Dementia Care Mapping (DCM) - Beobachtungsinstrument zur Einschätzung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz - Gerlinde Strunk-Richter, Leitung Bereich Demenz im KDA
Gliederung 1. Theoretischer Hintergrund 2. Dementia Care Mapping (DCM) als Methode 3. Nutzen des Instruments
Lebenskreis nach Reisberg Theoretischer Hintergrund Phase des erwachsenen Alters Entwicklungsphase Kindheit Phase mit Demenz Gerlinde Strunk-Richter, gerlinde.strunk-richter@kda.de, www.kda.de 4
Verständnis von Demenz Theoretischer Hintergrund Gerlinde Strunk-Richter, gerlinde.strunk-richter@kda.de, www.kda.de 5
Sichtweise von Demenz Theoretischer Hintergrund Sozialpsychologie der Umgebung Neurologische Beeinträchtigung Demenz Biographie Gesundheit Persönlichkeit Gerlinde Strunk-Richter, gerlinde.strunk-richter@kda.de, www.kda.de 6
H5-11 7 DCM als Methode Eine auf Entwicklung zielende Evaluation, orientiert am Wohlbefinden und nicht am Funktionsgehalt. Hauptorientierung: Dem/ der Bewohner/in geht es gut.
H5-11 8 DCM als Methode Von wem wird beobachtet? Ausgebildeter Beobachter ( Mapper )
H5-11 9 DCM als Methode Wo wird beobachtet? In öffentlichen Räumen, z.b. Speiseraum Wohnzimmer Flur
H5-11 10 DCM als Methode Wie lange wird beobachtet? mind. 4-6 Stunden (Datenmaterial) situationsbezogene Beobachtung, z.b. Mahlzeiten Kodierung alle fünf Minuten
Time 9:25 AM 9:30 AM 9:35 AM 9:40 AM H5-11 11 9:45 AM 9:50 AM 9:55 AM 10:00 AM Rohdatensammelblatt Participant Name Mrs. A BCC F F B B B B B B 10 S WIB S TF WIB +1 +1 +1 +1 +1 +1 +3 +1 8 Mrs. B Mrs. C BCC F F N N N M M M 16 WIB +1 +3 +1 +1 +1 +3 +3 +3 8 BCC F F C C E E L B 6 WIB +1 +1-1 -1 +1 +3 +1 +1 8
H5-11 12 DCM als Methode Wer wird beobachtet? Bewohnerinnen und Bewohner mit Demenz
H5-11 13 DCM als Methode Grenzen des Dementia Care Mapping: Bewohner und Bewohnerinnen ohne Demenz Bewohner und Bewohnerinnen mit Lebensraum Bett
H5-11 14 DCM als Methode
H5-11 15 DCM als Methode Was wird beobachtet?
