Schlichtung Stuttgart 21

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Transkript:

Schlichtung Stuttgart 21 Stresstest Deutsche Bahn AG Dr.-Ing. Volker Kefer Vorstand Ressort Technik, Ressort Infrastruktur 29. Juli 2011 1

Auftrag Methodik Ergebnisse 2

Die Schlichtung zu Stuttgart 21 endete am 30.11.2010 mit dem Auftrag an die Deutsche Bahn AG einen Stresstest durchzuführen Ausgangssituation Auszug aus dem Schlichterspruch von Dr. Heiner Geißler:... Die Deutsche Bahn AG verpflichtet sich, einen Stresstest für den geplanten Bahnknoten Stuttgart 21 anhand einer Simulation durchzuführen. Sie muss dabei den Nachweis führen, dass ein Fahrplan mit 30 Prozent Leistungszuwachs in der Spitzenstunde mit guter Betriebsqualität möglich ist. Dabei müssen anerkannte Standards des Bahnverkehrs für Zugfolgen, Haltezeiten und Fahrzeiten zur Anwendung kommen... Die Projektträger verpflichten sich, alle Ergänzungen der Infrastruktur, die sich aus den Ergebnissen der Simulation als notwendig erweisen, bis zur Inbetriebnahme von S21 herzustellen. Welche der von mir vorgeschlagenen Baumaßnahmen zur Verbesserung der Strecken bis zur Inbetriebnahme von S21 realisiert werden, hängt von den Ergebnissen der Simulation ab... Quelle: Schlichtung Stuttgart 21 PLUS; 30.11.10; S. 14; Dr. H. Geißler 3

Zur Spitzenstunde sollen 49 Züge im Durchgangsbahnhof Stuttgart ankommen (30%-iger Leistungszuwachs gegenüber heute) Ableitung geforderter Zughalte aus Schlichtung Anzahl Zughalte/Stunde Heutige Spitzenstunde im Kopfbahnhof (7-8 Uhr) 37 +30% Geforderter Leistungszuwachs in Spitzenstunde Geforderte Spitzenstunde für S21 Tiefbahnhof (7-8 Uhr) 49 12 Als Gutachter wurde vom Aktionsbündnis SMA 1) vorgeschlagen und von allen Beteiligten akzeptiert Diese Zahlen wurden in der Schlichtung zwischen allen Parteien einvernehmlich festgelegt Quelle: Fachschlichtung Stuttgart 21 1) Schweizer Gutachter 4

Im Schlichterspruch werden 5 Infrastrukturoptionen genannt, die auf Notwendigkeit zu prüfen sind Infrastrukturoptionen Baumaßnahmen S21 vorhandenes Streckennetz Tunnelneubau vorhandener Tunnel A8 Leinfelden- Echterdingen 3 Feuerbach 5 Bad Cannstatt Stuttgart 1 2 Neckar Körsch Esslingen Denkendorf Plochingen Wendlingen 4 Fils ❶ Ausrüstung aller Strecken von S21 bis Wendlingen zusätzlich mit konventioneller Leit- und Sicherungstechnik ❷ Zweigleisige westliche Anbindung Flughafen an Neubaustrecke ❸ Anbindung Ferngleise von Zuffenhausen an den neuen Tunnel von Bad Cannstatt zum Hauptbahnhof ❹ Zweigleisige und kreuzungsfrei angebundene Wendlinger Kurve ❺ Erweiterung des Tiefbahnhofs um ein 9. und 10. Gleis NBS Richtung Ulm 5

Das Auffüllen des Fahrplan-Grundtaktes erfolgte gemäß der Anforderungen des Landes Baden-Württemberg in 2 Stufen Zugankünfte in Spitzenstunde im Hauptbahnhof Anzahl Definition Fahrplan Anforderung gemäß +90% 8 Züge Zusätzliche Züge für Stresstest Land Baden-Württemberg (Zusätzliche Anforderungen gem. Schreiben vom 08.06.2011) 49 Züge 15 Züge Voraussichtliche Verstärkerzüge für die Spitzenstunde 2020 NVBW 1) (Schreiben vom 11.02.2011) 26 Züge Grundtakt des Angebotskonzeptes 2020 des Landes Baden-Württemberg NVBW 1) (Präsentation in Schlichtung 10/2010) Spitzenstunde 1) NVBW: Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbh 6

