Vermehrung von Pflanzen

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Vermehrung von Pflanzen Klassenstufe: Sekundarstufe I Benötigte Zeit: 30 Minuten Materialien: - 1 Ananas - 1 Messer - Schneidebrett - 1 Plastikbeutel - Blumenerde - 1 Pflanztopf Zusatzaufgabe: - 2 Pflanzsets - Mimosensamen - Pflanztöpfe - Blumenerde Überblick: Die Schüler diskutieren, ob Ananaspflanzen zu den Bromeliengewächsen gehören. Anschließend bereiten sie den Schopf einer Ananas vor, um daraus eine neue Ananaspflanze zu ziehen. So lernen sie die vegetative Vermehrung kennen. Als Zusatzaufgabe können sie Pflanzen mit generativer Vermehrungsstrategie aussähen. Ziele: Die Schüler/innen: - entdecken, dass die Ananas zu den Bromeliengewächsen gehört - pflanzen selber eine Ananas aus dem Schopf einer Ananasfrucht an - lernen die Anwendung der vegetativen Vermehrung in der Pflanzenzucht kennen - lernen die Anwendung der generativen Vermehrung kennen - 1 -

1. Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung Schülerinnen und Schüler Bezug zu den Bildungsstandards E6 planen einfache Experimente, führen die Experimente durch und/oder werten sie aus. 2. Kompetenzbereich Kommunikation Schülerinnen und Schüler K1 K4 kommunizieren und argumentieren in verschiedenen Sozialformen. werten Informationen zu biologischen Fragestellungen aus verschiedenen Quellen zielgerichtet aus und verarbeiten diese auch mit Hilfe verschiedener Techniken und Methoden adressaten- und situationsgerecht. - 2 -

Kann man Bromelien essen? Stellt in der Gruppe Vermutungen an ob man Bromelien essen kann. Kennt einer von euch vielleicht die Frucht einer Bromelienart? Kann man diese Frucht essen? Betrachtet nun die Ananas die euch zur Verfügung steht. Könnt ihr euch vorstellen, dass diese die Frucht einer Bromelie sein kann? Welche Argumente könnt ihr dafür finden? - 3 -

INFO-BOX: Die Ananas Die Ananas (Ananas comosus) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Sie stammt ursprünglich aus Amerika und wird heute in tropischen Gebieten weltweit als Obstpflanze angebaut. Sie bildet fleischige Fruchtstände, die frisch verzehrt oder zu Konserven und Saft verarbeitet werden. Das Wort Ananas entstammt der Bezeichnung naná der Frucht in der Guaraní-Sprache. Die Artbezeichnung comosus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet schopfig, was auf den Blattschopf am oberen Ende des Fruchtstandes anspielt. Die Ananas ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Sie wächst terrestrisch, wurzelt also im Boden (während viele andere Arten der Bromeliaceae epiphytisch wachsen). Blüten- und Fruchtstand Aus der Spitze des Sprosses entwickelt sich jedes Jahr der 30 cm lange Blütenstandsschaft. Am zapfenförmigen Blütenstand sitzen über 100 Einzelblüten in acht Spiralen. Am oberen Ende befinden sich laubblattartige Hochblätter, die einen Schopf bilden. Vermehrung und Anzucht Ananaspflanzen werden überwiegend vegetativ (ungeschlechtlich) vermehrt, was sehr leicht, meist über Schösslinge (junge Ableger der Pflanze, aus denen neue Pflanzen entstehen können) erfolgt. Man unterscheidet, je nach Entstehungsort an der Pflanze, mehrere Schösslingsarten: Für die Vermehrung am besten geeignet sind Schösslinge, die in den Blattachseln entstehen. Sie werden shoots genannt. Weniger geeignet, da sie länger zur Entwicklung brauchen, sind Schösslinge des unterirdischen Stammteils (suckers), Schösslinge der Fruchtstielbasis (hapas) und Schösslinge am Fruchtstieldirekt an der Fruchtbasis (slips). Auch die Kronen (crown) der Früchte können zur Vermehrung eingesetzt werden. Die Vermehrung durch Samen ist unüblich, da zum einen die Aufzucht bis zur Fruchtbildung länger dauert, zum anderen die Merkmale aufgrund der Fremdbefruchtung nicht konstant sind. Abbildung 1:Blütenstand einer Ananas comosus. Man sieht rote Hochblätter und die blauen Einzelblüten. Aus dem Blütenstand entsteht später die Ananas-Frucht. Abbildung 2:Samen im Fruchtfleisch, links das Fruchtinnere, rechts die Schale der Frucht, Querschnitt Abbildung 3: Feld im Bundesstaat Veracruz, Mexiko Abbildung 4:Reifende Frucht in Costa Rica - 4 -

Ananas selbstgemacht! Versucht nun aus der Krone eurer Ananas eine neue Ananaspflanze zu züchten. Eine Anleitung dazu, sowie alle nötigen Materialien findet ihr auf eurem Arbeitstisch. Da die Aufzucht langwierig ist, könnt ihr die vorbereitete Pflanzenkrone mit nach Hause nehmen und sie dort aufziehen. Von dem Rest der Frucht könnt die Schale abtrennen und das leckere Fruchtfleisch in Stücke schneiden und genießen! Ihr könnt euch auch in zweier oder dreier Gruppen aufteilen und so die Aufgaben verteilen. Abbildung 5:Krone einer Ananas die für die Aufzucht vorbereitet wurde Zusatzaufgabe: Um weitere Vermehrungsarten kennenzulernen, haben wir euch Samen verschiedener Küchenkräuter und Mimosensamen bereitgestellt, die ihr aussähen und mitnehmen könnt. Im Gegensatz zu der Ananas die ihr angepflanzt habt, vermehren diese Pflanzen sich hauptsächlich über die generative Vermehrungsstrategie. Diese wird auch als geschlechtliche Fortpflanzung bezeichnet. Hierbei wird das Saatgut der Pflanze verbreitet. Abbildung 6: blühende Mimose(Mimosaspec.) - 5 -

Literatur Werner, R. (1990). Bromelien - Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien. Stuttgart. Verlag Eugen Ulmer. - 6 -