Wirtschaftsdünger optimal und verlustarm einsetzen

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Transkript:

Wirtschaftsdünger optimal und verlustarm einsetzen Alfred Pöllinger LFZ Raumberg-Gumpenstein Institut für artgemäße Tierhaltung und Tiergesundheit Maschinenring Grünlandtag 2013 Neukirchen an der Vöckla, am 20.April www.raumberg-gumpenstein.at

Inhalt 1. Grundsätze zum Güllemanagement Behandlung, Nährstoffgehalt, Homogenisierung, Witterung 2. Allgemeines zur Gülletechnik (Hangausbringung) 3. Ammoniakverluste und Ausbringung Bedeutung, Quellen und Minderungsmöglichkeiten 4. Gülleverteiler wie gut/schlecht sind sie? FAT Prüfung von Breit- und Schleppschlauchverteiler, weitere Entwicklungen 5. Schleppschlauchverteiler am Hang? 6. Kosten der Gülleausbringung 7. Zusammenfassung

Grundsätze d. Gülleausbringung Ausreichend Grubenraum 6 Monate Lagerraum (10-12 m 3 /GVE) lt. EU VO NEU! Fruchfolgeabhängig Maismonokulturen (ohne ZWF) 12 Monate Ausreichende Homogenisierung gleiche Nährstoffzusammensetzung vom 1. bis zum letzten Fass Kenntnis über die NST-Zusammensetzung Nährstoffuntersuchung, Berechnung der TS Reduktion des TS-Gehaltes zur Vermeidung - von Stickstoffverlusten durch Ammoniakemissionen - der Verschmutzung des Futters durch: - Wasserzusatz - Separierung oder Biogaserzeugung

Gülleseparierung 2,0 bis 3,5 Euro/m 3 - Infiltriert besser in den Boden - Gartenbau, Nährstoffüberschüsse - Transportkosten!? - Gülleseparat als Einstreu!?

Wert von Gülle Schweinegülle 6,00/m 3 Rindergülle 4,50/m 3 Oneline Messung der Güllenährstoffe NIRS Kosten: 35.000,-- Klas. Laboruntersuchung: rd. 60,- / Probe nach NIRS: 20,- / Probe ausreichende Genauigkeit f. Stickstoff Quelle: Kowalewsky, topagrar, Heft 4/ 2008 bzw. Fa. Zunhammer

Gasförmige N-Verluste unterschiedlich applizierter und aufbereiteter Güllen auf Grünland (DOSCH, 1996) NH 3 -N kg*ha -1 30 Bedingungen: 40 kg NH 4 -N/ha, 3-4 25 20 Wochen nach der Ausbringung MAX MW MIN 15 10 5 0 Gülle Prallteller separat Prallteller Gülle Schleppschlauch separat Schleppschlauch

Homogenisierung Bis 50 % Varianz 2 6 kg N/t od. m 3 20 m 3 /ha = 40 bis 120 kg N/ha

Ausbringungszeitpunkt - auf gefrorenen, schneebedeckten oder wassergesättigten Böden - auf nicht aufnahmefähigen Böden (trockene Oberflächen nehmen nicht auf) - bei hohen Temperaturen -bei Wind - bei leichtem Regen aber tragfähigem Boden! - bei kühler Witterung - bei Windstille - am Abend

Allgemeine Anforderungen an die Gülleausbringtechniken und -verteileinrichtungen Gute Quer- UND Längsverteilung (VK >20 %, bei 20 m³/ha = 16-24 m³/ha Grünland) (VK >15 % für den Ackerfruchtbau Getreide, Mais,..) feine Einstellbarkeit bzw. Einstellhilfen (Tabelle) in Abhängigkeit vom TS-Gehalt und der Viskosität der Gülle Geringe Ausbringmengen von 10-15 m³/ha max. 10 % Abweichung einzelner Teilbreiten geringe Windempfindlichkeit

Allgemeine Anforderungen an die Gülleausbringtechniken und -verteileinrichtungen möglichst bodennahe Applikation geringere Ammoniakverluste!!! hohe Funktionssicherheit und geringe Verstopfungsanfälligkeit (Verteiler) bodenschonend - Bereifung wenn möglich in stehende Bestände hangtauglich (Berggrünlandgebiete,...)!!! tragbare Kosten 2,5 bis 5,0 /m 3 (Vollkosten)

