Vereinbarkeit Beruf und Familie im Gesundheitswesen Das Managementinstrument zur (Weiter-) Entwicklung einer familienbewussten Personalpolitik
Christian Sperner Geschäftsführender Gesellschafter TEBIS Unternehmensberatung GmbH Begleitung und Steuerung von Strategieentwicklungsprozessen Organisationsentwicklung / Change Management Strategische Personalentwicklung Projektmanagement Referenzen in Gesundheitswesen: Projektmanagement bei Zusammenführung der Landes-Frauenklinik und Landes-Kinderklinik Linz Anpassung der Leistungsbilder der Krankenhäusern LKH Enns und LKH Steyr sowie LKH Kirchdorf BSC-Einführung gespag Geschäftsführer Institut für Gesundheits- und Sozialkompetenz Machbarkeitsstudie und Projektentwicklung einer Reha-Klinik Mitentwicklung Audit pflegeundfamilie Wirtschaftsmediator Auditor berufundfamilie, pflegeundfamilie, hochschuleundfamilie
Fachkräftemangel In zehn Jahren werden in der Europäischen Union 230.000 Ärzte fehlen. In den Spitälern gibt es große regionale Unterschiede. In ländlichen Regionen herrscht bereits jetzt ein akuter Ärztemangel. Viele ÄrzteInnen in Österreich bleiben dem Gesundheitswesen nicht auf Dauer erhalten oder wandern ab ins Ausland. Gründe dafür: hohe Arbeitsbelastung, extreme Dienstzeiten, lange Wartezeiten auf Ausbildungsplätze und fehlende Familienverträglichkeit (Quellen: EU-Kommission, Die Furche, 2012)
Lösungsansätze Fachkräftemangel Migration von Fachkräften Leistungsfähigkeit erhalten Vereinbarkeit Familie & Beruf Ärzte / Ärztinnen / Pflegebereich / Kaufm. techn. Bereich Age & Health Management Arbeitsfähigkeit erhalten Mitarbeiter gewinnen, Mitarbeiter halten
Die Medizin wird zunehmend weiblich Anteil der Studentinnen von unter 50% in den 80er Jahren auf zuletzt 60% gestiegen Der weibliche Anteil bei der Turnusausbildung liegt mittlerweile über 60% 88% der Ärztinnen und 72% der Ärzte halten Familie und Beruf für unvereinbar (DGGG Befragung 2012) Wichtigste Herausforderungen: Entwicklung flexiblerer Arbeitsmodelle Karrieremöglichkeiten für Ärtzlinnen schaffen (Hälfte der Spitalsärzteschaft ist weiblich, nur jede Zehnte eine Primaria)
Die Pflege ist überwiegend weiblich Schlechtes Image Erwartungshaltung dass psychische und körperliche Belastung in Zukunft noch höher wird Beruf mit einem hohen Burnout-Risiko Wichtigste Herausforderungen: Bessere Gestlatungsmöglichkeit der Work-Life-Balance Unterstützung bei Vereinbarkeit von Familie und Beruf Flexibilisierung der Arbeitszeitmodelle (Quelle: Studie FH Münster)
Verantwortung für den Haushalt, Kinderbetreuung und Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen Rund 15 Prozent der Eltern mit Kleinkindern tragen die Verantwortung für den Haushalt gemeinsam. Demgegenüber sind 81% der Mütter und knapp 2% der Väter in der Schweiz hauptverantwortlich für den Haushalt. Frauen haben auch dann die Hauptverantwortung, wenn die Kinder grösser werden. Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen liegt zu ca. 75% in der Verantwortung der Frauen.
