellen_einfach in Analysieren Deskriptive Statistiken hinter dem Menü Kreuztabellen eingefügt werden. Wir tragen daher für Eigenschaften in der Zeile Dialogfeld Name den Wert Kreuztabellen_einfach ein. Als Titel können wir z.b. Einfache Kreuztabelle mit Chi-Quadrat-Test wählen. In der Zeile Menüort geben Sie an, wo der Menüeintrag erfolgen soll. Dazu markieren Sie die Zeile Menüort und klicken das Kästchen am rechten Rand der Zeile. Die Dialogbox Dialogfeld-Aufbau: Menüort erscheint ( Abb. 32.47). Dort wählen Sie im Feld Menüs: das Menü bzw. die Untermenüs aus, in die das neue Menü eingefügt werden soll. Klicken Sie auf die Schaltfläche Hinzufügen. Das neue Menü wird eingefügt. Mit Hilfe der Schaltflächen Nach oben bzw. Nach unten kann man dessen Position noch verschieben. (Markieren des Kontrollkästchen Anzeigen einer Trennlinie und Auswahl einer der Optionen Oberhalb, unterhalb oder Beide würde dazu führen, dass an den entsprechenden Stellen das neue Menü durch Linien von den Nachbarmenüs abgetrennt wird). Wir wählen im Beispiel Beide. Mit OK schließen Sie Die Definition ab. Abb. 32.47. Dialogfeld-Aufbau: Menüort Damit ist das Dialogfeld erzeugt. Es muss aber um die benötigten Steuerelemente ergänzt werden. Im Feld Werkzeuge am linken Rand der Dialogbox Dialogfeld- Aufbau sind alle verfügbaren Werkzeuge aufgeführt. Sie variieren etwas, je nachdem ob man gerade ein Hauptdialogfeld oder ein Unterdialogfeld bearbeitet. Die

836i meisten dieser Steuerelemente sind Ihnen aus den diversen Dialogboxen von SPSS bekannt. Für unser einfaches Beispiel benötigen wir lediglich Quellliste und Zielliste. Damit können wir Listenfelder für die Quellvariablen und für die Zielvariablen (unabhängige und abhängige Variablen) erzeugen, die wiederum in der Syntax die entsprechenden Unterbefehle erzeugen. Das Besondere ist, dass diese Unterbefehle, anders als manche andere, Platzhalter für beim Durchlauf vom Nutzer gewählte Variablennamen enthält. > Um die Listen-Steuerelemente zu erzeugen, ziehen Sie zunächst Quellliste und dann zweimal Zielliste auf das Arbeitsfeld. Es werden dort automatisch Listenfelder angelegt und in von SPSS festgelegten funktionsbezogenen Spalten angeordnet. (Die linke Spalte enthält immer Quelllisten, aber auch andere Steuerelemente, die mittlere Zielliste und andere Steuerelemente, aber keine Quelllisten und Unterdialogfelder die rechte nur Schaltflächen für Unterdialogfelder). Abb. 32.48. Dialogfeld- Aufbau Kreuztabellen_einfach mit Steuerelementen Jetzt müssen auch die Steuerelemente definieren. Das vollzieht sich ganz ähnlich wie die Definition des Dialog-Fensters. Wird ein Steuerelement markiert, verändert sich die Eigenschaftenliste am unteren Rand des Dialogfelds-Aufbau.

