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Transkript:

Gleiche Botschaften für ALLE Handlungsempfehlungen für die Schwangerschaft Ergebnisse eines Konsensprozesses Dr. A. Weißenborn, Prof. K. Vetter, Prof. C. Hellmers

Themen im Überblick (1) Energie- und Nährstoffbedarf Ernährungsweise Supplemente Schutz vor Infektionen durch Lebensmittel Genussmittel

Themen im Überblick (2) Körpergewicht und Gewichtsentwicklung Bewegung Arzneimittel Typische Schwangerschaftsbeschwerden Vorbereitung aufs Stillen Ernährung der Schwangeren zur Allergieprävention beim Kind

Kernaussagen zum Energieund Nährstoffbedarf Für zwei essen? Wie viele Kalorien? Mehr Vitamine und Mineralstoffe?

Energiebedarf Der Energiebedarf steigt im Verlauf der Schwangerschaft nur leicht an. Der Energiebedarf ist in den letzten Monaten der Schwangerschaft etwa 10 % höher als vor der Schwangerschaft. nicht für zwei essen Grundumsatz steigt vor allem im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel. Energiebedarf auch abhängig von körperlicher Aktivität der Schwangeren.

Etwa 10 % mehr Kalorien sind zum Beispiel: 1 Brotscheibe (ohne Butter) mit Schnittkäse und Tomate (ca. 260 kcal) oder Beerenmüsli (ca. 210 kcal) 1 Becher fettarmer Jogurt (1,5 % Fett), eine Handvoll Beeren, 3 Esslöffel Müsli oder 1 Teller Gemüsesuppe mit Nudeln (ca. 250 kcal)

Nährstoffbedarf Im Verhältnis zum Energiebedarf steigt der Bedarf an einzelnen Vitaminen und Mineralstoffen/Spurenelementen in der Schwangerschaft stärker. Deshalb sollten schwangere Frauen besonders auf die Qualität der Ernährung achten. Für zwei denken, aber nicht für zwei essen. Mehrbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen steigt meist erst ab 4. Monat. Bei Folat, Jod und Eisen bereits ab Beginn der Schwangerschaft mehr empfohlen.

Energie und Nährstoffe Empfehlungen für die zusätzliche Aufnahme an Energie und Nährstoffen bei Schwangeren DGE, 2000

Kernaussagen zur Ernährungsweise Essen wie bisher? Vegetarisch okay?

Ernährungsweise Allgemeine Empfehlungen (1) Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist für die Gesundheit der Schwangeren und für die Entwicklung des Kindes von großer Bedeutung. Die Ernährung in der Schwangerschaft orientiert sich an den allgemeinen Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung. Regelmäßige Mahlzeiten sind in der Schwangerschaft wünschenswert und förderlich für das Wohlbefinden der werdenden Mutter. Anzahl der Mahlzeiten nach individueller Situation

Ernährungsweise Allgemeine Empfehlungen (2) Schwangere sollten auf einen regelmäßigen Verzehr von Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, fettarmer Milch und fettarmen Milchprodukten, fettarmem Fleisch und (fettreichem) Meeresfisch achten. Zusätzlich werden Supplemente mit Folaten (Folsäure oder Methylfolat) und mit Jod empfohlen. Folat und Jod sind wichtig für die Entwickung des Kindes. Allgemein meist zu geringe Zufuhr. Versorgungslücke wird in der Schwangerschaft größer.

Ernährungsweise Allgemeine Empfehlungen (3) In einer ausgewogenen Ernährung sind die Lebensmittelgruppen unterschiedlich gewichtet: Reichlich sollte es kalorienfreie/kalorienarme Getränke und pflanzliche Lebensmittel geben. Mäßig sollten tierische Lebensmittel gegessen werden, dabei bevorzugt fettarme Milch(-produkte), fettarmes Fleisch, fettarme Fleischwaren und fettreiche Meeresfische. Sparsam sollten Fette mit hohem Anteil gesättigter Fettsäuren sowie Süßigkeiten und Snackprodukte verzehrt werden.

