Landtag von Baden-Württemberg. Kleine Anfrage. Antwort. Drucksache 16 / Wahlperiode. des Abg. Stefan Herre AfD.

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Transkript:

Landtag von Baden-Württemberg 16. Wahlperiode Drucksache 16 / 965 16. 11. 2016 Kleine Anfrage des Abg. Stefan Herre AfD und Antwort des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Boden- und Pachtpreise von Grünland und Ackerland im Zollernalbkreis sowie in Baden-Württemberg Kleine Anfrage Ich frage die Landesregierung: 1. Wie hoch ist nach ihrer Kenntnis der durchschnittliche Kaufpreis für 1 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (getrennt aufgeführt nach Acker- und Grünlandflächen für die Jahre 2010 bis 2016)? 2. In welchen Landkreisen konnte der höchste und in welchem Landkreis der niedrigste Kaufpreis/ha erzielt werden (getrennt aufgeführt nach Acker- und 3. Wie hoch ist der durchschnittliche Pachtpreis für 1 ha landwirtschaftliche Nutz - fläche (getrennt aufgeführt nach Acker- und Grünflächen für die Jahre 2010 bis 2016)? 4. In welchen Landkreisen sind nach ihrer Kenntnis die größten Abweichungen vom Durchschnittspachtpreis/ha zu verzeichnen (getrennt aufgeführt nach Ackerund 5. Wie viele Flächen (in ha) wurden nach ihrer Kenntnis an nicht-landwirtschaftliche Investoren veräußert und zu welchem durchschnittlichen Kaufpreis (je ha) wurden diese veräußert? 6. Wie viele ha landwirtschaftliche Nutzfläche wurden sofern geschehen vorübergehend an das Land Baden-Württemberg veräußert, um liquide Mittel zu generieren? Eingegangen: 16. 11. 2016 / Ausgegeben: 16. 12. 2016 Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen Der Blaue Engel. 1

7. Wie viele Milchviehbetriebe im Zollernalbkreis und in Baden-Württemberg nahmen die Möglichkeit in Anspruch, Flächen kurzfristig an das Land zu veräußern und diese Flächen dann zu pachten? 03. 11. 2016 Herre AfD Begründung Im Zusammenhang mit dem teilweise drastischen Anstieg der Kauf- und Pachtpreise landwirtschaftlicher Flächen, den Aktivitäten nicht-landwirtschaftlicher Investoren, der Ausbildung von Holdingstrukturen in der Landwirtschaft sowie der Nachfrage landwirtschaftlicher Flächen zur nicht-landwirtschaftlichen Nutzung ist das Geschehen auf den landwirtschaftlichen Bodenmärkten zunehmend in den Blickpunkt der Öffentlichkeit und der politischen Entscheidungen gerückt. Um Grundlagen für Handlungsoptionen und mögliche Gesetzesänderungen herzuleiten, wurden verschiedene Studien zur Relevanz der Aktivitäten nicht-landwirtschaftlicher und überregional ausgerichteter Investoren auf dem Bodenmarkt in Deutschland im Auftrag des Bundes und Rechtsgutachten im Auftrag des Bundesverbands der gemeinnützigen Landgesellschaften (BLG) durchgeführt. Außerdem wurde eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe Bodenmarktpolitik (BLAG) eingesetzt. Baden-Württemberg hat sich in die Arbeit der BLAG aktiv eingebracht. Der Abschlussbericht ist Richtschnur der Arbeitsziele und enthält bodenmarktpolitische Ziele und Handlungsempfehlungen, so u. a. auch die Begrenzung des Anstiegs von Kauf- und Pachtpreisen landwirtschaftlicher Flächen. Mit dieser Kleinen Anfrage soll der aktuellen Preisstruktur und Entwicklung Rechnung getragen werden und dieses Thema unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage im Zollernalbkreis sowie in Baden-Württemberg näher beleuchtet werden. Antwort Mit Schreiben vom 8. Dezember 2016 Nr. Z(21)-0141.5 beantwortet das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Einvernehmen mit dem Ministerium für Finanzen die Kleine Anfrage wie folgt: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie hoch ist nach ihrer Kenntnis der durchschnittliche Kaufpreis für 1 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (getrennt aufgeführt nach Acker- und Grünlandflächen für die Jahre 2010 bis 2016)? Zu 1.: In der nachfolgenden Übersicht wird der durchschnittliche Kaufpreis für 1 ha landwirtschaftliche Nutzfläche mit der durchschnittlichen Ertragsmesszahl (EMZ) in den einzelnen Landkreisen und für Baden-Württemberg für die Jahre 2010 bis 2015 dargestellt. Statistische Daten mit einer Aufteilung nach Acker- und Grünlandflächen sind nicht verfügbar. Kaufpreise für das Jahr 2016 werden erst im Laufe des Jahres 2017 statistisch veröffentlicht. 2

