Ein Kinderspiel? Manchmal steckt viel mehr dahinter!

Ähnliche Dokumente
Spielgeräte: Von Wahrscheinlichkeiten bis Binomialverteilung

Übungsblatt 7 zur Vorlesung Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Einführung in die Stochastik. Das komplette Material finden Sie hier:

a) Berechnen Sie einen Punkt D so, dass das Viereck ABCD eine Raute ist. (5 P) b) Kreuzen Sie an, welche Aussagen auf eine Raute zutreffen.

Aufgabe 1. Übung Wahrscheinlichkeitsrechnung Markus Kessler Seite 1 von 8. Die Ereignisse A, B und C erfüllen die Bedingungen

Intransitive Würfel Lösungen

AUSWERTEN. Ein Zufallsexperiment wird ausgewertet, indem man die relativen Häufigkeiten berechnet. Die relative Häufigkeit ist das Verhältnis:

Die 4 ersten Spiele" haben unterschiedlich. der Spiele untereinander ergibt.

Wahrscheinlichkeitsrechnung für die Mittelstufe

Tag der Math. 2017, Klassenstufe 9/10 Lösung zu Aufgabe 1

Level 1 Grundlagen Blatt 3. gezogen? Kugeln rot ist?

15 Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik

Unterrichtseinheiten. Statistik KI(D)S

Zusammenfassung Stochastik

Wahrscheinlichkeitsrechnung

Woche 2: Zufallsvariablen

Abitur 2012 Mathematik Stochastik III

Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS. Sportwette

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Der Wahrscheinlichkeitsbegriff - fit für das Abitur

Daten und Zufall Beitrag 4 mehrstufige Zufallsversuche kennenlernen 1 von 28

Abitur 2015 Mathematik Stochastik IV

1 Grundlagen Wahrscheinlichkeitsrechung

Laplace und Gleichverteilung

Übungen Abgabetermin: Freitag, , 10 Uhr

Wählt man aus n Mengen mit z 1 bzw. z 2,..., bzw. z n Elementen nacheinander aus jeder Menge jeweils ein Element aus,

Übungen zu Wahrscheinlichkeitstheorie Judith Kloas, Wolfgang Woess, Jonas Ziefle SS 2016

Übungen zur Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik

Pescado. Ein Würfelspiel für 2-4 Spieler ab 7 Jahren Autor: Steffen Benndorf


Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung

Abitur 2016 Mathematik Stochastik IV

Erwartungswert, Umgebungswahrscheinlichkeiten und die Normalverteilung

Serie 9, Musterlösung

KAPITEL 5. Erwartungswert

Tag der Mathematik 2018

Stochastische Prozesse

2.4. Mehrstufige Zufallsexperimente

Arbeitsblatt Wahrscheinlichkeit

36 Bildkarten 1 Würfel 1 Spielanleitung Hier geht's ganz schön bunt zu. Aber aufgepaßt! In jedem Bild fehlt eine Farbe...

Woche 2: Zufallsvariablen

Ereignis E: ist ein oder sind mehrere Ergebnisse zusammen genommen. Bsp. E = {2; 4; 6}

Daten und Zufall 6BG Klasse 9 Spiel. Efronsche Würfel

Zufallsprozesse, Ereignisse und Wahrscheinlichkeiten die Grundlagen

Wahrscheinlichkeitsrechnung Teil 1

Relative Häufigkeiten: Grundlagenaufgaben: Weitere tolle Übungsbeispiele mit Lösungen:

Level 1 Grundlagen Blatt 1. Dokument mit 19 Aufgaben

Beispiele: Beim Zahlenlotto sollte jede Sechserserie von Zahlen mit derselben Wahrscheinlichkeit auftreten.

Stochastik Klasse 10 Zufallszahlen

Institut für Stochastik, SoSe K L A U S U R , 8:00-11:00. Aufgabe Punkte erreichte Punkte Korrektur

Aufgabe A1 Ein Glücksrad hat vier Sektoren, wovon die ersten beiden die Winkelgröße 60 haben. Für die Winkelgrößen und des dritten und vierten Sektors

1,00 2,00 3,00 4,00 Bestimme den Gewinnerwartungswert. Entscheide, ob das Spiel fair ist.