Empfehlenswerte Lebensmittelauswahl: Beispiel REICHLICH Getränke: zu jeder Mahlzeit 1 bis 2 Gläser/ Tassen auch zwischendurch trinken möglichst kalorienfreie oder -arme Getränke (Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees, stark verdünnte Fruchtsäfte) trinken Gemüse und Obst: pro Tag 5 Portionen Getreideprodukte und Kartoffeln: zu jeder Hauptmahlzeit Getreideprodukte, bevorzugt als Vollkorn, oder fettarm zubereitete Kartoffeln MÄSSIG Milch und Milchprodukte: pro Tag mindestens 3 Portionen fettarme Milch(-produkte) bevorzugen Fleisch und Fisch: pro Woche 3 bis 4 Portionen mageres Fleisch oder magere Wurst/Fleischerzeugnisse pro Woche 2 Portionen Fisch (vor allem Meeresfisch, mind. 1 x davon fettreicher Fisch, z. B. Hering, Makrele, Lachs) SPARSAM Öle und Fette: bevorzugt Pflanzenöle verwenden: pro Tag mindestens 2 Esslöffel Pflanzenöl (zur Zubereitung von Speisen) pro Tag maximal 1 bis 2 Esslöffel feste Fette (als Streichfett für Brot oder zur Zubereitung von Speisen) Süßigkeiten und Snackprodukte: nur gelegentlich, pro Tag maximal 1 kleine Portion

Vegetarische Ernährungsweise Eine vegetarische Ernährung mit Verzehr von Milch und Eiern (ovo-lakto-vegetarisch) kann bei gezielter Lebensmittelauswahl auch in der Schwangerschaft den Bedarf der meisten Nährstoffe decken. Supplementierung mit Folat und Jod notwendig Gezielt auswählen: Getreideprodukte (bevorzugt Vollkorn), Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Milch/Milchprodukte, Eier, Nüsse/Samen, Pflanzenöle

Vegetarische Ernährungsweise Um eine ausreichende Eisenversorgung sicherzustellen, sollen nach entsprechender Blutuntersuchung und medizinischer Beratung ggf. Eisensupplemente eingesetzt werden. Bei Verzicht auf den Verzehr von Meeresfisch sollten Supplemente mit langkettigen Omega- 3-Fettsäuren erwogen werden. Eisen ist aus pflanzlichen Lebensmitteln nicht so gut aufzunehmen wie aus Fleisch. Deshalb kann die Versorgung mit Eisen kritisch sein.

Vegane Ernährungsweise Mit einer rein pflanzlichen (veganen) Ernährung ist dagegen eine ausreichende Nährstoffversorgung in der Schwangerschaft auch bei sorgfältiger Lebensmittelauswahl nicht möglich. Eine vegane Ernährung birgt ernsthafte gesundheitliche Risiken insbesondere für die Entwicklung des kindlichen Nervensystems. Bei einer veganen Ernährung sind immer eine spezielle medizinische Beratung und die Einnahme von Mikronährstoffsupplementen notwendig. Kritisch sind u. a. Eiweiß, Eisen, Calcium, Jod, Zink, Vitamin B12, Vitamin D.

Kernaussagen zu Supplementen in der Schwangerschaft Zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe? Was nützt dem Baby, was dem Hersteller? Wie viel und ab wann?

Folsäure/Folate Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollten zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung ein Supplement mit Folsäure/Methylfolat (mindestens 400 µg/tag) einnehmen. In der Schwangerschaft soll die Einnahme mindestens bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels fortgesetzt werden. 86 % der Frauen in der Bevölkerung erreichen nicht die Folsäureempfehlung (für Nichtschwangere). In der Schwangerschaft steigt empfohlene Zufuhr um 50 %.

Gute Folatquellen grünes Blattgemüse (z. B. Spinat, Blattsalat) Kohlsorten (z. B. Brokkoli) Tomaten Hülsenfrüchte Zitrusfrüchte Vollkorngetreide Eier

Jod Vor und in der Schwangerschaft sollte auf eine ausreichende Jodzufuhr geachtet werden. Empfehlenswert sind die Verwendung von jodiertem Speisesalz, der Verzehr von Meeresfisch 2 x pro Woche sowie der regelmäßige Verzehr von Milch und Milchprodukten.

