Ganzjahreserlebnis Winterberg. ( Zusammenfassung auf der Grundlage der Studie Entwicklung Winterbergebiet, 2011)

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Transkript:

Ganzjahreserlebnis Winterberg ( Zusammenfassung auf der Grundlage der Studie Entwicklung Winterbergebiet, 2011) 1. Vorbemerkungen Im Anschluss an das im Stadtrat von Wernigerode verabschiedete Ortsentwicklungskonzept gab die Stadt Wernigerode folgerichtig die Studie Entwicklung des Winterberggebietes in Auftrag. Beide Studien bzw. Konzepte wurden durch die Stadt Wernigerode gemeinsam mit dem beauftragten Architekturbüro Prof. Dr. W. R. Eisentraut erarbeitet. Die maßvolle, ganzjährige Erschließung und Nutzung des Winterberggebietes stellt ein wesentliches Element für die erfolgreiche und nachhaltige Entwicklung von Schierke insgesamt dar. Die Vorlage verfolgt das Ziel, die Studie Entwicklung des Winterberggebietes sowie die auf deren Basis entstandene Zusammenfassung als Strategiepapiere und Arbeitsinstrumente durch Beschluss des Stadtrates anzuerkennen und dem Oberbürgermeister sowie der Stadtverwaltung für die weiteren Arbeitsschritte Handlungsvollmacht zu erteilen. 2. Ausgangsposition: (1) Im Rahmen des damals als Schierke 2000 bezeichneten Projektes wurde das Planungsgebiet am Winterberg durch Flächentausch aus dem Nationalpark Hochharz (seit 2004 Nationalpark Harz) herausgelöst. Die gesetzliche Verankerung erfolgte 2001 in das vom Landtag von Sachsen- Anhalt verabschiedete Nationalparkgesetz. (2) Am 10.5.2010 verabschiedete der Stadtrat von Wernigerode das integrierte Ortsentwicklungskonzept u.a. mit folgenden Wesensmerkmalen: - Ortsgestaltung u.a. mit dem Ziel der Entwicklung eines Ortszentrums, - Entwicklung von Lösungen zur Verkehrsberuhigung Schierkes, - Erschließung des Winterberggebietes für Sommer und Wintererlebnis; Anbindung des Winterberggebietes an das Ortszentrum (3) Die Vorstellung der Studie Entwicklung des Winterberggebietes durch das Architekturbüro Prof. Dr. W. R. Eisentraut erfolgte im Auftrag der Stadt Wernigerode am 2.05.2011 in Schierke und wurde mit breiter Zustimmung aufgenommen. Sie beinhaltete folgende Bausteine: - Erschließung des Winterberggebietes für eine ganzjährige Nutzung, - Integrale Einbettung der Winterbergerschließung in die zentralen Prämissen der innerörtlichen Entwicklung (Verkehrsberuhigung, Berücksichtigung der Belange des Nationalparks u.a.), - Angestrebte Verzahnung mit den Wintersportanlagen in Braunlage. (4) Im Ergebnis einer komplexen Evaluierung des vorgesehenen Verkehrsberuhigungskonzeptes (Auslastung des Parkhauses, ökologische Fragen am Standort, Kosten eines Shuttle-Systems u.a.) wurde der geplante Standort für ein Auffangparkplatz oder ein Parkhaus am Stern aufgegeben und als neuer Standort für ein Parkhaus der Waldparkplatz bestimmt. 1

