EU-Kommission prognostiziert 5% höhere Getreideernte gegenüber 2012 Entspannung auf den Märkten erwartet aiz.info, 4. Juli 2013 Die EU-Kommission erwartet für heuer eine um mehr als 5 Prozent größere Getreideernte gegenüber 2012. Die Ertragsprognose von 5,2 Tonnen Getreide (inklusive Mais) pro ha in der EU liegt damit auch über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Als Gründe nennt die Kommission in ihrer am Donnerstag veröffentlichten Kurzfrist-Prognose gesteigerte Herbstaussaaten und weitgehend günstige Witterungsbedingungen in den südlichen EU-Staaten. Für Mais wird mit 16,3 Prozent der größte Zuwachs gegenüber dem Vorjahr erwartet, gefolgt von Durumweizen (+6,4 Prozent), Gerste (+6,3 Prozent) und Weichweize n (+2,1 Prozent). In der Sonnenblumen-Produktion wird ein Plus von 14% prognostiziert. Geringere Erntesteigerungen gibt es laut dem Ausblick bei Kartoffeln (+1 Prozent) und Zuckerrüben (+0,2 Prozent). Bei Raps rechnet die Kommission mit einem Minus von 4,1 Prozent. Das Wirtschaftsjahr 2012/13 in der EU war laut Kommission von hohen Nettoexporten bei Getreide, insbesondere Weichweizen, gekennzeichnet. In der Folge stand weniger Getreide vor allem für Futtermittel zur Verfügung, die Preise stiegen und die Lagerbestände schrumpften. Die EU-Behörde rechnet aufgrund der guten Ernteschätzungen mit einer Entspannung der Märkte im Wirtschaftsjahr 2013/14. Ungünstige Futterbedingungen schmälern Milcherzeugung Schlechte Weidebedingungen durch nasses und kaltes Wetter in West- und Mitteleuropa der EU sowie niedrige Ernten bei Grünfutter in einigen der wichtigsten EU-Produzentenländern führten zu einer geringeren Milchproduktion in den ersten Monaten des Jahres, heißt es in der Kurzfrist- Prognose. Folglich seien die Weltmarktpreise für Basisprodukte wie Milchpulver entsprechend dem knappen Angebot, auch aufgrund einer weltweit starken Nachfrage, sehr hoch. Eine langsame Erholung ist laut Kommission seit Mai zu beobachten, sodass die Milchproduktion für das Jahr 2013 auf das Niveau des Vorjahres von 151,8 Millionen Tonnen aufholen könnte. Unterstützt werde die Perspektive durch voraussichtlich steigende Erlöse im zweiten Halbjahr 2013, ausgelöst durch höhere Milchpreise und niedrigere Kosten für Futtermittel. Schwache Zuwächse in der Fleischproduktion Eine verbesserte Wirtschaftslage und niedrigere Getreidepreise könnten laut EU-Behörde einen leichten Anstieg der Fleischproduktion auf insgesamt 43,5 Millionen Tonnen Nettoproduktion im Jahr 2014 bewirken. Dies wäre erstmals wieder eine Steigerung der Gesamt-Fleischproduktion in der EU, welche in zwei aufeinanderfolgenden Jahren vor allem wegen niedriger Vorräte bei Rind- und Schweinefleisch gesunken war. Bei Geflügelfleisch werden sich die jüngsten Wachstumsraten laut Prognose verlangsamen.
Die EU-Zuckermarktregelungen BMELV, 29.06.2013 Die EU-Zuckermarktregelungen waren Bestandteil der Ende Juni 2013 abgeschlossenen politischen Verhandlungen zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik. Während die Europäische Kommission sie im Herbst 2015 auslaufen lassen wollte, setzten sich das Europäische Parlament, der Rat und die Bundesregierung für eine zeitlich befristete Verlängerung ein. Ergebnis der Verhandlungen zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik Die Europäische Kommission hatte vorgeschlagen, im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik die EU-Zuckermarktregelungen, d. h. insbesondere die Zucker- und Isoglucose- Quotenregelung und damit verbunden auch die Mindestpreisregelung für Quotenrüben sowie die Einfuhrregelungen für Zucker zur Raffination bereits im Herbst 2015 auslaufen zu lassen. Das Europäische Parlament (EP), der Rat und die Kommission haben sich bei den Trilogverhandlungen über die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik am 25. Juni 2013 dagegen auf ein Auslaufen der Zucker- und Isoglucose-Quotenregelung zum 30. September 2017 verständigt. Mit dieser politischen Einigung wird die Reform des Zuckersektors aus dem Jahr 2006 weiter entwickelt und eine stärkere marktwirtschaftliche Orientierung dieses Sektors erreicht. Formal steht hierzu allerdings die Zustimmung des Rates und des Europäischen Parlaments noch aus. Die Entwicklung der marktordnungsrechtlichen Bestimmungen für Zucker Die EU-Zuckermarktordnung bildete über nahezu vier Jahrzehnte die Basis für die Zuckerrübenanbauer und die Zuckerindustrie in Europa. Insbesondere der WTO-Schiedsspruch vom 28. April 2005, die Verhandlungen für ein neues Abkommen im Rahmen der WTO und die "Everything