Was sind die Kernprobleme der Vereinbarkeit? Wertewandel: Ich oder du - oder wir? Job oder Familie oder beides? "Erfolg im Beruf und der Wunsch nach Familie gehören für die Trendsetter heute selbstverständlich zusammen" (Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft) Jugend wünscht sich vor allem einen sicheren Job und Geborgenheit in einer eigenen Familie (Langzeitstudie Jugend) Ausgewogene Work-Live-Balance steht bei Absolventen an erster Stelle (Kepler Society) Arbeitszeit Lange Arbeitstage, Wochenendarbeit und Abrufbereitschaft - schlechte Planbarkeit des Familienlebens Geringe oder keine Flexibilität der Arbeitszeit Arbeitsbedingungen Schlecht geplante und strukturierte Übergaben und Visitenzeiten mit klar definierten zeitlichen und inhaltlichen Rahmen Besprechungszeiten sind nicht planbar und so gelegt werden, dass Beschäftigte mit Familienaufgaben Probleme haben
Was sind die Kernprobleme der Vereinbarkeit? Vorbild Führungskraft Was Führungskräfte in Bezug auf Vereinbarkeit wahrnehmen und kommentieren Was Führungskräfte in Konfliktsituationen in Bezug auf Vereinbarkeit tun Woran sich Führungskräfte in Bezug auf Vereinbarkeit bei der Personalauswahl orientieren Doppelbelastungen: Haushalt und Kinder Pflege im Beruf und Pflege im Privaten Ausstieg statt Wiedereinstieg Verbesserungsbedürftiges Karenzmanagement Angebote zur Kinderbetreuung
Das Audit: Ein Prozess, abgestimmt auf die besonderen Herausforderungen im Gesundheitsbereich Die Rahmenbedingungen und somit die Anpassungsbedarfe sind nach Berufsgruppe Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal und Verwaltungspersonal unterschiedlich. Strategiegespräch Systematisches Vorgehen BG-Workshop Pflege Datenerhebung Auditierungs-WS1 BG-Workshop Ärzte BG-Workshop Verw./Tech. Strategiemeeting zur Definition der Ziele Einbeziehung der Fürhungskräfte und Mitarbeiter Auditierungs-WS2 Bildung repräsentativer Projekt- bzw. Berufsgruppen Umsetzungsplan Vereinbarung konkreter Maßnahmen Begutachtung Begutachtung durch eine externe Zertifizierungsstelle Grundzertifikat
Audit pflegeundfamilie: Die Aktionsfelder 1. Unternehmenskultur 2. Informationspolitik 3. Führungskultur 4. Karenz und Wiedereinstieg 5. Spezielle Services und Leistungen 6. Personalentwicklung 7. Anforderungen der Einrichtung an die Mitarbeiter/innen 8. Arbeitszeit 9. Arbeitsorganisation 10.Gesundheitsfördernde Maßnahmen
Professionelle Begleitung sichert Effizienz ERGEBNISORIENZIERT Organisationsspezifische Ziele und Maßnahmen auf Basis einer Analyse Beachtung / Einbeziehung bereits gesetzter Aktivitäten nachhaltige Umsetzung durch Zielvereinbarung Ergebnisorientierter Prozess ZUKUNFTSWEISEND Austausch unter den zertifizierten Organisationen praktische Informationen Staatliches Gütezeichen Netzwerk ÖFFENTLICHKEITSWIRKSAM Verleihung durch BMWFJ breites Medienecho gute Vermarktbarkeit
Zertifizierte Einrichtungen Audit pflegeundfamilie
Facts zum Audit pflegeundfamilie Aktueller Status Österreich: 9 Einrichtungen wurden bereits ausgezeichnet rd. 3.000 Beschäftigte profitieren bereits von den positiven Effekten Familienfreundliche Arbeitgeber profitieren von 23% weniger krankheitsbedingte Fehltage als im Durchschnitt 10% weniger Fluktuation als im Durchschnitt 11% höherer Mitarbeitermotivation als im Durchschnitt 9% kürzerer Karenzdauer als im Durchschnitt Familienfreundlichkeit wird gefördert Vergabe Unbürokratisch und unkompliziert Förderhöhe: 3.000 bis 5.000 Euro Re-Auditierung 2.000 Euro
3 Schritte zur Verbesserung der Vereinbarkeit Schritt 1: Strategische Zielsetzung Entscheiden, dass Familienfreundlichkeit ein bewusstes Ziel für das Krankenhaus ist und alle dafür sensibilisieren Schritt 2: Systematisches Vorgehen (Audit) Analyse was es schon gibt, was sich bewährt hat Erarbeitung was benötigt, sinnvoll und möglich ist (nach Berufsgruppen) Einschätzen, was benötigt, sinnvoll und möglich ist Schritt 3: Erfolge einfahren Win-win-Situation für Krankenhaus, Mitarbeiter und deren Familien Ideen umsetzen, Werte leben und kommunizieren 3 Jahre bis zur Rezertifizierung
Integrieren Sie Familienfreundlichkeit mit echtem Inhalt in Ihre Unternehmenskultur. Tun Sie Gutes und reden Sie darüber: im realen Leben und im Netz der Social Medias. Kommunikation! Ihre Mitarbeiter sind die besten Werbeträger!
Danke für Ihr Interesse! Ihre Fragen. Weitere Infos: Ing. Christian Sperner, MBA 0664 234 13 15 Familie und Beruf Management GmbH Mag. Elisabeth Wenzl www.familieundberuf.at