ERC Leitlinien 2010 Kardiopulmonale Reanimation

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Transkript:

ERC Leitlinien 2010 Kardiopulmonale Reanimation Basismaßnahmen zur Wiederbelebung Erwachsener und Verwendung automatisierter externer Defibrillatoren Jan. 2011 Seite 1 1

Jan. 2011 Seite 2 2

Überlebenskette Die für eine erfolgreiche Wiederbelebung erforderlichen Schritte Jan. 2011 Seite 3 3

Handlungsablauf Wiederbelebung Erwachsener Jan. 2011 Seite 4 4

Keine Reaktion? 1. Auf Sicherheit achten: versichern Sie sich, dass Patient und Anwesende nicht gefährdet sind. 2. Bewusstsein prüfen: Schütteln Sie ihn leicht an den Schultern und fragen Sie laut: Ist alles in Ordnung? Jan. 2011 Seite 5 5

Um Hilfe rufen 3. a) Wenn der Patient reagiert: Lassen Sie ihn, wenn keine weitere Gefahr besteht, in der Lage, in der Sie ihn vorgefunden haben Versuchen Sie herauszufinden was mit ihm los ist, und holen Sie Hilfe, falls erforderlich. Überprüfen Sie regelmäßig seinen Zustand 3. b) Wenn der Patient nicht reagiert: Rufen Sie um Hilfe Drehen Sie den Patienten auf den Rücken und machen Sie dann die Atemwege durch Überstrecken des Halses und Anheben des Kinns frei. Jan. 2011 Seite 6 6

Atemwege freimachen 4. Atemwege frei machen Lege Sie Ihre Hand auf seine Stirn und ziehen Sie seinen Kopf leicht nach hinten. Heben Sie mir Ihren Fingerspitzen das Kinn des Patienten an, um die Atemwege frei zu machen. Kontrollieren Sie die Atmung durch Sehen, Hören und Fühlen [ ] Entscheiden Sie, ob die Atmung normal, unnormal oder nicht vorhanden ist. Jan. 2011 Seite 7 7

Atemwege freimachen Jan. 2011 Seite 8 8

Atemwege freimachen Schnappatmung Während der ersten wenigen Minuten nach einem Kreislaufstillstand ist es möglich, dass ein Patient kaum atmet oder nur vereinzelte, langsame oder geräuschvolle Atemzüge macht. Verwechseln Sie dies nicht mit normaler Atmung. Sehen, hören und fühlen sie nicht länger als 10 sek. Wenn Sie irgendwelche Zweifel haben, ob die Atmung normal ist, dann handeln Sie so, als sei sie nicht normal. Schnappatmung wird häufig als normale Atmung fehlgedeutet, Schnappatmung ist mit einem Kreislaufstillstand gleichzusetzen Jan. 2011 Seite 9 9

Keine normale Atmung Notruf 112 AED holen (lassen) 5. a) Wenn der Patient normal atmet: [ ] 5. b) Wenn der Patient gar nicht oder nicht normal atmet: Schicken Sie jemanden, um Hilfe und einen ggf. vorhandenen AED zu holen, oder, falls Sie allein sind, nehmen Sie Ihr Mobiltelefon und alarmieren Sie den Rettungsdienst verlassen Sie den Patienten nur, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Jan. 2011 Seite 10 10

Herzdruckmassage Führen Sie die Herzdruckmassage wie folgt durch: Knien Sie seitlich am Patienten. Legen Sie den Ballen einer Hand auf die Mitte der Brust des Patienten (entspricht der unteren Hälfte des Brustbeins) [ ] Bringen Sie sich senkrecht über die den Brustkorb des Patienten, und drücken Sie das Brustbein mindestens 5cm (jedoch nicht mehr als 6cm) nach unten. Entlasten Sie nach jeder Herzdruckmassage vollständig den Brustkorb, ohne den Kontakt zwischen Ihren Händen und dem Brustbein zu verlieren. Wiederholen Sie dies mit einer Frequenz von mindestens 100/min (jedoch nicht mehr als 120/min) Druck und Entlastung sollen gleich lang dauern. Jan. 2011 Seite 11 11

