Mittelflussrechnung I Prof. Ernst Bruderer bde@zhwin.ch Building Competence. Crossing Borders.
Wo1 / Mittelflussrechnung I Die Studenten können eine Geldflussrechnung aus der Eröffnungsund Schlussbilanz ableiten. Sie können die Informationen seitens der Erfolgsrechnung einbauen. Sie können den Unterschied zwischen Geld- und Kapitalflussrechnung erklären. Sie kennen die gängigen Fondsbegriffe, wie Geld und Nettoumlaufsvermögen. Acc1_Vorlesung_bde.ppt 2
Kontrollfragen 1. Wieso lässt der Geldfonds noch keine Liquiditätsanalyse zu? 2. Warum ist die Liquiditätsstufe II noch zusätzlich für die Anfangsund die Schlussbilanz zu rechnen? 3. Wie berücksichtigen Sie die nicht geldwerten arap und die nicht geldwerten prap in der Liquiditätsberechnung. 4. Wieso lohnt sich der Aufbau der GFR von unten, nachdem die Veränderung des Geldfonds bestimmt wurde? 5. Wie wird der Cash Flow berechnet? 6. Wie berücksichtigen Sie beim Geldfonds die Konti des restlichen Nettoumlaufsvermögen? Acc1_Vorlesung_bde.ppt 3
Begriffe Mittelflussrechnung oder Fondsrechnung Zeitraumrechnung, die die Herkunft und Verwendung finanzieller Mittel beschreibt Kapitalflussrechnung Vorgängerbezeichung für Mittelflussrechnung, die meist mit dem Fonds-Nettoumlaufvermögen geführt wurde Geldflussrechnung Mittelflussrechnung mit dem Fonds-Flüssige Mittel Cash-flow Veränderung der Geldmittel aus Betriebs-, Investitions- oder Finanzierungstätigkeit Acc1_Vorlesung_bde.ppt 4
Pflicht zur Erstellung einer Mittelflussrechnung? OR enthält nur Vorschriften zur Erfolgsrechnung, zur Bilanz und zum Anhang (Art. 663, 663a, 663b OR) Grundsätzlich ist die Erstellung einer Mittelflussrechnung in der Schweiz freiwillig, es sei denn, ein Unternehmen muss einen nationalen oder internationalen Rechnungslegungsstandard anwenden (z.b. SWISS GAAP FER, IFRS, US GAAP) Acc1_Vorlesung_bde.ppt 5
Dynamische vs. Statische Liquiditätskontrolle Statische Liquiditätskontrolle (Messzeitpunkt bestimmt Wert) Liquiditätsgrad I (Cash Ratio) = Flüssige Mittel x 100% Kurzfristige Verbindlichkeiten Liquiditätsgrad II (Quick Ratio) = Liquiditätsgrad III (Current Ratio) = (Fl. M. + krzf. Ford.) x 100% Kurzfristige Verbindlichkeiten Umlaufvermögen x 100% Kurzfristige Verbindlichkeiten Dynamische Liquiditätskontrolle Mittelflussrechnung (wie ER auch Bewegungsrechnung) Acc1_Vorlesung_bde.ppt 6
Swiss - Finanzwirtschaftliche Zielerreichung im Zeitreihenvergleich Zeitpunktbezogene Kennzahlen Am Beispiel Swiss soll mit Hilfe ausgewählter Kennzahlen (Zeitvergleich vom 31.12.2001-30.06.2004) gezeigt werden, wie sich einzelne Grössen, welche die Liquidität, Rendite und Sicherheit bestimmen, entwickelt haben. Acc1_Vorlesung_bde.ppt 7
Swiss - Finanzwirtschaftliche Zielerreichung im Zeitreihenvergleich Zeitraumbezogene Kennzahlen Acc1_Vorlesung_bde.ppt 8