H5-11 16 DCM als Methode
H5-11 17 Beobachtungsgegenstand Verhaltenskategorien A Kommunizieren B Beobachten C In sich gekehrt sein (kühl) D Selbstpflege E Selbstausdruck (kreativ) F Essen und Trinken G Erinnerung, zurückgehen I Intellektuelle Tätigkeit J Gymnastik K Gehen L Freizeit, Muße N Schlafen oder dösen O Bindung an ein unbelebtes Objekt P praktische, körperliche Pflege R Religion S sexuelles Verhalten zeigen T Basale Stimulation U Kommunizieren ohne Antwort V Arbeit, arbeitsähnliche Tätigkeit W ständige und anhaltende Selbststimulation X Ausscheidung Y Selbstgespräche Z Nulloption
H5-11 18 Beobachtungsgegenstand ME Werte +5 außerordentliches Wohlbefinden, es könnte nicht besser sein +3 erhebliche Anzeichen des Wohlergehens +1 Basislinie, ohne Zeichen des Unwohlseins -5 Extreme Zustände von Apathie, Angst, Wut usw. -3 beträchtliche Anzeichen des Unwohlseins, z.b. Trauer, Angst, Ärger -1 leichtes Unwohlsein, z.b. Langeweile, Rastlosigkeit
H5-11 19 Beobachtungsgegenstand Personale Aufwerter Personale Detraktionen» Wärme» Halten» Entspanntes Tempo» Respekt» Akzeptanz» Feiern» Bestätigen» Echtheit» Validation» Einschüchtern» Vorenthalten» Überholen» Infantilisieren» Etikettieren» Herabwürdigen» Anklagen» Betrügen» Entwerten
H5-11 20 Beobachtungsgegenstand Personale Aufwerter Personale Detraktionen» Stärken/Befähigen» Erleichtern» Ermöglichen» Zusammenarbeiten» Würdigen» Einbeziehen» Dazugehören» Freude/Spaß» Zur Machtlosigkeit verurteilen» Zwang» Unterbrechen» Zum Objekt machen» Stigmatisieren» Ignorieren» Verbannen» Lästern
H5-11 21 Auswertungsmöglichkeit
% Zeitabschnitte H5-11 22 Auswertungsmöglichkeit Individelles WIB Werte Profil 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0-5 -3-1 +1 +3 +5 WIB Werte
H5-11 23 Auswertungsmöglichkeit
Schicksal Sitzordnung Fensterfront A B C D E F G H I MA J K L Gerlinde Strunk-Richter, gerlinde.strunk-richter@kda.de, www.kda.de Eingangstür 24
Schicksal Sitzordnung Gerlinde Strunk-Richter, gerlinde.strunk-richter@kda.de, www.kda.de 25
Schicksal Sitzordnung X X Gerlinde Strunk-Richter, gerlinde.strunk-richter@kda.de, www.kda.de 26
H5-11 27 DCM als Methode Aufgaben und Rolle der PDL: Einfordern eines Handlungsplanes Strukturen und Rahmenbedingungen für Entwicklung schaffen Offenheit zum Dialog
H5-11 28 DCM als Methode Voraussetzung eines Mappings: klare Absprachen Bereitschaft des Teams Bereitschaft zur Veränderung
H5-11 29 DCM als Methode Kosten: externes Mapping internes Mapping Implementierungsphase
H5-11 30 DCM als Methode Implementierung: Qualitätsentwicklung Konzeptentwicklung Organisationsentwicklung
DCM als Methode MA Fähigkeiten: - Emphathie / Einfühlungsvermögen - Bereitschaft sich auf Menschen mit Demenz einzulassen - Beobachtungsfähigkeit - Geduld / Engagement - Innovationsbereitschaft - Flexibilität - Verantwortungsbereitschaft - Sprachl. und soziale Kompetenz - Kritikfähigkeit - Diplom. Geschick - Sorgfalt - Selbstbewusstsein H5-11 31
H5-11 32 DCM als Methode Sozialpsychologie versucht zu erklären, was passiert. Positive Personenarbeit zeigt auf, wie Betreuung durchgeführt werden kann. DCM schätzt ein, ob diese positive Personenarbeit ankommt.
Literatur: Ines, Anthea; Müller-Hergl, Christian (Hrsg.) Die Dementia Care Mapping Methode (DCM): Anwendung und Erfahrungen mit Kitwoods person-zentriertem Ansatz. Verlag Hans Huber, Bern Riesner, Christine (Hrsg.) (2014). Dementia Care Mapping (DCM). Evaluation und Anwendung im deutschsprachigen Raum. Verlag Hans Huber, Bern Strunk-Richter, Gerlinde - In den Blick nehmen Dementia Care Mapping (DCM). In: Altenpflege April 2008 - Vom Schicksal der Sitzordnung. In: ProAlter 4/08 Strunk-Richter, Gerlinde / Sowinski, Christine Ora et Labora DCM-Ergebnisse des Benchmarking-Projektes. Was Menschen mit Demenz glücklich macht Teil 1. In: ProAlter 2010
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