Die fachpraktische Ausbildung im Fachbereich Sozialwesen. Aufgaben und Ziele der fachpraktischen Ausbildung

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Transkript:

Die fachpraktische Ausbildung im Fachbereich Sozialwesen Die fachpraktische Ausbildung beinhaltet: o die fachpraktische Tätigkeit in der Ausbildungsstelle (Praktikum) und o die fachpraktische Anleitung durch die (fpa) Aufgaben und Ziele der fachpraktischen Ausbildung Die haben meist keine Vorkenntnisse und sammeln erste praktische Erfahrungen. Die fachpraktische Ausbildung ermöglicht es den n o fachlich vertieft und unter Anleitung Erfahrungen in den verschiedenen sozialen Tätigkeitsfeldern zu sammeln, diese zu systematisieren und zu reflektieren o praktische Kenntnisse, fachliches Wissen und soziale Kompetenzen zu erwerben und eine Sensibilität für soziale und gesellschaftliche Fragestellungen zu erlangen o die theoretischen Inhalte des Fachunterrichts sinnvoll mit dem praktischen Handeln zu verknüpfen und zu erweitern o sich in ihrem pädagogischen Wirken zu erproben und eine Persönlichkeit zu entwickeln die den Anforderungen helfender Berufe entspricht o sich beruflich zu orientieren o ganzheitlich und handlungsorientiert zu lernen Die fachpraktische Ausbildung zielt darauf ab o eine persönliche und berufliche Handlungsfähigkeit herzustellen. o nicht nur fachliche Inhalte zu vermitteln, sondern insbesondere auch Selbstkompetenzen, wie z.b. Belastbarkeit, Einsatzfreude, Selbstorganisation und Verantwortungsbewusstsein zu fördern o dass die Sozialkompetenzen, wie z.b. Empathie, Kritikfähigkeit und Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft entwickeln Inhalte der fachpraktischen Ausbildung Aus der Zielsetzung der fachpraktischen Ausbildung ergeben sich die wesentlichen Inhalte

Die konkreten Anforderungen und Tätigkeitsmerkmale für, die und die schulische Anleitung können wegen der erwünschten Vielfalt der sozialpädagogischen Handlungsfelder nur exemplarisch angeführt werden und dienen der Orientierung! 1. Information über die innere und äußere Struktur der sozialen Einrichtung, in der die tätig sind Informationen sammeln, auswerten, systematisieren Methoden, Aufgabenfelder, Klientel, Lage, Einzugsgebiet, Örtlichkeiten, Berufsbilder, interdisziplinäre Zusammenarbeit, Leitbild, Organisation, Organigramm, Träger, Historie, Logo, Finanzierung, rechtliche Grundlagen. Besonderheiten wie z.b. besondere päd. Konzepte/Pflegekonzepte. Bereitstellen von Informationen Ansprechpartner bei der Auswertung und beim Systematisieren Hilfe bei komplexen Inhalten Anregungen für die Auseinandersetzung mit Inhalten Teilnahme an Teamsitzung oder bei der Planung (wenn möglich und angebracht) Praktikumsbericht: Steckbrief der Einrichtung Grundprinzipien sozialer Arbeit vermitteln Organisationsformen und Berufsfelder besprechen Hilfe bei der strukturierten Auswertung Anregungen für die Auseinandersetzung mit fachlichen Inhalten Historische Entwicklung Aktuelle Tendenzen und Problemfelder einführen Rechtliche Grundlagen Exkursionen vorbereiten und durchführen