Zusammenhang zwischen Bilanz, Erfolgsrechnung und Geldflussrechnung Aktiven Geldmittel 100 Bilanz 1.1.20.3 Passiven Geldflussrechnung 20.3 Erfolgsrechnung 20.3 Zufluss Abfluss Eigenkap. 150 Aufwand Ertrag Zufluss Geldmittel 450 Abfluss Geldmittel 400 Bilanz 31.12.20.3 Aufwand 500 Ertrag 530 Zunahme 50 Aktiven Geldmittel 150 Passiven Gewinn 30 Eigenkap. 180 Quelle: MEYER, Conrad: Betriebliches Rechnungswesen, Schulthess, 2002, S.101. Acc1_Vorlesung_bde.ppt 9
Mögliche Fonds und deren Inhalte Fondstypen In den Fonds einbezogene Bilanzpositionen Geld (Cash) Flüssige Mittel (Cash and Cash Equivalents) Netto Flüssige Mittel (Net Cash Assets) Monetäres Umlaufvermögen Netto Monetäres Umlaufvermögen Netto Umlaufvermögen (Net Working Capital) Netto-Finanzsituation (Net Cash/Net Debt) Kassa/Post/Bank Kurzfristige Festgeldanlagen Kurzfristige Forderungen Übriges Umlaufvermögen + + + + + + + + + + + + + + + + (+) + Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten - - - - Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten - - Langfristige Finanzverbindlichkeiten - Übrige langfristige Verbindlichkeiten IAS 7 / FER 4 Fonds mit sinkender Bedeutung Quelle: MEYER, Conrad, Institut für Rechnungslegung und Controlling, Universität Zürich Acc1_Vorlesung_bde.ppt 10
Beispiele von Fonds Fonds Geld (Cash) Fonds Nettoumlaufvermögen (Net Working Capital) Aktiven Bilanz Passiven Aktiven Bilanz Kasse kurzfristiges Kasse Postguthaben Fremdkapital Postguthaben Bankguthaben Bankguthaben übriges Umlaufvermögen Anlagevermögen langfristiges Fremdkapital Eigenkapital übriges Umlaufvermögen Anlagevermögen Passiven kurzfristiges Fremdkapital langfristiges Fremdkapital Eigenkapital In Anlehnung an: MEYER, Conrad: Betriebliches Rechnungswesen, Schulthess, 2002, S.103. Acc1_Vorlesung_bde.ppt 11
Buchungen und deren Auswirkungen auf Fonds Vorgang Maschinenkauf gegen bar Maschinenkauf auf Kredit Kauf von Materialien auf Kredit Kreditor wird bezahlt Debitor zahlt seine Rechnung Löhne werden bezahlt Abschreibung von Maschinen Aufnahme Hypothekarkredit Aufnahme Kontokorrentkredit Buchungssatz Maschine an Kasse Maschine an Kreditoren Lager an Kreditoren Kreditoren an Kasse Kasse an Debitoren Lohnaufwand an Kasse Abschreibung an Maschinen Kasse an Hypothekarkredit Kasse an Kontokorrent Auswirkungen auf: Geldmittel NUV ja ja nein ja nein nein ja nein ja nein ja ja nein nein ja ja ja nein Acc1_Vorlesung_bde.ppt 12
Einstiegsbeispiel (1) Von der Manta GmbH, Handel mit Autozubehör, sind die Eröffnungsbilanz, die Erfolgsrechnung sowie weitere Angaben bekannt. Zu erstellen sind die Geldflussrechnung mit indirektem Cashflow-Nachweis und die Schlussbilanz. Der Cashflow ist in einer separaten Rechnung auch direkt nachzuweisen. Eröffnungsbilanz 1.1.20_1 Liq. Mittel 16 Kreditoren 28 Debitoren 34 TP 3 TA 5 Darlehen 61 Warenvor. 24 Rückst. 7 Einrichtung, Fhrz. 123 Stammkap. 40./. WB -33 Reserven 17 Gewinnvor. 13 Erfolgsrechnung 20_1 Warenauf. 200 Warenertr. Pers.auf. 38 Mietaufw. 10 Zinsaufw. 4 Übr.barauf. 21 ABS 8 Rückstbild. 2 Gewinn 17 300 169 169 300 300 Acc1_Vorlesung_bde.ppt 13