Herzdruckmassage Druckpunkt Jan. 2011 Seite 12 12

Beatmungen 6. a) Kombinieren Sie die Herzdruckmassage mit Beatmungen: Machen Sie nach 30 Herzdruckmassagen die Atemwege [ ] frei. [ ] Blasen Sie gleichmäßig in den Mund (Nase), während Sie beobachten, dass sich der Brustkorb wie bei der normalen Atmung in rund 1 s hebt: Dies ist eine effektive Beatmung. [ ] Atmen Sie erneut normal ein, und blasen Sie noch einmal in den Mund des Patienten, um insgesamt 2 effektive Beatmungen zu erzielen. Für beide Beatmungen sollen zusammen nicht mehr als 5 s aufgewendet werden. Jan. 2011 Seite 13 13

Wiederbelebung Fahren Sie mit Herzdruckmassagen und Beatmungen im Verhältnis 30:2 fort. Unterbrechen Sie nur, um den Patienten erneut zu untersuchen falls er aufwacht: sich bewegt, die Augen öffnet und wieder normal zu atmen beginnt unterbrechen Sie ansonsten die Wiederbelebungsmaßnahmen nicht. Jan. 2011 Seite 14 14

Wiederbelebung Falls sich bei Ihrer ersten Beatmung der Brustkorb nicht wie bei einer normalen Atmung anhebt, gehen Sie vor dem nächsten Versuch folgendermaßen vor: - Schauen Sie in den Mund des Patienten, und entfernen Sie mögliche Verlegungen. - Vergewissern Sie sich, dass der Hals ausreichend überstreckt und das Kinn angehoben ist. - Führen Sie jedes Mal höchstens 2 Beatmungsversuche durch, bevor Sie wieder die Herzdruckmassage aufnehmen. Jan. 2011 Seite 15 15

Wiederbelebung Falls mehr als ein Ersthelfer anwesen sind, soll ein anderer Ersthelfer die Wiederbelebungsmaßnahmen nach jeweils 2 min übernehmen, um eine Ermüdung zu verhindern. Stellen Sie dabei sicher, dass die Unterbrechung der Herzdruckmassagen durch den Wechsel minimal bleibt. Zu diesem Zweck und um die gewünschte Zahl von jeweils 30 Herzdruckmassagen zur erreichen, kann es für die Ersthelfer hilfreich sein, laut mitzuzählen. Erfahrene Ersthelfer sollen bei einer Wiederbelebung zu zweit jeweils alle 2 min die Rolle / Plätze tauschen. Eine Krankenhauspatientenstudie zeigte, dass [ ] die Durchschnittliche Tiefe der Herzdruckmassagen zwischen 1,5 und 3 min nach Beginn der Wiederbelebungsmaßnahmen nachließ. Jan. 2011 Seite 16 16

Wiederbelebung 6. b) Wiederbelebung ohne Beatmung: Falls Sie nicht in der Lage oder nicht willens sind, den Patienten zu beatmen, führen Sie nur die Herzdruckmassagen durch. Die Herzdruckmassagen sollen kontinuierlich mit einer Frequenz von 100/min (jedoch nicht mehr als 120/min) erfolgen. [ ].Die Kombination von Herzdruckmassagen mit Beatmungen ist [ ] die Methode der Wahl zur Wiederbelebung, sowohl für ausgebildete Laienhelfer als auch professionelle Helfer. Laien ohne Ausbildung sollen zur Wiederbelebung ohne Beatmungen nur dann angeregt werden, wenn sie unfähig sind oder nicht willens sind, Beatmungen durchzuführen. Jan. 2011 Seite 17 17

Wiederbelebung 7. Unterbrechen Sie die Wiederbelebungsmaßnahmen nicht, bis Professionelle Hilfe eingetroffen ist und den Patienten übernimmt oder Der Patient aufwacht: sich bewegt, die Augen öffnet und normal zu atmen beginnt oder Sie erschöpft sind. Jan. 2011 Seite 18 18

