Syntax und Morphologie. Einführungskurs 2. Vorlesung

Ähnliche Dokumente
Morphologie. Ending Khoerudin Deutschabteilung FPBS UPI

Die Wortbildung des Deutschen. Wortbildungsmittel

Lemmatisierung und Stemming in Suchmaschinen

Lemmatisierung und Stemming in Suchmaschinen

Seminar Ib Wort, Name, Begriff, Terminus Sommersemester Morphologie. Walther v.hahn. v.hahn Universität Hamburg

Wortbildung und Wortbildungswandel

Ivana Daskalovska. Willkommen zur Übung Einführung in die Computerlinguistik. Morphologie. Sarah Bosch,

Morphologie I Kessel/Reimann, S.91-96, 61-70

Einführung in die Computerlinguistik. Morphologie I

WORTBILDUNG - MORPHOLOGIE

Englische Morphologie und Wortbildung

Morphologie: Was bisher geschah. Morphologie IV. Morphologie. Überblick. Derivation

Einführung in die Computerlinguistik Morphologie (morphembasiert mit Transduktoren)

Morphologie! Zusammenfassung Phonologie! Zusammenfassung Phonetik! Neues Thema:" artikulatorische Phonetik! akustische Phonetik! auditive Phonetik!

Einführung in die Computerlinguistik

Einführung in die Computerlinguistik Morphologie (morphembasiert mit Transduktoren)

Morphologie. Dazu gehört auch: Wortarten und ihre Einteilung. Morphologie ist die Lehre vom Strukturaufbau der Wörter.

Syntax und Morphologie. Einführungskurs. Vorlesung

Einführung in die französische Morphologie

Grundkurs Linguistik Morphologie

Nikolaus Schpak-Dolt. Einführung in die Morphologie des Spanischen

Einführung in die Computerlinguistik Morphologie (1): morphembasierte Morphologie mit Transduktoren

Geschichte: Indische Grammatiker. Einführung in die Morphologie Geschichte, Grundbegriffe. Geschichte: Griechische Grammatiker

Vertiefung der Grundlagen der Computerlinguistik. Semesterüberblick und Einführung zur Dependenz. Robert Zangenfeind

Flexion bei Nomen Verbalflexion Flexion und Wortarten Repetitorium. Morphologie IV. Flexion. Gerrit Kentner. 19. Dezember / 34

Morphologie: Was bisher geschah. Morphologie IV. Morphologie. Überblick. Flexion

Einführung in die Linguistik. Morphologie: Lösung

Morphologie. Gerrit Kentner. May 4, 2010

Grundkurs Linguistik - Morphologie

Einführung in die Morphologie Geschichte, Grundbegriffe. Anke Lüdeling Sommersemester 2008

Einführung in die Computerlinguistik Morphologie (1): morphembasierte Morphologie mit Transduktoren

Einführung in die französische Morphologie

2 Sprachliche Einheiten

Tokenisierung und Lemmatisierung in Suchmaschinen

Natürlichsprachliche Systeme I Materialien zur Vorlesung

Morphologie und Syntax

Plank, WS 03/04, EinfLing, M&S 4b 1 Morphologische Analyse:

Was bisher geschah. Morphologie I. Morphologie. Morphologie

Organisatorisches. Einführung in die Morphologie Geschichte, Grundbegriffe I. Organisatorisches: Poster. Organisatorisches: Poster

Was ist ein Wort? Morphologie I Einf. in die Linguistik

Einführung in die Computerlinguistik. Morphologie II

Morphologie II. Morphologische Grundbegriffe Typen der Wortbildung Wortstruktur Wortbildungsregeln. Morphologie II 1

Das Flexionssystem des Deutschen: Allgemeines

Methodologische Anmerkungen

Kanditatenkolloqium Syntax - AG

1. Einleitung. 3. Beispiele. 4. Sprachenzuordnungen. 5. Fragen

Computerlinguistische Grundlagen. Jürgen Hermes Wintersemester 18/19 Sprachliche Informationsverarbeitung Institut für Linguistik Universität zu Köln

