Informationen für Grundschullehrer über die Moore im Allgemeinen und die Hochmoore des Erzgebirges im Besonderen

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Transkript:

Informationen für Grundschullehrer über die Moore im Allgemeinen und die Hochmoore des Erzgebirges im Besonderen

Inhaltsverzeichnis Was sind Moore? Moortypen Moore im Naturpark Erzgebirge/ Vogtland 4 Warum brauchen wir Moore? 4 Entwicklung der Moore- speziell im Erzgebirge/ Vogtland 5 Flora 6 Fauna 7 Was wird für die Rettung der Moore getan? 7 Zeichnungen der Moortypen 8 Quellen- und Literaturverzeichnis 9

Was sind Moore? 18 Moore sind Lebensräume, in denen Torf gebildet wird oder oberflächennah ansteht. Geologisch gesehen werden Torfschichten, die stärker als 0 cm sind, als Moor bezeichnet. Unter Torf versteht man nicht vollständig zersetztes Pflanzenmaterial. Mit Hilfe dieser Torfschichten kann man herausfinden, wann und wie die Moore entstanden sind. Moore zählen zu den wenigen Gebieten der Erde, bei denen die Verrottung von Pflanzen, Bäumen usw. geringer ist, als deren Wachstum. Dies liegt hauptsächlich am hohen Wasserstand in den Mooren, dies ist das wichtige Merkmal der Moore. Moortypen19 Moore können ganz unterschiedliche Erscheinungsbilder haben. Die wesentliche Einflussgröße bei der Ausprägung eines Moores ist das Wasser. Je nach Herkunft und Beschaffenheit des Wassers können sich unterschiedliche Moortypen ausbilden. Die folgende Übersicht gibt einen Überblick über die sogenannten hydrogenetischen Moortypen. Diese ordnen sich nach der Herkunft und Beschaffenheit des Wassers und nach ihrer Entstehung. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen mineralstoffreichen, grundwasserbestimmten und mineralstoffarmen, regenwasserbestimmten Mooren, wobei es selbstverständlich immer Zwischen- und Übergangsformen gibt. Zeichnungen dazu sind im Anhang auf Seite 7 bis 8. Mineralstoffreiche Grundwassermoore (= Niedermoore) Das Moor ist durch Grund- und Oberflächenwasser beeinflusst ruhiges Wasser fließendes Wasser Verlandungsmoore dieser Moortyp entsteht durch die Verlandung von Stillgewässern, durch von außen zuwachsende Vegetation und Mudden am Grund des Gewässers Versumpfungsmoore entstehen in flachen Gebieten, bei einer periodischen Vernässung, auf Tonböden oder anderen stark verdichteten Untergründen Kesselmoore sie entstehen in hohlen Geländeformen, welche keinen Abfluss besitzen Quellmoore dauerhafte und gleichmäßige Wasserspeißung durch aus dem Boden dringendes Wasser Hangmoore von oben zufließendes Wasser sickert abwärts und durchdringt dadurch das komplette Moor durch das angestaute Wasser im oberen Moorbereich wächst das Moor hangaufwärts Durchströmungsmoore ein Grundwasserstrom zieht sich durch das Moor Überflutungsmoore (nicht ständig überflutet) es gibt zwei Arten von Überflutungsmooren, die Küstenüberflutungsmoore und die Auenüberflutungsmoore periodisch wird das Moor überflutet, es kann aber auch manchmal trocken liegen Mineralstoffarme Regenmoore (= Hochmoore) der Wasserspiegel ist unabhängig vom Grund- und Oberflächenwasser Regenmoor die Versorgung geschieht zum größten Teil durch Regenwasser, Grund- und Oberflächenwasser kann aber auch vorhanden sein, vor allem im Entstehungsprozess

