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Transkript:

Begrüßungsworte Ausstellungseröffnung Albanien mit den Augen der Künstlergenerationen 1912-2015 27. November 2015, 14 Uhr, Wandelhalle des Landtags Sehr verehrter Herr Präsident Meta, verehrte Frau Ministerin Kumbaro und Herr Minister Murati, Herr Botschafter, Frau Honorarkonsulin, meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, verehrte Gäste! I. Das hat es im Landtag in dieser Konstellation bisher noch nicht gegeben: Wir eröffnen eine Kunstausstellung im Rahmen eines ausländischen Nationalfeiertages im Beisein des Parlamentspräsidenten, der Kulturministerin sowie des Botschafters. Und das alles hat die Honorarkonsulin nach ihrem Antrittsbesuch bei mir angeregt und dann - wie Sie alle sehen können auch in die Tat umgesetzt.

2 Eine bemerkenswerte, ja geradezu grandiose Leistung im Sinne europäischer Integration, verehrte liebe Frau Stephan. Ich freue mich sehr, Sie alle im Landtag Nordrhein-Westfalen zur Eröffnung einer Ausstellung mit Werken albanischer Künstler begrüßen zu können. Das gilt ganz besonders für den Präsidenten des Parlaments der Republik Albanien. Herzlich willkommen, Ilir Meta. Das gilt ebenso für die Kulturministerin der Republik Albanien. Herzlich willkommen, Mirela Kumbaro. Verehrter Herr Botschafter Kuko, auch Sie sind uns ebenso willkommen wie der Diaspora-Minister des Kosovo, verehrter Herr Murati. II. Verehrte Gäste, Albanien - das ist auch im 21. Jahrhundert für viele Menschen hier in Deutschland und Nordrhein-Westfalen in gewisser Weise ein weißer Fleck auf der Landkarte, oftmals geprägt von Nichtwissen oder Halbwissen. Tatsache ist: Die deutsch-albanischen Beziehungen sind eng und partnerschaftlich. Die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern wurden 1986 aufgenommen. Im Zuge des Demokratisierungsprozesses seit 1991 haben sich die Beziehungen stark belebt.

3 Mit der von Deutschland unterstützen Verleihung des EU- Kandidatenstatus im Juni 2014 ist Albanien einen wichtigen Schritt in Richtung des von allen relevanten albanischen politischen Kräften nachdrücklich verfolgten Ziels eines Beitritts zur EU vorangekommen. Im deutschen Interesse liegt es, durch Unterstützung des Transformationsprozesses zu stabilen, demokratischen und rechtstaatlichen Verhältnissen in Albanien und in der Region beizutragen. Was die Beziehungen zu Nordrhein-Westfalen angehen, kann man ebenso von einer erfreulichen Entwicklung sprechen. Das Außenhandelsvolumen zwischen Albanien und Nordrhein-Westfalen betrug 2013 über 30 Millionen Euro. Der NRW-Anteil am deutschen Außenhandel mit Albanien lag bei 13 Prozent. Erst im März dieses Jahres war Wirtschaftsstaatsekretär Günther Horzetzky in Tirana mit NRW-Unternehmern unterwegs, und man hat sich auf weitere Kooperationen verständigt. III. Verehrte Gäste, diese Entwicklung zeigt aber auch: Es gibt noch jede Menge Luft nach oben! Es ist noch viel mehr möglich! Da ist es gut, dass es in dieser Situation die Kultur gibt, die von Menschen weltweit verstanden wird, selbst wenn man nicht die selbe Sprache spricht, die Brücken baut und zueinander führt. Kunst öffnet Türen und Fenster, sie sorgt für frische Luft und weite Sicht. Weil sie ganz häufig anregt, den Blickwinkel zu verändern,

4 den Blickwinkel zu wechseln. Und mit diesem Blickwinkelwechsel geht ja nicht selten die Erkenntnis einher, dass sich auch Standpunkte verändern können. Die brückenbauende Funktion der Kunst und Kultur haben Sie, verehrte Frau Honorarkonsulin, liebe Frau Stephan, längst erkannt und arbeiten daran mit großem Engagement. Deshalb haben Sie den Albanischen November als kulturpolitisches, integratives Projekt ins Leben gerufen: Anfang dieses Monats haben Sie den Albanischen November in Essen unter dem Motto We are Europe gestartet. Dazu haben Sie Politiker aus den Parlamenten und junge Künstler aus Albanien und Nordrhein-Westfalen erfolgreich zusammengebracht. Heute setzen Sie den Albanischen November fort, einen Tag vor Ihrem Nationalfeiertag, und präsentieren uns die Werke fünf albanischer Künstler unter dem Motto: Albanien mit den Augen der Künstlergeneration 1912 bis heute. Die Künstler sind heute anwesend, und ich heiße Sie herzlich willkommen. Die Ausstellung, die uns Albanien weiter erschließen soll, gliedert sich in drei Bereiche:

5 100 Jahre Albanien in Werken, die ein visuelles Zeugnis der geschichtlichen Entwicklung des Landes widergeben. Albanien in den Augen der Generation Flüchtlinge 1990 - aus der Sicht eines in Wuppertal lebenden albanischen Künstlers, Sali Allmuca (gesprochen: Almutscha). Albanien der Zukunft in Form von Bildern, Installationen und Skulpturen junger Künstler aus Albanien, die Einblicke geben in die aktuelle Entwicklung des Landes. Es ist die erste Ausstellung dieser Art in Deutschland. Und dass sie nunmehr im Landtag gezeigt wird, erfüllt mich, liebe Frau Stephan, mit Freude, ist sie doch Ausdruck einer neuen freundschaftlichen Beziehung. IV. Verehrte Gäste, es gibt ein Thema, das uns alle seit Wochen und Monaten bewegt. Ich meine die Flüchtlingspolitik und vor allem die Notwendigkeit, schnell Menschen in großer Zahl Unterkunft und Schutz zu geben. Uns bewegen die Einzelschicksale sehr, auch wenn wir wissen, dass wir nicht immer und nicht unmittelbar helfen können. Menschen fliehen aus ihrer Heimat, weil sie um ihr Leben fürchten oder keine Zukunftsperspektive für sich und ihre Familien sehen. Dass dabei der Anteil der Menschen mit albanischen

6 Wurzeln hoch ist, bedrückt mich sehr, zumal die Chance auf Asyl fast bei Null liegt. Deshalb muss es das oberste Ziel sein, die Zukunftsperspektiven für diese Menschen in ihrer Heimat, also Herr Parlamentspräsident, bei Ihnen zu Hause zu erhöhen. Und ich bin zuversichtlich, dass das gelingen kann, denn seit wenigen Wochen ist eine neue Tendenz zu verzeichnen: Die Zahl der Menschen, die Albanien verlassen wollen, ist deutlich gesunken. Das ist ein erster Erfolg, der hoffen lässt, denn Albanien braucht diese Menschen dringend beim Aufbau eines stabilen, demokratiefesten Gemeinwesens, in dem sich auch Wohlstand entwickeln kann. V. Verehrter Herr Präsident Meta, im Juli dieses Jahres hatte der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, die Ehre, vor Ihrem Parlament, der Kuvendi, zu sprechen. Martin Schulz hat den leidvollen Weg Albaniens im 20. Jahrhundert aufgezeigt, sowohl die fortwährende Besetzung, auch durch Nazi- Deutschland, als auch die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg hinter dem Eisernen Vorhang - bis zu dessen Fall, als endlich das Wort Freiheit ausgesprochen und Europa in den Blick genommen werden konnte.

7 Der Präsident des Europäischen Parlaments erinnerte daran, dass sich mittlerweile 28 Staaten dazu bekannt haben, die Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Weil, wie er sagte, wir gemeinsame Werte teilen und zusammen stärker sind. Ein Viertel Jahrhundert nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sind auch endlich ost- und mitteleuropäische Staaten EU-Mitglieder geworden. Sie haben beeindruckende Reformen umgesetzt. Das hat große Opfer von den Menschen erfordert. Aber die EU hält ihr Versprechen gegenüber jenen, die den Reformweg mutig beschreiten. Martin Schulz beendete seine Rede in Ihrem Parlament mit den Worten: Das Europäische Parlament unterstützt jene, die den Weg der Demokratie und der Rechtstaatlichkeit einschlagen, die Versöhnung auch als Schlüssel zu Sicherheit und Zusammenarbeit im Westbalkan begreifen. Wir stehen solidarisch an der Seite aller Menschen in Albanien, die eine friedliche und gemeinsame Zukunft schaffen wollen, sich für Reformen einsetzen und ihren Nachbarn die Hand zur Versöhnung reichen, um in gegenseitigem Respekt und in Frieden zusammen zu leben.

8 VI. Verehrter Herr Präsident Meta, ich sehe Ihren heutigen Besuch als den Beginn einer engeren Zusammenarbeit mit dem Landtag Nordrhein-Westfalen. Und ich wünsche mir, dass von dieser Zusammenarbeit ein Signal ausgeht, das bei den Menschen ankommt: Ein Signal europäischer Verbundenheit, so wie es auch nach der großen EU-Erweiterung im Jahr 2004 erfolgt ist. Tatsache ist und bleibt: Europa ist das Friedensprojekt unserer Zeit. Das europäische Haus hat ein stabiles Fundament, das auch den Stürmen der Zeit standhält. Und in dieses Haus gehört auch Albanien. Gerade weil die Stürme zur Zeit so heftig toben, brauchen wir ein besonders stabiles Fundament für unser Haus Europa, das sich auf viele Pfeiler stützen können muss. Mein Dank gilt Ihnen Herr Präsident Meta für Ihren Besuch. Verehrte Frau Stephan, Ihnen wünsche ich riesengroßen Erfolg bei Ihrem kulturpolitischen Engagement, das heute Abend bei einem Galakonzert albanischer Musiker im Robert-Schumann-Saal fortgesetzt wird. Herzlich willkommen und von Herzen Glückauf!