Diagnostik-Kriterien nach ICD 10 und DSM 5. ICD-10 Kriterien. Übersicht

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Transkript:

1 Diagnostik-Kriterien nach ICD 10 und DSM 5 Quelle: http://www.autismus-karlsruhe.de (Stand 2014) Als DSM/ICD bezeichnet man zwei Klassifikationssysteme für psychische Krankheiten. Sie stehen für den Versuch, die vielen verschiedenen Systeme der Vergangenheit abzulösen. ICD stammt von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) und ist ein internationales Klassifikationssystem für alle Krankheiten, äußere Ursachen von Krankheiten und Todesfällen, und Umständen die den Gesundheitszustand beeinflussen oder zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen; die Abkürzung steht für International Classification of Diseases (Internationale Klassifikation von Krankheiten). DSM stammt von der American Psychiatric Association (Amerikanischen psychiatrischen Vereinigung, APA) und ist ein nationales Klassifikationssystem für psychische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten; die Abkürzung steht für Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (Diagnostisches und Statistisches Handbuch Psychischer Störungen), aktuelle Version: DSM 5 (2013) ICD-10 Kriterien Die International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD) ist eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegebene internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandten Gesundheitsproblemen. Die ICD ist eine Kern-Klassifikation der Familie der internationalen Klassifikationen der WHO. Die aktuelle 10. Ausgabe der ICD wird als ICD-10 bezeichnet. Übersicht ICD-10 Kapitel V (F) Forschungskriterien, F 84 Tiefgreifende Entwicklungsstörungen F 84.0 frühkindlicher Autismus F 84.1 atypischer Autismus F 84.2 Rett-Syndrom F 84.5 Asperger Syndrom Ausgabe für Österreich Ausgabe für Österreich: http://bmg.gv.at/cms/home/attachments/8/6/4/ch1166/cms1128332460003/icd-10_bmg_2014_-_systematisches_verzeichnis.pdf

F84.0 frühkindlicher Autismus 2 A. Vor dem dritten Lebensjahr manifestiert sich eine auffällige und beeinträchtigte Entwicklung in mindestens einem der folgenden Bereiche: 1. rezeptive oder expressive Sprache, wie sie in der sozialen Kommunikation verwandt wird 2. Entwicklung selektiver sozialer Zuwendung oder reziproker sozialer Interaktion 3. funktionales oder symbolisches Spielen. B. Insgesamt müssen mindestens sechs Symptome von 1., 2. und 3. vorliegen, davon.) mindestens zwei von 1. und.) mindestens je eins von 2. und 3.: 1. Qualitative Auffälligkeiten der gegenseitigen sozialen Interaktion in mindestens zwei der folgenden Bereiche: a. Unfähigkeit, Blickkontakt, Mimik, Körperhaltung und Gestik zur Regulation sozialer Interaktionen zu verwenden b. Unfähigkeit, Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzunehmen, mit gemeinsamen Interessen, Aktivitäten und Gefühlen (in einer für das geistige Alter angemessenen Art und Weise trotz hinreichender Möglichkeiten) c. Mangel an sozio-emotionaler Gegenseitigkeit, die sich in einer Beeinträchtigung oder devianten Reaktion auf die Emotionen anderer äußert; oder Mangel an Verhaltensmodulation entsprechend dem sozialen Kontext; oder nur labile Integration sozialen, emotionalen und kommunikativen Verhaltens d. Mangel, spontan Freude, Interessen oder Tätigkeiten mit anderen zu teilen (z. B. Mangel, anderen Menschen Dinge, die für die Betroffenen von Bedeutung sind, zu zeigen, zu bringen oder zu erklären). 2. Qualitative Auffälligkeiten der Kommunikation in mindestens einem der folgenden Bereiche: a. Verspätung oder vollständige Störung der Entwicklung der gesprochenen Sprache, die nicht begleitet ist durch einen Kompensationsversuch durch Gestik oder Mimik als Alternative zur Kommunikation (vorausgehend oft fehlendes kommunikatives Geplapper) b. relative Unfähigkeit, einen sprachlichen Kontakt zu beginnen oder aufrechtzuerhalten (auf dem jeweiligen Sprachniveau), bei dem es einen gegenseitigen Kommunikationsaustausch mit anderen Personen gibt c. stereotype und repetitive Verwendung der Sprache oder idiosynkratischer Gebrauch von Worten oder Phrasen d. Mangel an verschiedenen spontanen Als-ob-Spielen oder (bei jungen Betroffenen) sozialen Imitationsspielen. 3. Begrenzte, repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten in mindestens einem der folgenden Bereiche: a. umfassende Beschäftigung mit gewöhnlich mehreren stereotypen und begrenzten Interessen, die in Inhalt und Schwerpunkt abnorm sind, es kann sich aber auch um ein oder mehrere Interessen ungewöhnlicher Intensität und Begrenztheit handeln b. offensichtlich zwanghafte Anhänglichkeit an spezifische, nicht funktionale Handlungen oder Rituale c. stereotype und repetitive motorische Manierismen mit Hand- und Fingerschlagen oder Verbiegen, oder komplexe Bewegungen des ganzen Körpers d. vorherrschende Beschäftigung mit Teilobjekten oder nicht funktionalen Elementen des Spielmaterials (z. B. ihr Geruch, die Oberflächenbeschaffenheit oder das von ihnen hervorgebrachte Geräusch oder ihre Vibration). C. Das klinische Bild kann nicht einer anderen tiefgreifenden Entwicklungsstörung zugeordnet werden, einer spezifischen Entwicklungsstörung der rezeptiven Sprache (F80.2) mit sekundären sozioemotionalen Problemen, einer reaktiven Bindungsstörung (F94.1), einer Bindungsstörung mit Enthemmung (F94.2), einer Intelligenzminderung (F70-F72), mit einer emotionalen oder Verhaltensstörung, einer Schizophrenie (F20) mit ungewöhnlich frühem Beginn oder einem Rett-Syndrom (F84.2).

