13.Wärmekapazität. EP Vorlesung 15. II) Wärmelehre

Ähnliche Dokumente
11. Ideale Gasgleichung

1 Thermodynamik allgemein

Isotherme 3. 4 Adiabate 2 T 1. Adiabate Isotherme T 2. Arbeit nach außen = eingeschlossene Kurve

3.6 Kreisprozesse. System durchläuft eine Folge von Zustandsänderungen im pv-diagramm, so dass Anfangszustand = Endzustand. Bsp: 4-Takt Ottomotor

Verbundstudium TBW Teil 1 Wärmelehre 1 3. Semester

1. Wärme und der 1. Hauptsatz der Thermodynamik 1.1. Grundlagen

Energie und Energieerhaltung. Mechanische Energieformen. Arbeit. Die goldene Regel der Mechanik. Leistung

Festkörper - System steht unter Atmosphärendruck gemessenen Wärmen erhalten Index p : - isoliert

ST Der Stirling-Motor als Wärmekraftmaschine

Nachtrag zu 11: 11.6.Statistische Physik: Entropie, Boltzmann-Verteilung

Grundlagen der Wärmelehre

Physikalische Chemie: Kreisprozesse

Physik II Übung 7, Teil I - Lösungshinweise

Klausur Wärmelehre E2/E2p, SoSe 2012 Braun. Formelsammlung Thermodynamik

Perpetuum Mobile I. Ein Perpetuum mobile erster Art wird durch den ersten Hauptsatz der Thermodynamik ausgeschlossen.

Thermodynamik. Interpretation gegenseitiger Abhängigkeit von stofflichen und energetischen Phänomenen in der Natur

2.6 Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik

Temperatur Wärme Thermodynamik

1. EIN MOTOR LÄUFT MIT HEIßER LUFT

Physikalisches Praktikum

Der Carnotsche Kreisprozess

Thermodynamik. oder Website der Fachhochschule Osnabrück

(ohne Übergang der Wärme)

Kapitel 2 Thermodynamik

1. EIN MOTOR LÄUFT MIT HEIßER LUFT

21. Wärmekraftmaschinen

Institut für Fachdidaktik der Naturwissenschaften Abteilung Physik und Physikdidaktik

Bestimmung der spezifischen Wärmekapazität fester Körper

Innere Energie eines Gases

Fundamentalgleichung für die Entropie. spezifische Entropie: s = S/m molare Entropie: s m = S/n. Entropie S [S] = J/K

Gegenstand der letzten Vorlesung

Physik - Der Grundkurs

wegen Massenerhaltung

(1) du = dq + dw. ln( Ω)

8. Wärmelehre. 8.1 Temperaturskala 1 = 2. kinetische und potentielle Energie, die ein System bei Temperaturänderung aufnimmt oder abgibt

Physik für Mediziner im 1. Fachsemester

Wärmelehre/Thermodynamik. Wintersemester 2007

Physikalische Chemie 0 Klausur, 22. Oktober 2011

Die innere Energie eines geschlossenen Systems ist konstant

Energieverbrauch ~ Energieentwertung

Versuch: Spezifische Wärmekapazität fester Körper

Thermodynamik I. Sommersemester 2012 Kapitel 4, Teil 2. Prof. Dr.-Ing. Heinz Pitsch

Thermodynamik: Definition von System und Prozess

Erinnerung: Intensive, extensive Größen

Einführung 21. Teil I Die exakten Grundlagen 27. Kapitel 1 Warum ist die Thermodynamik wichtig 29

W12. Stirling-Prozess

Thermodynamik Formelsammlung

5. Energieumwandlungen als reversible und nichtreversible Prozesse 5.1 Reversibel-isotherme Arbeitsprozesse Energiebilanz für geschlossene Systeme

STIRLING -Prozess W 24

Physikalisches Praktikum I. Messung des Adiabatenexponenten (Gasfederresonanz)

Thermodynamik I. Sommersemester 2012 Kapitel 3, Teil 3. Prof. Dr.-Ing. Heinz Pitsch

Physik für Bauingenieure

U. Nickel Irreversible Volumenarbeit 91

Über die Autoren 7 Danksagung 7. Einleitung 17

1 Eine kurze Einführung in die Thermodynamik

Aufgaben zum Stirlingschen Kreisprozess Ein Stirling-Motor arbeite mit 50 g Luft ( M= 30g mol 1 )zwischen den Temperaturen = 350 C und T3

Thermodynamik. Thermodynamik ist die Lehre von den Energieänderungen im Verlauf von physikalischen und chemischen Vorgängen.