Zentrale Abschlussprüfung 10. Vergleichsarbeit Mathematik (A) Gesamtschule/Gymnasium

Ist P(T) = p die Trefferwahrscheinlichkeit eines Bernoulli-Experiments,

6: Diskrete Wahrscheinlichkeit

Die lustige Spielesammlung für 2-6 Kinder ab 3 Jahren. Mit 6 verschiedenen Farbwürfel- und Geschicklichkeitsspielen!

Abschlussprüfung 1998 zum Erwerb der Fachhochschulreife an Berufsoberschulen

Übungsaufgaben zum Kapitel Baumdiagramme - Bernoulli

ω ) auftritt. Vervollständige den Satz, sodass eine mathematisch richtige Aussage entsteht. Wähle dazu die richtigen Satzteile aus.

Institut für Stochastik, SoSe K L A U S U R , 13:

Satz 16 (Multiplikationssatz)

Grundwissen 5 - Aufgaben Seite Gegeben sind die drei (graugetönten) Figuren A, B und C (vergleiche Abbildung).

IN 10 PHASEN ZUM SIEG! SPIELMATERIAL

Faktorisierungen und Teilbarkeiten natürlicher Zahlen. Teiler natürlicher Zahlen

1 Übungen zu Wahrscheinlichkeitsrechnung und Zufallsvariablen

Klausuraufschrieb. ß $ Zwei verschiedenfarbige Kugeln: Höchstens eine Kugel ist rot: Das Gegenereignis ist beide Kugeln sind rot, somit gilt: # # #

Wie hoch ist der zu erwartende Gewinnausschüttung des Anbieters des Glücksspiels pro Spiel? (Erwartungswert)

Lösungsskizzen zur Präsenzübung 03

Optimale Strategie für das Würfelspiel Zehntausend

Stochastik (Laplace-Formel)

Aufgabe: Würfeln mit zwei Würfeln

STOCHASTIK Die Binomialverteilung. Hartmut Meyer

Mit e 0 für alle x IR ergeben sich aus 2 x+ x = 0 die Nullstellen 0 und 2. 2 b) Ableitung mit der Produktregel und Ausklammern der e-funktion 3

DOWNLOAD VORSCHAU. Einfache Würfelspiele Zahlenraum bis zur Vollversion. Motivierend und schnell einsetzbar. Ruth Hölken

Ravensburger Spiele Nr Design: Eva Johanna Rubin Ein Würfelspiel für 3-5 und mehr Personen ab 10 Jahren.

Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS

4. Schularbeit/7C/2-stündig Schularbeit. 7C am

Mathematik. Abiturprüfung Prüfungsteil A. Arbeitszeit: 90 Minuten. Bei der Bearbeitung der Aufgaben dürfen keine Hilfsmittel verwendet werden.

ClassPad- Workshop Wahrscheinlichkeit. Merkblatt zu Wahrscheinlichkeiten mit dem ClassPad

Übungen zur Vorlesung Stochastik und ihre Didaktik

Ein Spiel m Spielregeln it Würfeln und Worten Worten DJAM_RULES_DE.indd 1 DJAM_RULES_DE.indd 1 16/07/10 17:23:31 16/07/10 17:23:31

Die Formel für Kombinationen wird verwendet, wenn

WHB11 - Mathematik. AFS II: Umgang mit Zufall und Wahrscheinlichkeiten. Thema: Summierte Binomialverteilung

Wird ein Bernoulli- Versuch, bei dem die Trefferwahrscheinlichkeit p = 0,2 ist, n = 40 mal durchgeführt, dann erwarten wir im Mittel 8 Treffer.

