AMOSA Arbeitsmarktbeobachtung

Ähnliche Dokumente
Chancen für Geringqualifizierte in der internationalen Bodenseeregion

AMOSA Arbeitsmarktbeobachtung

AMOSA Arbeitsmarktbeobachtung

Integration für alle von Anfang an! Johanna Boettcher,

Kurzbericht: Arbeitslose über 50 Jahre

Vortrag an den Ministerrat. Aktuelle Arbeitsmarktlage

Vortrag an den Ministerrat. Aktuelle Arbeitsmarktlage

Regionale Pflegekonferenz des LK Südwestpfalz & Pirmasens

Wiederholte Arbeitslosigkeit Situation und Massnahmen

Grenzgänger in der Bodenseeregion

Klimastrategien für die Landwirtschaft im Bodenseeraum. Maximilian Dendl, Michael Baldenhofer IBK AG Landwirtschaft und Umweltschutz

Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit im höheren Erwerbsalter ein statistischer Überblick

Teil D1. Basisangaben zum ESF-Programm, zum ESF-Projekt und zum Teilnehmenden

Betreuung oder Pflege von Angehörigen zuhause

Aktuelle Daten aus der Religions und Kirchenstatistik der Schweiz

Zuwanderung in den Zürcher Arbeitsmarkt

Task Force für Arbeit Region Düsseldorf Bergisch Land Seite 2

Allianz für Aus- und Weiterbildung Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeit

Langzeitarbeitslosigkeit Situation und Massnahmen

Die Schweizer Bündnisse gegen Depression Stand, Nutzen und Wirkung

Jüngere sind die Profiteure am Arbeitsmarkt


Ergebnisse Herbsttagung KBGB und WS TR zur BM Förderung

ESF-Jahrestagung ESF : Ressourcen bündeln, Zukunft gestalten. Dialogrunde 4:

Das Fachkräftepotenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft

IKT-Grundkompetenzen Arbeitsmarktliche Massnahmen im Kanton Zürich

Entwicklung des Arbeitsmarkts für Ältere

Der Arbeitsmarkt im Februar 2016

Das Förderprogramm WeGebAU 2010

Kinder- und Jugend- Gesundheitsbericht 2010 für die Steiermark

Der Arbeitsmarkt im Gastgewerbe

Arbeitslosigkeit nach der Finanz- und Wirtschaftskrise (Teil 1)

Der Europäische Sozialfonds (ESF) in der Förderperiode

Der Europäische Sozialfonds in der Wahrnehmung der Bürger im Frühjahr 2011

Medienkonferenz zum Aktueller Stand des Pilotprojekts: Flüchtlinge als Arbeitskräfte in der Landwirtschaft

AgenturQ. Seit 2002 bieten wir als kompetenter Dienstleister Informationen, Beratung und Unterstützung zu allen Fragen der betrieblichen Bildung.

Personenbezogene Teilnehmendendaten zur Generierung der ID (Separate Tabelle) Weitere personenbezogene Teilnehmendendaten (Separate Tabelle)

Fachkräftemangel Eine Stichprobe der Coburger Arbeitsmarkt- Initiative Januar 2012

Beschäftigungsentwicklung. Arbeitslosigkeit. Arbeitsmarktzahlen im Detail

Bildung. in der Euregio Bodensee. Statistik für die EUREGIO-Bodensee.

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

Die Wirtschaftsregion Landkreis Cham. ... in Zahlen - Ausgabe 2015 / 16. Landratsamt Cham Wirtschaftsförderung und Regionalmanagement

Agentur für Arbeit Bautzen I Thomas Berndt I Die Zukunft gemeinsam gestalten bringt weiter.

