Systematische Vorbereitung, Druckdatum: Donnerstag, 20. Mai 2004 1 Klausur Sprachwissenschaft Deutsch Phonetik & Phonologie des Deutschen Laut = Phon, besteht aus einer charakteristischen Mischung von Schallwellen / Eine Schallwellenkonzentration nennt man Formanten, für die Kommunikation werden mindestens 2 Formanten benötigt. Ein Vokal wird durch seine Relation zu anderen Vokalen definiert. Phon = Laut, siehe oben Allophon Nicht bedeutungsdifferenzierende Varianten eines Phonems. Beispiel: [R, r] oder [ix, iç] Phonem (verschiedene Definitionen) Laute, die in einer bestimmten Sprache sprachliche Zeichen voneinander unterscheiden / Kleinste bedeutungsdifferenzierende sprachliche Einheit. Definierbar über Minimalpaaranalyse (Maus / Haus, leben / legen) Freie Variante Allomorph Art, wobei der Grund für die Varietät ungeklärt ist Kombinatorische Variante Stellungsbedingte Variante [ich (nach vorderem Vokal) / aich (nach hinterem Vokal) ] - Laute Koartikulation Mindestens 2 Laute klingen über einen längeren Zeitraum hinweg. Beispiel: [ti:] <tea> /ti:/ klingt über einen längeren Zeitraum hinweg gleichzeitig. Lautkontinuum Alle Laute gehen ineinander über Segmentierung Sprachwissenschaftliches Analyseverfahren zur Ermittlung der kleinsten lautlichen (Phoneme) oder bedeutungstragenden (Morpheme) Einheiten, die dem ein Lautkontinuum so weit in Bestandteile zerlegt wird, bis diejenigen Elemente gefunden sind, die nicht weiter aufgeteilt werden können. Klassifizierung Zusammenfassung der segmentierten Elemente aufgrund gemeinsamer Eigenschaften oder Merkmale zu Klassen. Minimales Paar Phoneme stehen hier in paradigmatischer Beziehung, anhand der Minimalpaare lassen sich Phoneme definieren. Distribution Die Gesamtheit der Umgebungen, in welchen ein Phonem auftritt. Paradigmatische und syntagmatische Beziehungen Gegeneinander in Opposition stehende Elemente befinden sich in einer paradigmatischen Beziehung (Haus / Maus /h/ und /m/ in paradigmatischer Beziehung) Elemente, die nebeneinander auftreten, stehen in syntagmatischer Beziehung zueinander. (leben /l/ /e/ /b/ /n/ stehen in syntagmatischer Beziehung zueinander) Phonetik Teilgebiet der Linguistik, das sich mit der materiellen Analyse und Beschreibung von Sprachlauten beschäftigt. Artikulatorische / Akustische Phonetik. Phonologie (PHONEME!!!) Teilgebiet der Linguistik, das die kleinsten bedeutungsdifferenzierenden Elemente innerhalb eines Sprachsystems ermittelt und analysiert.
Systematische Vorbereitung, Druckdatum: Donnerstag, 20. Mai 2004 2 Artikulatorisches und distinktives Merkmal Neutralisation Unterschied Vokale Konsonanten: phonetisch, distributionell Prinzipien der Rechtschreibung Morphologie des Deutschen Morph Allomorph Morphem Lexem Segmentierung / Klassifizierung Affix Präfix Präfixoid (Halbpräfix) Suffix Suffixoid (Halbsuffix) Formations Derivationsmorphem Grundmorphem Freies und gebundenes Morphem Lexikalisches und grammatisches Morphem Unikales (blockiertes) Morphem Artikulatorische Merkmale sind alle diejenigen Merkmale, die bei der Artikulation eines Phonems auftreten (I: hoch, ungerundet, lang, vorne, geschlossen / I hoch, kurz, ungerundet, vorne, offen). Distinktive Merkmale sind diejenigen Merkmale, die unbedingt zur Abgrenzung zu anderen Lauten vonnöten sind, unnötige werden hier nicht erwähnt. Aufhebung einer phonologischen Opposition in einer bestimmten Position (bei Auslautverhärtung) <rad> [ra:t], Genitiv aber mit /d/ [o] [NL] [V] [NL] [o] Die lautliche Realisierung eines Morphems Eine von mehreren lautlichen Realisationen eines Morphems (..keit /...heit) können als Kombinatorische Allomorphe bezeichnet werden, da sie die gleiche Funktion erfüllen, jedoch ist es von der Art des Adjektivs abhängt. Kleinste bedeutungstragende Einheit