Landkreise Land 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Bodenqualität Ø EMZ* Böblingen 36 750 35 027 36 343 31 008 35 409 37 173 53 Esslingen 39 737 36 151 30 975 28 735 28 946 28 029 54 Göppingen 22 929 18 257 20 791 19 401 25 635 23 172 44 Ludwigsburg 34 324 35 588 34 532 37 749 38 637 37 766 67 Rems-Murr-Kreis 27 818 25 101 23 871 23 751 21 580 27 053 52 Heilbronn 21 621 21 382 22 246 23 219 25 660 29 880 63 Hohenlohekreis 20 559 21 247 23 460 25 281 23 146 27 412 51 Schwäbisch Hall 17 982 19 862 21 677 24 470 23 878 25 529 43 Main-Tauber-Kreis 12 363 14 121 14 296 14 746 15 369 17 260 49 Heidenheim 18 453 19 182 22 524 27 331 30 024 24 203 47 Ostalbkreis 16 636 19 090 18 625 21 623 24 192 26 121 41 Karlsruhe 24 731 22 961 22 300 24 882 23 295 28 960 61 Rastatt 26 182 26 581 18 617 19 786 17 908 17 373 60 Neckar-Odenwald-Kreis 10 371 12 106 10 586 12 315 13 239 11 958 47 Rhein-Neckar-Kreis 39 097 36 574 32 157 23 860 26 310 31 446 61 Calw 14 972 15 790 14 924 15 106 16 790 16 298 45 Enzkreis 21 578 22 586 23 104 21 671 21 949 20 204 53 Freudenstadt 12 683 12 930 11 301 9 971 12 086 45 Breisgau-Hochschwarzwald 21 596 19 947 19 575 21 181 17 306 17 977 53 Emmendingen 24 012 23 900 23 872 23 666 27 790 24 415 69 Ortenaukreis 19 133 19 262 17 999 18 841 20 259 20 417 67 Rottweil 11 304 11 442 10 752 11 693 11 970 12 714 42 Schwarzwald-Baar-Kreis 12 786 11 320 11 646 13 365 17 238 12 990 37 Tuttlingen 8 438 12 351 10 621 11 006 13 234 12 379 33 Konstanz 13 687 15 570 16 814 17 736 17 391 18 565 48 Lörrach 15 497 15 475 13 742 14 299 16 819 16 160 57 Waldshut 12 780 12 321 11 539 12 430 13 608 14 793 42 Reutlingen 12 849 17 521 12 985 15 726 19 457 17 948 39 Tübingen 24 704 24 930 23 587 23 849 23 573 21 458 55 Zollernalbkreis 11 622 12 810 13 047 14 004 15 592 15 161 39 Alb-Donau-Kreis 24 730 24 533 25 610 30 857 32 634 31 063 47 Biberach 20 292 23 517 24 213 24 879 27 996 35 175 47 Bodenseekreis 24 132 27 269 35 047 22 754 33 185 23 960 48 Ravensburg 17 940 20 118 20 379 26 309 27 084 27 493 48 Sigmaringen 13 410 15 692 15 696 18 697 18 414 19 424 44 Baden-Württemberg 19 673 20 555 19 988 21 438 22 859 24 483 49 Quelle: Zusammengestellt aus Daten des Statistischen Landesamts Baden Württemberg * Ertragsmesszahl (EMZ) Kennzeichnet die naturale Ertragsfähigkeit des Bodens aufgrund der natürlichen Ertragsbedingungen, insbesondere der Bodenbeschaffenheit. Beste Böden können eine Wertzahl von 100 erreichen. 3

2. In welchen Landkreisen konnte der höchste und in welchem Landkreis der niedrigste Kaufpreis/ha erzielt werden (getrennt aufgeführt nach Acker- und Zu 2.: Die durchschnittlich höchsten Kaufpreise für landwirtschaftliche Nutzflächen pro ha in den Jahren 2010 bis 2015 konnten regelmäßig in den Landkreisen Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg und dem Rhein-Neckar-Kreis erlöst werden. Die durchschnittlich niedrigsten Kaufpreise pro ha werden regelmäßig im Neckar- Odenwald-Kreis, in den Landkreisen Freudenstadt, Rottweil und Tuttlingen erzielt. Die Kaufpreise im Zollernalbkreis liegen ebenfalls deutlich unterhalb des Landesdurchschnitts. (vgl. Übersicht unter Ziffer 1) 3. Wie hoch ist der durchschnittliche Pachtpreis für 1 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (getrennt aufgeführt nach Acker- und Grünflächen für die Jahre 2010 bis 2016)? Zu 3.: Statistische Angaben zu Pachtpreisen für landwirtschaftlich genutzte Flächen liegen nur auf Landesebene vor und werden nur in einem dreijährigen Rhythmus im Rahmen der Agrarstrukturerhebung erhoben. Pachtpreise für das Jahr 2016 werden erst im Laufe des Jahres 2017 statistisch veröffentlicht. In der nachfolgenden Tabelle sind die durchschnittlichen Jahrespachtentgelte in Baden-Württemberg für Ackerland und Grünland zusammengestellt: Jahrespachtentgelt für gepachtete LF insgesamt Einheit 2010 2013 EUR/ha 197 216 Ackerland EUR/ha 221 246 Dauergrünland EUR/ha 117 129 Quelle: Agrarstrukturerhebung Statistisches Landesamt BW Der durchschnittliche Pachtpreis belief sich in Baden-Württemberg im Jahr 2013 im Mittel aller Nutzungsarten auf 216 Euro/ha. Damit lag er um 19 Euro/ha oder fast zehn Prozent über dem Niveau von 2010. Die Pachtentgelte für Ackerland legten dabei im Schnitt um 11,3 % auf 246 Euro/ha zu, die für Grünland um 10,3 % auf 129 Euro/ha. 4