Grundlagen für Trassenkonstruktion und Betriebssimulation sind deutschlandweit gültige und wissenschaftlich zertifizierte Richtlinien Normpyramide Gesetz (Bundestag) Verordnung (Verkehrsministerium) Allgemeines Eisenbahngesetz Präzisierung, Handlungsanweisungen, z.b. Eisenbahn- Bau- und Betriebsordnung (EBO) Methoden, Verfahren Wissenschaft, Hochschulen Deutschlandweite Ausführungsanweisung (DB Netz AG) Bescheide, Weisungen RiL 402 Trassenmanagement RiL 405 Fahrwegkapazität Ausgabe 01.01.2008 Umsetzung der Richtlinien (RiL) wird von Behörden überwacht 7

Die Erarbeitung des Stresstestes wurde durch die Projektpartner und SMA in Arbeits- und Lenkungskreissitzungen begleitet Lenkungskreis Stresstest 27.01.2011 Konstituierende Sitzung mit Land Baden-Württemberg, NVBW, DB Netz AG und SMA Weitere Sitzungen des Lenkungskreises Stresstest 1) am 18.03., 14.04., 05.05., 19.05. und 16.06. Zusätzlich sechs Sitzungen auf Arbeitsebene 19.05.2011 Neue Landesregierung erstmalig im Lenkungskreis Vorstellung der Prämissen und Randbedingungen des Stresstestes am 07.07, 08.07 und 19.07.2011 unter Einbindung des Aktionsbündnisses und Moderation von Herrn Dr. Heiner Geißler Vor-Ort Demonstration der Computersimulation in Stuttgart am 14.07.2011, Teilnehmer: Aktionsbündnis und NVBW 1) Einbindung des Aktionsbündnisse über ein Mediationsverfahren mit Hr. Prof. Wörner geplant von neuer Landesregierung nicht weiter verfolgt; Aktionsbündnis hat sich bereits im Februar 2011 aus Dialogforum zurückgezogen 8

Auftrag Methodik Ergebnisse 9

Der Arbeitsplan des Stresstestes umfasst insgesamt 5 Einzelschritte Grundsystematik Stresstest DB Infrastruktur einrichten Abbildung der Infrastruktur in einem detaillierten rechentechnischen Modell NVBW DB Fahrplankonzept entwickeln Fahrplan konstruieren Festlegung der Zugverbindungen, Abfahrts- und Ankunftszeiten Exakte Definition jeder einzelnen Zugfahrt hinsichtlich Ort, Zeit Berücksichtigung der Fahrdynamik DB Betrieb simulieren Überprüfung der Auswirkungen von Verspätungen auf andere Zugfahrten SMA Testat Bewertung der Ergebnisse durch neutralen Gutachter hinsichtlich Schlichtungsanforderungen 10

Die Erstellung eines rechentechnischen Infrastrukturmodells erfordert die Eingabe der exakten Streckeninformationen Einrichtung Infrastruktur im System (Beispiel: einfache Kreuzungssituation) Vereinfachte Darstellung eines Kreuzungsbahnhofes Positionen (metergenaue Kilometrierung) Annäherungsstrecke Beschreibung Schutzstrecke Zugschlussmeldung Geschwindigkeit Vorsignal Hauptsignal Weiche 11

Die Konstruktion des Fahrplans beschreibt exakt, zu welchem Zeitpunkt ein Zug an welcher Stelle im System ist (Regelfall) Fahrplankonstruktion zweigleisiger Abschnitt Weg Regelfall Regionalzug fährt in Kreuzungsbahnhof ein und bleibt dort stehen Zeit ICE fährt in Gegenrichtung durch den Kreuzungsbahnhof durch Regionalzug verlässt danach den Kreuzungsbahnhof Zur betrieblichen Abwicklung dieser Kreuzung ist eine exakte Fahrplankonstruktion auf Basis der realen Infrastruktur erforderlich 12