Stochastik Aufgaben zum Üben: Teil 2

Vorbemerkungen. Die Programmieroberfläche des ClassPad

Es gibt 11 gleichwahrscheinliche Ergebnisse von Augensummen beim Wurf mit zwei

Spielesammlung für große Würfel aus Kork

BESONDERE LEISTUNGSFESTSTELLUNG MATHEMATIK

WÜRFELSUMME. Ein Baustein der Materialiensammlung Statistik in der Volksschule

Aufgaben für das Fach Mathematik

Übung Zeigen Sie, dass dies als Grenzwert der Wahrscheinlichkeitsfunktion der Binomialverteilung mit

Spielinhalt Schildkröte, schnell! Allgemeine Spielbeschreibung und Spielziel Spielverlauf

Kombinatorik: Einführung. Vorlesung Mathematische Strukturen. Sommersemester Ziehen aus Urnen. Ziehen aus Urnen

Faustregeln für das Sammelbilderproblem

Frage 1. Wie viele Möglichkeiten gibt es, ein Element aus einer Menge M auszuwählen? n = M

Kompetenzcheck Mathematik

Verlaufsprotokoll. 2. Unterrichtseinheit zum Thema Wahrscheinlichkeiten beim Würfeln

Aufgabe 1 (mdb632540): Murat hat zehn Spielkarten verdeckt auf den Tisch gelegt: Buben, Könige, Asse, Zehn.

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Wie stehen unsere Chancen? Das komplette Material finden Sie hier:

Stationenarbeit Dezimalbrüche

Transkript:

C. 6. 17 Ein Kinderspiel? Manchmal steckt viel mehr dahinter! Lucian glaubt Irene nicht, dass auch Kinderspiele mathematisch anspruchsvoll sein können. Was meinen Sie dazu? Glauben Sie es auch nicht? Mal schauen, wie Ihre Meinung nach dem Bearbeiten der folgenden Aufgaben aussieht 1 Betrachten Sie das Spiel auf der Farbfolie. Es handelt sich um das Spiel Blumenwürfeln aus einer Spielesammlung für Kinder ab 3 Jahren. Spielregeln Jeder Spieler wählt eines der vier Blumenbeete. Mit dem Farbwürfel wird reihum gewürfelt. Auf dem Würfel sind die fünf Farben der Blumen und die Farbe Grün. Bei Grün passiert nichts. Würfelt man eine Blumenfarbe, so darf man eine gleichfarbige Blume in sein Beet legen. Liegt dort schon so eine, darf man nichts nehmen und der Nächste ist an der Reihe. Gewonnen hat der, der zuerst alle fünf Blumen besitzt. Klingt einfach, oder? 601 Unterrichts-Materialien Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik Stark Verlag 1

C. 6. 17 Finden Sie sich in kleinen Gruppen zusammen und bearbeiten Sie die nachfolgenden Aufgaben. Hierzu haben Sie 2 Möglichkeiten: Entweder Sie probieren es zusammen mit Ihrer Gruppe ohne zusätzliche Hilfestellungen. Oder Sie nutzen eine oder mehrere Karten, die Tipps zum Lösen der Aufgabe bereitstellen und vorne bei Ihrer Lehrkraft bereitliegen (Reihenfolge 1 bis 6). 2 Betrachten Sie das Spiel für eine Person. Hier sucht sich der Spieler eines der vier Beete aus. Die Zufallsvariable X gibt an, wie viele Würfe dieser Spieler durchführt, bis er fünf verschiedenfarbige Blumen auf seinem Beet hat. Für jedes X = n, n {; 6; 7}, ist die Anzahl der Möglichkeiten gesucht, die X = n erfüllen. Listen Sie alle Kombinationen auf und unterscheiden Sie hierbei nur zwischen Treffer: Blumenfarbe, die noch nicht im Beet liegt, wird gewürfelt und Niete: Würfelfarbe, die bereits im Beet liegt, oder Grün wird gewürfelt. 3 Jetzt wissen Sie, wie viele Möglichkeiten es jeweils gibt, wenn das Spiel, 6 oder 7 Würfe lang dauert. Die Frage ist natürlich, wie wahrscheinlich diese Wurfanzahlen sind. Bestimmen Sie daher nun P(X = n) für n {; 6; 7}. 4 Versuchen Sie aus den Ergebnissen aus Aufgabe 3 ein Berechnungssystem zu entwickeln und so eine Vermutung für P(X = 8) abzugeben. Besprechen Sie die Ergebnisse in der Klasse, z. B. auch im Hinblick auf die Berechnung von P(X = 9) und /oder die wahrscheinlichste Wurfanzahl. 2 601 Unterrichts-Materialien Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik Stark Verlag