Infos für Grenzgänger

1. Hintergrund. 2. Projektinhalt und Zielgruppe

Lehrstellensituation Kanton Bern Medienkonferenz

Zeit und Arbeitszeit neue Arbeitsmodelle

Rente mit 63 zeigt erste Nachteile

Bundeskonferenz: Chance Beruf Zukunft der beruflichen Bildung gestalten / 02. Juli Nachqualifizierung aus Sicht der Bundesagentur für Arbeit

Fachkräfteengpässe bei Gesundheitsberufen in nahezu allen Bundesländern

Inklusionsbarometer Arbeit 2016 Arbeitsmarktsituation von Menschen mit Behinderung

Ein Weiterbildungskonzept für (Nachwuchs-)Führungskräfte in einem mittelständischen Unternehmen

Informationstext: Junge Menschen und Arbeitslosigkeit

KPMG s s Corporate and Indirect Tax Rate Survey 2008

ARBEITSMARKTINTEGRATION VON MIGRANT/-INNEN

der Präsentation ein Die Marke Bodensee als Regionenmarke Hier den Untertitel oder den Autorennamen eingeben

Sozialpartnervereinbarung vom Einstieg zum Aufstieg. Baden-Württemberg

Ergebnisse der Studie Freiwillig 2011

Grundsätzlich werden vier Lebenszyklen unterschieden: 14

- I - Inhalt Seite. 1. Problemstellung Bedeutung der beruflichen Weiterbildung Ziel der Untersuchung und Vorgehensweise 8

Branchendialog mit der chemischen Industrie

Das Handwerk als Integrationsexperte

Jahresbericht 2013 der EDK-Ost (verabschiedet am )

AMOSA Arbeitsmarktbeobachtung

Qualifizierung mit Perspektive für Menschen mit Behinderung

Das EURES-Netzwerk und die deutsch-polnische Grenzregion

INTERREG B. Alpenraumprogramm Das Programm in Kürze Informationen zur Teilnahme Interview mit der Zentralschweizer INTERREG-Koordinatorin

Allgemeine Kriterien einer Berufswahl

Integration von Geflüchteten in Arbeit und Ausbildung

Migrantin - arbeitslos Reinigungskraft

Europäischer Sozialfonds Fondo Sociale Europeo Nals, 21. April 2016 Nalles, 21. April 2016

Lissabonner Erklärung zur Gesundheit am Arbeitsplatz in kleinen und mittleren Unternehmen KMU (2001)

Alltag Migration. Ein Kommentar aus der Praxis

Präsentation des OECD-Berichts über die Steuerung der arbeitsmarktorientierten Zuwanderung in Deutschland. Pressekonferenz

Alternsgerechte Arbeitsgestaltung die INQA-Tools für den Einzelhandel

Berufsausbildung in Serbien: Stand und Entwicklungen

Migration im Kanton Zürich

R+V-Studie zu Kinderängsten: Furcht vor Krieg hat am stärksten zugenommen

Freiwilliges Engagement in der Schweiz

Fachtag Kultursensible Pflege. Christa Assenheimer, Teamleiterin, 01. März Agentur für Arbeit Heilbronn

Referat AGV Sarganserland-Werdenberg

Arbeitsmarktpolitik an der Schnittstelle von aus und Weiterbildung

Von der Sonderschule zur Arbeitswelt

Jugendarbeitslosigkeit Situationsanalyse 04 und Massnahmen für die Zukunft

Der Salzburger Arbeitsmarkt im 1. Halbjahr 2014

Arbeitsmigration und Fachkräftebedarf

Der Arbeitsmarkt in Deutschland

Lebensphasenorientierte Führung

Gabriele Böheim Eva Bahl. Pädagogische Hochschule Feldkirch

Wie gut reist Bildung? Ausbildung und Beruf mit und ohne Migration: Zusammenfassung auf Deutsch

Rückblick Berufsmesse Zürich 2015

Das duale Berufsbildungssystem stärken Dokumentation für Mitglieder und Partner

Phasen der Globalisierung

Kinderrechte stärken!

Die Beschäftigung älterer Mitarbeiter in der Metall- und Elektro-Industrie

Erfolgsfaktor Personal - das Nadelöhr im Chinageschäft Christian Sommer, CEO & Chairman

Gemeinsam gegen Jugendarbeitslosigkeit Unterstützen Sie auch mit Ihrem Rotary Club diese Initiative.