Verspätungen können durch Haltezeitverkürzungen reduziert werden Verspätung gegenüber Fahrplan zweigleisiger Abschnitt Verspätung Weg Verspätete Ankunft Regionalzug fährt mit Verspätung in Kreuzungsbahnhof ein und bleibt dort stehen Zeit ICE fährt in Gegenrichtung wie geplant durch den Kreuzungsbahnhof durch Die Haltezeitverkürzung ist die wirkungsvollste Art der Verspätungsreduzierung und häufig anwendbar 13 Regionalzug verlässt danach den Kreuzungsbahnhof infolge des Haltezeitpuffers pünktlich

Verspätungen können auch durch Abbau von Fahrzeitüberschüssen (Puffer) gegenüber der kürzest möglichen Fahrzeit reduziert werden Verspätung gegenüber Fahrplan zweigleisiger Abschnitt Verspätung Weg Verspätete Abfahrt Regionalzug fährt mit Verspätung in Kreuzungsbahnhof ein und bleibt dort stehen Zeit ICE fährt in Gegenrichtung wie geplant durch den Kreuzungsbahnhof durch Verspätungsabbau durch kürzere Fahrzeit Regionalzug verlässt den Kreuzungsbahnhof mit Verspätung, diese kann jedoch durch Abbau des Fahrzeitüberschusses ausgeglichen werden Fahrzeitpuffer ergeben sich durch Regel- und Bauzuschläge sowie die Fahrplangegebenheiten 14

Bei größeren Fahrplanabweichungen können sich Auswirkungen auf andere Züge ergeben (Folgeverspätungen) Verspätung gegenüber Fahrplan zweigleisiger Abschnitt Weg Auswirkung auf andere Züge Regionalzug fährt mit deutlicher Verspätung in Kreuzungsbahnhof ein Verspätung ICE in Gegenrichtung wird blockiert Zeit ICE fährt durch Kreuzungsbahnhof mit Verspätung, anschließender Abbau durch Fahrzeitüberschuss Regionalzug verlässt Kreuzungsbahnhof verspätet, anschließender Abbau durch Fahrzeitüberschuss Damit können sich unter Umständen die Gesamtverspätungen im System erhöhen 15

Die im Fahrplan festgelegten, teilweise langen Haltezeiten im Durchgangsbahnhof Stuttgart tragen zum Verspätungsabbau bei Haltezeiten durchgebundener Regionalverkehre in Stuttgart Hbf in Spitzenstunde (07:00-08:00 Uhr) Züge (Anzahl) Mindesthaltezeit 1 ) 2 Min. 5 Mittlere Haltezeit 1) ca. 5 Min. 5 Die Differenz zwischen fahrplanerischer und tatsächlich notwendiger Haltezeit kann zum Verspätungsabbau genutzt werden Die tatsächlich notwendige Haltezeit wird in der Simulation zugweise nach dem Zufallsprinzip festgelegt 3 2 2 1 1 1 1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 1) Fahrplanerische Haltezeit 16 Haltezeiten (in min)

Die Betriebssimulation wurde für den Bahnknoten Stuttgart 21 in sechs Monaten planmäßig durchgeführt Umfang Betriebssimulation für Stresstest Infrastruktur Rechentechnische Hinterlegung der kompletten Infrastruktur des Bahnknotens Stuttgart 21 mit 5.400 Haupt- und Vorsignalen, 2.500 Weichen und 360 Stationen Betrachtungsraum mit Gleislänge von ca. 1.800 km (bis Heilbronn, Schwäbisch Hall-Hessental, Aalen, Ulm, Tübingen, Horb, Vaihingen) Kennzahlen Betriebssimulation Anzahl unterschiedlicher Zugtypen: 20 Anzahl Zugfahrten im Betrachtungsraum 1) ca. 760 Anzahl Haltevorgänge je Simulationslauf: ca. 10.000 1) In der Zeit von 4:00 13:00 Uhr 2) Nach Zufallsprinzip Anzahl eingebrachter Störfalle 2) : ca. 140.000 17