32.11 Benutzerdefinierte Dialogfelder (Dialogboxen) 837i In Abb. 32.48 ist die Quellvariablenliste markiert. Bei allen Steuerelementen wird in der Zeile ID ein Name vergeben. Im Beispiel benutzten wir Quellvariablen. In die Zeile Titel geben wir ebenfalls Quellvariablen ein. Außerdem benutzen wir die Zeile Variablenfilter. Mit einem Variablenfilter wird bestimmt, welche Variablentypen angezeigt werden sollen. > Durch Markieren dieser Zeile und Klicken auf am rechten Rand, öffnet sich die Unterdialogbox Filter. Abb. 32.49. Unterdialogbox Filter. Wir wählen dort im Feld Typ die Option Datum/Uhrzeit ab und im Feld Messniveau Metrisch, weil beide Datentypen für die Bildung von Kreuztabellen ungeeignet sind. Die Prozedur wiederholen wir für die beiden Steuerungselemente Zielliste: Dem oberen geben wir als Name und Titel Abhängige_Variablen: und setzten denselben Filter wie für das Steuerungselemente Quellliste. Bei ZiellistenTyp markieren wir Mehrere Variablen zulassen. Bei der unteren Zielliste vergeben wir als Name und Titel Unabhängige_Variablen: und setzten denselben Filter wie für das Steuerungselement Quellliste. Bei ZiellistenTyp markieren wir Mehrere Variablen zulassen. In beiden Fällen existiert auch eine Zeile Syntax mit dem Eintrag %%ThisValue%%. 1 Dies zeigt an, dass ein Syntaxelement mit einer Laufzeitvariable (Platz- 1 Der Standardwert heißt je nach Version %%ThisValue%% oder %%DieserWert%%. Damit wird angegeben, dass die vom Steuerelement generierte Syntax aus dem Laufzeitwert, d. h. den Werten, die vom Nutzer in der Dialogbox ausgewählt wurden.

838i halter) erzeugt wird. D.h. dass die Variablenwerte erst durch den Nutzer während der Nutzung der Dialogbox erzeugt werden, in diesem Fall durch die Übertragung von Variablen aus der Quellvariablenliste in die Zielvariablenlisten. Das Dialogfeld ist jetzt kreiert. Nun muss aber noch die dazugehörige Syntaxvorlage erstellt werden. > Durch Klicken auf das Symbol im Fenster Dialogfeld-Aufbau wird ein Fenster für die Erstellung der Syntaxvorlage geöffnet ( Abb. 32.50). (Alternativ: Bearbeiten Syntaxvorlage) Abb. 32.50. Dialogfeld Syntaxvorlage

32.11 Benutzerdefinierte Dialogfelder (Dialogboxen) 839i Setzen Sie den Cursor in das Eingabefeld. Dort können Sie die Syntax eintragen. (Sowie Sie einen Buchstaben eingeben, öffnet sich ein Auswahlfeld, das die mit diesem Buchstaben beginnenden Schlüsselwort anzeigt. Das gewünschte kann durch Anklicken in das Syntaxfeld übertragen werden). Einfacher ist es, wenn Sie die Tastenkombination <Strg><Leertaste> betätigen. Es öffnet sich ein Auswahlfenster mit den im aktuellen Zusammenhang verfügbaren Steuerelemente-Namen (Ids) Abb. 32.51. Dialogfeld Syntaxvorlage mit eingegebenen Syntax-Befehlen Durch Anklicken des gewünschten Steuerelements wird die Syntax in das Syntaxfenster übertragen. (Für jedes Element muss der Cursor in eine neue Zeile gesetzt

840i werden, will man das Auswahlfenster öffnen). Im Beispiel stehen zur Auswahl zum einen alle SPSS-Syntax-Schlüsselworte zur Verfügung, aus denen wir CROSSTABS für die gewünschte Prozedur auswählen. Außerdem die Syntax der beiden von uns definierten Zielfelder %%Abhängige_Variablen%% und %%Unabhängige_Variablen%%. Bei deren Auswahl, auch die dazugehörigen Schlüsselwörter TABLES und BY. Wir wollen aber standardmäßig in den Zellen die Absolutwerte und eine spaltenweise Prozentuierung eingetragen haben. Ebenso soll ein Chi-Quadrat-Test durchgeführt werden. Die dazu nötigen Unterbefehle lassen sich nicht auf die angegebene Weise erstellen, da wir dafür kein Steuerelement eingetragen haben. Wir ergänzen die Syntax deshalb einfach per Hand. Der gesamte Befehl wird durch einen Punkt abgeschlossen. Das Ergebnis ist in Abb. 32.52. zu sehen. Beenden Sie die Syntaxdefinition mit OK. Es öffnet sich wiederum die Dialogbox Dialogfeld-Aufbau. Der gesamte Prozess des Aufbaus wird durch Speichern unter und üblichen Eingabe eines Dateinamens und Speicherortes abgeschlossen. (Die so gespeicherte Datei kann wieder geöffnet und weiter bearbeitet werden.) Abb. 32.52. Dialogfeld Syntaxvorlage mit fertiggestellter Syntax

