Fachveranstaltung Vernetzung an der Schnittstelle Medizinische Rehabilitation und Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben 12. Juni 2013 Vernetzung stärken Berufliche Integration verbessern Thomas Keck 1
Themenübersicht Zahlen und Fakten Demografie und Arbeitswelt Herausforderungen Lösungsstrategien Konsequenzen für Leistungsträger und -anbieter Fazit 2
Zahlen und Fakten Anträge und Bewilligungen bei Leistungen zur med. Rehabilitation (DRV gesamt) 1.600.000 1.400.000 1.200.000 1.000.000 800.000 1.521.977 1.439.061 1.481.101 1.513.024 1.387.665 1.311.339 1.194.945 1.115.806 973.545 937.784 943.233 971.351 982.182 872.625 764.833 806.142 600.000 400.000 200.000 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Anträge Bewilligungen Quelle: Statistik über Anträge und ihre Erledigung nach 3 RSVwV, Tab 031.0 u. Tab. 071.0 (medizinische Leistungen und sonstige Leistungen; ohne Sucht/KHB) 3
Zahlen und Fakten Anträge und Bewilligungen bei Leistungen zur med. Rehabilitation (DRV Westfalen) 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 61.315 62.397 57.152 58.643 53.894 48.230 43.351 41.483 41.529 42.268 39.186 38.526 39.772 35.140 29.813 30.362 20.000 10.000 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Anträge Bewilligungen Quelle: hausinterne Auswertung, Sy 94 (ohne Sucht/KIHB) 4
Zahlen und Fakten Antragssteigerungen bei Leistungen zur med. Rehabilitation (DRV Westfalen) Antragssteigerung: 2005 zu 2012 = 50,42 % Antragssteigerung: 2011 zu 2012 = 1,76 % 2013 (Stand 10.06.2013) entgegen aller Erwartungen: sinkende Antragszahlen = - 0,9 % Quelle: hausinterne Auswertung, Sy 94 (ohne Sucht/KIHB) 5
Zahlen und Fakten Krankheitsspektrum stationäre Leistungen (DRV Westfalen) Atmungssystem 3 % Nervensystem 2 % Stoffwechselverdauung 4 % Sonstige 7 % Herz-Kreislauf 10 % Muskel-Skelett- System 37 % Psychische Krankheiten 18 % Neubildungen 19 % Quelle: hausinterne Auswertung, Sy 94 (ohne Sucht/KIHB) 6
Zahlen und Fakten Anträge und Bewilligungen bei Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (DRV gesamt) 450.000 400.000 350.000 300.000 250.000 412.966 399.688 387.153 397.388 403.938 385.365 358.343 339.616 290.526 284.848 269.240 271.714 269.484 254.035 219.550 227.298 200.000 150.000 100.000 50.000 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Anträge Bewilligungen Quelle: Statistik über Anträge und ihre Erledigung gem. 3 RSVwV (Tabelle 078.0 und 080.0) 7
Zahlen und Fakten Anträge und Bewilligungen bei Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (DRV Westfalen) 30.000 25.000 23.123 25.026 26.853 27.828 Antragssteigerung: 2011 zu 2012 = 5,06 % 26.806 24.611 24.666 23.479 20.000 15.000 14.093 14.497 16.588 18.736 18.734 15.487 15.720 16.488 10.000 5.000 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Anträge Bewilligungen Quelle: Statistik über Anträge und ihre Erledigung gem. 3 RSVwV (Tabelle 078.0 und 080.0) 8
Demografie und Arbeitswelt Münster, 27. 10. 2005 Altersspezifische Bevölkerungsbestände in Deutschland im erwerbsfähigen Alter (20-64 Jahren) in den Jahren 2010 und 2030 2010-2,4 Mio. im Alter 20-34 -5,5 Mio. im Alter 35-59 + 1,6 Mio. im Alter 60-64 2030 2030: insgesamt ca. 6,3 Mio. weniger im Alter 20-64! Quelle: Aufbruch in die Altersgerechte Arbeitswelt (Arbeitsbericht der Bundesregierung) 9
Demografie und Arbeitswelt Bewilligungen nach Alter (DRV Westfalen)* 10.000 9.000 8.000 2005 2012 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 < 20 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 > = 65 Quelle: hausinterne Auswertung Sy94 / * nur allgemeine medizinische Rehabilitation 10
Demografie und Arbeitswelt Beschäftigungsquote älterer Arbeitnehmer (55-64 Jahre) im europäischen Vergleich 2012 80 70 60 59,9 56,7 72,3 50 47,4 Prozent 40 30 37,9 20 10 0 D 2001 D 2012 GB Schweden EU ges Quelle: eurostat / Europäische Kommission 11
