Militärische Konversionsflächen im Ländlichen Raum - regionale Konzepte -

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Transkript:

Militärische Konversionsflächen im Ländlichen Raum - regionale Konzepte - Andrea Heidenreich Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg München, 27. März 2014

Neuausrichtung der Bundeswehr Aussetzung der Wehrpflicht im Juli 2011 Bekanntgabe des neuen Stationierungskonzepts Ende Oktober 2011 Die Realisierungsplanung legt die Schließungszeitpunkte am 12. Juni 2012 fest In Baden-Württemberg sind 30 Standorte mit rund 9.600 Dienstposten betroffen Motto des Konversionsprozesses in Baden-Württemberg: Geld folgt Ideen

Auswirkungen der Bundeswehrreform in Baden-Württemberg Standort Kreis Dienstposten Veränderung aktuell künftig absolut % Ellwangen Ostalbkreis 1.340 30 1.310 98 Hardheim Neckar Odenwald Kreis 980 0 980 100 Immendingen Tuttlingen 970 0 970 100 Meßstetten Zollernalb Kreis 840 20 820 98 Sigmaringen Sigmaringen 1.860 0 1.860 100 Mengen/Hohentengen Sigmaringen 820 0 820 100 Betroffene Standorte im Ländlichen Raum 6.810 50 6.760 99 Betroffene Standorte in BW 25.220 15.609 9.611 38

Räumliche Wirkungsanalyse Feststellung von Wirkungsindikatoren Ermittlung der regionalen Bedeutung der Bundeswehr Um damit eine fachliche Grundlage für den Abstimmungs- und Kommunikationsprozess zu erhalten die Konversionsräume festlegen zu können eine Grundlage für Einbeziehung von Gemeinden in kommunale Entwicklungskonzepte zu erarbeiten

Systematisches Vorgehen zur Eingrenzung von Kommunen im Konversionsraum Bedeutung der Bundeswehr in den Gemeinden des Untersuchungsraums Ellwangen nach ausgewählten Bereichen Demografie Arbeitgeber / Arbeitsmarkt regionale Nachfrage/Beschaffung Einzelhandel Immobilienmarkt Bildung Kommunale Finanzen ergänzende qualitative Einschätzungen Konversionsraum Ellwangen Quelle: Kurzstudie zur Abgrenzung von Konversionsräumen im ländlichen Raum

Bedeutung der Bundeswehr für die Bevölkerungsstruktur im Untersuchungsraum Anteil der Soldaten und zivilen Mitarbeiter zzgl. Ehepartner und Kindern an den Einwohnern am jeweiligen Wohnort * 0,9 1,2% 0,5 0,9% 0 0,5% 0% Top 10 Gemeinden: Anteil der Soldaten und zivilen Mitarbeiter zzgl. Ehepartner und Kindern an den Einwohnern am jeweiligen Wohnort Stimpfach Jagstzell Rosenberg Ellenberg Stödtlen Adelmannsfelden Ellwangen Neuler Im Untersuchungsraum leben 587 Soldaten und zivile Mitarbeiter zzgl. Ehepartner und Kinder Auf die Gemeinden Ellenberg, Jagstzell und Ellwangen entfallen rd. 46 % (271 Personen) Quelle: Kurzstudie zur Abgrenzung von Konversionsräumen im ländlichen Raum

Bedeutung der Bundeswehr für den Konsum und die einzelhandelsrelevante Nachfrage Anteil durch die Bundeswehrbediensteten induzierter Einzelhandelskaufkraft am Wohnort an der gesamten EH Kaufkraft der Gemeinde* 0,5 0,7% 0,3 0,5% 0 0,3% 0% Ellwangen Stimpfach (0,3%; 46.400 ) Jagstzell (0,4%; 49.800 ) Ellenberg (0,4%; 36.800 ) Bedeutung der Bundeswehr für den Einzelhandel Einzelhandelsrelevante Kauftkraft umfasst insb. Nahrungsmittel, Kleidung, Güter der Haushaltsführung, Pflege produkte sowie Bildung und Unterhaltung (nicht enthalten sind Ausgaben für Gastronomie und Kraftstoffe) Durchschn. einzelhandelsrelevante Kaufkraft pro Kopf im Untersuchungsraum 5.400 Gesamtes durch Bundeswehrbedienstete induziertes EH Volumen im Untersuchungsgebiet bei ca. 1,9 Mio. Höchstes relatives und absolutes Aufkommen in Ellwangen (888.500 bzw. 0,7% der EH Kaufkraft der Stadt) Rosenberg (0,3%; 58.600 ) Neuler (0,4%; 64.200 ) Ellwangen (0,7%; 888.500 ) Stödtlen (0,3%; 29.000 ) Quelle: Kurzstudie zur Abgrenzung von Konversionsräumen im ländlichen Raum