der einer Sprache Lexikalische Einheit, die aus einem oder mehreren Wörtern besteht und in verschiedenen Formen auftreten kann. (gehen, [ich] gehe etc. sind zwar verschiedene Wörter, doch dem gleichen Lexem zuzuordnen) Morphe / Morphem Überbegriff für Präfix und Suffix Ein Affix, das vor den Stamm oder die Wurzel tritt Ein Präfix, das selbst ein eigenständiges Wort ist. (aus arbeiten, durch führen) Ein Affix, das hinten an den Stamm oder die Wurzel angehängt wird Ein Suffix, das selbst ein eigenständiges Wort ist Derivationsmorphem: Morphem, das zur Wortbildung benutzt wird (wachsam Adj. + Derivationsmorphem -keit Wachsamkeit Es sind also unselbstständige Morpheme. Morpheme, die selbstständig auftreten können und die lexikalische des Wortes begründen. (Hoch-Sommer hat z.b. 2 Grundmorpheme Freie Grundmorpheme / Halte-Platz Platz ist freies Grundmorphem, während Halte sonst nicht vorkommt., es ist somit ein gebundenes Grundmorphem) Ein lexikalisches Morphem hat einen Inhalt, ein grammatisches nicht. (du brauchst nicht zu kommen. Das zu hat keinen Inhalt) Dieses Morphem tritt nur in einer Morphemkonstruktion auf (Himbeere, Samstag)
Systematische Vorbereitung, Druckdatum: Donnerstag, 20. Mai 2004 3 Derivation Komposition Kopulativkompositum (Dvandva) Determinativkompositum Possesivkompositum (Bahuvrihi) Augenblickskompositum Klammerform Konversion Transposition Modifikation Rückbildung Nullableitung Implizite Ableitung Kopulativkompositum Zusammensetzung Zusammenbildung Zusammenrückung Abkürzungswort Nomen agentis Nomen instrumenti Nomen acti Nomen actionis Wortfamilie Explizite Ableitung, anhängen eines (in der Regel unselbstständigen) Suffixes Ableitung, Wortbildung In Hochsommer treten die Konstituenten hoch und Sommer unmittelbar zusammen. Eine Wortbildung, bei der beide Wörter Grundmorpheme sind, nennt man Komposita, den Prozess Komposition (Auch: Schlüssel bund, beide Komponenten sind selbstständig) nasskalt, beide eigenständigen Elemente bilden additiv eine Gesamtbedeutung. Beide Elemente gehören der selben Wortart an! Die durch das Grundwort gegebene wird durch das Erstelement spezifiziert, es determiniert (bestimmt näher) also die des Grundwortes. Das sverhältnis ist subordiniert. Die des Kompositums liegt innerhalb der des Grundwortes, ein solches sverhältnis wird als endozentrisch bezeichnet. Rotkehlchen, etwas, was eine rote Kehle hat Exozentrisches Determinativkompositum (Ein Rotkehlchen ist kein Kehlchen!) Art der Kurzwortbildung, z.b. Bier(glas)deckel, Es gibt auch Kopfformen und Schwanzformen. Die Überführung in eine andere Wortart ohne Affix und ohne Veränderung der Ausdrucksseite. hier kommt nichts hinzu. Haus haus en ( en zählt nicht, da es sich hier um ein Flexionsmorphem handelt) Änderung der Wortklasse. schön Schönheit Ruf war zuerst da, dann rufen gebildet Implizite Ableitung (ruf en / Ruf) Keine Affixe, jedoch eine Veränderung der Ausdrucksseite durch Kürzung der Basis nasskalt beide Elemente gehören der selben Wortart and, beide Morpheme sind eigenständig und gleichberechtigt. Grundsteinlegung Problem: Legung gibt es nicht. Lösung: substantiviertes Verb grundsteinlegen drei Käse hoch Dreikäsehoch (eine syntaktische Wortgruppe wird unter Beibehaltung der Wortfolge & Flexion zu einem Wort zusammengerückt Lehrer Bohrer Ich habe einen Fahrer in mein Heft gemacht Bezeichnet auf synchroner Ebene die Gesamtheit der mit dem gleichen Grundmorphem gebildeten Wörter (biegen, Bügel, Kleiderbügel, Steigbügel)