3 Quelle der Grafik: Maier, H./Scheel, R./Schmid, U./Tieck, B.(2007). Handreichung zur schulischen Förderung von Kindern und Jugendlichen mit autistischen Verhaltensweisen (ENTWURF) (bei mir: Handreichung STUTTGART 2007 ) http://www.schule-bw.de/schularten/sonderschulen/autismus/anlage/autismus-handreichung-lbs11.pdf (Stand 12.2.2015)

4 F84.1 atypischer Autismus A. Vorliegen einer auffälligen und beeinträchtigten Entwicklung mit Beginn im oder nach dem dritten Lebensjahr (die Kriterien entsprechen denen des Autismus, abgesehen vom Manifestationsalter). B. Qualitative Auffälligkeiten der gegenseitigen sozialen Interaktion oder der Kommunikation oder begrenzte, repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten (die Kriterien entsprechen denen für Autismus, abgesehen von der Zahl der gestörten Bereiche). C. Die diagnostischen Kriterien für Autismus (F84.0) werden nicht erfüllt. Der Autismus kann untypisch in Bezug auf das Erkrankungsalter (F84.10) oder in der Symptomatologie (F84.11) sein. Diese beiden Typen können für Forschungszwecke mit einer fünften Stelle differenziert werden. Autistische Syndrome mit atypischem Erkrankungsalter und atypischer Phänomenologie sollten mit Startseite kodiert werden. F84.10 Autismus mit atypischem Erkrankungsalter A. Das Kriterium A. für Autismus (F84.0) wird nicht erfüllt. D.h. die auffällige und beeinträchtigte Entwicklung wird erst im oder nach dem dritten Lebensjahr deutlich. B. Die Kriterien B. und C. für Autismus (F84.0) werden erfüllt. F84.11 Autismus mit atypischer Symptomatologie A. Das Kriterium A. für Autismus ist erfüllt. D.h. Vorliegen einer auffälligen und beeinträchtigten Entwicklung vor dem dritten Lebensjahr. B. qualitative Auffälligkeiten der gegenseitigen sozialen Interaktion oder der Kommunikation oder begrenzte, repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten (die Kriterien für Autismus sind erfüllt abgesehen von der Zahl der beeinträchtigten Bereiche). C. Das Kriterium C. für Autismus wird erfüllt. D. Das Kriterium B. für Autismus F84.0 wird nicht vollständig erfüllt. F84.12 atypisches Erkrankungsalter und atypische Symptomatologie A. Das Kriterium A. für Autismus wird nicht erfüllt. D. h. die auffällige und beeinträchtigte Entwicklung wird erst im oder nach dem dritten Lebensjahr deutlich. B. Qualitative Auffälligkeiten der gegenseitigen sozialen Interaktion oder der Kommunikation oder begrenzte, repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten (die Kriterien entsprechen denen des Autismus abgesehen von der Zahl der beeinträchtigten Bereiche). C. Das Kriterium C. für Autismus wird erfüllt. D. Das Kriterium B. für Autismus (F84.0) wird nicht vollständig erfüllt.