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Methodenbeschreibung zur Auswahl der Gefragten Berufe Inhalt

Transkript:

AMOSA Arbeitsmarktbeobachtung Ostschweiz, Aargau, Zug und Zürich AMOSA-Projekt «Langzeitarbeitslosigkeit - Situation und Massnahmen» Medieninformationen Inhalt Pressemitteilung: Seite 2 Communiqué zur Publikation der AMOSA-Studie Artikel im «Panorama»: Seite 4 Artikel zur AMOSA-Studie in der Zeitschrift für Sozialhilfe «ZeSo» 02/2007 Artikel im «Schweizer Arbeitgeber»: Seite 9 Artikel zur AMOSA-Studie in der Fachzeitschrift «Panorama» 03/2007 Bucheintrag (wissenschaftlicher Artikel): Seite 11 Böttcher, S., Känel, N., Lohr M., Morlok, M. (2008). Low-Skilled Employees as Target Group for Labour Politics. In Larsen, C., Mathejczyk, W., Kipper, J., Schmid A. (Eds.), Target Group Monitoring in European Regions Empirical Findings and Conceptual Approaches (144-149). Rainer Hampp Verlag Muenchen, Mering Presseschau: Seite 17 Zusammenfassung der Aussagen verschiedener Print- und Onlinemedien Arbeitsmarktbeobachtung Ostschweiz, Aargau, Zug und Zürich c/o Amt für Wirtschaft und Arbeit, Lagerstrasse 107, Postfach, 8090 Zürich, Tel. 043 259 66 20, Fax 043 259 66 39 kontakt@amosa.net, www.amosa.net -1-

Arbeitsmarktbeobachtung A MOSA Ostschweiz, Aargau und Zug Medienmitteilung der Arbeitsmarktbehörden um den Bodensee Zürich, 8.10.2008 Studie zu Chancen und Risiken für Geringqualifizierte Viele Arbeitslose haben keine Berufsausbildung abgeschlossen. Die Reintegration dieser Geringqualifizierten in den Arbeitsmarkt stellt die Behörden vor grosse Herausforderungen. Denn die Zahl der Arbeitsplätze, die für Personen ohne Ausbildung offen stehen, sinkt. Ein grenzüberschreitendes Projekt zeigt Chancen und Risiken für Geringqualifizierte um den Bodensee auf und leitet entsprechende Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen ab. Formelle Qualifikationen werden heute immer wichtiger und bestimmen die Arbeitsmarktchancen wesentlich mit. Personen ohne anerkannte abgeschlossene Berufsausbildung sind daher überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen: Jeder dritte Arbeitslose in der Bodenseeregion ist geringqualifiziert. Werden Geringqualifizierte arbeitslos, haben sie weniger Chancen, eine neue Stelle zu finden und bleiben dadurch länger arbeitslos. Ihre Reintegration in den Arbeitsmarkt stellt die Arbeitsmarktbehörden vor grosse Herausforderungen. Denn die Zahl der Arbeitsplätze, die für diese Zielgruppe zur Verfügung stehen, sinkt stetig. Dies erschwert die Stellensuche und führt dazu, dass Geringqualifizierte überdurchschnittlich lange auf die Unterstützung verschiedener Behörden angewiesen sind. Diese Ausgangslage hat die Regionalkonferenz Ost des Verbandes der Schweizerischen Arbeitsämter, die Arbeitsmarktservices Liechtenstein und Vorarlberg sowie die Agenturen für Arbeit Kempten, Konstanz und Ravensburg dazu bewogen, gemeinsam das Projekt Chancen für Geringqualifizierte zu lancieren. Unter der Leitung der Arbeitsmarktbeobachtung AMOSA und in Zusammenarbeit mit der Translake GmbH wurden die Arbeitsmarktsituation Geringqualifizierter wissenschaftlich untersucht und nachhaltig wirksame Massnahmen zur Verbesserung ihrer Arbeitsmarktchancen entwickelt. Finanziell wurde das Projekt durch das EU-Förderprogramm Interreg unterstützt. Höhere Anforderungen an Arbeitskräfte Der Wandel des Arbeitsmarktes resultiert in zunehmend höheren Anforderungen an Arbeitnehmende. Arbeitgeber legen bei der Rekrutierung mehr Gewicht auf Schlüsselqualifikationen und Deutschkenntnisse. Oft stellen sie auch für einfache Tätigkeiten gelernte Arbeitskräfte ein, da eine abgeschlossene Berufsbildung den Arbeitgebern neben formellen Qualifikationen auch persönliche Eigenschaften wie Motivation und Zuverlässigkeit signalisiert. Die steigenden Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt, der technologische Fortschritt wie auch die Internationalisierung der Märkte haben dazu geführt, dass immer weniger Stellen für Personen ohne Berufsausbildung zur Verfügung stehen. Herkunft und Alter sind entscheidend Insbesondere Ausländer mit Herkunft ausserhalb des EU- und EFTA-Raums sind überdurchschnittlich häufig geringqualifiziert. Entsprechend ist bei dieser Gruppe das Arbeitslosigkeitsrisiko speziell hoch. Jüngere Geringqualifizierte bis 34 Jahre sind stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als die anderen Altersgruppen. Dies unterstreicht die Bedeutung einer Qualifikation für den Einstieg ins Berufsleben. 1-2-