Was ist ein Wort? Einführung in die Linguistik Butt / Eulitz / Wiemer Di. 12:15-13:45 Do.! 12:15-13:45 Fr.! 12:15-13:45

Wiederholung. Grundkurs C: Einführung in die Morphologie Geschichte, Grundbegriffe. Morphologische Produktivität. Fragen. Beispiel 1: Analogie

Grundkurs Linguistik Wintersemester 2014/15. Morphologie. Jens Fleischhauer & Anja Latrouite

Kanditatenkolloqium Syntax - AG

Outline. Morphologische Prozesse. Automaten. Schütze: Morphologie 2 / 17

Einführung in die Linguistik

Lexikalische Semantik. Was ist ein Wort? Was ist in einem Wort?

Inhalt. 0 Einleitung... 8

Deutsch und andere Sprachen im Vergleich. Dr. Ellen Schulte-Bunert

PS Lexikologie. Sitzung 10 & 11: Wortbildungstypen Flexion, Derivation, Komposition Verschiedene Typen von Affixen Konversion.

KASUS NUMERUS GENUS DEKLIN. MUSTER/PARA. -en Gen (Sg) Schw 10 / 26

Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen. Morphologie. PD Dr. Alexandra Zepter

Terminus Sprache, Phonologie und Grammatik

Die Morphologie (d.h. Formenlehre) untersucht die Gestalt von Wörtern, genauer den Wortaufbau einer Sprache.

Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen. Morphologie. PD Dr. Alexandra Zepter

1. Das Konzept des Lexikons: Die Anfänge bei Ferdinand de Saussure und in der Strukturalistischen Linguistik

Basiswissen Deutsche Gegenwartssprache

Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache

Klausur Sprachwissenschaft Deutsch

Inhalt. Einleitung... 9

Einführung in die germanistische Linguistik

Vorwort Vorwort zur 3. Auflage

Inhaltsverzeichnis. Vorwort Die Wissenschaft vom sprachlichen Wissen Phonetik und Phonologie 52

Sprache und Sprachwissenschaft

Fortsetzung: Worin die Struktur von Konstruktionen besteht. kleinste (grammatische) Bausteine: Morpheme, realisiert durch (Allo-)Morphe;

Fragestellungen in der Morphologie: Morphologie. Fragestellungen in der Morphologie: Fragestellungen in der Morphologie:

Einführung in die Computerlinguistik Morphologie

Morphologie und Wortbildung (II)

Paradigmen-lose, Halb-paradigmatische & Hybride Theorien von M

Inhalt EINFÜHRUNG. 1. Einführung I Einführung II...26

Grundkurs Linguistik - Syntax

Morphologie. Lexikon Morphologie Syntax

Flexion. Der Wortstamm als Basis für die Flexion. Auszug aus Dudengrammatik (2016), Randnummern

Wortbildung Derivation

Zweitspracherwerb und Sprachverarbeitung bei Erwachsenen. Kathleen Neubauer

KONFIXE. Morpheme zwischen Wort und Affix. Florian Fleischmann

Moderne deutsche Wortbildung

PÄDAGOGISCHE FAKULTÄT. Einführung in die Morphologie der deutschen Sprache

Inhalt. Vorworte zur 1., 2., 3. und 4. Auflage

Morphologische Merkmale. Merkmale Merkmale in der Linguistik Merkmale in der Morpholgie Morphologische Typologie Morphologische Modelle

Inhalt EINFÜHRUNG. 1. Einführung I l. 2. Einführung II 26 XVII. Tabellenübersicht Schreibkonventionen Abkürzungen Zeichenerklärung

Ein bisschen Werbung. Einführung in die Morphologie Einleitung, Grundbegriffe I. Organisatorisches. Organisatorisches. Plan (vorläufig) Material

Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen. Morphologie. PD Dr. Alexandra Zepter

Phonetische Lexika Morphologische Analysen. Uwe D. Reichel IPSK, LMU München 9. Januar 2008

Einführung in die germanistische Linguistik

Einführung in die allgemeine Sprachwissenschaft

Syntax und Phonologie: Prosodische Phrasen

Einführung in die Morphologie Einleitung, Grundbegriffe I. Anke Lüdeling Sommersemester 2008

