Lieber Herr Bredl, lieber Kanzler der Universität, Herr Zimmermann, meine sehr verehrten Damen und Herren,
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- Reiner Jaeger
- vor 6 Jahren
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1 Lieber Herr Bredl, lieber Kanzler der Universität, Herr Zimmermann, meine sehr verehrten Damen und Herren, Sie haben sich für Ihre Fachtagung ein äußerst populäres und bedeutsames Thema ausgesucht, das möglicherweise lange unterschätzt blieb. Gesundheitsmanagement daran kommt heute ein Betrieb, ein Unternehmen, eine Hochschule, ein Krankenhaus (egal, welche Institution Sie nennen) kaum noch vorbei. Warum ist das so? Gestatten sie mir dazu ein paar ganz allgemeine Erläuterungen. In der Eingangshalle des Klinikums Augsburg steht an der Glasgalerie unter anderem der Spruch: Der Wille gesund zu werden, ist stärker, als der Wille gesund zu bleiben. An diesen Spruch musste ich bei der Vorbereitung auf das heutige Grußwort denken. Denn der zweite Teil des Sprichwortes, nämlich der Wille gesund zu bleiben, beinhaltet eine Kernaussage oder Kernbotschaft des Gesundheitsmanagements, die da lautet: Prävention.
2 Wenn wir (und mit wir meine ich Entscheidungsträger, Geschäftsführer, Arbeitgeber) Mitarbeitern, Studierenden und Kollegen gesundheitsfördernde Angebote und zwar in jeder Phase ihres beruflichen oder Ausbildungslebens zur Verfügung stellen sowie für ein gesundes Arbeitsumfeld sorgen, dann schaffen wir zumindest die Grundvoraussetzungen für den Erhalt der Gesundheit ebendieser Mitarbeiter. Eines ist natürlich auch klar: Einem Mitarbeiter, der jahre-, vielleicht jahrzehntelang Kette raucht, dem werde ich mit einem Yogakurs kaum helfen können, seine Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen. Gesundheitsmanagement lebt selbstverständlich auch sehr stark von der Partizipation der Mitarbeiter und Studierenden. Aber gerade in Zeiten einer immer älter werdenden Gesellschaft, das heißt auch älter werdenden Arbeitnehmern, und eines gerade im Gesundheitssektor dramatischen Fachkräftemangels kommt ein Haus wie das Klinikum Augsburg mit aktuell rund Mitarbeitern gar nicht an der Etablierung eines Gesundheitsmanagements vorbei. Nehmen Sie zum Beispiel Fachkräfte wie Medizin-technische Radiologieassistenten. Das ist im Moment eine Berufsgruppe, die sich den Arbeitgeber aussuchen kann. Wir erleben es immer wieder, das dann so weiche Faktoren wie Gesundheits- oder jedwede andere Förderung der Mitarbeiter oder aber flexible Arbeitszeitmodelle für eine ausgewogene Work-Life-Balance oder ein gutes Betriebs- [2]
3 klima eben weil Sie solche Angebote zur Verfügung stellen für viele Bewerber sehr viel entscheidender sind als harte Kriterien wie das Gehalt oder Aufstiegsmöglichkeiten. Die Vorteile eines von den Mitarbeitern gut genutzten Gesundheitsmanagements liegen auf der Hand: Der Arbeitgeber darf sich über eine höhere Produktivität und Qualität der Leistungen und Produkte, über sinkende Krankenstände, Fluktuation und Arbeitsunfälle und damit Kosten freuen, um nur einige zu nennen. Demgegenüber profitiert der Mitarbeiter von den Angeboten des Gesundheitsmanagements durch geringere gesundheitliche Belastungen und ein gesteigertes Wohlbefinden. Das ist natürlich besonders relevant dort, wo Mitarbeiter hohen körperlichen Belastungen ausgesetzt sind wie in einem maximalversorgenden Krankenhaus. Der Fachkräftemangel, ich erwähnte ihn eingangs schon einmal, und Personalengpässe setzen besonders der Gruppe der Pflegenden zu. Hohe Fehlzeiten beim Pflegepersonal sind oft Indikatoren für die Stimmung und Arbeitsbedingungen im Haus. Für Verwaltungsrat und Vorstand war es aus den oben genannten Gründen keine Überlegung, ob wir ein Betriebliches Gesundheitsmanagement am Klinikum Augsburg anbieten. Wir haben das BGM in allen drei Häusern dem Haupthaus an der Stenglinstraße, der Kinderklinik Augsburg sowie dem Klinikum Augsburg-Süd in Haunstetten seit einigen Jahren fest etabliert. Seit dieser Zeit ist ein [3]
4 Netzwerk von internen und externen Akteuren entstanden. Eine Kollegin koordiniert dieses Netzwerk mit großem Engagement und Herzblut. Das BGM am Klinikum Augsburg ist direkt dem Vorstand unterstellt. Wie gesagt, ob wir ein BGM installieren, war keine Frage. Mit welchen Inhalten wollen wir das BGM füllen, das war schon eine. Wir haben uns gefragt, was den Mitarbeitern hilft, welche Angebote werden benötigt und welche Akteure wollen bzw. müssen wir mit ins Boot holen und beteiligen, um tatsächlich eine höhere Arbeitszufriedenheit, ein besseres Betriebsklima oder sinkende Krankenstandszahlen zu bekommen. Wir bildeten das Team Betriebliches Gesundheitsmanagement, in dem verschiedene Bereiche und Stabsstellen mitarbeiten. Uns war wichtig dabei, möglichst viele Aspekte individuellen Wohlbefindens während der Lebensphase der Berufszeit abzudecken. Sodann legten wir sieben Schwerpunkte für das BGM: - Betriebliche Gesundheitsförderung - Burn-Out-Prävention und Umgang mit Stress - Führungskräfteschulungen - Kinderbetreuung - Konfliktlösung [4]
5 - Lebensphasenbegleitung - Sicherheit und Gesundheitsschutz Diese Angebote richten sich ausschließlich an die Mitarbeiter des Klinikums und werden zu einem großen Teil erfahrungsgemäß stark nachgefragt. Nicht zuletzt, das möchte ich an dieser Stelle auch unbedingt erwähnen, weil bestimmte Kurse durch einige der Gesundheits- und Krankenkassen mit einem Bonussystem unterstützt werden. Das BGM, das am Klinikum Augsburg auch weitergeführt werden wird, wenn wir Universitätsklinikum sind, lebt also auch stark von der Unterstützung durch die Kassen. Dafür möchte ich mich bei Ihnen stellvertretend bedanken. Wer sich näher für das BGM am Klinikum Augsburg mit allen Ansprechpartnern und Angeboten vielleicht für das eigene Unternehmen interessiert ich habe hier ein paar von unseren BGM- Broschüren dabei. [5]
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