Jod Zusätzlich sollen Schwangere täglich ein Supplement mit 100 (-150) µg Jodid einnehmen. Bei Schilddrüsenerkrankungen soll eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Eisen Schwangere sollten auf eine ausreichende Zufuhr von Eisen mit der Ernährung achten. Bedarfsdeckende Eisenzufuhr durch die Ernährung steht im Vordergrund (Fleisch, Fisch, Vollkorngetreideprodukte, pflanzl. Lebensmittel kombiniert mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln)

Eisen Der mögliche Bedarf einer Eisensupplementation ist individuell medizinisch abzuklären. Eisenbedarf in der Schwangerschaft erhöht. Aber keine Blutverluste durch Menstruation; außerdem steigt die Eisenresorption.

Kernaussagen zum Schutz vor Infektionen durch Lebensmittel Was darf nicht auf den Teller? Was kann dem Kind schaden? Risiko senken, aber wie?

Lebensmittelbedingte Infektionen Einige können während der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind übergehen und zu schweren Erkrankungen bis hin zum Tod des Kindes führen Amtliche Statistik des Robert Koch-Instituts: Komplikationen durch Lebensmittelinfektionen bei ca. 50 von über 600.000 Schwangerschaften bzw. Geburten pro Jahr Tatsächliche Zahl der diesbezüglichen Komplikationen mag durchaus höher sein, da nicht alle Infektionen den Weg in die amtliche Statistik finden

Toxoplasmose und Listeriose Infektionswege über rohe und nicht ausreichend erhitzte tierische Lebensmittel (auch über Rohwurst) Aufnahme aus der Umwelt (z. B. Erde, daher ggf. auch über ungewaschenes Obst und Gemüse) über Lebensmittel, die mit belasteten Lebensmitteln in Kontakt gekommen sind (z. B. verschiedene Käsesorten nebeneinander) durch mangelnde Hygiene (z. B. Verwendung verunreinigter Küchenutensilien)

Schutz vor Infektionen durch Lebensmittel Schwangere sollen keine rohen tierischen Lebensmittel essen. Dazu zählen rohes oder nicht durchgebratenes Fleisch, Rohwurst (z. B. Salami), roher Fisch, Rohmilch, rohe Eier sowie daraus hergestellte, nicht ausreichend erhitzte Speisen und Produkte. Auch Weichkäse* und Räucherfisch sollen gemieden werden. *auch aus wärmebehandelter Milch

Schutz vor Infektionen durch Lebensmittel (2) Obst, Gemüse und Salate sollen vor dem Verzehr gründlich gewaschen, frisch zubereitet und bald verzehrt werden. Vorbereitete, abgepackte Salate sollen Schwangere nicht verzehren. Mit Erde behaftete Lebensmittel, z. B. Karotten oder Kartoffeln, sind getrennt von anderen Lebensmitteln aufzubewahren und vor der Verwendung gründlich zu waschen.

Kernaussagen zu Genussmitteln (K)ein Schlückchen in Ehren? Schadet Kaffee dem Baby? Nein danke!

Kernaussage zu Alkohol Schwangere sollen Alkohol meiden. Am sichersten ist es, in der Schwangerschaft keinen Alkohol zu trinken. Es gibt keine sichere Alkoholmenge und kein sicheres Zeitfenster in der Schwangerschaft, in der Alkoholkonsum risikolos ist

Kernaussage zum Rauchen Schwangere sollen nicht rauchen und sich nicht in Räumen aufhalten, in denen geraucht wird oder wurde.

Kernaussage zu koffeinhaltigen Getränken Schwangere sollten koffeinhaltige Getränke nur in moderaten Mengen trinken. Bis zu 3 Tassen Kaffee pro Tag werden als unbedenklich angesehen. Vom Konsum koffeinhaltiger Energydrinks in der Schwangerschaft wird abgeraten.