32.11 Benutzerdefinierte Dialogfelder (Dialogboxen) 841i Die nutzerdefinierte Dialogbox muss aber noch installiert werden, bevor sie zur Verfügung steht. (Sie kann auch an andere Nutzer weiter gegeben werden, die Sie auf ihrem System installieren können.) > Wählen Sie Extras, Benutzerdefinierte Dialogfelder und Benutzerdefinierte Dialogfelder installieren. 2 Es öffnet sich die Dialogbox Dialogfeld- Spezifikation öffnen. Dort wählen Sie in der üblichen Weise das Verzeichnis, in dem sich die Dialogfeld-Datei befindet und öffnen die gewünschte Datei. Es kommt eine Meldung, dass diese Dialogbox installiert wurde. Sie finden den Eintrag jetzt im Menü Analysieren, Deskriptive Statistik und können die neue Dialogbox nun verwenden. Abb. 32.53. Installationsbox Dialogfeld-Spezifikation öffnen 32.11.2 Steuerelemente, Werkzeugpalette Die Werkzeugpalette stellt die Steuerelemente bereit, die in benutzerdefinierte Dialogfelder integriert werden können. Sie werden hier etwas zusammengefasst erläutert. Die wohl wichtigsten Steuerelemente sind folgende: Quellliste: Eine Liste der Quellvariablen aus dem aktiven Daten-Set. Zielliste Ein Feld für Variablen, die aus der Quellliste übertragen werden und für die Auswertung ausgewählt werden. 2 Alternativ kann schon im Dialogfeld Dialogfeld-Aufbau über die Befehlsfolge Datei, Installieren oder Anklicken des Ikons die Installation durchgeführt werden.

842i Kontrollkästchen: Ein einzelnes Kontrollkästchen. Damit kann eine Auswahl möglicher Aktivitäten vorgenommen werden (z.b. welche Statistiken berechnet oder welche Grafiken erstellt werden sollen). Es können mehrere Kontrollkästchen parallel verwendet und auch ausgewählt werden. Die Einstellung kann so erfolgen, dass im Falle, dass kein Kontrollkästchen gewählt wird auch keine derartige Aktion ausgeführt wird. Es können aber auch mehrere, im Extremfall alle gewählt werden. (Als Beispiel siehe im Menü Häufigkeiten die Unterdialogbox Häufigkeiten: Statistik.) Optionsgruppe: Eine Gruppe von Optionsschaltern (mindestens zwei). Es kann immer nur einer ausgewählt werden. Es muss aber auch immer einer als Standardeinstellung bestimmt sein. Die Möglichkeit, keine der Optionen zu wählen besteht nur, wenn man ausdrücklich einen Optionsschalter keine einfügt. (Als Beispiel siehe im Menü Häufigkeiten die Unterdialogbox Häufigkeiten: Diagramme ) Itemgruppe (Elementgruppe): Ein Container für die Zusammenfassung von Steuerelementen wie beispielsweise Kontrollkästchen in Gruppen. (Als Beispiel siehe im Menü Häufigkeiten die Unterdialogbox Häufigkeiten: Statistik u.a. die Gruppe Lagemaße.) Unterdialogfeld-Schaltfläche: Eine Schaltfläche, mit der ein Unterdialogfeld geöffnet wird. Nicht ganz so häufig werden wohl folgende Steuerelemente benötigt: Kombifeld und Listenfeld: Zwei Steuerelemente, mit denen Dropdown-Listen erstellt werden können. (Als Beispiel siehe u.a. in der Univariaten Varianzanalyse in der Unterdialogbox Univariat: Modell, Befehlsfolge: Allgemeines lineares Modell, Univariat, Modell ) die Liste am Feld Quadratsumme: Textsteuerelement: Erzeugt ein Feld, in dem ein Text eingegeben werden kann. Zahlensteuerelement: Erzeugt ein Feld, in das Zahlen eingegeben werden können. Man kann dort z.b. festlegen, von welchem numerischen Typ (Real oder Ganzzahl) die Zahl sein soll und was der minimale bzw. maximale Wert sein darf. (Beispiel: Im Menü Häufigkeiten, Unterdialogbox Häufigkeiten: Statistik darf im Eingabefeld neben dem Kontrollkästchen Perzentile nur eine ganze Zahl zwischen 1 und 100 eingegeben werden). Steuerelement feststehender Text: Erzeugt ein Feld zum Anzeigen von feststehendem Text. Kontrollkästchen-Gruppe: Ein Container für eine Gruppe von Steuerelementen, die über ein einziges Kontrollkästchen als Gruppe aktiviert oder deaktiviert werden. Dateisuche: Ein Fenster, in dem in dem die Verzeichnisse nach Dateien durchsucht werden können. Man kann dort eine Datei öffnen oder speichern. (Wie etwa bei Datei, Speichern unter )