Darüber hinaus ist anzumerken, dass die Entwicklung der durchschnittlichen Pachtentgelte für alle Pachtungen Bestands- und Neupachtungen die Dynamik der Preisentwicklung am aktuellen Pachtmarkt nicht vollständig wiedergibt. Insbesondere für Neupachtungen ist von deutlich höheren Preisen auszugehen. 4. In welchen Landkreisen sind nach ihrer Kenntnis die größten Abweichungen vom Durchschnittspachtpreis/ha zu verzeichnen (getrennt aufgeführt nach Ackerund Zu 4.: Es liegen keine aktuellen statistischen Daten vor, aus denen Rückschlüsse auf Pachtpreise in den Landkreisen gezogen werden können. Die bundeseinheitliche amtliche Statistik führt nur alle zehn Jahre eine Vollerhebung im Rahmen der Landwirtschaftszählung durch, aufgrund derer eine Fragestellung in dieser räumlichen Tiefe zu beantworten wäre. Die nächste Landwirtschaftszählung findet im Jahr 2020 statt. Die Auswertung der Landwirtschaftszählung 2010 zeigte jedoch, dass am meisten für die Pachtung von Ackerland in den veredlungsstarken Kreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohekreis bezahlt wird. Mit mehr als 350 Euro markierten sie die Spitzenposition des Landes. Schon mit deutlichem Abstand, mit 250 bis 300 Euro aber ebenfalls über dem Landesmittel, folgten weitere Kreise in den viehstarken Gebieten an der östlichen Landesgrenze vom Ostalbkreis bis zum Kreis Ravensburg. Den südlichen Schlusspunkt in dieser Kette bildete der Bodenseekreis mit 263 Euro. 5

Den Gegenpol bilden die Kreise, die vom Albvorland und dem östlichen Schwarz - waldrand über die Gäulandschaften bis zum nördlichen Oberrhein reichen. Vom Schwarzwald-Baar-Kreis bis zum Landkreis Karlsruhe reicht der Bogen, in dem im Mittel weniger als 150 Euro für Nutzung eines Hektars Ackerland entrichtet wurden. 5. Wie viele Flächen (in ha) wurden nach ihrer Kenntnis an nicht-landwirtschaftliche Investoren veräußert und zu welchem durchschnittlichen Kaufpreis (je ha) wurden diese veräußert? Zu 5.: Generell sind die in Baden-Württemberg vorliegenden landwirtschaftlichen Struk - turen (z. B. unter anderem Parzellengrößen, Niveau der Kaufpreise und der Verkaufsangebote) für den Einstieg von Holdings und nicht-landwirtschaftlichen Investoren eher unrentabel. Eine aktuelle Abfrage bei den Regierungspräsidien hat ergeben, dass nach Kenntnis der unteren Landwirtschaftsbehörden der bislang größte landwirtschaftliche Investor in Deutschland in Baden-Württemberg keine Flächen erworben hat. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz verfolgt die bundesweiten Entwicklungen auf diesem Gebiet sehr genau. 6. Wie viele ha landwirtschaftliche Nutzfläche wurden sofern geschehen vor - übergehend an das Land Baden-Württemberg veräußert, um liquide Mittel zu generieren? Zu 6.: Die Staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung Baden-Württemberg (VBBW) hat in den Jahren 2009 bis 2015 ca. 598 ha landwirtschaftliche Nutzflächen erworben. Davon entfallen 579 ha auf den Naturschutzgrunderwerb. In welchem Umfang hierin Unlandflächen bzw. nicht landwirtschaftlich nutzbare Flächen enthalten sind, ist nicht bekannt. Die jeweiligen Veräußerungsgründe sind für einen Erwerb durch die VBBW unerheblich, Fälle von sogenannten Stützungskäufen sind nicht bekannt. 7. Wie viele Milchviehbetriebe im Zollernalbkreis und in Baden-Württemberg nahmen die Möglichkeit in Anspruch, Flächen kurzfristig an das Land zu veräußern und diese Flächen dann zu pachten? Zu 7.: Derartige Fälle sind bei der VBBW nicht vorgekommen. Hauk Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz 6