Demografie und Arbeitswelt Rentenzugänge wegen verminderter Erwerbsfähigkeit in der GRV - 2011 Anteil der Diagnosen (ICD-10) in den Altersgruppen 60% Anteil der Diagnosen nach ICD-10 50% 40% 30% 20% 10% C (Neubildungen) F (Psycho) I (KHK) M (MSK) 0% Quelle: GBE des Bundes 40-44 45-49 50-54 55-59 60 + Altersgruppe 12
Demografie und Arbeitswelt Rentenzugänge wegen verminderter Erwerbsfähigkeit in der GRV - 2011 absolute Fallzahlen 20.000 18.000 16.000 14.000 Fallzahlen 12.000 10.000 8.000 C (Neubildungen) F (Psycho) I (KHK) M (MSK) 6.000 4.000 2.000 0 Quelle: GBE des Bundes 40-44 45-49 50-54 55-59 60 + Altersgruppe 13
Herausforderungen steigende Kosten durch steigende Antragszahlen steigender Anteil älterer Arbeitnehmer (Abbau von Vorruhestandsregelungen, Initiative 50 Plus, Anhebung des Renteneintrittalters auf 67 Jahre ab 2012) Zunahme chronischer Erkrankungen und Multimorbidität Zunahme der Zahl der Anträge auf Erwerbsminderungsrenten Aufgabe der Rehabilitation der RV: Unterstützung der älteren Beschäftigten beim Verbleib im Erwerbsleben; Verstärkung der arbeitsplatzbezogenen Ausrichtung der Leistungen 14
Lösungsstrategien frühzeitiger Einsatz von Maßnahmen (Prävention) hohe Zugangsqualität durch passgenaue Zugangssteuerung zu bedarfsgerechten, individualisierten und beruflich ausgerichteten Angeboten (MBOR) Vernetzung an der Schnittstelle Medizinische/Berufliche Rehabilitation Case-Management 15
Lösungsstrategien hohe Zugangsqualität durch passgenaue Zugangssteuerung zu bedarfsgerechten, individualisierten und beruflich ausgerichtete Angeboten (MBOR) individualisierte, passgenaue Angebote entsprechende Zuweisung der Rehabilitanden zu den bedarfsgerechten Leistungsangeboten Nutzen der Kompetenz der Reha-Einrichtung (Gutachten/Befundbericht) im Sinne eines schnittstellenübergreifenden Informationstransfers 16
Lösungsstrategien Vernetzung an der Schnittstelle Medizinische/Berufliche Rehabilitation möglichst frühzeitige Einbindung der Arbeitgeber als Kooperationspartner im Reha-Prozess: Kontaktaufnahme bereits während der medizinischen Rehabilitation bei sich abzeichnender BBPL nahtloser Übergang von der medizinischen zur beruflichen Rehabilitation bedarfsgerechte Unterstützung nach Beendigung der medizinischen Rehabilitation bis zur erfolgreichen Wiedereingliederung in das Berufsleben 17
Konsequenzen für den Leistungsträger und -anbieter für die Leistungsträger Mehraufwand bei der Zuweisung (Aufbau verbesserter Screenings von Gesundheits-, Arbeits-, und Sozialbelastungen) Verbesserung der Informationsprozesse durch standardisierte Kooperationsformen u. a. zwischen Leistungsträger, -erbringer und Arbeitgebern und Arbeitnehmern (z. B. Reha-Zugang, Arbeitsplatzbeschreibungen, Berichte) 18
Konsequenzen für den Leistungsträger und -anbieter für die Leistungsträger Stärkung der Motivation von Rehabilitanden und Arbeitgebern im Rahmen von gezieltem Fallmanagement bedarfsorientierter Ausbau der aufsuchenden Beratung (Abstimmung mit den Akteuren: IHK, HK, BA, Verbände) erhöhte Kosten für Verwaltung, Gutachten, Betriebsärzte (evtl. Entlastung bei E-Berichten?) Individualisierung der Leistungsgewährung (...weg von starren Regeln) aber: Vermeidung von Überforderung der Akteure (z.b. bei der Anzahl der Screeninginstrumente) 19
Konsequenzen für den Leistungsträger und -anbieter für die Leistungserbringer individualisierte Rehabilitationsangebote erhöhter Aufwand bei den therapeutischen Angeboten (z.b. MBOR, BoReM-N) hohe Ansprüche an die internen Organisationsprozesse (z.b. bei Therapieplanung und Personaleinsatz) Spezialisierung durch gezielte Zu-/Einweisung Möglichkeit des gezielteren Mitteleinsatzes 20
Fazit Eine erfolgreiche berufliche (Re-)Integration erfordert frühzeitige, individualisierte und passgenaue Leistungen mit Arbeitsplatz-/Berufsbezug sowie einen nahtlosen Übergang von der Medizinischen zur Beruflichen Rehabilitation u.a. durch frühzeitige Einbindung der Arbeitgeber in den Reha-Prozess sowie eine kontinuierliche Begleitung: Case-Management 21
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Thomas.Keck@DRV- Westfalen.de 22