32.11 Benutzerdefinierte Dialogfelder (Dialogboxen) 843i Beispiel 2 Es soll eine vereinfachte Version der Dialogbox Häufigkeiten erstellt werden. Die Häufigkeitstabelle werde immer automatisch produziert. Daneben sollen wahlweise Balkendiagramme und/oder Kreisdiagramme mit Häufigkeiten und/oder Prozentwerten angefordert werden können (Prozentwerte und Häufigkeiten können leider aufgrund der Eigenart des FREQUENCIES-Befehl nicht gleichzeitig gewählt werden). Es wäre zwar nicht notwendig, aber zu Illustrationszwecken soll für die Auswahl der Grafiken ein Unterdialogfeld eingerichtet werden. Dort sollen die zwei Grafikangebote überdurch zwei Kontrollkästchen wählbar sein, die sich in einer Itemgruppe (Elementgruppe) befinden. Zunächst verfahren wir wie in Beispiel 1. > Öffnen Sie das Fenster Dialogfeld-Aufbau mit der Befehlsfolge Extras, Benutzerdefinierte Dialogfelder, Dialogfeld-Aufbau und legen Sie dort folgende Eigenschaften fest: Dialogfeldname: Häufigkeitstabelle_kurz, Titel: Häufigkeitstabelle_kurz und als Menüort: Analysieren/Deskriptive Statistiken/Häufigkeiten (oder einen von Ihnen gewählten beliebigen Menüort) und bestätigen Sie mit Hinzufügen. > Ziehen Sie auf die Arbeitsfläche je ein Steuerelement Quellliste: und Zielliste und definieren Sie deren Eigenschaften. Für die Quellliste seien dies ID: Variablen, Titel: Variablen :. Im Variablenfilter wählen Sie bei Typ die Optionen String und Datum/Uhrzeit ab. Bei der Zielliste seien dies ID: ausw_variablen, Titel: Ausgewählte Variablen:. Im Variablenfilter wählen Sie ebenfalls bei Typ die Optionen String und Datum/Uhrzeit ab. Es folgt die Definition der neuen Elemente aus der Werkzeugpalette. > Um ein Unteridalogfeld zu erstelle, erzeugen wir zuerst die Schaltfläche. Ziehen sie das Steuerelement Unterdialogfeld-Schaltfeld auf die Arbeitsfläche. > Definieren Sie die Eigenschaften im Feld Unterdialogfeld-Schaltflächen- Eigenschaften am unteren Teil der Box. Es seien ID Diagramme und Titel Diagramme. Die Dialogbox sieht dann wie in Abb. 32.54 aus.