601 Unterrichts-Materialien Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik Stark Verlag C. 6. 17 3

C. 6. 17 Kopiervorlage: Lösungstipps Lösungstipp 1 Lösungstipp 2 Das Spiel endet mit einem Treffer, d. h., man würfelt zuletzt die Farbe, die noch auf dem Beet gefehlt hat. Zu Beginn ist die Trefferwahrscheinlichkeit, da noch alle fünf 6 Blumenfarben im Beet fehlen. Die Wahrscheinlichkeit für eine Niete (Farbe Grün) ist zu Beginn 1 6. Lösungstipp 3 Lösungstipp 4 Die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer (Blumenfarbe würfeln, die noch nicht auf dem Beet liegt) und die Wahrscheinlichkeit für eine Niete (Blumenfarbe würfeln, die entweder grün ist oder schon auf dem Beet liegt) ändern sich immer nach Würfen, die einen Treffer bringen. Berechnen Sie für jede Kombination (siehe Aufgabe 2) einzeln die zugehörige Wahrscheinlichkeit und addieren Sie sie für die Berechnung von P(X = n). Lösungstipp Lösungstipp 6 Beispiel für eine mögliche Kombination für X = 6: Zuerst würfelt man eine Niete (Grün) und danach nur noch Treffer (nacheinander alle fünf benötigten Farben). 1 4 3 2 1 P(N T T T T T) = 6 6 6 6 6 6 = 1 66 Entwickeln Sie für das Berechnen der Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Kombinationen eine Systematik. Aufbau in der Form: n {; 6; 7} 6 n 4 601 Unterrichts-Materialien Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik Stark Verlag

C. 6. 17 Kompetenzprofil Niveau: vertiefend Fachlicher Bezug: Kommunikation: argumentieren; diskutieren; begründen Problemlösen: Probleme erkunden und zerlegen; Lösungsstrategie entwickeln Modellierung: Modell entwickeln Medien: Farbfolie Methode: Gruppenarbeit Inhalt in Stichworten: Zufallsgröße; Kombination; Fakultät; Laplace-Wahrscheinlichkeit Autor: Peter Bunzel Bildnachweis: 2 Jugendliche: Valua Vitaly / Dreamstime.com; Spieleschachtel: Ravensburger Lösung 2 X = Wenn nur fünfmal gewürfelt werden soll, dann muss jeder Wurf ein Treffer (T) sein. Daher gibt es nur die Kombination: T T T T T X = 6 Wenn sechsmal gewürfelt wird, dann muss unter den ersten fünf Würfen eine Niete (N) sein, da jede Kombination mit einem Treffer (T) endet. Es gibt also 1 = Kombinationen: N T T T T T; T N T T T T; T T N T T T; T T T N T T; T T T T N T X = 7 Wenn siebenmal gewürfelt wird, dann müssen unter den ersten sechs Würfen zwei Nieten (N) sein, da jede Kombination mit einem Treffer (T) endet. Es gibt also 6 2 1 = Kombinationen: N N T T T T T; N T N T T T T; N T T N T T T; N T T T N T T; N T T T T N T; T N N T T T T; T N T N T T T; T N T T N T T; T N T T T N T T T N N T T T; T T N T N T T; T T N T T N T; T T T N N T T; T T T N T N T; T T T T N N T 601 Unterrichts-Materialien Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik Stark Verlag