13. Wörter und Morpheme

Transkript:

Syntax und Morphologie Einführungskurs 2. Vorlesung

Grundbegriffe der Morphologie

Gliederung Überblick über die traditionelle Sprachtypologie Der Wortbegriff Morpheme als Einheiten der Wortstruktur Morphemklassifikation Morphe und Minimalpaare

Überblick über die traditionelle Sprachtypologie

Sprachtypologische Aspekte Sprachen variieren dahingehend, welche Information morphologisch ausgedrückt wird Sprachen können nach ihrer morphologischen Struktur klassifiziert werden. Traditionelle Typologie (Bloomfield 1933) unterscheidet: Isolierende Sprachen Agglutinierende Sprachen Flektierende Sprachen Polysynthetische Sprachen

Sprachtypologische Aspekte Flektierende Sprachen (Indoeuropäische Sprachen) Grammatische Merkmale werden über Flexion ausgedrückt (stark: Latein, Russisch - schwach: Englisch) Mehrere distinkte morphologische Merkmale können in einem gebundenem Morphem stecken Polysynthetische Sprachen (Inuit-Sprachen) Strukturelle Information wird morphologisch ausgedrückt, z.b. die Argumente eines Verbs (= Inkorporation) Yupik: qayá:liyú:lú:ní er konnte sehr gut (-yu) Kajaks (qaya:-) bauen

Sprachtypologische Aspekte Isolierende Sprachen: (Mandarin, Vietnamesisch) Keine gebundenen Formen (keine Affixe) Keine Flexion Komposition als einzige morphologische Operation Agglutinierende Sprachen: (Finno-Ugrisch, Türkisch) Alle gebundenen Formen sind zum Stamm hinzugefügte Affixe Jeder Affix repräsentiert ein distinktes morphologisches Merkmal Türkisch: cöp+lük+ler+imiz+de+ki+ler+den+mi+y+di Abfall+AFF+PL+1P/PL+LOC+REL+PL+ABL+INT+AUX+PAST

Probleme der traditionellen morphologischen Typologie Inkohärent, weil...: Kontinuum anstatt 4 diskrete Typen Bsp. Englisch: kaum Flexion --> isolierend Derivation --> agglutinierend Komposition --> teilweise polysynthetisch Verhältnis Morphologie - Syntax bleibt offen z.b. Frage nach der Beziehung zwischen Komposition und Syntax Frz. + Dt. haben Flexion, aber frz. Komposita sind Reflexe der syntaktischen Phrasenstruktur (Verb + Objekt), dt. Komposita sind meist Nomen-Nomen-Komposita

Der Wortbegriff

Was ist ein Wort?... komplexes sprachliches Zeichen, das aus kleineren Teilen aufgebaut ist und das seinerseits Bestandteil noch größerer Zeichenkomplexe sein kann.... bedeutungstragende, in einem Satz verschiebbare Einheit, die durch eine Pause in einer Äußerung isoliert werden kann.

1. Kriterium Unterscheidung Phrase/Wort via Semantik Bsp.: eine Dose Tee - eine Teedose Wörter sind referentiell opak, d.h. man kann nicht auf die jeweiligen Teile referieren. X. nahm die Dose Tee und gab vier Löffel davon in die Kanne *X. nahm die Teedose und gab vier Löffel davon in die Kanne. Wörter sind die kleinsten, relativ selbständigen Träger von Bedeutung.

2. Kriterium Lexikalische Integrität Es gibt keinen syntaktischen Prozess, der auf Wortbestandteile Bezug nimmt. Wörter sind anaphorische Inseln, d.h. man kann Wortteile nicht anaphorisch wiederaufnehmen. A. gab O. eine Tasse Tee. Er schmeckte köstlich. *A. gab O. eine Teetasse. Er schmeckte köstlich.