Temperatur. Gebräuchliche Thermometer

Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik

Thermodynamik (Wärmelehre) I Die Temperatur

Physikalische Chemie Physikalische Chemie I SoSe 2009 Prof. Dr. Norbert Hampp 1/9 1. Das Ideale Gas. Thermodynamik

Repetition Carnot-Prozess

Physikalisches Schulversuchspraktikum Katharina Wieser WS 00/01. Wärmelehre. Schülerversuche und Arbeitsblätter für ein physikalisches Labor

Musterlösung zu Übung 7

Thermodynamik des Kraftfahrzeugs

Verwendet man ein Seil, dann kann der Angriffspunkt A der Kraft verschoben werden,

Gegenstand der letzten Vorlesung

Energie, mechanische Arbeit und Leistung

LS9. Wärme 1 Spezifische Wärmekapazität und Schmelzwärme von Eis Version vom 23. Mai 2016

Vorlesung über die Grundlagen der experimentellen Thermodynamik

5.1. Kinetische Gastheorie. Ziel: Der Gasdruck: Kolben ohne Reibung, Gasatome im Volumen V Wie groß ist F auf den Kolben?

Entropie für die Schule

Physikalische Aufgaben

Grundwissen. Physik. Jahrgangsstufe 8

Einführung in die Physik I. Wärme 2 Kinetische Gastheorie

Übungsaufgaben zur Thermodynamik

Fachrichtung Klima- und Kälteanlagenbauer

6.7 Die Entropie und der Zweite Hauptsatz

Maßeinheiten der Wärmelehre

Umwandlungsenergien. Versuch: Inhaltsverzeichnis. Fachrichtung Physik. Erstellt: U. Escher A. Sadovsky. Physikalisches Grundpraktikum

Praktikum Physik. Protokoll zum Versuch 5: Spezifische Wärme. Durchgeführt am Gruppe X

Thermodynamik I. Sommersemester 2012 Kapitel 3, Teil 1. Prof. Dr.-Ing. Heinz Pitsch

Spezifische Wärmekapazität

Was ist überhaupt Thermodynamik? Das Wort Thermodynamik kommt aus dem Griechischen von therme (Wärme) und dynamis (Kraft).

Inhaltsverzeichnis. 1 Einleitung 2

Versuchsanleitungen zum Praktikum Physikalische Chemie für Anfänger 1

grundsätzlich Mittel über große Zahl von Teilchen thermisches Gleichgewicht (Verteilungsfunktionen)

Klasse 9/10 Blatt 1. Kerncurriculum für das Fach Physik Schulcurriculum (kursiv) Rosenstein- Gymnasium Heubach

Physikalisches Grundpraktikum. Ein Blatt Millimeterpapier; ein Enthalpiediagramm ( vergrößertes Mollier-Diagramm, Größe: DIN A4)

PS9-LW2. Heißluftmotor - Stirlingprozess Version vom 19. August 2016

Ergänzungsübungen zur Physik für Nicht-Physikerinnen und Nicht-Physiker(SoSe 14)

Der Stirlingmotor. ein Motor, der mit Luft läuft? Inhalt. 2.1 Kalibrierung für Temperatur- und Volumenmessungen

1 Grundwissen Energie. 2 Grundwissen mechanische Energie

II, 1 65 (2012) c Thermodynamik. Dr. Jürgen Bolik. Georg-Simon-Ohm-Hochschule. f (v) 10 3 s m 1000 K 3000 K. m s

Spezifische Wärmekapazität fester Körper

Gegenstand der letzten Vorlesung

Physikalisches Praktikum Wirtschaftsingenieurwesen Physikalische Technik und Orthopädietechnik Prof. Dr. Chlebek, MSc. M. Gilbert

Erhöhung der inneren Energie durch Temperaturerhöhung um ΔT: 1. Hauptsatz (einfache Form): ΔU = ΔQ + ΔW ;

5. Entropie *), 2. Hauptsatz der Thermodynamik

Institut für Thermodynamik Prof. Dr. rer. nat. M. Pfitzner Thermodynamik I - Lösung 1. Einleitende Fragen

Transkript:

13.Wärmekapazität EP Vorlesung 15 II) Wärmelehre 10. Temperatur und Stoffmenge 11. Ideale Gasgleichung 12. Gaskinetik 13. Wärmekapazität 14. Hauptsätze der Wärmelehre Versuche: Wärmekapazität von Festkörpern gleiche Massen, gleiche Molmenge Mechanisches Wärmeäquivalent Lufttisch mit Teilung (Entropie) Kolin (Stirling) Maschine

13.Wärmekapazität Spezifische Wärmekapazitäten c p und c v beim idealen Gas: c v (isochore Wärmezufuhr, V=0): W vol = p V= 0 Wärmezufuhr führt allein zur Erwärmung (oder Phasenübergang) c p (isobare Wärmezufuhr): System-Erwärmung und zusätzliche vom System nach außen abgegebene mechanische Volumenarbeit in Höhe von W vol = p V = n R T ( 2.= folgt aus allg Gasgl. bei gegebenem T) Q = n c p T = n c V T + p V = n c V T + n R T Daraus folgt: c p cv = R

13. Wärmekapazität Wärmemenge zur Erwärmung von 1Mol ideales Gas mit i Freiheitsgraden: Q mol = E kin, mol i = R T isochor: 2 isobar: Q Q mol mol = c V = c p T T c v c p = i R ( 2 i + 1) R = 2 c v c p i 1-atomig 3/2 R 5/2 R 3 Translation 2-atomig 5/2 R 7/2 R 3 Translation, 2 Rotation 3-atomig, nicht linear 6/2 R 8/2 R 3 Translation, 3 Rotation Bei höheren Temperaturen können noch weitere Freiheitsgrade, von Schwingungen (Vibrationen), wichtig werden (Anstieg von c p und c V ).

13. Wärmekapazität Festkörper c c p (Volumenausdehnung klein). Isochore Zustandsänderung wäre aufwändig, weil Kraft zur Konstanthaltung des Volumens groß, siehe Versuch Bolzensprenger. Bei genügend hohen Temperaturen gilt das Dulong-Petit Gesetz: 6 Freiheitsgrade für Schwingungen um Ruhelage (3für E kin, 3 für V pot ) i=6 c = 3. R = 24.9 J/(mol. K) Beispiele: Blei: J c Pb 129 kgk J = oder 25.6 molk, M Pb = 0,199 kg/mol J J Aluminium: c Al = 896 oder 23.3, M kgk molk Al = 0,026 kg/mol Versuche1 Wärmekapazität von Metallen gleicher Masse, gleicher Molzahl

13. Wärmekapazität Flüssigkeiten: (Kein einfaches Gesetz) Zahlen-Beispiele: c in Einheiten von J kg K Alkohol 1410 J/(kgK) Benzol 1720 " CCl 4 860 " Wasser 4180 Ammoniak 4600-6700 Vergleich mit Kaloriedefinition: c H2 0 = 1cal /(1 g 1K) = 4.18 J /(0.001kg 1K)

Messung der Wärmekapazität eines Körpers mit Mischungskalorimeter Körper gibt Wärme an das Bad und das Gefäß ab (Nullter Hauptsatz): Q K =c K. m K. (T K T M ) Badflüssigkeit nimmt auf: Q B = c B. mb. (TM T B ) Kalorimetergefäß nimmt auf: Q KA =W KA. (T M T B ) W KA : Wasserwert = Wärmekapazität des Kalorimeters (berechnet aus einem Mischexperiment mit bekannten Wärmekapazitäten) Q K = Q B + Q KA Q K =c K. mk. (TK T M )= c B. mb. (TM T B ) + W KA. (TM T B ) c K ( c = B m B m + W K ( T K KA )( T T M M ) 13. Wärmekapazität T B )

14. Hauptsätze tze der Wärmelehre Zustandsgröße Innere Energie U: Die im Inneren eines abgeschlossenen Systems gespeicherte gesamte Energie (kinetische + potentielle + Wärme + elektrische Energie) nennt man Innere Energie. Sie ist gleich der Gesamtenergie, wenn der Schwerpunkt des Systems ruht, d.h. die äußere Energie =0 ist. Beispiel: Bei idealem Gas gibt es laut Gaskinetik nur die kinetische Energie der Moleküle. Bei Erwärmung des Systems von T=0 auf T (d.h. T = T-0 = T) durch Wärmezufuhr Q gilt: Q = n c V T = n i/2 R T = U (mit n = Molzahl, c V = spezifische molare Wärmekapazität, i = Zahl der Bewegungsfreiheitsgrade, z.b. i = 3 für einatomiges Gas)