(5) Aufgrund der geänderten Vorstellungen der Wurmbergseilbahn GmbH & Co. KG zur Modernisierung des eigenen Skigebietes - diese betreffen vor allem Skepsis für die wirtschaftlich tragfähige Berechtigung von zwei Seilbahnen auf den Wurmberg wurde eine Modifizierung der eigenen Konzeption erforderlich. Diese sieht nunmehr eine Seilbahn bis zum Loipenhaus vor und eine skitechnische Verbindung der beiden Skigebiete über eine Abfahrt vom Loipenhaus zum Kaffeehorst entlang des ehemaligen Grenzstreifens sowie die Abfahrt von der Bergstation de Wurmbergseilbahn zum Loipenhaus. Dadurch ist eine Verzahnung der beiden Skigebiete gegeben. (siehe 5.) 3. Inhaltliche Schwerpunkte des Winterbergkonzeptes 3.1. Potentiale Die Studie stellt das Einzugsgebiet im Bereich Hamburg, Berlin, Leipzig heraus, das im Bereich von ca. 2,5 h Fahrentfernung etwa 6,5 Mio. Menschen erfasst. Diese Fakten sind im Zusammenhang mit der von Wernigerode angestrebten Entwicklung eines gemeinsamen Wintersportgebietes Schierke Braunlage als besonders wesentlich für eine wirtschaftliche Betreibung der Anlagen herausgestellt worden. Durch eine Erweiterung des Angebotes auch im Winter ist eine ganzjährige touristische Nutzung möglich. Die exponierte Lage des Harzes in der der norddeutschen Tiefebene gibt dem Gebiet um Schierke einen Alleinstellungscharakter unter den deutschen Mittelgebirgen. Dadurch wird die wirtschaftliche Betreibung von technischen Anlagen und von einzelnen Erlebnisprojekten begünstigt. Der unmittelbar angrenzende Nationalpark Harz bestimmt maßgeblich die inhaltliche Ausgestaltung und das Marketing des Gebietes mit. Auf dieser Grundlage sind große Chancen für tragfähige innovative Angebote über das gesamte Jahr vorhanden. Darüber hinaus wird ein ortsnahes Wald- und Naturgebiet für die weitere Sommernutzung zusätzlich zum bereits vorhandenen Brockenangebot erschlossen. 3.2. Ziele Die Erschließung des Winterberggebietes für eine ganzjährige Nutzung ist eine wesentliche Rahmenbedingung für die strukturelle und wirtschaftliche Weiterentwicklung Schierkes. Die integrale Anbindung der Winterbergentwicklung an die innere Ortsgestaltung ist daher durch folgende Maßstäbe und Merkmale geprägt: - die Übertragung der Maßstäbe der Ortsentwicklung auf die Ausgestaltung des Winterberggebietes, - die Anbindung des Winterberggebietes an das Ortszentrum, - die Einbettung des Alleinstellungscharakter verkörpernden Wintersports in einen integralen auf das ganze Jahre orientierte Natursporttourismus, - die Entwicklung von natur und ggf. nationalparknahen Erlebnisformen im Winterberggebiet 2

3.3. Inhalte Die Studie enthält Anregungen und Empfehlungen für naturnahe Erlebnismöglichkeiten für das ganze Jahr. Dazu gehören im Sommer Teilvorhaben wie Märchenwald, Sommerrodelbahn, Ausblickszenarien, Wassererlebnisbereiche u.a. Diese werden im weiteren Verfahren präzisiert und ggf. durch weitere Teilvorhaben ergänzt. Im Winter stehen neben der weiteren Aufwertung des nordischen Bereiches (Skilanglauf, Winterwandern, Schneeschuhwandern u.a.) Lösungsvorschläge für den alpinen Bereich im Vordergrund. Dazu gehören u.a. - die Anlage einer langen Abfahrt vom Loipenhaus zum Waldparkplatz in Schierke - die Schaffung von Flächen für den alpinen Skilauf am Gr. Winterberg und im Bereich der Schierker Baude (Alte Skiwiese) - der Bau von Liften bzw. einer Seilbahn - die Installierung von Anlagen für künstliche Beschneiung Die in der Studie vorgeschlagenen Maßnahmen wurden unter dem Aspekt minimaler Inanspruchnahme von Naturraum getroffen (Nutzung von Windwurfflächen, Schneisen und Rückewegen, hochwertiger Waldbestand soll unberührt bleibe. Durch die permanent auftretenden Fragen nach der Wirtschaftlichkeit und der nachhaltigen Nutzung und Wertschöpfung für Schierke wurde der bereits über lange Jahre bestehende Kontakt mit dem Umweltbeirat des DSV und dem Institut für natursportarten und Ökologie intensiviert. Die vor allem für die Sommerausgestaltung von Bergebieten bekannte Firma Input aus Salzburg, ein Tochterunternehmen von Doppelmayr, wurde in die Gestaltung des Winterberggebietes mit einbezogen. 