Performanz von Case Management im Krankenhaus

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Transkript:

Fotos: MedizinFotoKöln Performanz von Case Management im Krankenhaus 17.05.2014 Ludwig Thiry

Agenda Schwerpunkte von Case Management im Krankenhaus Überleitung Spezielle Bereiche Interne Steuerung Kritik am Case Management in Krankenhäusern Überlegungen zur Weiterentwicklung des Begriffs Case Management Seite 2

Schwerpunkt Überleitung Zielgruppen Menschen mit Versorgungsproblemen vor nach Krankenhausaufenthalt durch Erkrankung oder Therapie Ergebnisse Verbesserung Patientenzufriedenheit Reduzierung Überschreitung der mittleren Verweildauer Reduzierung Wiederaufnahmen Seite 3

Schwerpunkt Überleitung Strukturen Regelwerk Zuständigkeiten Prozessbeschreibungen Instrumente Personal Beratungskompetenz sozialrechtliche Kenntnisse Kenntnis der regionalen Versorgungsstruktur Netzwerk Seite 4

Schwerpunkt Überleitung Prozesse Identifikation Entlassplanung Entlassung Kontrolle Seite 5

Spezielle Bereiche Zielgruppen Menschen mit chronischen Erkrankungen langdauernden Therapien wechselnde Zyklen ambulanter und stationärer Behandlung Ergebnisse Verbesserung Patientenzufriedenheit Verbesserung Adhärenz Reduzierung der Krankenhausaufenthalte Seite 6

Spezielle Bereiche Strukturen Finanzierung Forschungsvorhaben Modellprojekte integrierte Versorgung? Personal Beratungskompetenz sozialrechtliche Kenntnisse Kenntnis der regionalen Versorgungsstruktur mehrjährige fachliche Erfahrung Netzwerk gemeinsame fachliche Ebene, Case Manager als Anleiter Seite 7

spezielle Bereiche Prozesse Identifikation Assessment Planung Umsetzung Monitoring Evaluation Seite 8

interne Steuerung Zielgruppen Menschen mit Krankenhausbehandlung Unterstützung bei Planung und Durchführung meistens alle Patienten einer Abteilung Ergebnisse zentraler Ansprechpartner für Patientinnen Verkürzung Wartezeiten Verkürzung Durchlaufzeit Verweildaueroptimierung Erlösverbesserung Reduzierung Wiederaufnahmen Seite 9

interne Steuerung Strukturen Zuständigkeiten transparent klären Missbrauch verhindern Zugriff auf Ressourcen Bettenkapazitäten OP-, Intensivkapazitäten diagnostische Kapazitäten rechtssichere Delegation Seite 10

interne Steuerung Prozesse vorstationäre Behandlung Terminierung Aufnahme stationäre Behandlung Entlassung poststationäre Behandlung Seite 11

Kritik am Case Management / interner Steuerung methodische Argumente meist kein Screening, Anwendung auf Regelfälle hohe Fallzahlen verhindern Beziehungsarbeit und Einbeziehung der Klienten kein Case Management, sondern nur Prozesssteuerung ethische Argumente Case Management als Instrument der Ökonomisierung ökonomische Interessen dominieren die fachlichen Seite 12

Veränderung kommt vom Rand her! Seite 13

Case Management ist Steuerung unvorhersehbarer Prozesse starke Untergliederung mehrere Stellen oder Personen sind beteiligt Dynamik Prozesse produzieren ständig neue Informationen Ereignisse von außen beeinflussen den Prozess schrittweises Vorgehen, ständige Anpassung der Planung Seite 14

Case Management braucht eine neue Leitdifferenz bisherige Leitdifferenz neue Leitdifferenz nicht-komplexe versus komplexe Fälle vorhersehbare versus unvorhersehbare Prozesse Seite 15

Veränderung der Leitdifferenz Integration aller Formen von Case Management Neujustierung von Case Management und Prozesssteuerung Betonung der Dynamik und der Unvorhersehbarkeit Grafik Rudolf Pape Seite 16