Auftrag Methodik Ergebnisse 18

Die Voraussetzungen für ein Testat durch SMA wurden vollständig geschaffen Ergebnis Stresstest Anforderungen des Landes vom 08.06.2011 Anforderungen Ergebnis Beurteilung Stresstest- Fahrplan 49 Zughalte in der Spitzenstunde (7-8 Uhr) ist erstellt Betriebssimulation Betriebsqualität ist dokumentiert Testat durch SMA Infrastruktur Benötigte Infrastruktur- Optionen sind bewertet 19

Der Betrachtungsraum für den Stresstest Stuttgart 21 ist weiträumig BACK UP Betrachtungsraum NBS 4800 4080 Vaihingen TV 4950 4800 4080 4900 TBM Heilbronn TH Marbach Backnang TB 4930 4950 4930 Murrbahn Schwäbisch Hall-Hessental TSHT 4950 Aalen TA Grenzknoten Betrachtungsraum Betrachtungsraum Stuttgart Hbf Wendlinger Kurve Filder Renningen 4810 4931 Waiblingen Plochingen Remsbahn 4710 Rohrer Kurve Böblingen 4860 4760 Gäubahn Filstal Horb THB 4860 Herrenberg Tübingen TT 4600 NBS 4813 4700 4600 Ehingen 20 Ulm 4540 4500 Biberach NeuUlm 5400 5302 Memmingen

Die Betriebssimulation zeigt insgesamt einen Abbau der Verspätungen im Betrachtungsraum Ergebnis Simulation Mittlere Verspätung [Minuten/Zug] 02:38 Zuläufe +8 sek. 02:46 02:00 Gesamter Betrachtungsraum -29 sek. Abläufe +9 sek. 02:09 Der minimale Verspätungsaufbau auf Zu- und Ablaufstrecken ist größtenteils durch die heute bestehende Infrastruktur begründet Der neue Bahnknoten baut deutlich Verspätungen ab Ankunft Einbruchsbetriebsstelle 1) Ankunft Stuttgart Hbf Abfahrt Stuttgart Hbf Ankunft Ausbruchsbetriebsstelle 1) 1) Grenze des Betrachtungsraums 21

Mit nur einer der zusätzlichen Infrastrukturoptionen kann die geforderte Leistungsfähigkeit sichergestellt werden Ergebnis benötigte Infrastrukturoptionen Infrastrukturoptionen gem. Schlichterspruch Notwendig ❶ Ausrüstung aller Strecken von S21 bis Wendlingen zusätzlich mit konventioneller Leit- und Sicherungstechnik ❷ Zweigleisige westliche Anbindung Flughafen an Neubaustrecke ❸ Anbindung Ferngleise von Zuffenhausen an den neuen Tunnel von Bad Cannstatt zum Hauptbahnhof ❹ Zweigleisige und kreuzungsfrei angebundene Wendlinger Kurve ❺ Erweiterung des Tiefbahnhofs um ein 9. und 10. Gleis Konservative BASIS der Simulation JA NEIN NEIN NEIN 22

Zusammenfassung Auftrag gemäß Schlichterspruch ausgeführt: Infrastruktur des Bahnknotens S21 computertechnisch abgebildet Fahrplan nach Vorgaben der alten und neuen Landesregierung konstruiert Simulation des Betriebes durchgeführt Stresstest wurde durch Lenkungskreis begleitet enge Abstimmung mit Land unter Einbindung des Gutachters sichergestellt Nachweis erfolgte auf Basis anerkannter eisenbahntechnischer Standards Damit wurden alle Voraussetzungen für ein Testat durch SMA seitens DB AG bereitgestellt 23