Bodennahe, großtropfige Gülleausbringung nicht im Sinne der Förderung zur Emissionsminderung

Bodendruck von Tankwagen mit unterschiedlicher Bereifung und unterschiedlichem Luftdruck (Boxberger, J. et.al. 1995) N/cm 2 Traktor Gülletankwagen (6 m 3 ) 80 Spezifische Kontaktflächen-Belastung 70 60 50 40 30 20 10 40 kw 12,4/11-36 31 cm (Reifenbreite) Nieder- druck- Breitreifen 600/55-26,5 60 cm LKW - Radialreifen F 20 RE (37 cm) 0 Luftdruck 1,4 3,5 7 bar 10

Beispiel Bereifung 6.500 l Fass VA 6500 Fass: Eigengewicht: 2.200 kg Nutzlast: 6.500 kg Gesamtgewicht: 8.700 kg Stützlast: 1.500 kg Achslast: 7.200 kg Radlast: 3.600 kg Trac (Diagonal) Twin Radial (Radial) Cargo-X- Bib (Radial) Flotation Pro (Radial)

Beispiel Bereifung 6.500 l Fass 26.5 Twin Radial --> bei 50 km/h zwischen 1,4 und 1,6 bar beim 6.500 l Fass bei 40 km/h sind sogar ca. 1,2 bar möglich!!! Twin Radial (Radial)

Bodendruck minimieren! Hundeganglenkung - Selbstfahrer -Fass Trennung von - Transport u. - Ausbringung Reifendruckregelanlage

Ausbringverfahren Tankwagen: Ansaugen Transport Ausbringung = geschlossenes System Tankwagen/LKW: Ansaugen Straßentransport Tankwagen separates Ausbringsystem am Feld= absetziges Verfahren Gülleverschlauchung geschlossenes Verfahren oder absetzig

Die Fassausbringung Vorteile: Flexibles Düngemanagement Maschinengemeinschaften Anschaffungskosten Nachteile: Unfallgefahr (Rutschen, Kippen) Geringe Transportleistungen Narbenschäden bei hoher Bodenfeuchte Zugkraftbedarf (Gewicht)

Die Gülleverschlauchung

Die Verschlauchung Vorteile: Ausbringung ist witterungsunabhängig - Hangausbringung auch bei feuchtem Boden möglich Geringer Bodendruck nur Zugfahrzeug Hohe Ausbringleistung (50 (90) m 3 /h) Stark verringerte Unfallgefahr Nachteile: Anschaffungskosten (25-50.000 - mind. 5.000 (3.000) m 3 /a) Hohe Rüstzeiten Hofnahe arrondierte Flächen od.absetziges Verfahren

Verschlauchung im Maisbau (Bsp. Wies, Stmk) Zubringung mit Fässer in Zukunft mit Zwischentank Verringerung des Bodendrucks Hohe Ausbringleistung (60 m 3 /h) Schlauch wird über die Maispflanzen gezogen bis 25 cm WH möglich Absetzig = hohe Rüstzeiten Kosten: 3,-/m 3 f. Transport u. Ausbringung

Gülleverschauchung technische Details Schneckenpumpe mit Abschalthahn im Betrieb Schläuche weich verlegen aufscheuern Es braucht druckstabile Pumpen bis 16 bar 120 hm

Variationskoeffizienten in % bei optimaler Einstellung der Verteiler; (Quelle: FAT Bericht 531) Variationskoeffizient in % 50 45 40 35 30 25 20 15 10 Pralltellerverteiler Vertikalverteiler Seitenverteiler Pendelverteiler Schwenkdüse Schleppschlauchverteiler 5 0

Empfehlenswerte Pralltellerverteiler

Hadorn G87 Pralltellerverteiler gute Verteilgenauigkeit - VK: 11,2 % beste Verteilgenauigkeit unter den Pralltellerverteilern nur für Pumpfässer oder Gülleverschlauchung geeignet

Bauer Universal oder breit befriedigende Verteilgenauigkeit VK 17,5 %

Superexaktverteiler befriedigende Verteilgenauigkeit VK 18,5 %

Ungenügende Querverteilung (VK 39-42 %) Überlappung ist problematisch Es muss immer in der gleichen Richtung gefahren werden Sollten nicht verwendet werden!! Notverteiler