Arbeitsmarktbeobachtung A MOSA Ostschweiz, Aargau und Zug Fachkräftemangel als Chance? Nicht in allen Wirtschaftszweigen ist ein Beschäftigungsrückgang für Geringqualifizierte zu verzeichnen: Im Dienstleistungssektor ist die Zahl beschäftigter Geringqualifizierter in den vergangenen zehn Jahren gestiegen. Durch gesellschaftliche und demografische Veränderungen werden auch in Zukunft neue Beschäftigungspotenziale für Geringqualifizierte entstehen. Der Fachkräftemangel hingegen ist für Geringqualifizierte nur bedingt eine Chance; dann nämlich, wenn zur Entlastung qualifizierter Arbeitskräfte neue Stellen geschaffen werden. Es stellt sich die Frage, ob und inwieweit Geringqualifizierte zu Fachkräften ausgebildet werden können. Nicht überall scheint dies möglich und Unternehmen wie auch Behörden werden dabei vor grosse Herausforderungen gestellt. Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen Um die Arbeitsmarktchancen von Geringqualifizierten zu steigern, trafen sich 160 Vertreter von Arbeitsmarktbehörden, Berufsberatungen, Berufsbildungsbehörden und -institutionen, Sozialdiensten, Unternehmen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden, privaten Arbeitsvermittlungen, privaten Bildungsträgern, Anbieter Arbeitsmarktlicher Massnahmen sowie Migrations- und Integrationsbeauftragte aus allen vier Ländern an einer Konferenz und entwickelten nachhaltige, umsetzbare Massnahmen. Unter anderem sollen arbeitslose Geringqualifizierte direkt in Firmen weitergebildet, Deutsch am Arbeitsplatz gefördert und ausländische Diplome vermehrt anerkannt werden. Die beteiligten Bezirke, Bundesländer und Kantone setzen diese Massnahmen nun um. Für weitere Informationen: Michael Morlok, Leiter AMOSA, c/o Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich (AWA), 043 259 26 77, michael.morlok@vd.zh.ch. Der Schlussbericht Chancen für Geringqualifizierte sowie weitere Arbeitsberichte können unter www.amosa.net heruntergeladen werden. Das Projekt wurde durch die Förderprogramme Interreg III A und Interreg IV der Europäischen Union und der Schweiz finanziell unterstützt: EUROPÄISCHE UNION Gefördert aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung 2-3-