C. 6. 17 3 Vorbemerkungen: Für den Einzelspieler geht die Wurfserie mit einem Treffer zu Ende. Zu Beginn ist die Trefferwahrscheinlichkeit, da noch alle fünf Blumenfarben im Beet fehlen. 6 Die Wahrscheinlichkeit für eine Niete (Farbe Grün) ist zu Beginn 1 6. Die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer (Blumenfarbe würfeln, die noch nicht auf dem Beet liegt) und die Wahrscheinlichkeit für eine Niete (Blumenfarbe würfeln, die entweder grün ist oder schon auf dem Beet liegt) ändern sich immer nach Würfen, die einen Treffer bringen. Denn die Farbe, die ein Treffer war, wird zu einer Niete. Die Wahrscheinlichkeiten für Treffer sind hervorgehoben, um die Struktur der Produkte deutlich zu machen. P(X = ) 4 3 2 1 P(X = ) = P(TTTTT) = = 1,4% 6 6 6 6 6 6 P(X = 6) 1 4 3 2 1 P(NTTTTT) = = 1 6 6 6 6 6 6 66 2 4 3 2 1 P(TNTTTT) = = 2 6 6 6 6 6 6 66 4 3 3 2 1 P(TTNTTT) = = 3 6 6 6 6 6 6 66 4 3 4 2 1 P(TTT NTT) = = 4 6 6 6 6 6 6 66 4 3 2 1 P(TTTTNT) = = 6 6 6 6 6 6 66 6 601 Unterrichts-Materialien Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik Stark Verlag

C. 6. 17 P(X = 6) = 1+ 2+ 3+ 4+ 66 66 66 66 66 = ( 1+ 2+ 3+ 4+ ) = 1 3,86% 66 66 P(X = 7) 1 1 4 3 2 1 P(NNTTTTT) = = 1 1 1 2 4 3 2 1 P(NTNTTTT) = = 1 2 1 4 3 3 2 1 P(NTTNTTT) = = 1 3 1 4 3 4 2 1 P(NTTT NTT) = = 1 4 1 4 3 2 1 P(NTTTTNT) = = 1 2 2 4 3 2 1 P(TNNTTTT) = = 2 2 2 4 3 3 2 1 P(TNTNTTT) = = 2 3 2 4 3 4 2 1 P(T NTT NTT) = = 2 4 2 4 3 2 1 P(TNTTTNT) = = 2 4 3 3 3 2 1 P(TTNNTTT) = = 3 3 4 3 3 4 2 1 P(TTNTNTT) = = 3 4 601 Unterrichts-Materialien Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik Stark Verlag 7

C. 6. 17 4 3 3 2 1 P(TT NTT NT) = = 3 4 3 4 4 2 1 P(TTT N NTT) = = 4 4 4 3 4 2 1 P(TTTNTNT) = = 4 4 3 2 1 P(TTTTNNT) = = P(X = 7) = [1 ( 1+ 2+ 3+ 4+ ) +2 ( 2+ 3+ 4+ ) +3 ( 3+ 4+ ) 67 +4 ( 4+ ) + ( )] = 140 6,00 % 67 4 Betrachtet werden zunächst die Ergebnisse aus Aufgabe 3: P(X = ) 6 P(X = 6) 1 2 3 4 ) 66 ( + + + + P(X = 7) [1 (1 + 2 + 3 + 4 + ) + 2 (2 + 3 + 4 + ) + 3 (3 + 4 + ) 67 + 4(4 + ) + ()] Im Grunde sind die Wahrscheinlichkeiten Laplace-Wahrscheinlichkeiten. Im Zähler steht die Anzahl der günstigen Möglichkeiten und im Nenner die Anzahl aller Möglichkeiten, wie man die entsprechenden Anzahlen von Treffern und Nieten auf n Positionen verteilen kann. Die Anzahl aller Möglichkeiten ist 6 n, denn pro Wurf sind alle 6 Farben des Würfels möglich. Bei X = hat man Würfe, daher 6 usw. 8 601 Unterrichts-Materialien Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik Stark Verlag