3. Kriterium Phonetisch-Phonologisch Wörter sind isolierbare Lautsegmente. Wörter sind durch phonologische Merkmale markiert. (Vokallänge, Wortakzent, Pausen, Knacklaute) Vorsicht bei diesem Kriterium Tschechisch: Wortakzent i. d.r. auf 1. Silbe ten st ul ( dieser Stuhl ) na ten st ul ( auf diesem Stuhl ) ABER: na stul ( auf dem/einem Stuhl ) Man will jedoch nicht annehmen, dass die Präposition na ein Präfix von stul ist, nur weil sie den Akzent trägt...

4. Kriterium Syntaktisch Syntaktische Regeln beziehen sich i.a. auf Wörter als kleinste Einheit, die verschiebbar und ersetzbar ist. Aus Wörtern werden Phrasen und Sätze gebaut. Wörter sind die kleinsten Einheiten, die frei vorkommen. Problem: Klitisierung im Frz. (donnez-les-moi) Klitika sind nicht selbständig, aber sind sie deswegen Affixe und keine Wörter?

5./6. Kriterium Morphologisch Wörter sind die Grundeinheiten grammatischer Paradigmen (Flexion) Lexikalisch Wörter sind die im Wörterbuch kodifizierten Einheiten

Verwendungsweisen des Wortbegriffs Hauptkriterien (Bussmann 1990): a) Akustische und semantische Identität b) Morphologische Stabilität c) Syntaktische Mobilität Das Wort als... 1. Lexem/Lemma 2. Wortform 3. Morphosyntaktisches Wort 4. Phonologisches Wort

Morpheme als Einheiten der Wortstruktur

Morpheme Wörter können in minimale Einheiten zerlegt werden, die ihrerseits keine Wörter sind: Er-schein-ung-en Er-leb-nis(s)-e Be-schein-ig-en Be-leb-ung Die durch die Segmentierung gewonnenen Einheiten heißen Morpheme.

Klassischer Morphembegriff Morpheme sind einfache ( kleinste ) sprachliche Zeichen, die nicht mehr weiter in kleinere Einheiten mit bestimmter Lautung und bestimmter Bedeutung zerlegt werden können. Kleinste, nicht mehr reduzierbare bedeutungstragende Einheit einer Sprache

Revidierter Morphembegriff Ein Morphem ist die kleinste, in ihren verschiedenen Vorkommen als formal einheitlich identifizierbare Folge von Segmenten, der (wenigstens) eine als einheitlich identifizierbare außerphonologische Eigenschaft zugeordnet ist. (Wurzel 1984:38) Bedeutung ist eine außerphonologische Eigenschaft Pluralbildung: -er wie ein : -lich Andere grammatische Merkmale werden ebenfalls morphologisch ausgedrückt: Infinitivbildung: -en

Morphemklassifikation

Morphemklassen I Freies Morphem Kann ohne direkte Bindung an ein anderes Morphem frei im Satz auftreten lexikalisch autonom, wortfähig Bsp.: Tür Gebundenes Morphem Tritt immer nur zusammen mit anderem Morphem auf Nicht allein wortfähig Bsp.: Tür- en, fanat-isch,

Morphemklassen II Basismorpheme (Grundmorpheme, Wurzel) - BM Ausgangspunkt für Flexion und Derivation ge-les-en, les-bar Wortbildungsmorpheme(Wortbildungsaffixe) - WBM les-bar, Eitel-keit Grammatische Morpheme (Flexive, Flexionsaffixe) -GM les-bar-e, sag-t Stamm Morphem (BM) oder Morphemgefüge (BM+WBM), an die ein GM treten kann. Haustür-e

Basismorpheme und Flexive Basismorpheme Träger einer lexikalisch-begrifflichen Bedeutung Prinzipiell wortfähig Kompositionsgliedfähig bzw. basisfähig (Derivation) Flexive (Flexionsmorpheme) Synchron gesehen: geschlossener Bestand (vollständig aufzählbar)

Morphologische Operationen Flexion Bildung von Wortformen Wortbildung Erweiterung des Wortinventars Zentrale Wortbildungsprozesse: a. Komposition Zusammensetzungen aus sonst frei vorkommenden Morphemen Bsp.: Donaudampfschiffskapitänsmützenabzeichen b. Derivation Ableitung durch Affigierung Bsp.: Beschreibung, ausfragen, sachlich