but Arms"- Initiative der EU aus dem Jahr 2001 erlaubten es nicht länger, die Zuckermarktordnung unverändert fortzusetzen. Der WTO-Schiedsspruch erforderte eine Einschränkung der jährlichen EU-Zuckerausfuhren um circa fünf Millionen Tonnen. Zeitgleich wurden im Rahmen der "Everything but Arms"- Initiative ansteigende zollfreie Einfuhren aus den am wenigsten entwickelten Ländern erwartet. Eine unveränderte Fortführung der EU- Zuckermarktordnung hätte somit schon kurzfristig zu einer Destabilisierung des europäischen Zuckermarktes geführt. Insofern war eine Reform der EU-Zuckermarktordnung unumgänglich. Die Reform der EU-Zuckermarktordnung 2006 Im Februar 2006 beschlossen die EU-Agrarminister daraufhin eine grundlegende Reform der EU- Zuckermarktordnung. Diese Zuckermarktverordnung, die 2007 in die Einheitliche Marktorganisation (VO (EG) Nr. 1234/2007) integriert wurde, gilt ab dem Wirtschaftsjahr 2006/2007 bis zum Wirtschaftsjahr 2014/2015. Die 2006 reformierte Zuckermarktregelung hatte zur Folge: eine schrittweise Senkung der Rübenpreise um rund 39 Prozent und der Zuckerpreise um 36 Prozent, eine Reduzierung der Erzeugung im Rahmen eines Umstrukturierungsfonds um rund 5,8 Millionen Tonnen, einen teilweisen direkten Ausgleich der Einkommensverluste für die Zuckerrübenanbauer, der einem Betrag von 64,2 Prozent der Preissenkung in der Endstufe entspricht. Zur Rückführung der EU-Zuckerrüben- und Zuckerproduktion wurde resultierend aus einer auf drei Jahre befristeten Sonderabgabe der Zuckerindustrie ein Umstrukturierungsfonds eingerichtet. Mit Hilfe dieses Fonds sollte sich die EU-Zuckererzeugung auf zunächst freiwilliger Basis im Rahmen der Quote um rund sechs Millionen Tonnen reduzieren. Die europäischen Zuckerproduzenten haben von
dieser Möglichkeit, ihre Quoten in einem Zeitraum von vier Jahren an den Restrukturierungsfonds zurückzugeben und dafür entsprechende Beihilfen zu erhalten, für rund 5,8 Millionen Tonnen Zucker Gebrauch gemacht. Auswirkungen auf die Zuckererzeugung in den EU-Mitgliedsstaaten Im Ergebnis hat dies dazu geführt, dass die Zuckererzeugung in einigen europäischen Regionen (zum Beispiel in Irland) völlig aufgegeben wurde und sich die EU-Zuckererzeugung nunmehr nur noch auf rund 18 Mitgliedstaaten konzentriert (gegenüber 23 Mitgliedstaaten vor der Reform). Deutschland ist nach Frankreich der zweitgrößte Zuckererzeuger in der EU. Im Zeitraum von 2005 bis 2009 wurden EU-weit 79 Zuckerfabriken geschlossen. Nur noch 104 Fabriken verarbeiten weiterhin Rüben zu Zucker. Die EU-Zuckerindustrie reagierte auf die veränderten politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit zunehmender Konzentration. In Deutschland wurden infolge der Umstrukturierung fünf Fabriken geschlossen. Die EU- Zuckerquoten betragen aktuell rund 13,3 Millionen Tonnen, davon entfallen rund 2,9 Millionen Tonnen bzw. rund 22 Prozent auf Deutschland. Deutschlands zukunftsfähiges Agrarmodell nicht gefährden DBV, 04.07.2013 DBV zum Agrarministertreffen zur nationalen Umsetzung der GAP-Reform Vor dem Hintergrund des informellen Treffens der Landwirtschaftsminister von Bund und Ländern zur Umsetzung der EU-Agrarreform in Deutschland stellt der Deutsche Bauernverband fest: - Deutschland hat erfolgreich ein zukunftsfähiges Agrarmodell mit einer von der Produktion vollständig entkoppelten einheitlichen Flächenprämie und einer im EU-Vergleich breit angelegten zweiten Säule entwickelt. - Dieses Zwei-Säulen-Modell muss jetzt zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und der Nachhaltigkeit in der deutschen Landwirtschaft bis 2020 verlängert werden. Dazu gehört auch ein Ausgleich für den wegfallenden Modulationsfreibeitrag durch eine Sockelprämie für die ersten 25 Hektar in Kombination mit der schrittweisen Angleichung der Direktzahlungen zwischen den Bundesländern. Zusätzliche Umverteilungen sind angesichts einer Kürzung der EU-Mittel für die landwirtschaftlichen Direktzahlungen um 8 Prozent nicht akzeptabel. - Zur Stabilisierung der zweiten Säule muss der Bund die Finanzierung der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes um mindestens 200 Millionen Euro aufstocken. - Alle Möglichkeiten einer praxisgerechten Ausgestaltung der Greening-Vorgaben müssen in Deutschland genutzt werden, um die nachhaltige Bewirtschaftung aller Flächen sicherzustellen. Der Deutsche Bauernverband hat diese Grundpositionen im Mai dieses Jahres den Landwirtschaftsministern von Bund und Ländern zugeleitet und wird daran auch den Fortgang der Verhandlungen der Agrarministerkonferenz messen.