2. Mitwirkung (Mitarbeit) bei der jeweiligen Erziehungs-, Betreuungs- und/oder Pflegearbeit Zunehmend selbstständiges Übernehmen von Tätigkeiten nach Anleitung, Eigeninitiative bei der Planung und Durchführung überschaubarer Beschäftigungen, kleiner Gruppen oder Übernahme angemessener Pflegetätigkeiten Eigenständige Auseinandersetzung mit und Anwendung von fachspezifischen Methoden Reflexion des eigenen pädagogischen Wirkens eigenständige Recherche fachlicher Inhalte (z.b. Krankheitsbilder, Methoden, Anamnesen), von Entwicklungsberichten oder Patientenakten Einsatz bei administrativen Tätigkeiten Engagement beim organisatorischen Ablauf und Kooperation mit dem bestehenden Team Anleitung und Unterstützung bei der selbstständigen Übernahme von Tätigkeiten und beim Erstellen des Praktikumsberichts Motivation und Anregung für die Anwendung fachspezifischer Methoden schaffen Hilfen bei der Planung und Organisation von eigenständigem Methodeneinsatz Ansprechpartner bei fachlichen Fragen zu Anamnese und Entwicklungsberichten Reflexion und Anleitergespräche im Hinblick auf die praktischen und sozialen Kompetenzen durchführen Ansprechpartner sein für die Bewältigung psychischer Belastungssituationen oder bei Konflikten Praktikumsbericht: Organisation und Themenvergabe Anleitung zur Planung und Dokumentation von Einzeltätigkeiten (handlungsfeldübergreifend) Praktische Übungen zur Ausbildung sozialer Kompetenzen Vermittlung und Diskussion fachspezifischer Methoden und Konzepte Typische Problemsituationen der sozialen Arbeit bearbeiten Auseinandersetzung mit psychosozialen Belastungssituationen durch die Arbeit mit Menschen Professionalisierung in helfenden Berufen

3. Reflexion und Auswertung von Erfahrungen und Problemen des Praktikums Reflexion der persönlichen Fähigkeiten (Stärken und Schwächen) Differenzierte Auseinandersetzung mit eigenen sozialen Kompetenzen Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Leistungsbereitschaft Überprüfung der professionellen Haltung zur sozialen Arbeit Kritische Auseinandersetzung mit Konzepten und Leitbildern sozialer Arbeit Bewertung des gesellschaftlichen Stellenwerts sozialer Arbeit Auswertung und Feedback über selbstständig durchgeführte Einzeltätigkeiten Reflexion des Einsatzes und des Engagements Rückmeldung über Kompetenzbereiche und zur Eignung für soziale Berufe Bei der kritischen Auseinandersetzung mit sozialer Arbeit und bei der beruflichen Orientierung als Diskussionspartner mit Berufserfahrung zur Verfügung stehen Denkanstöße für die Auseinandersetzung zur künftigen Entwicklung sozialer Arbeit geben Praktikumsbericht: Reflexionsbericht unter dem Aspekt Kompetenzzuwachs durch die fachpraktische Ausbildung Rückmeldung über die Leistungsbereitschaft, das fachliche Interesse und das Engagement Moderator für die Auseinandersetzung mit den Problemen und Erfahrungen im Praktikum in der Klassengemeinschaft Anleitung zur Selbstreflexion Sozialpädagogische Handlungsfelder Für das Erreichen der Ziele der fachpraktischen Ausbildung ist es unumgänglich, dass die mindestens zwei verschiedene Handlungsfelder sozialer Arbeit kennen lernen und dort Gelegenheit erhalten sich beruflich zu erproben. Soziale Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im erzieherischen Bereich Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit (z. B. Kindergärten und - krippen, Tagesstätten, Horte, Jugendzentren) Soziale Arbeit im heilpädagogischen Bereich Einrichtungen für Menschen mit individuellem Förderbedarf oder erschwerten Entwicklungsbedingungen, Einrichtungen zur Rehabilitation (z. B. schulvorbereitende Einrichtungen und n zur individuellen Lernförderung, Tagesstätten für Menschen mit Behinderung, Suchtkliniken, Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen) Soziale Arbeit im Rahmen der Altenbetreuung und im pflegerischen Bereich Einrichtungen für soziale und gesundheitliche Hilfen im ambulanten und stationären Bereich (z. B. Seniorenheime, Sozialstationen, ambulante Dienste), Soziale Arbeit in weiteren sozialpädagogischen Arbeitsfeldern Hebammenpraxis, Frauenklinik, Theaterpädagogik

Bewertung der fachpraktischen Ausbildung Die Gesamtleistung in der fachpraktischen Ausbildung der Fachoberschule einschließlich der fachpraktischen Anleitung wird wie folgt bewertet: o zum Schulhalbjahr mit dem Gesamturteil bisher mit sehr gutem Erfolg/ gutem Erfolg/ Erfolg durchlaufen oder bisher ohne Erfolg durchlaufen o am Ende des Schuljahres mit dem Gesamturteil mit sehr gutem Erfolg/ gutem Erfolg/ Erfolg oder ohne Erfolg durchlaufen Das Zeugnis der Fachhochschulreife enthält die Gesamtleistungen der fachpraktischen Ausbildung.