Moore im Naturpark Erzgebirge/ Vogtland0 Die momentane Fläche der Moorgebiete in ganz Sachsen liegt unter 0,5 %. Im 1. Jahrhundert waren es noch 0 % gewesen. Das Erzgebirge zählt zu einem der vier Verbreitungsschwerpunkte in Sachsen, die anderen sind: das Lausitzer Tiefland sowie die Dahlener- und Dübener Heide. Die Fläche der Moore im Erzgebirge wurde von Johann Georg Männel im Jahre 1896 auf 60 km geschätzt. Voraussetzung für die Bildung von Mooren im Erzgebirge sind die sauren Ausgangsgesteine Gneis, Granit und Schiefer. Weiterhin kommen geringe durchschnittliche Jahrestemperaturen von ca. 5 C, hohe Niederschläge von teilweise über 1.000 mm pro Jahr und eine kurze Vegetationsperiode hinzu, welche die Bildung von Mooren unterstützt. Die am häufigsten vorkommenden Moortypen sind Hang- und Regenmoore. Quell- und Versumpfungsmoore sind vor allem in den Auebereichen der Flusstäler vorhanden, kommen aber kleinflächiger vor. Die Hochmoore sind durch ihren ausgesprochen sauren und nährstoffarmen Charakter geprägt, welcher auf die Versorgung mit Regenwasser zurückzuführen ist. Aus diesem Grund hat sich auch eine hochspezialisierte Pflanzen- und Tierwelt herausgebildet, deren Überleben an das der Hochmoore gebunden ist. Bekannte Hochmoore sind die Mothäuser Haide sowie der Kleine und der Große Kranichsee. Warum brauchen wir Moore?1 Stand: 011 Wachsende Moore sind besondere Ökosysteme, denn sie sind die einzigen, welche eine positive Stoffbilanz aufweisen. Das bedeutet, dass die Neubildung organischer Substanz schneller abläuft als die Zersetzung der in den Mooren wachsenden Pflanzen. Dafür ist eine ständige Wassersättigung erforderlich. Durch den hohen Wasserstand und den damit verbundenen geringen Sauerstoffanteil werden Pflanzenreste konserviert. Moore haben aber nicht nur die Besonderheit den Verfall zu hemmen, sondern auch die Eigenschaft Stoffe zu speichern, wie zum Beispiel Stickstoff, Kohlenstoffdioxid oder auch Schwefel. Durch diese nützliche Eigenschaft tragen intakte Moor zum Klimaschutz bei. Moore haben noch weitere wichtige Funktionen im Ökosystemhaushalt über welche sie sich auf unserer Internetseite (moor.naturparkerzgebirge-vogtland.de) informieren können, nämlich für den Hochwasserschutz, als Archive der Natur- und Kulturgeschichte und als Lebensräume für hochspezialisierte Pflanzen und Tiere. 4

Entwicklung der Moore - speziell im Erzgebirge/ Vogtland Die Moore des Erzgebirges entstanden in den zurückliegenden 10.000 Jahren nach der letzten Eiszeit. Das flachwellige Relief, das saure Ausgangsgestein und das kühl-gemäßigte Klima waren optimale Voraussetzungen für die Bildung von Mooren. Wasser aus Quell- und Hangaustritten staute sich an Gesteinsrücken, dadurch konnten sich erste vernässte Flächen mit Seggen und Binsen bilden, die die Basis der späteren Moorentwicklung waren. In der folgenden Zeit haben sich trockene und warme bzw. kühlere und feuchtere Perioden abgewechselt und zu stagnierendem bzw. stärkerem Moorwachstum geführt. Seitdem das Erzgebirge vom Menschen besiedelt und genutzt wird, sind auch die Moore ständigen Veränderungen unterworfen. Ein verstärktes Moorwachstum setzte mit der großflächigen Entwaldung des Mittelgebirges durch den aufkommenden Bergbau vor ca. 500 Jahren ein. Da Holz als Brennstoff knapp wurde, bauten die Menschen Torf ab, um ihn zu trocknen und zum Heizen zu verwenden. Zu Beginn des 19. Jh. wurden fast alle Moore für forstwirtschaftliche Zwecke entwässert. Dadurch wurde das Moorwachstum fast überall im Erzgebirge zum Erliegen gebracht. Die durch Entwässerung forstwirtschaftlich nutzbar gemachten Gebiete wurden durch Fichten wieder aufgeforstet. 4 4 1 intaktes Moor entwässertes Moor 1 erste Schicht des Moores, welche durch Belüftung der obersten Torfschichten durch die Entwässerung entsteht stark vererdet stark zersetzter Torf Gehölzschicht 4 kaum zersetzter Torf Pflanzenreste lassen sich gut erkennen 5