Anwendung eines automatisierten externen Defibrillators (AED) 1. Vergewissern Sie sich, dass Sie, der Patient und ggf. Notfallzeugen nicht gefährdet sind. 2. [ ] 3. Beginnen Sie entsprechend dem Algorithmus zur Wiederbelebung. Wenn Sie alleine sind und der AED sich in Ihrer Nähe befindet, beginnen Sie den AED anzuwenden. Jan. 2011 Seite 20 20

Jan. 2011 Seite 21 21

Anwendung eines automatisierten externen Defibrillators 4. Sobald der AED verfügbar ist: Schalten Sie den Defibrillator ein und bringen Sie die selbstklebenden Pads auf der entblößten Brust des Patienten an Falls mehr als ein Helfer anwesend sind, sollen die Wiederbelebungsmaßnahmen fortgesetzt werden, während die selbstklebenden Pads auf der Brust des Patienten angebracht werden. Folgen Sie unverzüglich den gesprochenen / visuellen Anweisungen. Stellen Sie sicher, dass niemand den Patienten berührt, während der AED den Herzrhythmus analysiert. Jan. 2011 Seite 22 22

Anwendung eines automatisierten externen Defibrillators 4. Sobald der AED verfügbar ist: Jedoch müssen während die selbstklebenden Pads angebracht werden und der Defibrillator zum Einsatz vorbereitet wird bereits qualitativ hochwertige Wiederbelebungsmaßnahmen weitergeführt werden. Die Bedeutung der frühzeitig einsetzenden und minimal unterbrochenen Herzdruckmassagen wird nochmals betont. Jan. 2011 Seite 23 23

Anwendung eines automatisierten externen Defibrillators 5. a) Falls ein Schock indiziert ist: Stellen Sie sicher, dass niemand den Patienten berührt Drücken Sie den Auslöseknopf, wenn Sie dazu aufgefordert werden. Starten Sie unverzüglich erneut mit Wiederbelebungsmaßnahmen im Verhältnis von 30 Herzdruckmassagen : 2 Beatmungen Folgen Sie weiterhin den gesprochenen / visuellen Anweisungen. Jan. 2011 Seite 24 24

Anwendung eines automatisierten externen Defibrillators 5. b) Falls kein Schock indiziert ist: Starten Sie unverzüglich erneut mit Wiederbelebungsmaßnahmen im Verhältnis von 30 Herzdruckmassagen : 2 Beatmungen Folgen Sie weiterhin den gesprochenen / visuellen Anweisungen. Jan. 2011 Seite 25 25

Anwendung eines automatisierten externen Defibrillators 6. Folgen Sie den Anweisungen des AED so lange, bis: Professionelle Hilfe eintrifft und den Patienten übernimmt. Der Patient aufzuwachen beginnt: sich bewegt, die Augen öffnet und normal atmet. Sie erschöpft sind. Jan. 2011 Seite 26 26

Fazit HLW im Bereich der Ersten Hilfe Im Ausbildungsbereich Erste Hilfe (und Rettungsschwimmausbildung): Erste Hilfe-Lehrgänge, LSM und EH Trainings, AV0 kommen die ERC Leitlinien Basismaßnahmen zur Wiederbelebung Erwachsener zum Einsatz Die Wesentlichen neueren Punkte für die Ausbildung Freimachen der Atemwege und Atemkontrolle Schnappatmung ist keine normale Atmung und ist einem Kreislaufstillstand gleichzusetzten. Atemspende Soll auch weiterhin von ausgebildeten Laien durchgeführt werden. Jan. 2011 Seite 27 27

Fazit HLW im Bereich der Ersten Hilfe Die Wesentlichen neueren Punkte für die Ausbildung Wiederbelebung Im Zweifelsfall wird bei vorliegender Bewusstlosigkeit mit der HLW begonnen. Schädigungen durch die Herzdruckmassage, z.b. bei minimaler erhaltener Herztätigkeit sind zu vernachlässigen. Herzdruckmassage Als maximale Drucktiefe wird bei Erwachsenen 6cm empfohlen. Auf die Frequenz der Kompressionen und die komplette Entlastung sollte bei der Ausbildung geachtet werden. Phasen ohne Herzdruckmassage (z.b. AED Anwendung) sollten minimiert werden. Jan. 2011 Seite 28 28