Hohe Ertragswartungen bei Hauptkulturen Agrarzeitung, 5. Juli 2013 Erzeuger hierzulande blicken der neuen Ernte optimistisch entgegen. Die Bestände auf den Feldern bekommen gute Noten. Bei den Hauptkulturen Winterweizen, Wintergerste und Winterraps liegen die Ertragserwartungen der befragten Erzeuger im bundesweiten Durchschnitt deutlich über dem Vorjahresergebnis. Das geht aus der jüngsten Marktsensor-Umfrage der agrarzeitung in Kooperation mit dem Münsteraner Beratungsunternehmen Kleffmann Group von Mitte Juni hervor. Demnach erwarten die Landwirte, in diesem Jahr im Mittel Winterweizenerträge von 80,9 Dezitonnen je Hektar von den Feldern zu holen. Im Vorjahr hat der Winterweizen laut Marktsensor durchschnittliche Erträge von 76,6 Dezitonnen je Hektar gebracht. Ähnlich positive Erwartungen weckt der Winterraps. Hier gehen Befragungsteilnehmer im Schnitt von Erträgen um 41 (Vorjahr: 38,6) Dezitonnen je Hektar aus. Bei Wintergerste liegen die Erwartungen bei 75,7 (72) Dezitonnen je Hektar. Mit einem Ertragsplus kalkulieren Landwirte auch bei Körnermais. Frühe Einschätzungen für die Ernte 2013 bewegen sich um 99 (98) Dezitonnen je Hektar. Die deutschen Winterweizenschläge stimmen unterdessen mehr als 90 Prozent der Landwirte zufrieden. Im bundesweiten Durchschnitt gaben 48 Prozent der knapp 200 hierzu befragten Erzeuger ihren Weizenbeständen eine durchschnittliche bis gute Note. Ein gut bis sehr gut erteilten immerhin 43,5 Prozent der Landwirte ihrem Winterweizen. Ähnlich ist die Stimmung bei Wintergerste: Von 115 zu dem Zustand der Kulturen befragten Landwirten sehen gut 51 Prozent die Pflanzen in durchschnittlicher bis guter und knapp 41 Prozent in guter bis sehr guter Verfassung. Positiv stimmt die Erzeuger auch der Raps: Von 120 hierzu befragten Unternehmern geben knapp 46 Prozent ihren Beständen durchschnittliche bis gute und rund 43 Prozent gute bis sehr gute Bewertungen. Insgesamt haben sich rund 200 Landwirte am jüngsten Marktsensor beteiligt. Ernte und Bestände wachsen Agrarzeitung, 5. Juli 2013 In der EU zeichnet sich eine komfortable Getreideversorgung ab. Auch die Weizenbilanz ist nicht mehr eng. Die EU-Kommission rechnet mit einer Getreideernte in der EU-28 von 298 Millionen Tonnen. Die Prognose übertrifft das Vorjahresergebnis der EU-27 um 22 Millionen Tonnen oder 8 Prozent. Davon entfallen etwa 5 Prozent auf den Ertragszuwachs und 3 Prozent auf die EU-Erweiterung um Kroatien.
Die EU-Kommission schätzt die Ernte 2013 um 3 Millionen Tonnen höher als der europäische Handelsverband Coceral, der vor zwei Wochen seine Prognose aktualisiert hatte. Silos füllen sich wieder Insgesamt ist die Getreidebilanz 2013/14 in der Gemeinschaft komfortabel, zeigen die Zahlen der EU-Kommission weiter. Das gilt auch für Weizen. Mittlerweile erwartet die Kommission in der laufenden Saison einen Anstieg der Endbestände von Weichweizen um 2,1 Millionen Tonnen. Damit dürfte die Weizenknappheit des vergangenen Wirtschaftsjahres ein vorläufiges Ende finden. Exporte werden nachlassen Äußerst erfolgreich war die Gemeinschaft in der abgelaufenen Saison 2012/13 mit den Getreideexporten. Die EU-Kommission nennt jetzt 29,5 Millionen Tonnen Getreide, wovon Weichweizen mit 19,5 Millionen Tonnen den größten Anteil gestellt hat. Für 2013/14 zeichnet sich ein um 3,4 Millionen Tonnen geringeres Exportvolumen von insgesamt 26,1 Millionen Tonnen ab, zeigt die aktuelle Vorschätzung.