C. 6. 17 Im Zähler gibt die Verteilung der Blumenfarben auf die Positionen an, wenn man zuvor die Positionen der Nieten festgelegt hat. Der Term in den Klammern gibt die Möglichkeiten der Nieten an. Am Beispiel X = 6 lässt sich dies schön erklären: Niete auf Position 1 Summand 1 (nur Farbe Grün) Niete auf Position 2 Summand 2 (Farbe Grün und Trefferfarbe der Position 1) Niete auf Position 3 Summand 3 (Farbe Grün und Trefferfarben der Positionen 1 bis 2) Niete auf Position 4 Summand 4 (Farbe Grün und Trefferfarben der Positionen 1 bis 3) Niete auf Position Summand (Farbe Grün und Trefferfarben der Positionen 1 bis 4) Am Beispiel X = 7 ist dies schon komplizierter, da man hier 2 Nieten auf ihre Plätze verteilen muss: Nieten auf den Positionen 1 und 2 Summand 1 1 (beide Male nur Farbe Grün) Nieten auf den Positionen 1 und 3 Summand 1 2 (anfangs nur Farbe Grün, später auch die Trefferfarbe der Position 2) Nieten auf den Positionen 1 und 4 Summand 1 3 (anfangs nur Farbe Grün, später auch die Trefferfarben der Positionen 2 bis 3) Nieten auf den Positionen 1 und Summand 1 4 (anfangs nur Farbe Grün, später auch die Trefferfarben der Positionen 2 bis 4) Nieten auf den Positionen 1 und 6 Summand 1 (anfangs nur Farbe Grün, später auch die Trefferfarben der Positionen 2 bis ) 601 Unterrichts-Materialien Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik Stark Verlag 9

C. 6. 17 Diese Überlegung kann man analog für alle Kombinationen von Treffer und Niete weiterführen. X = 8 Wenn achtmal gewürfelt wird, dann müssen unter den ersten sieben Würfen drei Nieten sein, da jede Kombination mit einem Treffer endet. Es gibt also 7 3 3 = Kombinationen: Aus den bisherigen Ergebnissen lässt sich folgende Vermutung für P(X = 8) formulieren: P(X = 8) = [1 1 (1+ 2+ 3+ 4+ ) + 1 2 (2+ 3+ 4+ ) + 1 3 (3+ 4+ ) 68 + 1 4 (4+ ) + 1 () + 2 2 (2+ 3+ 4+ ) + 2 3 (3+ 4+ ) + 2 4 (4 + ) + 2 () + 3 3 (3 + 4 + ) + 3 4 (4 + ) + 3 () + 4 4 (4 + ) + 4 () + ()] = 100 7,0 % 68 Schlussbemerkung (z. B. für Klassendiskussion): Für X = 9 gibt es 8 ( 4 ) = 70 Kombinationen und für X = 10 gibt es 9 126 = Kombinationen. An der Größenordnung der Zahlen sieht man schnell, dass eine Auflistung aller Kombinationen nicht mehr zielführend ist. Berechnet man aber nach dem Prinzip aus Aufgabe 4 die Wahrscheinlichkeit P(X = 9), so erhält man: P(X = 9) = 61 7,80 % 69 Diese Wahrscheinlichkeit ist etwas größer als P(X = 8). D. h., man weiß immer noch nicht, welche Wurfanzahl, die man benötigt, um das Beet mit allen Farben zu füllen, am wahrscheinlichsten ist. Mit der Faktorisierung der Faktoren 1, 140, 100 und 61 kommt man auch nicht weiter, denn 61 ist im Gegensatz zu den anderen 3 Zahlen prim. Somit kann man hierüber leider kein einfacheres Berechnungssystem für die Wahrscheinlichkeiten P(X = 10), P(X = 11), P(X = 12) usw. gewinnen. 10 601 Unterrichts-Materialien Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik Stark Verlag