Fazit HLW im Bereich der Ersten Hilfe Die Wesentlichen neueren Punkte für die Ausbildung AED Bei Vorhandensein eines AED befolgen der Anweisungen. Wenn mehrere Helfer vorhanden sind, Herzdruckmassagen zum Aufkleben der Pads nicht unterbrechen. Phasen ohne Herzdruckmassage (z.b. AED Anwendung) sollten minimiert werden. Jan. 2011 Seite 29 29

Erste Hilfe: Dieser Algorithmus bleibt! Jan. 2011 Seite 30 30

HLW im Bereich der Sanitätsausbildung Anmerkungen aus den Leitlinien zu den erweiterten Maßnahmen Die Wesentlichen neueren Punkte für die Ausbildung im LV Württemberg e.v. Beatmung Frühzeitig Beatmung mit Sauerstoff. Beutel-Maske Beatmung möglichst mit Guedel-Tubus. Wenn vorhanden Einsatz von supraglottischen Atemwegshilfen (z.b. Larynxtubus ) Ein Krikoiddruck erschwert eher die Beatmung AED Wenn mehrere Helfer vorhanden sind, Herzdruckmassagen zum Aufkleben der Pads nicht unterbrechen. Phasen ohne Herzdruckmassage (z.b. AED Anwendung) sollten minimiert werden. Herzdruckmassagen auch während Gerät auflädt. Jan. 2011 Seite 31 31

Sanitätsausbildung: Dieser Algorithmus bleibt! Jan. 2011 Seite 32 32

Aber Was sagen die ERC Leitlinien zur Wiederbelebung Ertrunkener? Jan. 2011 Seite 33 33

Sektion 8 der ERC Leitlinien: Kreislaufstillstand unter besonderen Umständen Ertrinken Retten Sie Ertrinkungsopfer auf dem schnellstmöglichen und sichersten Weg, und beginnen Sie so schnell wie möglich mit den CPR-Maßnahmen. Pulslose, nichtatmende Unfallopfer sollen schnellstmöglich aus dem Wasser gerettet werden (auch wenn kein spineboard zur Verfügung steht); hierbei soll versucht werden, den Hals so wenig wie möglich zu bewegen. Jan. 2011 Seite 34 34

Ertrinken Wiederbelebung Die erste und wichtigste Therapiemaßnahme bei Ertrinkungsopfern ist die Verminderung der Hypoxämie (Anm. Sauerstoffarmut im Blut). Die unverzügliche Einleitung der Atemspende oder Überdruckbeatmung erhöht die Überlebensrate. Sofern möglich sollen Sie die Atemspende/Beatmung mit Sauerstoff anreichern. Geben Sie so schnell wie möglich 5 initiale Beatmungshübe / Atemhübe. Mit der Atemspende kann bereits begonnen werden, wenn das Ertrinkungsopfer sich noch im flachen Wasser befindet, sofern die Sicherheit des Retters gewährleistet ist. Jan. 2011 Seite 35 35

Ertrinken Wiederbelebung Eine CPR im Wasser ist möglich, soll aber idealerweise unter Zuhilfenahme einer schwimmenden Rettungshilfe vorgenommen werden. Geben Sie 10 15 Atemhübe in ungefähr 1 min. Falls nicht spontan wieder normale Atmung einsetzt und das Unfallopfer weniger als 5 min vom Ufer entfernt ist, fahren Sie mit der Atemspende fort, während Sie das Unfallopfer ans Ufer ziehen. Falls Sie weiter als 5 min vom Ufer entfernt sind, geben Sie weitere Atemhübe über 1 min, dann bringen Sie das Unfallopfer schnellstmöglich ohne weitere Beatmungsversuche ans Ufer. Jan. 2011 Seite 36 36

Ertrinken Fazit Eine Umsetzung der ERC Leitlinie bzgl. Ertrinken ist (noch) nicht bundesweit eingeführt. Hier bleibt abzuwarten, wie die medizinische Leitung des Bundesverbandes entscheidet. Sicherlich wird mit den normalen Basismaßnahmen nichts falsch gemacht. Jan. 2011 Seite 37 37

Quellen ERC Leitlinien 2010 Jan. 2011 Seite 38 38