Identifizierung von Kriterien zur Entwicklung einer Zielvereinbarung zur barrierefreien Krankenhausversorgung von Menschen mit Mehrfachbehinderungen
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- Anton Böhm
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1 Identifizierung von Kriterien zur Entwicklung einer Zielvereinbarung zur barrierefreien Krankenhausversorgung von Menschen mit Mehrfachbehinderungen Im Auftrag der Fachverbände der Behindertenhilfe Jens-Martin Roser, MScN Helmut Budroni, MScN Prof. Dr. Wilfried Schnepp Lehrstuhl für familienorientierte- und gemeindenahe Pflege Department für Pflegewissenschaft Universität Witten/Herdecke Wohnstättenleiterkonferenz ttenleiterkonferenz Lebenshilfe NRW 09. Mai 2011 Projekthintergrund Pflegewissenschaftliche Studienprojekte UWH: Menschen mit Behinderung im Krankenhaus, 2004 ForseA-Projekt: "Ich muss ins Krankenhaus und nun?" Sommer 2009: Gesetz zur Regelung des Assistenzpflegebedarfs im Krankenhaus Symposium Februar 2010: Patientinnen und Patienten mit geistiger und mehrfacher Behinderung im Krankenhaus Problemlagen und Lösungsperspektiven September 2010: gemeinsame Projektplanung: Zielvereinbarungen 2 1
2 Fragestellungen Welche Standards, Leitlinien, Handlungsempfehlungen, Erfahrungsberichte zur barrierefreien Krankenhausversorgung von Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen lassen sich finden? Welche Empfehlungen können auf die Bedingungen von Krankenhäusern der Regelversorgung übertragen werden? Wie lassen sich die Vorschläge den beschriebenen Dimensionen der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität zuordnen? 3 Methodisches Vorgehen Literaturrecherche national/international Experteninterviews Betroffenenperspektive ist inzwischen umfassend beschrieben Experten: Medizin, Pflege, Sozialarbeit, Selbsthilfe (Eltern, bzw. Angehörige), Behindertenhilfe Einrichtungsleitungen Wohneinrichtung) Problemzentrierte Interviews mit folgenden Themenkomplexen: Eigener Bezug / Erfahrungen Negative Erfahrungen & Verbesserungsbedarf Positive Erfahrungen & Verbesserungsideen Qualitative, inhaltsanalytische Auswertung der Interviews Zusammenfassung der Expertenmeinungen 4 2
3 Barrierefreier Zugang Räumlichen Zugang erleichtern Das Krankenhaus informiert in seinen Werbemedien über die bauliche und fachliche Ausstattung hinsichtlich einer barrierefreien Versorgung Zielgruppenspezifische Informations- und Serviceangebote (z.b. themen-, bzw. zielgruppenspezifische Webseiten, Formulardownload bspw. oder Ansprechpartner auf der Internetseite) Transparenz bzgl. Aufnahmeprocedere, ggf. Abstimmungsmöglichkeiten 5 fachliche & personelle Voraussetzungen Sensibilisierung und Information der Beschäftigten bzgl. Behinderung im Allgemeinen und Mehrfachbehinderung im Speziellen, z.b. UN-Behindertenrechtkonvention Zusammenarbeit mit Organisationen der (Behinderten-)Selbsthilfe Schulung und Beratung Einrichtung von Expertenstellen zur Beratung und Begleitung von Patienten und Mitarbeitern Hinzuziehen externer Beratung Interne Kompetenzen identifizieren und stärken Spezialisierung von Mitarbeitern oder Abteilungen fördern 6 3
4 Bedarfsgerechtes Management Regelungen zur Aufnahme Information von Patienten und Angehörigen, oder anderen Begleitern über das Aufnahmeverfahren und die benötigten Informationen "Pre-Admission Assessment" Ansprechpartner, Fürsprecher, Bezugsperson Feste Ansprechpartner, "Behindertenbeauftragter" Bezugspflegesystem Einbeziehung von Angehörigen, persönlichen Assistenten, anderen Begleitern Entlassungsmanagement Information und Einbeziehung von Angehörigen oder Wohneinrichtungen Verbindliche Entlassungsplanung, die bereits bei Aufnahme beginnt Informierte Zustimmung zu pflegerischen, diagnostischen, therapeutischen und sonstigen Prozessen 'barrierefreie' Entscheidungsfindungsprozesse 7 Angepasste fachliche Prozesse Assessment und Pre-Assessment Entwicklung oder Beschaffung angepasster Instrumente Einbeziehung Angehörige und Begleiter Anpassen von Zeit und Tempo Besondere Berücksichtigung kognitiver Beeinträchtigungen, auch abteilungsübergreifend, bei der Planung und Durchführung von Diagnostik und Therapie Reflexion und ggf. Anpassen der verbalen und nonverbalen Kommunikation Leichte Sprache bei schriftlichen Informationen Einsatz von Hilfsmitteln zur Kommunikation Entwicklung zielgruppenspezifischer Behandlungspfade, Leitlinien, o.ä. Z.B. zum Einsatz besonderer Instrumente der Schmerzerfassung Z.B. bei herausforderndem oder Problemverhalten Einsatz spezifischer Instrumente zur Risikoeinschätzung Z. B. Disability Distress Assessment Tool 8 4
5 Barrierefreier Zugang fachliche & personelle Voraussetzungen Bedarfsgerechtes Management Angepasste fachliche Prozesse Leitlinien Kooperationsvereinbarungen Rahmenvereinbarungen 9 Beispiel Kooperationsvereinbarungen: Wohnstätten tten Welche Aspekte sind aus Ihrer Sicht wichtig? Welche Regeln zur Zusammenarbeit könnten für Wohnstätten formuliert werden? Welche Hindernisse sehen oder fürchten Sie? 10 5
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