-4-

-5-

-6-

-7-

-8-

Projekt in der internationalen Bodenseeregion Arbeitsmarktchancen für Geringqualifizierte steigern Viele Stellensuchende haben keine Berufsausbildung abgeschlossen. Ihre Reintegration in den Arbeitsmarkt stellt die Arbeitsmarktbehörden, die Arbeitgeber und vor allem die Betroffenen selbst vor grosse Herausforderungen. Denn die Zahl der Arbeitsplätze, die für Geringqualifizierte offen stehen, sinkt. Im Rahmen des Projekts «Chancen für Geringqualifizierte in der internationalen Bodenseeregion» wurden diese Problematik untersucht und Massnahmen zur Chancenverbesserung erarbeitet. Der Wandel des Arbeitsmarkts resultiert in zunehmend höheren Anforderungen an die Arbeitskräfte. Formelle Qualifikationen werden immer wichtiger und beeinflussen die Arbeitsmarktchancen immer stärker. Dies schlägt sich in überdurchschnittlichen Arbeitslosenzahlen Geringqualifizierter (Personen ohne anerkannte abgeschlossene Berufsbildung oder höhere Schulbildung als die Pflichtschulzeit) nieder. Diese Ausgangslage hat die Regionalkonferenz Ost des Verbands der Schweizerischen Arbeitsämter, die Arbeitsmarktservices Liechtenstein und Vorarlberg sowie die Agenturen für Arbeit Kempten, Kons- tanz und Ravensburg dazu bewogen, gemeinsam das Projekt «Chancen für Geringqualifizierte in der internationalen Bodenseeregion» zu lancieren. Durchgeführt wurde das Projekt unter der Leitung der Arbeitsmarktbeobachtung Amosa (vgl. Kasten). Vier Länder, eine gemeinsame Herausforderung Für den Arbeitsmarkt im internationalen Bodenseeraum lässt sich eine gemeinsame Entwicklung feststellen: Die Zahl der gering qualifizierten Beschäftigten ist in den letzten 10 Jahren stetig gesunken (vgl. Grafik). Amosa (Arbeitsmarktbeobachtung Ostschweiz, Aargau und Zug) Der Arbeitsmarkt kennt keine Kantonsgrenzen. Ausgehend von dieser Erkenntnis haben sich die Arbeitsmarktbehörden der Kantone Aargau, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Glarus, Graubünden, Schaffhausen, St. Gallen, Thurgau, Zug und Zürich zur gemeinsamen Arbeitsmarktbeobachtung Amosa zusammengeschlossen. Amosa entwickelt Massnahmen zur raschen und nachhaltigen Integration von Stellensuchenden in den Arbeitsmarkt. Dazu werden praxisbezogene Informationen wissenschaftlich erhoben und analysiert. Basierend auf diesen Informationen werden gemeinsam mit verschiedenen Projektpartnern (Kantonale Arbeitsmarktbehörden, Sozialpartner, Verbände, weitere Behörden) Massnahmen erarbeitet. Amosa arbeitet projektbezogen: Bisher wurden Projekte zu den Arbeitsmärkten im Finanzsektor und im Gastgewerbe, zu Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit sowie zu Chancen für Geringqualifizierte durchgeführt. Das nächste Projekt wird die wiederholte Arbeitslosigkeit untersuchen. www.amosa.net Dieser Beschäftigungsrückgang hat nicht in allen Wirtschaftszweigen stattgefunden. Insbesondere die Produktion, der Handel und das Reparaturgewerbe sind betroffen. Dies ist besonders einschneidend, da diese Bereiche die wichtigsten Beschäftigungszweige für Geringqualifizierte sind. In verschiedenen Bereichen des Dienstleistungssektors kann hingegen ein Beschäftigungszuwachs für Geringqualifizierte beobachtet werden. Fachkräftemangel als Chance für Geringqualifizierte? Angesichts des drohenden Fachkräftemangels drängt sich die Frage auf, ob vermehrt Geringqualifizierte eingestellt und nach Bedarf ausgebildet werden können. Im Rahmen des Projekts wurde diese Frage Arbeitgebern, Sozialpartnern und privaten Arbeitsvermittlern gestellt. (1) Die meisten schätzen das beschriebene Szenario als wenig realistisch ein, insbesondere in der Produktion. Die meisten Arbeitsplätze für Geringqualifizierte in der Produktion sind nämlich direkt an Arbeitsplätze für qualifizierte Fachkräfte gekoppelt: Fehlen die Fachkräfte, so verschwinden auch die Arbeitsplätze für Geringqualifizierte, oder sie werden dorthin verlagert, wo man Fachkräfte finden kann. Nach Aussagen der Befragten ist es in dienstleistungsnahen Bereichen eher möglich und sinnvoll, ungelernte Arbeitskräfte einzustellen und in den Unternehmen zu qualifizieren. Die Ausbildung einer grossen Zahl von Geringqualifizierten stellt die Unternehmen aber vor grosse Herausforderungen. (1) Insgesamt wurden Expertengespräche mit 33 Arbeitgebern, zehn Sozialpartnern und drei Vertreter von privaten Personalverleihern/-vermittlern geführt. 26 «Schweizer Arbeitgeber» 22 6. November 2008-9-