4. Leitlinien der Stadt Wernigerode für eine nachhaltige Erschließung und Betreibung des Winterberggebietes im Raum Schierke Sowohl die unmittelbare Nähe des Nationalparks als auch die Verantwortung Schierkes bzw. Wernigerodes gegenüber nachfolgenden Generationen erfordert eine ökologisch verantwortungsvolle, nachhaltige Herangehensweise für Investitionen und die Betreibung. Diesem Anliegen sind die Leitlinien als Ausdruck der Selbstverpflichtung gewidmet.diese Leitlinien entsprechen den Vorstellungen der Stadt Wernigerode für eine nachhaltige Entwicklung. Es ist zu empfehlen, sie im Bereich des touristischen Marketings mit anzuwenden. Leitlinien der Stadt Wernigerode für eine nachhaltige Erschließung und Betreibung des Winterberg-Gebiets im Raum Schierke Die Stadt Wernigerode plant im Rahmen der Ortsentwicklung von Schierke die Erschließung des Winterberg-Gebiets für eine ganzjährige touristische Nutzung. Das Planungsgebiet wurde unter Berücksichtigung dieser Zielstellung bereits 2001 durch einen Flächentausch aus dem Nationalpark entnommen. Die aktuelle Planung berücksichtigt den langen Planungs- und Diskussionsprozess und verbindet diese Ergebnisse mit dringend notwendigen Perspektiven für eine wirtschaftlich tragfähige Zukunft des Ortes. Das Ziel einer nachhaltigen touristischen Entwicklung für den Ort Schierke untermauert die Stadt Wernigerode mit den folgenden Leitlinien. 1. Die Erschließung des Winterberg-Gebietes ist ein Baustein eines Komplexes von Entwicklungsmodulen bei der Ortsentwicklung Schierkes zum modernen Kur- und Erho- 3

lungsort. Die an den Nationalpark anschließende räumliche Entwicklung betrifft neben dem Erlebnisbereich am Winterberg, die Bereiche Verkehr, Ortsgestaltung, kulturelle Angebote sowie gehobene Qualitätsanforderungen im Bereich Übernachtungen und Gastronomie. 2. Schierke übernimmt als Nationalparkgemeinde bei der Planung, Realisierung und Betreibung von sport- und tourismusrelevanten Teilprojekten im Winterberg-Gebiet eine besondere Verantwortung. Die unmittelbare Lage am Nationalpark beinhaltet Pflichten aber auch Profilierungschancen für eine einzigartige Entwicklung von Schierke. 3. Die konsequente und beispielhafte Durchführung der (naturschutzrechtlichen) Genehmigungsschritte ist eine Selbstverständlichkeit. Information und konstruktive Beteiligung der Bürger, Entscheidungsträger und Vertreter des Naturschutzes sind ein elementarer Grundsatz für transparente Planungen. 4. Die Lage Schierkes erfordert innovative und nachhaltige Verkehrslösungen. In Verbindung mit den Anforderungen der Gäste und der Bürger ist die Verkehrsberuhigung des Ortes oberstes Grundprinzip. Dafür angestrebte Lösungen werden sich auch an der dauerhaften Wirtschaftlichkeit orientieren müssen. 5. Die Landschaft um Schierke stellt das Kapital für die Erholung und das Naturerlebnis der Gäste und Einheimischen dar. Ausgehend von diesem Grundverständnis sind sämtliche Planungen hinsichtlich der Eingriffe zu minimieren. Natürliche Materialen aus der Region wie Holz und Naturstein sind bevorzugt einzusetzen. Die Inanspruchnahme von Waldflächen wird auf den absolut notwendigen Bedarf reduziert. 