Die Vorzüglichkeit der Zuckerrübe in der Fruchtfolge
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- Dennis Buchholz
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1 Die Vorzüglichkeit der Zuckerrübe in der Fruchtfolge Bernhard Conzen Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rübenbauerverbände 5. DBV-Ackerbautagung 23./24. Mai 2017 Berlin
2 Rübenanbau in Deutschland und Europa 2016/17 Quelle: CIBE Rübenanbau in zz 19 EU-Staaten Anbauer: rd Zuckererzeugung: 16,9 Mio t (EU) Anbaufläche 2016: 1,47 Mio ha (EU) 0,31 Mio ha (D) Anbaufläche 2017: ca. 1,70 Mio ha (+ 17 %) (EU) ca. 0,38 Mio ha (+ 22 %) (D)
3 Warum baut(e) man bis jetzt Zuckerrüben an? Weil: durch die geltende Zuckermarktordnung eine gute Planungssicherheit bestand es (fast immer) wirtschaftlich war (ökonomische Vorteile gegenüber Alternativkulturen) die Zuckerrübe eine gute Fruchtfolgekultur ist die Betriebe organisatorisch und technisch auf den Rübenanbau ausgerichtet sind Photo:ROPA es eine Zuckerfabrik/ein Zuckerunternehmen gibt, welche(s) die Rüben abnimmt und bezahlt es ein Gleichgewicht in den Beziehungen zwischen Rübenanbauern und Zuckerunternehmen gibt und eine faire Verteilung der Wertschöpfung besteht
4 Warum baut(e) man bis jetzt Zuckerrüben an? Weil: durch die geltende Zuckermarktordnung eine gute Planungssicherheit bestand es (fast immer) wirtschaftlich war (ökonomische Vorteile gegenüber Alternativkulturen) die Zuckerrübe eine gute Fruchtfolgekultur ist die Betriebe organisatorisch und technisch auf den Rübenanbau ausgerichtet sind Photo:ROPA es eine Zuckerfabrik/ein Zuckerunternehmen gibt, welche(s) die Rüben abnimmt und bezahlt es ein Gleichgewicht in den Beziehungen zwischen Rübenanbauern und Zuckerunternehmen gibt und eine faire Verteilung der Wertschöpfung besteht
5 Die Zuckerwelt ändert sich: Gemeinsame Marktordnung ab 2017/18 Aufhebung wesentlicher zuckerspezifischer Regelungen: => Es enden: - Quotenregelung - Unterscheidung Quoten- und Nicht-Quotenzucker - Rüben-Mindestpreis - Produktionsabgabe (positiv) - Überschussabgabe (positiv) - Exportbeschränkungen (positiv) Es gibt weiterhin ein zuckerspezifisches Regelwerk (EU-VO 1308/2013), u.a. Pflicht zum Abschluss von Rübenlieferungsverträgen und Branchenvereinbarungen zwischen Anbauerverbänden und Zuckerunternehmen Rübenanbau mehr denn je im doppelten Wettbewerb: Auf dem Acker und auf dem Süßungsmittelmarkt
6 Wettbewerb auf dem EU-Zuckermarkt ab Die künftigen Konkurrenten im Zuckersektor - Importzucker (mit/ohne Präferenzzugang) Isoglukose Künstliche Süßungsmittel und Stevia und Die verschiedenen EU-Rübenanbauregionen
7 Wettbewerb auf dem Acker: Die Vorzüglichkeit der Zuckerrübe in der Fruchtfolge - Ökonomische, ökologische und pflanzenbaul. Aspekte - Weizen Raps Mais Kartoffeln/Gemüse
8 Die Bedeutung der Zuckerrübe aus pflanzenbaulicher und ökologischer Sicht Erhöhter Anspruch an die Standortgüte und das Saatbett Gesundungsfrucht in getreidereichen Fruchtfolgen selbst mit hohen eigenen Fruchtfolgeansprüchen Hohe Stickstoffeffizienz Verbleibendes Rübenblatt sorgt für Nährstoffrückführung Gute Kombinierbarkeit mit Zwischenfruchtanbau Mulchsaatfähigkeit Mittlere Pflanzenschutzintensität, hohe Wirkstoffeffizienz bei insektiziden Wirkstoffen in der Rübenpille Zunehmende Nutzungsmöglichkeit von Resistenzen und Toleranzen Entzerrung von Arbeitsspitzen durch Herbstbeerntung Besondere Notwendigkeit der bodenschonenden Bewirtschaftung U.U. Einsaaterschwernis der Folgefrucht durch Mietenlagerung bis z.t. Januar Außerdem: Freisetzung von rd. 20 t Sauerstoff/ha und Jahr
9 Ertrag und Wettbewerbsfähigkeit Vorteil Rübe: Kontinuierliche Ertragssteigerungen 1. EU ,29 9,61 9,28 10,02 10,88 11,63 10,34 12,22 11,23 11,46 12,80 11,21 11, Photos: RRV Bonn 7 6 Zuckerertrag in t/ha Quelle: CIBE 2016, 2017 Photo: ROPA
10 Ertrag und Wettbewerbsfähigkeit Vorteil Rübe: Kontinuierliche Ertragssteigerungen 2. Deutschland 14 13, ,65 9,07 9,98 10,05 11,62 10,06 11,95 11,63 10,86 11,56 12,20 Durchschnittlich 2,5 % Ertragszuwachs pro ha und Jahr in den vergangenen 10 Jahren, mehr als jede andere Ackerfrucht Photos: RRV Bonn / / / / / / / / / / / /17 Zuckerertrag in t/ha Quelle: CIBE 2016, 2017 Photo: ROPA
11 Problem steigender variabler Kosten (Verdoppelung seit 2001) Quelle: AK 1, LWK NRW 2015 Photo: RRV Bonn Photo: Photo: RRV Bonn
12 Deckungsbeitragsvergleich führender Ackerfrüchte in der Köln- Aachener Bucht (Quelle: K.P. Göddertz 2017, LWK NRW, Arbeitskreisauswertung) Deckungsbeitrag 2015 Deckungsbeitrag Winterweizen Wintergerste Winterraps Silomais Zuckerrüben
13 Langjähriger Deckungsbeitragsvergleich zwischen Weizen und Zuckerrübe (Quelle: K.P. Göddertz 2017, LWK NRW, Arbeitskreisauswertung)
14 Rübenanbau ab Wie stark sind die künftigen Konkurrenten auf dem Acker? Die Rübe braucht einen deutlichen Deckungsbeitragsvorsprung vor den Gründe: Deckungsbeitrag Gewinn Konkurrenzfrüchten! => Rübenanbau mit hohen Fixkosten Hohe Finanzintensität Höheres Risiko als bei Konkurrenzfrüchten => Feldrandlagerung, Mietenpflege, Verladung und Transport bis Mitte Januar Rübe nur frisch verarbeitbar Lagerdauer begrenzt Folgeerschwernisse durch Feldrandlagerung bis Januar
15 Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit nach 2017 Züchtungsfortschritt (Ertrag, Resistenzen, Qualität, Nährstoffeffiz., Stresstol.) Kontinuierliche Verbesserungen in der Produktionstechnik Verbesserung der Erntetechnik - Vermeidung von Ernteverlusten Verlustminimierung beim Laden + Reinigen Verlustminimierung während der Feldrandlagerung trotz längerer Kampagnen Außerdem: Kostenreduzierung (fest und variabel) Weitere Ertragssteigerungen (s. oben) Keine zusätzlichen Belastungen (z.b. Restriktionen im Pflanzenschutz)
16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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