ARBEITSMARKT Entwicklung des Anteils Geringqualifizierter an Beschäftigten Der Einstieg ins Erwerbsleben ist entscheidend Der Anteil an Geringqualifizierten bei Beschäftigten aus Drittstaaten (Angehörige von Staaten ausserhalb der EU-25- und EFTA-Staaten), Erwerbstätigen ab 50 Jahren und Frauen ist in allen untersuchten Regionen überdurchschnittlich (verglichen mit Inländern, jüngeren Erwerbstätigen und Männern). Das bedeutet jedoch nicht, dass bei Inländern oder jungen Erwerbstätigen die Geringqualifizierten verschwunden sind: Beispielsweise waren im Jahr 2007 in den Amosa-Kantonen 7 % der erwerbstätigen Schweizer gering qualifiziert, bei den unter 34-Jährigen sind es 11 %. Zudem ist das Risiko, arbeitslos zu werden, für Geringqualifizierte in den ersten Jahren nach dem Berufseinstieg überdurchschnittlich hoch. Dies unterstreicht die Bedeutung einer Qualifikation für den Einstieg ins Berufsleben. Signalwirkung von Bildung bei der Rekrutierung Die im Rahmen des Projekts befragten Arbeitgeber heben die Bedeutung von Berufsausbildungen auch fachfremden bei der Besetzung offener Stellen hervor. Für viele Einfacharbeitsplätze werden nur noch gelernte Arbeitskräfte rekrutiert. Denn eine abgeschlossene Berufsausbildung signalisiert nicht nur das Vorhandensein formeller Qualifikationen, sondern da rüber hinaus Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Motivation, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Von den meisten Befragten werden ausserdem Deutschkenntnisse als wichtigste Grundvoraussetzung überhaupt genannt, damit jemand eine Beschäftigungschance erhält. Und sie weisen auf die hohe Bedeutung persönlicher Netzwerke hin, da Stellen für Geringqualifizierte vor allem über in % 35 30 25 20 15 10 5 0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Amosa-Kantone Deutsche Bodenseeregion (1) Liechtenstein (2) Vorarlberg (1) (1) Die Datenreihen für die deutsche Bodenseeregion und Voralberg sind kürzer, da nicht für alle Jahre Daten nach Bildungsstand vorliegen. (2) In Liechtenstein liegen nur zwei Datenpunkte (1990 und 2000) vor. Amosa Kontakte der bereits im Unternehmen angestellten Geringqualifizierten vergeben wer den. Inserate und Internetjobbörsen spie len dabei eine untergeordnete Rolle. Dementsprechend wird vorwiegend lokal rekrutiert. Kompetenzerweiterung über Praxiserfahrung Die wichtigste Möglichkeit der Kompetenzerweiterung für Geringqualifizierte ist die Berufserfahrung, denn die Möglichkeiten der betrieblichen Weiterbildung sind für die meisten Geringqualifizierten sehr beschränkt. Oft sehen Arbeitgeber keine Möglichkeit, die Arbeitskräfte bei hoher Auftragslage für Bildungsmassnahmen freizustellen, da sie eng in die Produktionsprozesse eingebunden sind. Ausserdem befürchten viele Arbeitgeber, dass betriebsintern Qualifizierte ihren erhöhten Marktwert erkennen, höhere Lohnforderungen stellen oder den Betrieb verlassen. Vor allem für Kleinunternehmen in Einzugsgebieten von grösseren Unternehmen stellt dies ein Problem dar. Massnahmen zur Steigerung der Chancen für Geringqualifizierte Ausgehend von diesen Forschungsergebnissen haben die Projektträger die Konferenz «Chancen für Geringqualifizierte» initiiert. Diese bot 160 Teilnehmenden aus den vier Ländern eine Plattform für den grenzüberschreitenden Austausch zur Thematik und für das Knüpfen von Netzwerken. Im Rahmen der Konferenz wurden Massnahmen zur Steigerung der Arbeitsmarktchancen Geringqualifizierter erarbeitet. Darunter finden sich Massnahmen, die bei der Integration von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt ansetzen: Schüler in den letzten Schuljahren sollen intensiver auf die Berufswahl vorbereitet werden; neue Konzepte der Elterneinbindung in die Berufswahl sollen erarbeitet werden. Weitere Massnahmen zielen auf verstärkte Integration ausländischer Arbeitskräfte bzw. die Reintegration gering qualifizierter Stellensuchender in den Arbeitsmarkt ab: Deutschkurse sollen am Arbeitsplatz durchgeführt und berufsbezogener gestaltet werden; die Anerkennung ausländischer Diplome soll vorangetrieben werden; Stellensuchende sollen durch betriebsinterne Trainings gezielt qualifiziert werden und in Beschäftigungsprogrammen optimaler vermittelt werden. Die Kantone, Landkreise und Länder setzen nun gemeinsam mit ihren Partnern die Massnahmenempfehlungen um. Natalie Känel (2) (2) Die Autorin ist Leiterin der Arbeitsmarktbeobachtung Amosa. «Schweizer Arbeitgeber» 22 6. November 2008-10- 27