Nur bedingt einsetzbar - ohne Wind - möglichst bei feucht-kühlen Witterungsbedingungen - nur dann, wenn sonst keine Verteilung möglich ist

befriedigende bis genügende Verteilgenauigkeit geringe Windempfindlichkeit

Hochverteiler oder Prallkopfverteiler befriedigende Verteilgenauigkeit bei 9,6 m AB unterschiedliche Arbeitsbreiten möglich sauberes Feldranddüngen (Anfang/Ende) relativ großtropfiger Güllestrahl mittlere Windempfindlichkeit

Sehr gute Querverteilung geringe Windempfindlichkeit sehr gute Überlappungstoleranz (3 m) einfache Änderung der Arbeitsbreite geeignet für Acker- und Futterbau

Möscha Pendelverteiler sehr gute Verteilgenauigkeit VK 7,7 bis 9,8 verstellbare Arbeitsbreiten großtropfige Ausbringung - damit geringe Windempfindlichkeit Problematik in Hanglagen in der Querfahrt einseitige Verteilung! Nachrüstung: rd. 800,--

Ammoniakverluste aus Gülle während der Lagerung, Ausbringung und nach der Ausbringung mit konventioneller Technik (nach GRONAUER 1990) Lagerung bis 30 % (nach DE BODE) während der Ausbringung 5-15 % (nach Gronauer) nach der Ausbringung bis 70 % (nach Amberger, Döhler, Rank)

Einflussfaktoren NH 3 Verluste (Quelle: R. Frick, FAT Bericht 486) Witterung Temperatur Luftfeuchtigkeit Windstärke Niederschlag Hofdüngerart u. -zusammensetzung Mist/Gülle ph Wert Ammonium-N-Gehalt Trockensubstanzgehalt Boden (Gülle) Struktur Wassergehalt Bewuchs Ausbringzeitpunkt Jahreszeit Tageszeit Ammoniak Verluste Verteiltechnik breitflächig bandförmig direkt eingeleitet

Zeitlicher Verlauf der NH 3 -Verluste (Quelle: R. Frick, FAT Bericht 496) 5 h (6,5 kg N/ha) 38 % = = 62 % (11,5 kg N/ha)

Ammoniakemissionen in Abhängigkeit vom Trockensubstanzgehalt der Gülle (RANK, e. al. 1987) NH 3- Verluste (% des ausgebrachten NH4-N) 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0 2 4 6 8 10 Tage Rindergülle 5 % TS Rindergülle 10 % TS

Ammoniakverluste bei der Ausbringung zu unterschiedlichen Tageszeiten (Katz, 1995) 80 NH 3 Verluste in % zu NH 4 -Gehalt 70 60 50 40 30 20 10 0 78 Morgen 6 Uhr 61 Mittag 13 Uhr 38 Abend 20 Uhr

Ammoniakverluste - Verteiltechnik 25 (Quelle: R. Frick, FAT Bericht 486) 95 % Kumulierte NH 3 -Verluste (kg N/ha) 20 15 10 5 Schleppschläuche Schlitzdrill Prallteller = 15 kg N / ha (4 kg N / ha) 32 % 15 % 0 00:00 12:00 00:00 12:00 00:00 12:00 00:00 Zeit Ausbringmenge: 29-33 m³ pro ha auf Kunstwiese; Rindvieh-Vollgülle mit 3,4 % TS und 0,8 kg NH 4 -N pro m³; trockener Boden; Temperatur beim Ausbringen 24 C. Tänikon, Juli 1994

NH 3 -Verluste Ausbringtechnik (Quelle: R. Frick, FAT Bericht 496)

sehr gute Verteilgenauigkeit (quer / längs geringere Ammoniakemissionen günstig für die Bestandesdüngung im Ackerbau und im Feldfutterbau mind. 3.000 m 3 Jahresausbringmenge Mit dem Schleppschlauch LFZ - Institut für artgemäße Tierhaltung in den und Bestand Tiergesundheit düngen! A. Pöllinger

Bauarten: Lochscheibenverteiler - max. 6 % TS - gut fließfähige Gülle verwenden - (Feststoffabschneider)