844i Abb. 32.54. Dialogfeld-Aufbau mit Schaltfläche für Unterdialogbox > Zur weiteren Bearbeitung klicken Sie in der Zeile Unterdialogfeld in der Spalte (Zum Bearbeiten auswählen) am rechten hinteren Ende auf das Kästchen. Die Dialogbox Dialogfeld-Aufbau öffnet sich. Diesmal für das Unterdialog-Feld. Es gleicht derjenigen der Hauptdialogbox, allerdings ohne die Steuerungselemente Quellliste und Zielliste. > Definieren Sie die Eigenschaften der Unterdialogbox. Diese seien Unterdialogfeld-Name: U_Diagramme, Titel: Diagrammauswahl. Hier müsste evtl. auch eine Syntax in der Zeile Syntax eingegeben werden. Da es aber für Diagramme im FREQUENCIES-Befehl keinen allgemeinen Syntaxbefehlt gibt, entfällt das in diesem Beispiel. > Ziehen Sie das Steuerelement Itemgruppe auf die Arbeitsfläche. Markieren Sie das Steuerelement auf der Arbeitsfläche und definieren Sie dessen Eigenschaften. Es sei ID: Auswahl_Diagramme, Titel Auswahl Diagramme. In der Syntaxzeile ist %%ThisValue%% automatisch eingetragen.

32.11 Benutzerdefinierte Dialogfelder (Dialogboxen) 845i Abb. 32.55. Dialogfeld-Aufbau mit Steuerelement Itemgruppe > Ziehen Sie zwei Mal das Steuerelement Kontrollkästchen in das Steuerelement Itemgruppe. Markieren Sie das erste dieser Kästchen und definieren Sie es. Es sei ID: Balkendiagramm_P, Titel Balkendiagramm Prozente. Hier stehen noch einige weitere Zeilen zur Verfügung. Deren Einstellung man aber in der Regel beibehält, z.b. dass der Standardwert unmarkiert ist und keine Syntax erzeugt wird, wenn das Kästchen unmarkiert ist. Dagegen muss in der Zeile Markierte-Syntax die Syntax eingetragen werden, die erzeugt werden soll, wenn das Kästchen markiert ist. Dies ist /BARCHART PERCENT.

846i Abb. 32.56. Dialogfeld-Aufbau mit Steuerelement Kontrollkästchen > Wiederholen Sie das für das zweite Kästchen. Es habe folgende Eigenschaften: ID: Kreisdiagramm_p, Titel: Kreisdiagramm Prozente, Markierte-Syntax: /PIECHART PERCENT.

32.11 Benutzerdefinierte Dialogfelder (Dialogboxen) 847i Abb. 32.57. Syntaxvorlage für Beispiel 2 32.11.3 Weitere Hinweise Der vorliegende Beitrag soll nur einen ersten Einblick in die Möglichkeit zum Erstellen benutzerdefinierter Dialogfelder geben. Es ist nicht die Absicht, alle Optionen ausführlich zu besprechen. Im Folgenden geben wir nur einige Hinweise auf weitere Möglichkeiten, die dieses Menü bietet. Die Zwischenergebnisse eines Dialogfeld-Aufbaus können z.b. in einer Datei gespeichert ( Datei, Speicher oder Speichern unter oder, wieder

848i geöffnet ( Datei öffnen bzw. oder Installiertes Dialogfeld öffnen bzw. ) und weiter bearbeitet (Menü Bearbeiten ) werden. Die Ergebnisse oder Zwischenergebnisse können in einer Vorschau betrachtet werden ( Datei, Dialogfeld Vorschau bzw. ). Man kann Hilfedateien erstellen und einbinden. Man kann vor allem Die eigenen benutzerdefinierten Dialogfelder anderen zur Verfügung stellen bzw. von anderen erstellte in das eigene System einfügen (Dazu muss jeweils nur die Custom Dialog Package-Datei, Datei mit der Extension.spd weitergegeben, gespeichert und installiert werden.). Von besonderem Interesse dürfte es sein, Erweiterungsbefehle über benutzerdefinierte Dialogfelder einzubinden. Erweiterungsbefehle sind benutzerdefinierte Statistics-Befehle, die entweder in Python oder R implementiert wurden. Dies verlangt allerdings auch einige Kenntnisse zur Implementierung von Python bzw. R-Befehlen, auf die wir hier nicht eingehen können. Dazu gehören auch Add-Ons.