-11-

-12-

-13-

-14-

-15-

-16-

AMOSA-Kantone: NZZ 9.10.08 1/32-17-

AMOSA-Kantone: NZZ 9.10.08 /2 2/32-18-

AMOSA-Kantone: NZZ 9.10.08 3/32-19-

AMOSA-Kantone: Tages Anzeiger 9.10.08 4/32-20-

AMOSA-Kantone: St. Galler Nachrichten 18.10.08 5/32-21-

AMOSA-Kantone: Der Arbeitsmarkt Online 9.10.08 6/32-22-

AMOSA-Kantone: Der Arbeitsmarkt Nr. 11 2008 7/32-23-

AMOSA-Kantone: Der Arbeitsmarkt Nr. 11 2008 /2 8/32-24-

AMOSA-Kantone: Cash Online 8.10.08 9/32-25-

AMOSA-Kantone: Landbote 9.10.08 10/32-26-

AMOSA-Kantone: Landbote Online 8.10.08 11/32-27-

AMOSA-Kantone: P.S. 9.10.08 12/32-28-

AMOSA-Kantone: P.S. 9.10.08 /2 13/32-29-

AMOSA-Kantone: SDA / Bluewin 8.10.08 14/32-30-

AMOSA-Kantone: SDA / SZOnline 8.10.08 15/32-31-

AMOSA-Kantone: Thurgauer Tages Anzeiger Zeitung 09.10.08 16/32-32-

AMOSA-Kantone: Tagblatt Online 23.09.08 17/32-33-

AMOSA-Kantone: Tagblatt Online 23.09.08 /2 18/32-34-

AMOSA-Kantone: Neue Zuger Zeitung 18.10.08 19/32-35-

AMOSA-Kantone: Tagblatt 25.11.09 20/32-36-

Liechtenstein: Vaterland 08.10.08 21/32-37-

Liechtenstein: Volksblatt 9.10.08 22/32-38-

Österreich: ORF Online 9.10.08 23/32-39-

Österreich: ORF Online 09.10.08 /2 24/32-40-

Vorarlberg: Vorarlberger Nachrichten 09.10.08 25/32-41-

Vorarlberg: Vorarlberger Nachrichten 09.10.08 /2 26/32-42-

Vorarlberg: Neue Vorarlberger Tageszeitung 9.10.08 27/32-43-

Vorarlberg: Vorarlberg Online 9.10.08 28/32-44-

Deutschland: Südkurier 11.10.08 29/32-45-

Deutschland: Südkurier Online 25.09.08 30/32-46-

Deutschland: Schwäbische Zeitung 13.10.08 31/32-47-

Deutschland: Suedkurier 11.11.09 32/32-48-