5 F84.2 Rett-Syndrom A. Eindeutig normale pränatale und perinatale Periode und eindeutig normale psychomotorische Entwicklung während der ersten fünf Monate und normaler Kopfumfang bei der Geburt. B. Abnahme des Kopfwachstums zwischen dem 5. Lebensmonat und dem 4. Lebensjahr und Verlust der erworbenen zielgerichteten Handbewegungen zwischen dem 5. und dem 30. Lebensmonat, verbunden mit einer gleichzeitigen Kommunikationsstörung und beeinträchtigten sozialen Interaktionen und Auftreten von kaum koordiniertem, unsicheren Gang und /oder Rumpfbewegungen. C. Entwicklung einer schwer gestörten expressiven und rezeptiven Sprache mit einer schweren psychomotorischen Verlangsamung. D. Stereotype Handbewegungen (wie Händewringen oder Waschbewegungen), die mit oder nach dem Verlust zielgerichteter Handbewegungen auftreten.

6 F84.5 Asperger Syndrom A. Es fehlt eine klinisch eindeutige allgemeine Verzögerung der gesprochenen oder rezeptiven Sprache oder der kognitiven Entwicklung. Die Diagnose verlangt, dass einzelne Worte bereits im zweiten Lebensjahr oder früher und kommunikative Phrasen im dritten Lebensjahr oder früher benutzt werden. Selbsthilfefertigkeiten, adaptives Verhalten und die Neugier an der Umgebung sollten während der ersten drei Lebensjahre einer normalen intellektuellen Entwicklung entsprechen. Allerdings können Meilensteine der motorischen Entwicklung etwas verspätet auftreten und eine motorische Ungeschicklichkeit ist ein häufiges (aber kein notwendiges) diagnostisches Merkmal. Isolierte Spezialfertigkeiten, oft verbunden mit einer auffälligen Beschäftigung sind häufig, aber für die Diagnose nicht erforderlich. B. Qualitative Beeinträchtigungen der gegenseitigen sozialen Interaktion (entsprechend den Kriterien für Autismus). C. Ein ungewöhnlich intensives umschriebenes Interesse oder begrenzte, repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten (entspricht dem Kriterium für Autismus, hier sind aber motorische Manierismen, ein besonderes Beschäftigtsein mit Teilobjekten oder mit nicht-funktionalen Elementen von Spielmaterial ungewöhnlich). D. Die Störung ist nicht einer anderen tiefgreifenden Entwicklungsstörung, einer schizotypen Störung (F21), einer Schizophrenia simplex (F20.6), einer reaktiven Bindungsstörung des Kindesalters oder einer Bindungsstörung mit Enthemmung (F94.1 und F94.2) einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung (F60.5) oder einer Zwangsstörung (F42) zuzuordnen. siehe dazu auch: WELTGESUNDHEITSORGANISATION/DILLING H. (Hg.) (2002). WHO: Lexikon zur ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen. Verlag Hans Huber, Bern. 189 S., ISBN 3-456-82679-6 WELTGESUNDHEITSORGANISATION/DILLING,H. et al. (Hg.) (2005). Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 Kapitel V (F) Klinisch-diagnostische Leitlinien. 5., durchges. u. erg. Aufl., Verlag Hans Huber, 369 S., ISBN: 3-456-84124-8

DSM-5 Kriterien 7 Lt. WIKI: DSM-5 ist die Abkürzung für die fünfte Auflage des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM, englisch für diagnostischer und statistischer Leitfaden psychischer Störungen ), eines Klassifikationssystems in der Psychiatrie. Das DSM wird seit 1952 von der American Psychiatric Association (APA, deutsch: amerikanische psychiatrische Gesellschaft) in den USA herausgegeben.[1] Das DSM-5 wurde am 18. Mai 2013 veröffentlicht und löst die vierte Auflage (DSM-IV von 1994) ab. ÄNDERUNG hinsichtlich AUTISMUS: 1. Das Asperger-Syndrom wird als eigenständige Diagnose gestrichen und fällt nun unter Autismus-Spektrum-Störungen. 2. Wahrnehmungsbesonderheiten (Hyper- und Hypo-Sensitivität) wurden aufgenommen (vgl. NOTERDAEME Vortrag in Frankfurt 2014) vgl. http://www.dsm5.org/documents/changes%20from%20dsm-iv-tr%20to%20dsm-5.pdf (Stand 30.12.2014) im Kapitel Neurodevelopmental Disorders : Autism Spectrum Disorder ASD Autism spectrum disorder is a new DSM-5 name that reflects a scientific consensus that four previously separate disorders are actually a single condition with different levels of symptom severity in two core domains. ASD now encompasses the previous DSM-IV autistic disorder (autism), Asperger s disorder, childhood disintegrative disorder, and pervasive developmental disorder not otherwise specified. ASD is characterized by 1) deficits in social communication and social interaction and 2) restricted repetitive behaviors, interests, and activities (RRBs). Because both components are required for diagnosis of ASD, social communication disorder is diagnosed if no RRBs are present.