Abgrenzung des Konversionsraums Stimpfach Abgrenzung des vorgeschlagenen Konversionsraums gemäß der Bedeutung der Bundeswehr für die jeweilige Gemeinde hohe bzw. sehr hohe Bedeutung (Konversionsraum) 89 50 66 * Jagstzell Ellenberg geringe Bedeutung keine Bedeutung 0 50 0 Neuler Ellwangen Rainau Der vorgeschlagene Konversionsraum umfasst folgende Städte und Gemeinden: Ellwangen (24.600 EW) Neuler (3.200) Rainau (3.300)* Jagstzell (2.400) Stimpfach (2.900) Ellenberg (1.700) * Rainau weist einen Indexwert von 13,9 auf, wird jedoch aufgrund der Lage des Truppenübungsplatzes dem Konversionsraum hinzugerechnet. Quelle: Kurzstudie zur Abgrenzung von Konversionsräumen im ländlichen Raum 8

Der finale Konversionsraum Regierungspräsidium Stuttgart Landkreise Ostalbkreis und Schwäbisch Hall Gemeinden Ellwangen, Rainau, Ellenberg, Neuler, Jagstzell und Stimpfach

Kommunale KonversionsEntwicklungs- Konzepte (KEK) Was ist Gegenstand und Charakter eines KEKs? Wie sieht der Prozessablauf aus? Welche Ziele verfolgt das KEK? Wie sieht die finanzielle Unterstützung durch das Land aus? Ablauf und Zeitplanung

Inhalte der kommunalen KonversionsEntwicklungsKonzepte Sammlung der Handlungsfelder und Maßnahmen mit Abschätzung der Realisierbarkeit und ihre ökonomische und ökologische Wirkung breiter thematischer Ansatz zur kommunalen Entwicklung z.b. Wirtschaft, Städtebau, Energiegewinnung, Tourismus, Naturschutz, etc. Stärken-Schwächen-Analyse des Raumes Realisierbarkeit der Vorhaben ggf. Aussagen über Zwischennutzungen

Vorgehensweise im KEK-Prozess Transparenter Prozess zur Findung der Nachnutzungsmöglichkeiten und weiterer notwendiger Strukturanpassungen Bürgerbeteiligung (Workshops, fachthematische Arbeitskreise) Einbindung der Unternehmen Lenkungskreise Zwischenberichte und Meilensteine Qualitätssicherung

Ziel des KEK-Prozesses Ideenfindungsprozess auf lokaler und regionaler Ebene abgestimmte Vorschläge für zukunftsweisende, realisierbare und nachhaltige Nachfolgenutzung der Bundeswehrliegenschaften Nachfolgenutzungen sollen möglichst im gesamten Konversionsraum wirken Unterstützung der Vorhaben durch die Förderprogramme des Landes

Begleitende Qualitätssicherung Externes Beratungsbüro: Beratung der Begleitgremien und der örtlichen Akteure Unterstützung bei der Abschätzung von Realisierungsmöglichkeiten Moderation Bewertung der Zwischen- und Endberichte der KEK

Stand des Konversionsprozesses in Baden-Württemberg In allen Konversionsräumen werden derzeit Entwicklungskonzepte erarbeitet Abschluss des Konversionsprozesses: Ende 2014 / Anfang 2015 Der Konversionsprozess im Ländlichen Raum wird sich in den meisten Fällen über einen längeren Zeitraum dehnen Alle Kommunen begreifen zwischenzeitlich die Konversion als Chance zur zivilen Weiterentwicklung

Vielen Dank für Ihr Interesse!