14. Hauptsätze tze der Wärmelehre Der Versuch2 mechanisches Wärmeäquivalent zeigt, daß sich mechanische Energie in Wärmeenergie umwandeln läßt und ebenfalls zur Erhöhung der Inneren Energie eines Systems führen kann. Er zeigte (historisch) die Äquivalenz von Wärme, gemessen in cal, und mechanischer Energie, gemessen in Joule. Die Kupfertrommel erwärmt sich durch Reibung des lose gewickelten Drahtes und leitet die Wärme in den Wasserbehälter, dessen Temperatur sich um T erwärmt. Das Drehmoment des Motors r ist so reingestellt, daß die Reibungskraft (und damit die Zugkraft des Drahtes) F R = F G, d.h. der Körper mit Masse m schwebt. Mechanische Arbeit W = F R s = m g s mit Weg s = Zahl der Umdrehungen x Trommelumfang. Die Zunahme an Wärmeenergie (= innere Energie des Wasserbehälters) ist: U = W. Die Temperaturzunahme ist dann T = (c Wasser M Wasser m g s + c Trommel M Trommel ) wie durch Messung von T bestätigt wird.

Der 1.Hauptsatz der Wärmelehre: Die Summe der einem System von außen zugeführten Wärme Q und der an ihm verrichteten Arbeit W ist gleich der Zunahme der inneren Energie: U = Q + W Andere Formulierungen: 14. Hauptsätze tze der Wärmelehre Die Innere Energie eines abgeschlossenen Systems ( Q= W=0) ist erhalten. (Verallgemeinerung der Energieerhaltung von makroskopischen auf mikroskopische Systeme) Ein perpetuum mobile 1. Art ist unmöglich. (Es gibt keine periodisch arbeitende Maschine, die mehr Arbeit verrichtet als sie Energie aus ihrer Umgebung verbraucht.)

Beispiel für den 1. Hauptsatz: 14. Hauptsätze tze der Wärmelehre Wenn kein Wärmeaustausch mit Umgebung ( Q = 0) dann gilt: U = W An einem Gasvolumen ist W = - p V Man erinnere sich: bei Kompression ( V < 0) ist die von außen geleistete Arbeit positiv. Daher das Minuszeichen in der Formel.

14. Hauptsätze tze der Wärmelehre (Un-)Umkehrbarkeit thermodynamischer Prozesse ( Reversibilität ) riesiges Energiereservoir im Wasser Geht aber in der Realität nicht: Warum? Wegen 2.Hauptsatz!

14. Hauptsätze tze der Wärmelehre 4. Wird der Kolben langsam auf die Ausgangsposition zurückgeschoben, so wird am System Arbeit geleistet ( W = p V) und das System kehrt in seinen Ausgangszustand zurück.

Beispiel für irreversiblen Prozess 14. Hauptsätze tze der Wärmelehre p 2 wird am Ende des Prozesses etwa gleich p 1 sein, weil dieser Zustand am wahrscheinlichsten ist!

14. Hauptsätze tze der Wärmelehre Entropie S Eine weitere Zustandsgröße, die Entropie S, ist ein Maß für die Wahrscheinlichkeit P eines Zustands ( Boltzmanns berühmte Formel: S = k. ln(p) [J/K] Die Entropie ist ein Maß für die Unordnung und ist umso größer, je größer die Unordnung ist. Bei reversiblen Prozessen ist die Entropieänderung gegeben durch S = Q rev / T siehe Carnotscher Kreisprozeß 2. Hauptsatz : Die Entropie bleibt erhalten bei reversiblen Kreisprozessen. So auch in abgeschlossenen Systemen, wenn keine irreversiblen Prozesse stattfänden, andernfalls nimmt sie zu. Andere Formulierung: Es gibt kein perpetuum mobile 2. Art (d.h. keine Maschine, die Arbeit leistet, indem sie nichts weiter tut, als einen Körper abzukühlen, siehe unser Ozeandampfer oben).