Wortstrukturtypen Einfache Wörter: Basismorphem (+ optionales grammatisches Morphem) Fach-(+GM) Abgeleitete Wörter: Mit Hilfe von WB-Morphem von Basis abgeleitet (+ optionales grammatisches Morphem) Fach-lich-(+GM) Zusammengesetzte Wörter: Bestehen aus zwei oder mehreren Basen (+ optionales grammatisches Morphem) Fach-buch-(+BM)-(+GM)

Besondere Morpheme I Reihenbildende Basismorpheme -arm, -reich, -voll Gebundene Basismorpheme (Konfixe) Haben lexikalisch-begriffliche Bedeutung therm-, elektr-, bio-, fanat-, stief-

Besondere Morpheme II Portemanteau Morph[em] (Kleiderständer/Schachtelmorphem) Realisiert mehrere Morpheme 1-zu-n-Abbildung von Form und Funktion Bsp.: -au (à+le) im Frz. = dat, mask, def, sing Unikales (blockiertes) Morphem Treten nur in einer einzigen Verbindung mit einem anderen Morphem zusammen auf Bsp.: Him-beere

Affixe Im Folgenden nur im Sinne von Wortbildungsaffix verwendet Dienen der Bildung komplexer Wörter in Verbindung mit Derivationsbasen (BM oder Wörter) Suffixe: Folgen der Derivationsbasis Ordnet das Wort in eine bestimmte Wortklasse ein Beispiel: les-bar Präfixe: Treten vor die Derivationsbasis Kategorial unmarkiert, d.h. können die Wortklasse weder verändern noch fixieren Beispiel: les-bar ABER: *un-les-

Affixmerkmale Reihenbildend (eß-, hör-, mach-, waschbar) Abstraktere Bedeutung als Basismorpheme Kommen nur gebunden vor Positionsfest in Bezug auf die Basis Meist einsilbig Unterliegen bestimmten Distributionsbeschränkungen (-bar tritt nicht an reflexive Verben)

Affixe Infixe vorhersagen - das Vorhergesage Interfixe Phonetische Einschübe ohne Zeichencharakter Zaunspfahl, afrikanisch Zirkumfixe / diskontinuierliche Affixe Gerenne Reduplikation das Schnell-Schnell, Schickimicki, Tingeltangel

Homonymie zwischen Affix und Basismorphem... wenn formgleiche Morpheme aufgrund völlig verschiedener Bedeutungen einmal als Basismorphem frei vorkommen, in anderer Umgebung aber als Affix gebunden sind. Beispiele: Schaft/-schaft in Stiefelschaft/Studentenschaft er/er-/-er in er lacht / erringen / Maler

Übung Bestimmen Sie die Affixe im Text näher.

Morphe und Minimalpaare

Morphem vs. Morph Morph: Realisierung eines Morphems in einer konkreten Äußerung Minimalpaar-Analyse: Verfahren zur Ermittlung der Morphe /laitete/ (ich) leitete /laite/ (ich) leite /laitetest/ (du) leitetest /laitest/ (du) leitest Ergebnis: 4 Morphe /lait/ - leiten, führen, /-et/ - Präteritum, /-e/ - 1.Prs.Sing., /-est/ - 2.Prs. Sing

Morphem vs. Morph Menge von Morphen in komplementärer Verteilung zueinander...... wenn es keinen Kontext gibt, in dem wahlweise das eine oder das andere Morph auftauchen kann Beispiel: -er und -e in Bedeutung Plural Wind - Winde -*Winder Kind - *Kinde - Kinder

Morphem vs. Morph Ein Morphem ist eine maximale Menge von bedeutungsgleichen Morphen in komplementärer Verteilung. Elemente der Menge = Allomorphe Beispiel: Menge aller Pluralmorphe des Deutschen ergibt das Pluralmorphem

Zusammenfassung Wie werden Sprachen traditionellerweise typisiert? Wie ist der Begriff Wort festgelegt? Was ist ein Morphem? Wie können Morpheme klassifiziert werden? Welche Beziehung besteht zwischen Morphen und Morphemen? Wie funktioniert die Minimalpaaranalyse und wozu wird sie benutzt?