Systematische Vorbereitung, Druckdatum: Donnerstag, 20. Mai 2004 4 Semantik (verschiedene Auffassungen) Ausdruck Inhalt Denotat Konnotat Synonymie Homonymie Polysemie Homophonie Aktuelle Kategorielle Auf welche Weise erfasst das Wort die Welt? Substantive erfassen sie als Dinge, Verben als Vorgänge, Adjektive als Eigenschaft. gilt auch für Substantive, die lexikalisch kein Ding bezeichnen (Liebe) oder Verben, die keine Tätigkeit ausdrücken (ruhen) und Adjektive, die keine Eigenschaft ausdrücken (ärztlich) Instrumentale Auch einzelne Elemente eines Wortes können eine tragen. So hat das e in Tage die Plural Syntaktische en en, die sich auf den ganzen Satz beziehen. Ontische swert, der ebenfalls dem ganzen Satz zugeschrieben wird, meint den Wirklichkeits oder Seinswert, der einer Sache zugeschrieben wird. Die Sätze es regnet und es regnet nicht unterscheiden sich in ihrem Seinswert, haben also eine unterschiedliche ontische. [baom] Der tatsächliche Baum / ein Baum Ein sprachliches Zeichen verweist auf etwas, ein Denotat, das ist ein Objekt, welches durch bestimmte obligatorische Merkmale gekennzeichnet ist. (Mann: Mensch / Erwachsen / männlich) Fakultative Merkmales des Denotats. Z.B. bei Mann: Bart Paradigmatische Beziehung zwischen bedeutungsähnlichen Worten, die in einem speziellen Kontext dieselbe haben. Relation zwischen sprachlichen Zeichen mit unterschiedlichen en (Bank (Sparkasse / Sitzgelegenheit) Ein Ausdruck, der mehrere en hat, mit mehreren Semen verbunden ist. (Bild: Darstellung Anblick Vorstellung Eindruck Zeichen ) Relation zwischen sprachlichen Zeichen mit unterschiedlicher und Schreibung aber gleicher Aussprache.
Systematische Vorbereitung, Druckdatum: Donnerstag, 20. Mai 2004 5 Lexikalische Grammatische Onomasiologie Semasiologie Die semantischen Beziehungen der sprachlichen Zeichen beruhen auf ihren lexikalischen en, d.h. der Gesamtheit funktionaler Einheiten, die die Inhaltsseite eines Zeichens bilden. Die funktionalen Einheiten der sseite, die Sememe lassen sich als Kombination kleinster begrifflicher Merkmale, der Seme, beschreiben. Beispiel: Spiegel [Gegenstand aus Glas oder Metall, dessen glatte Fläche das, was sich vor ihm befindet, als Abbild zeigt] / [Oberfläche eines Gewässers, einer Flüssigkeit] [] = Sememe glatte Oberfläche = kleinste begriffliche Einheit, = Sem. Spiegel ist Lexem. Die Onomasiologie geht von den außersprachlichen Sachverhalten, Vorstellungen und Inhalten aus und fragt nach ihren Bezeichnungen. Einfachster Fall: Vorzeigen und bezeichnen. Wie heißt ein Gebäude, in dem man wohnen kann? Haus Die Semasiologie geht von der Ausdrucksseite des sprachlichen Zeichens aus und fragt nach seiner Was ist ein Haus ein Gebäude, in dem man wohnen kann Wortfeld Lexikalische Solidaritäten Das Enthaltensein der von Lexemen in der anderer Lexeme Implikation Ein Lexem impliziert ein anderes und muss somit nicht eigens genannt werden. Statt Er hat blonde Haare reicht auch Er ist blond. Sie wiehert. es kann nur eine Stute gemeint sein. Selektion Weniger enge Bindung als bei der Implikation. Beispiel: Er fährt Roller. Fahren ist aber mit allen Lexemen des Wortfeldes Fahrzeuge kompatibel, also auch Er fährt Auto. Affinität Am wenigsten enge Solidarität. Beispiel: Die Kuh frisst. fressen ist mit allen Lexemen aus dem Wortfeld der fressenden Tiere kompatibel. Syntagmatisch und paradigmatisch Paradigmatisch: Im obersten Stock / Geschoss des Hauses Semantisches Merkmal Eine abstrakte Einheit, die einen Bestandteil der des sprachlichen Zeichens darstellt Eine Einheit die atomar ist, d.h. sich nicht in ihre Bestandteile zergliedern lässt. Archilexem Eine Einheit, die dem Inhalt eines ganzen Wortfeldes entspricht (Er fährt nach München) Inhaltskontinuum Semantisches Dreieck Darstellung von Relationen zwischen / Ausdruck / Inhalt Arbitrarität und Konventionalität des sprachlichen Zeichens Der Ausdruck für ein Ding ist willkürlich, Beispiel: Katze englisch Cat, beruht auf der Konvention, dass der Referent Katze in der jeweiligen Sprache mit einem bestimmten Ausdruck belegt ist.