14. Hauptsätze tze der Wärmelehre Kreisprozesse (Wärmekraftmaschinen) In einem Kreisprozeß soll aus Wärme mechanische Energie gewonnen werden. (umgekehrt einfacher: Reibung) Idealisiert (revers. Zustandsänderungen): Beispiel Carnot-Prozeß Expansion: Kompression: 1->2: 2->3: 3->4: 4->1: T 1 T 2 T 1 T 2 T 1 T 2 T 1 T 2

14. Hauptsätze tze der Wärmelehre Was lernt man aus dem Carnotprozess? Innere Energie erhalten, d.h. nach Kreisprozess hat System die gleiche Energie wie am Anfang. Aus 1.Hauptsatz folgt: W ges + Q ges = U = 0, wobei Q ges = Q 1 + Q 2, Wärmeabgaben nur bei isothermen Zä. Entropie erhalten. Aus 2. Hauptsatz folgt S = Q 1 /T 1 + Q 2 /T 2 = 0, d.h. Q 2 = - Q 1 T 2 /T 1 Wenn man als Wirkungsgrad η der Maschine definiert: η = von Maschine geleistete Arbeit vom warmen Re servoir abgegebene Wärmeenergie = W Q 1 ges erhält man mit - W ges = Q 1 + Q 2 = Q 1 - Q 1 T 2 /T 1 = Q 1 (1-T 2 /T 1 ) η = T1 T T 1 2 Bei allen realen, irreversiblen Kreisprozessen sind die Wirkungsgrade geringer. Der (idealisierte) Carnot-Prozeß erhält die Entropie. Realisierbare gute Wirkungsgrade liegen bei 30%.

14. Hauptsätze tze der Wärmelehre Zweiter Hauptsatz : (nach Carnot-Kelvin oder Clausius) Keine zyklisch arbeitende Maschine kann mechanische Arbeit nur durch Abkühlung eines Wärmereservoirs erzeugen. Ein Teil der Wärme muß an ein zweites, kälteres Reservoir abgegeben werden. Alle Zustandsänderungen in einem abgeschlossenen System bewirken eine Zunahme der Entropie: S > 0 : irreversible Prozesse S = 0 : reversible Prozesse (in der Realität selten) Dritter Hauptsatz: Der absolute Temperaturnullpunkt kann nicht erreicht werden.

15. Wärmetransport Ein Temperaturausgleich zwischen Körpern oder Bereichen eines Körpers kann durch verschiedene Prozesse zustandekommen. a) Wärmestrahlung: Kein direkter Kontakt, wichtig bei hohen Temperaturen b) Wärmeleitung: Kein Transport von Materie, aber Leitung durch Materie (vor allem Metalle, Festkörper) c) Wärmeströmung (Konvektion): Wärmetransport mit fließender Materie (dominant bei schlechten Wärmeleitern) Ohne Wärmequellen führen diese Prozesse zu vollständigem Temperaturausgleich ( T m ) Eine gute Isolation muss alle Wege ausschließen: Thermoskanne (versilbert, doppelwandig, evakuiert)

15. Wärmetransport a)wärmestrahlung, d.h. elektromagnetische Wellen (je nach Temperatur, sichtbares oder infrarotes oder UV- oder. - Licht). Leistung Dieser P: Die Transport abgestrahlte erfolgt Leistung auch durch ist stark Vakuum temperaturabhängig (Sonne Erde). und proportional zur Oberfläche A: P/A = 10-8 W/(m 2 K 4 ) T 4 (Stefan-Boltzmannsches Gesetz) Außerdem verschiebt sich das Maximum des Farbspektrums mit Wachsen der Temperatur von rot nach blau (exakte Beschreibung durch das Plancksche Strahlungsgesetz). Wärmestrahlungsleistung der Erde: 40x10 12 W

Wärmestrahlung 15. Wärmetransport Die Wärmebildkamera basiert auf der starken Temperaturabhängigkeit der abgestrahlten Leistung (P ~ T 4 ), die sie in Falschfarben darstellt empfindliche Diagnostik in Medizin und Technik. Verminderte Durchblutung beim Rauchen Wärmeverlust sichtbar Falschfarbendarstellung rot=hell, blau=dunkel

15. Wärmetransport Kosmische Hintergrundstrahlung Ursprung: heißes Universum im Jahr t 400000 nach Urknall, Temperatur 3000K Durch Expansion des Weltalls wurden die Wellenlänge größer Temperatur kleiner heutige 2.7K Strahlung Die Anisotropie der Strahlung (. nächste Seite) gibt Auskunft über die Dichteverteilung der Materie im Jahr 400000 (Physik-Nobelpreis 2006)

15. Wärmetransport