Flora Die Vegetation ist sehr stark an den Wasserspiegel sowie an die sauren und nährstoffarmen Verhältnisse des Moores gebunden. Dementsprechend artenarm jedoch hochspezialisiert ist die Pflanzenwelt der Hochmoore. Schon geringe Absenkungen des Wasserstandes können das Wachstum von torfbildenden Pflanzen verlangsamen oder sogar stoppen und somit zum Erliegen des Moorwachstums führen. Im Folgenden werden drei typische Vertreter der Hochmoore vorgestellt. Neben diesen sind auch Zwergsträucher, wie Heidel-, Preisel-, Moos- und Rauschbeere sowie Latschenkiefern und Moorbirken charakteristische Arten der Hochmoore. Name Bild Beschreibung Torfmoos Scheidiges Wollgras Rundblättriger Sonnentau 4 5 leben in nährstoffarmen, sauren Gebieten bilden im Jahr ca. 1 mm Torf sie können unbegrenzt wachsen, da der untere Teil abstirbt und der obere immer weiter wächst (haben keine Wurzel) versauern ihre Umgebung selbstständig und schalten damit Konkurrenten aus 4 typisches Merkmal ist ein Wollschopf pro Stängel (dies ist der Fruchtstand der Pflanze) erreicht Wuchshöhen bis zu 60 cm zählt neben den Torfmoosen zu den wichtigsten Torfbildnern bildet Bulte aus, die die Oberfläche eines Hochmoores bestimmen 5 ist eine geschützte fleischfressende Pflanze blüht von Juni bis August wächst auf nährstoffarmen, kalkfreien Böden und benötigt viel Sonne entnimmt sich Stickstoff und Nährstoffe aus kleinen Insekten, die an ihren, mit Klebedrüsen besetzten, Blättern haften bleiben 6 6

Fauna7 Auch das Tierreich der Moore ist eher artenarm, aber dafür sehr spezialisiert. Die meisten Tierarten stehen unter Naturschutz, weil sie auf den Lebensraum Moor existentiell angewiesen sind, dieser aber aufgrund der Entwässerungen stark dezimiert wurde. Im Folgenden werden wieder drei typische Vertreter der Hochmoore vorgestellt. Name Bild Beschreibung Hochmoorgelbling Kreuzotter Birkhuhn 6 7 8 die Raupe ernährt sich ausschließlich von der Rauschbeere, welche nur in Mooren wächst an Moor gebunden fliegt von Juni bis Juli 11 die Falter benötigen die blütenbunten Bergwiesen zur Nahrungssuche 8 Gebiete mit hoher Luftfeuchtigkeit werden von ihr bevorzugt ihr Gift ist gefährlich, aber meistens nicht tödlich größter Feind ist das Wildschwein, welches die Kreuzotter als Futter ansieht bringt ihre Jungen lebend zur Welt 9 benötigt den Wechsel zwischen Wald als Verstecke und zwergstrauchreicher Vegetation für die Balz und zur Nahrungsaufnahme Bestand geht immer weiter zurück ernährt sich von den Knospen und Früchten der Zwergsträucher 0 Was wird für die Rettung der Moore getan?1 Der Naturpark Erzgebirge/Vogtland bemüht sich gemeinsam mit Behörden und weiteren Naturschutzinstitutionen um die Rettung der verbliebenen Moorstandorte. Die Naturschützer verschließen die Entwässerungsgräben mit Staudämmen, um das Wasser im Moor zurückzuhalten. Vorher ist es notwendig die Gegebenheiten im Moor gründlich zu untersuchen, um heraus zu finden an welcher Stelle der Anstau am effektivsten ist und welche Technik dafür geeignet ist. Es gibt viele verschiedene Arten von Dämmen, z.b. Korsettdämme, Spundwanddämme oder auch Bretterdämme, die alle aus Lärchenholz bestehen. Damit soll das Moor bei der natürlichen Regeneration unterstützt werden. Moore können sich selber regenerieren, bis zu einem gewissen Schädigungsgrad. Diese natürliche Regeneration wird in Phasen unterteilt: In der ersten Phase, der Initialphase, sackt der Torf so sehr in sich zusammen, dass er eine wasserstauende Schicht erzeugt und das Wasser im Moor halten kann. Torfmoose können sich dadurch auch wieder ansiedeln. Die zweite Phase, Aufrichtungsphase, ist gekennzeichnet durch das Wiedereinsetzen des Moorwachstums. In der letzten Phase, der Abstimmungsphase, schließen sich die kleinen einzelnen Moore zu einem großen zusammen. 7