6. In Anbetracht der abzusehenden klimatischen Entwicklung setzt das Projekt von Beginn an auf die Schaffung eines wirtschaftlich tragfähigen Ganzjahresangebots. Dabei ist ein flächenoptimierter Wintersport-Tourismus ein wichtiger Wertschöpfungsbaustein. Zur Reduktion der Treibhausgasemissionen werden Maßnahmen zur CO 2 - Reduktion und zum effizienten Umgang mit Ressourcen im Rahmen des Winterberg- Projekts entwickelt und umgesetzt. 7. Im Interesse einer ressourcenschonenden, ganzheitlichen Entwicklung strebt Wernigerode eine Abstimmung und enge Verzahnung der Planungen in Schierke und Braunlage an. Eine touristische Erschließung auf Gemarkung Braunlage ist nicht vorgesehen. 8. Neben einer seilbahntechnischen Erschließung des Winterberg-Gebiets setzt das Konzept vor allen Dingen auf die Einrichtung eines kompakten Skihanges unterhalb des Winterbergsattels. Neben den Ansprüchen zufriedener Gäste sind Authentizität und Nachhaltigkeit die Maßgaben der Angebotsentwicklung. 9. Integraler Bestandteil ist das zu großen Teilen im Nationalpark liegende Loipennetz, das bereits jetzt gemeinsam durch den Förderverein für Skisport und Naturschutz im Harz e.v., die Stadt Wernigerode und dem Nationalpark Harz beispielhaft betrieben wird. Darüber hinaus setzt das Konzept auf eine bewegungs- und erlebnisorientierte Nutzung des Winterberg-Gebietes in Verbindung mit gesundheitsfördernden Wirkungen. Es ist zu empfehlen, sie im Bereich des touristischen Marketings mit anzuwenden. Stadt Wernigerode 28.3.2012 Oberbürgermeister Peter Gaffert 4

5. Spezifische Anforderungen an das Winterbergkonzept durch die angestrebte Verbindung zu Braunlage Die in der Studie Entwicklung des Winterberggebietes vorgenommene Darstellung der Verbindung vom Waldparkplatz in Schierke bis auf den Wurmberg ist u.a. Ergebnis von Festlegungen einer Vielzahl von Begegnungen und Arbeitsgruppen zwischen Schierke und Braunlage, die im Rahmen des bis 2009 als Schierke 2000 bezeichneten Projektes langjährig als abgestimmte Position galten. Die Wurmbergseilbahn GmbH & Co. KG plant gemeinsam mit der Stadt Braunlage eine Erweiterung und Modernisierung des eigenen Skigebietes und befindet sich diesbezüglich in einer sehr weit fortgeschrittenen Planungs- und Realisierungsphase. Der aus Schierker Sicht und von Prof. Eisentraut in der Studie vorgeschlagene plausible Ansatz, das Winterberggebiet über die Verbindung Waldparkplatz Wurmberg an das Braunlager Skigebiet anzuschließen, findet von Braunlager Seite keine Berücksichtigung. In Abstimmung mit Fachleuten aus dem Bereich des Seilbahnbaus und Prof. Roth (Umweltbeirat DSV; Sporthochschule Köln) wird daher empfohlen, die Planungen des Alpinen Skigebietes am Gr. Winterberg nur bis zur Landesgrenze (Loipenhaus) vorzunehmen und die Verzahnung mit dem Braunlager Gebiet über die Verbindung Loipenhaus Kaffeehorst zu erreichen. Die Planung und Herrichtung der alpinen Flächen am Gr. Winterberg sowie die Planung und der Bau der Anlagen für Beschneiung erfolgen auf der Basis der Leitlinien für eine nachhaltige Erschließung und Betreibung des Winterberg-Gebietes der Stadt Wernigerode. Wernigerode, 20.04.2012 Dr. Ganske Wirtschaftsförderung 5