Einstiegsbeispiel (2) Weitere Angaben Nr. Text Betrag 1 Abnahme Debitoren 6 2 Zahlungen an Lieferanten 187 3 Zunahme Kreditoren 4 4 Mietzinszahlungen an Vermieter 12 5 Abnahme aufgelaufene Zinsen 1 6 Barkauf von Einrichtungen 19 7 Barkauf eines Fahrzeugs 28 8 Barverkauf eines Fahrzeugs 5 9 Erhöhung Stammkapital 20 10 Tilgung Darlehen 10 11 Dividendenauszahlung aufgrund des Vorjahresgewinns 9.. Acc1_Vorlesung_bde.ppt 14
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Aufgabe 1 S. 3 Skript Ausgangslage Aus der Erfolgsrechnung und der Eröffnungs- und Schlussbilanz sind folgende Grössen bekannt: Aufgaben Berechnen Sie den Geldfluss aus dem Geschäftsbereich, falls der Liquiditätsfonds als A) Netto-Umlaufvermögen B) Flüssige Mittel definiert ist. Acc1_Vorlesung_bde.ppt 16
Aufgabe 1 S. 3 Skript Lösung NUV Für MFR NUV ohne Bedeutung Fondswirksamer Ertrag = 940./. Fondswirksamer Aufwand = 800 Cashflow Betrieb (NUV) = 140 Veränderung Warenvorrat ist z.b. in Warenaufwand enthalten und somit für Ermittlung des Cashflow NUV nicht mehr zu berücksichtigen. Acc1_Vorlesung_bde.ppt 17
Aufgabe 1 S. 3 Skript Lösung Flüssige Mittel +10-20 +9 Fondswirksamer Ertrag 940 10./. Fondswirksamer Aufwand 800 20-9 Cashflow Betrieb = 930 = 771 = 159 Acc1_Vorlesung_bde.ppt 18
Aufgabe 2 S. 3 Skript Ausgangslage Aus der Erfolgsrechnung und der Eröffnungs- und Schlussbilanz sind folgende Grössen bekannt: Aufgaben Berechnen Sie den Geldfluss aus dem Investitionsbereich, falls der Liquiditätsfonds als A) Netto-Umlaufvermögen B) Flüssige Mittel definiert ist. Acc1_Vorlesung_bde.ppt 19
Aufgabe 1 S. 3 Skript Lösung NUV +120-30 -60 Devestition = 0?./. Investition = -120 Cashflow Investition = -120 Acc1_Vorlesung_bde.ppt 20
Aufgabe 1 S. 3 Skript Lösung Flüssige Mittel +120-30 -60 Devestition = 0?./. Investition = -120 Cashflow Investition = -120 Acc1_Vorlesung_bde.ppt 21
Aufgabe 3 S. 3 Skript Ausgangslage Aus der Erfolgsrechnung und der Eröffnungs- und Schlussbilanz (nach Gewinnverwendung) sind folgende Grössen bekannt: Der Jahresgewinn beträgt 92 Aufgabe Berechnen Sie den Geldfluss aus dem Finanzierungsbereich, falls der Liquiditätsfonds als Flüssige Mittel definiert ist. Acc1_Vorlesung_bde.ppt 22
Aufgabe 3 S. 3 Skript Ausgangslage Jahresgewinn: 92 Veränd. +20-40 +10 +400 +100 +10 +2 Setzt sich aus Dividendenanteil, Reservenzuweisungen und Gewinnvortrag zusammen Reserven Dividenden Gewinnvortrag SB 170 AB 160 10 Zahlung 60 SB 80 AB 60 80 80 10 SB 4 AB 2 Reingew. 92-60 - 40 + 10 + 400 + 100 = 410 Acc1_Vorlesung_bde.ppt 23
Lösungsweg Aufgabe 4b Fonds Flüssige Mittel Direkte Methode Kundenzahlungen Lieferantenzahlungen Zahlungen ans Personal 35 350-16 975-10 563 Zahlungen für diversen A. -5 950 Dividenden und Zinseinn. + 1 225 Zinsausgaben -175 Steuerausgaben -525 Cashflow 2 387 Indirekte Methode Unternehmensgewinn Abschreibungen Aufwertung Beteiligung Abnahme Forderungen Zunahme Materialvorräte Zunahme HF und FF Abnahme Mat.lieferanten Zunahme TA 1 750 + 4 375-1 050 5 075 + 350-525 -1 750-700 + 63 Cashflow 2 387 Acc1_Vorlesung_bde.ppt 24