Bauarten: Schneckenverteiler

Schleppschuhverteiler

Gülle direkt einarbeiten hoher Zugkraftbedarf

N-Wirkung - Schleppschlauchverteiler Breitverteiler 30-80 % NH 4 -N-Verluste gasförmige Verluste: 0,5 bis 1,5 kg NH 4 -N = 1 kg/m 3 Schleppschlauchverteiler 10-35 % NH 4 -N-Verl. gasförmige Verluste: 0,2 bis 0,8 kg NH 4 -N = 0,5 kg/m 3 Mittlerer N-Gewinn von 0,5 (0,2) kg/m 3 Aktueller N-Preis von 1,5 Euro/kg (NAC) Ergibt eine durchschnittliche Einsparung von 75 (15) Cent/m 3 ausgebrachter Gülle Plus 1,0/m 3 ÖPUL-Förderung

Ausbringskosten Fass /m 3 eigene Berechnungen (Gregor Huber und Alfred Pöllinger, 2009) Fass Auslastung 6 m3 1.800 / 600 h/a 10 m3 3.000 / 1.000 h/a 16 m3 4.800 / 1.500 h/a km 1,0 5 10 15 1,0 5 10 15 1,0 5 10 15 m 3 /h 19 7,3 4,4 3,8 31 12 7,4 6,3 50 19 12 10 ÖKL 2,9 5,9 9,1 10 2,7 5,2 7,8 9,0 2,2 4,2 6,3 7,2 Traktor nur var.k. 2,4 4,5 6,7 7,7 2,2 3,8 5,6 6,4 1,8 3,1 4,5 5,1 Oh. Lohn 2,0 2,5 3,6 4,2 1,9 3,0 4,2 4,8 1,6 2,6 3,6 4,1 Gemeinschaft 2,2 4,3 6,4 7,3 2,2 3,7 5,3 6,0 2,1 3,3 4,6 5,1

Ausbringskosten 6m 3 Fass /m 3 eigene Berechnungen (Gregor Huber und Alfred Pöllinger, 2009)

Zusammenfassung Alle Güllemanagementregeln beachten (Grubenraum, Homogenisierung, Witterung, Tageszeit) Gülle großtropfig ausbringen Mit dem Schleppschlauch- und Schleppschuhverteiler lässt sich die Gülle sehr genau und geruchsarm ausbringen Allerdings sind für einen wirtschaftlichen Einsatz hohe Ausbringmengen (mind. 3.000 m 3 /a) erforderlich Gülleverschlauchung 10.000 m 3 /a überbetrieblich!!

Zusammenfassung Nur einige wenige Breitverteiler (Pralltellerverteiler) können hinsichtlich Querverteilung befriedigen Futterflächen: Der exakte Anbau ist extrem wichtig (siehe Herstellerangaben oder Typenblatt) Pendelverteiler bringen ein gutes bis sehr gutes Verteilbild, haben variable Arbeitsbreite wirken aber nur in geringem Umfang geruchsmindernd Verschlauchung ist die beste Möglichkeit bei entsprechender Betriebslage bzw. Mechanisierungsstufe (Zubringung?!)

Zusammenfassung Pendelverteiler bringen ein gutes bis sehr gutes Verteilbild, haben variable Arbeitsbreiten wirken aber nur in geringem Umfang geruchsmindernd Seichte Einarbeitung von Gülle ist sinnvoll direkt oder max. eine Stunde später Stoppelsturz, Saatbeetbereitung,... Die tiefe Einarbeitung ist abzulehnen extrem hoher Zugkraftbedarf und Lachgasemissionen

Zusammenfassung - Kosten Die Fassausbringung mit gutem Breitverteiler ist bei hofnahen Flächen nicht nur die günstigste sondern auch die flexibelste Lösung Die Fassausbringung mit Schleppschlauchverteiler ist mit der ÖPUL Förderung dem herkömmlichen Breitverteiler überlegen die Stickstoff-Einsparung ist der BONUS 0,2 bis 1,0 /m³! Bis 5 km Feld-Hofentfernung ist das Fass (8-14m 3 ) alleine konkurrenzfähig! Darüber sind absetzige Verfahren zu wählen überbetrieblich!!

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!