Kernaussagen zu Körpergewicht und Gewichtsentwicklung Wie viele Kilos sind normal? Wie wichtig ist das Gewicht der Mutter?

Körpergewicht der Mutter Das Körpergewicht der Frau vor der Schwangerschaft ist von großer Bedeutung für den Schwangerschafts- und Geburtsverlauf sowie für die Gesundheit des Kindes. Deshalb sollten Frauen schon vor der Schwangerschaft Normalgewicht anstreben. Übergewichtige und adipöse Frauen: höheres Risiko für Gestationsdiabetes, Bluthochdruck, Frühgeburten, Geburtskomplikationen, Herzfehler, multiple Fehlbildungen

Gewichtsentwicklung in der Schwangerschaft Eine normale Gewichtszunahme in der Schwangerschaft liegt für normalgewichtige Frauen zwischen etwa 10 und 16 kg. Gewichtszunahme setzt sich zusammen aus: Gewicht des Kindes, der Plazenta, des Fruchtwassers und Zunahme des mütterlichen Gewebes, der Blutmenge, der extrazellulären Flüssigkeit, der Fettdepots

Kernaussagen zur Bewegung Sport nützlich oder schädlich? Darf ich mich anstrengen? Wie viel Bewegung darf s sein?

Bewegung in der Schwangerschaft Körperliche Aktivität in der Schwangerschaft ist wünschenswert und dient der Gesundheit von Mutter und Kind. Schwangere sollten täglich in Bewegung sein (körperliche Aktivitäten im Alltag und/oder Sport). Sportarten mit hohem Sturz- und Verletzungsrisiko ungeeignet

Bewegung in der Schwangerschaft Sportliches Training sollte in der Schwangerschaft nur mit mäßiger Intensität ausgeübt werden. Das ist der Fall, wenn eine Unterhaltung während des Sporttreibens noch möglich ist (Talk-Test).

Kernaussage zu Arzneimitteln und Schwangerschaftsbeschwerden Schadet das Medikament dem Baby? Übelkeit, Sodbrennen hilft Ernährung?

Arzneimittel in der Schwangerschaft Arzneimittel sollen in der Schwangerschaft nur nach Rücksprache oder in Absprache mit dem Arzt eingenommen oder abgesetzt werden.

Typische Schwangerschaftsbeschwerden Bei typischen Schwangerschaftsbeschwerden (Übelkeit, Verstopfung, Sodbrennen etc.) sollten sich Schwangere medizinisch beraten lassen. Evidenzbasierte allgemeine Empfehlungen aus Studien nicht ableitbar. Allgemeine Empfehlungen z. B. zur Vorbeugung von Verstopfung trotzdem gültig.

Stillen vorbereiten Wie kann ich mich aufs Stillen vorbereiten? Beruf und Stillen ist das möglich? Was spricht dafür?

Vorbereitung auf das Stillen Werdende Eltern sollten sich bereits in der Schwangerschaft über das Stillen informieren und beraten lassen. Denn Stillen ist das Beste für Mutter und Kind. Zur Praxis des Stillen siehe Handlungsempfehlungen für das erste Lebensjahr Stillberatung fördert erfolgreiches Stillen.

Allergieprävention beim Kind (nur Ernährung der Mutter in der Schwangerschaft) Wie können wir vorbeugen?

Ernährung der Schwangeren und Allergieprävention beim Kind Das Meiden bestimmter Lebensmittel in der Schwangerschaft hat keinen Nutzen für eine Allergieprävention beim Kind. Regelmäßiger Verzehr von Fisch (fettreicher Meeresfisch) in der Schwangerschaft wird auch unter dem Gesichtspunkt einer möglichen Allergieprävention empfohlen. Zufuhr von Prä- und Probiotika in der Schwangerschaft bietet keine hinreichend bewiesenen Vorteile für die Allergieprävention beim Kind. Außerdem: nicht rauchen. Bei Allergien in der Familie, keine felltragenden Haustiere aufnehmen

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!