Zeichnungen der Moortypen Quellmoor 9 10 Hangmoor Versumpfungsmoor 11 Verlandungsmoor 1 Überflutungsmoor 1 Durchströmungsmoor 14 Kesselmoor 15 Regenmoor 16 8

Quellen- und Literaturverzeichnis Bilder Nummer/ Seite Quelle Datum Texte / Naturpark Erzgebirge/ Vogtland / 5 http://www.aurumpictures.com/pflanzen/slides/erlen-eschenbachau ffk8_torfmoos.jpg 4/ 5 http://www.tk-logo.de/cms/bilder/a.0885.1/80/150/150/6594b46b/scheidiges- Wollgras_50x50.jpg 5/ 5 http://www.exotic-plants.de/auktionsbilder/drosera_rotundifolia1.jpg 6/ 6 http://www.natur-portrait.de/images/upload/orig/njp4sw.jpg 7/ 6 https://naturfotografenforum.de/data/media/6/kreuzottera%0nf::dieter_eichst% C%A4dt_vipera_schlangen_kreuzotter.jpg 8/ 6 http://www.bavaria-boellerschuetzen.de/bilder/birkhuhn.jpg 9/ 7 10/ 7 11/ 7 1/ 7 1/ 7 14/ 7 15/ 7 16/ 7 Nummer/ Seite Quelle Datum 18/ http://de.wikipedia.org/wiki/moor 1.1.011 19/ 7.01.01 0/ 7.01.01 1/ 7.01.01 / 7.01.01 / 4/ http://de.wikipedia.org/wiki/torfmoose 5/ http://de.wikipedia.org/wiki/scheiden-wollgras 6/ http://de.wikipedia.org/wiki/rundbl%c%a4ttriger_sonnentau 7/ 8/ http://de.wikipedia.org/wiki/hochmoorgelbling 9/ http://de.wikipedia.org/wiki/kreuzotter#zusammensetzung_und_wirkung 0/ http://www.natur-lexikon.com/texte/hwg/001/00017/hwg00017.html 1/ 01.0.01 Weitere Information finden Sie auf unserer Homepage: moor.naturpark-erzgebirge-vogtland.de und in den folgenden Literaturen: SUCCOW M. & JESCHKE L. (001): Moore in der Landschaft: Entstehung, Haushalt, Lebewelt, Verbreitung, Nutzung und Erhaltung der Moore. Urania, Leipzig-Jena-Berlin SÄCHSISCHE LANDESSTIFTUNG NATUR UND UMWELT (Hrsg.) (007): Praktischer Moorschutz im Naturpark Erzgebirge/Vogtland (Tagungsband). Dresden SÄCHSISCHE LANDESSTIFTUNG NATUR UND UMWELT (Hrsg.) (1998): Ökologie und Schutz der Hochmoore im Erzgebirge. Dresden. 9