Bericht zur Inspektion. an der Ruppin-Schule 07 G 16 (Grundschule)

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Transkript:

Bericht zur Inspektion an der Ruppin-Schule 07 G 16 (Grundschule) August 2007

Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort 3 2 Inspektionsverfahren 4 2.1 Inspektionsteam... 4 2.2 Ablauf der Inspektion... 4 2.3 Vorgespräch... 4 2.4 Analysierte Dokumente... 5 2.5 Fragebogen für Lehrkräfte/Fragebogen für das sonstige pädagogische Personal... 6 2.6 Unterrichtsbeobachtungen... 6 2.7 Interviews... 6 2.8 Schulrundgang... 6 3 Ausgangslage der Schule 6 3.1 Schulart und Schulbehörde... 6 3.2 Schülerinnen/Schüler... 7 3.3 Personal und Ausstattung der Schule... 7 3.4 Standortbedingungen... 7 4 Unterrichtsprofil 9 4.1 Tabellarische Übersicht der Profilmerkmale... 9 4.2 Erläuterungen zum Unterrichtsprofil... 10 5 Qualitätsprofil 15 5.1 Tabellarische Übersicht der Qualitätsmerkmale... 15 5.2 Erläuterungen zum Qualitätsprofil... 16 6 Zusammenfassung der Ergebnisse 27 6.1 Stärken der Schule... 27 6.2 Entwicklungsbedarf der Schule... 27 7 Anhang 28 BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 2/30

1 Vorwort Die Berliner Schulinspektion hat im November 2005 ihre Arbeit aufgenommen. Nach einem Vorlauf mit zehn Normierungsinspektionen begann der Regeldurchlauf der Inspektionen im März 2006; im Schuljahr 2005/06 wurden insgesamt 45 öffentliche Schulen extern evaluiert. Im Schuljahr 2006/07 werden die Schulinspektionen im Land Berlin an 160 Schulen fortgesetzt. Die zu inspizierenden Schulen werden anhand eines IT-gestützten Zufallsverfahrens unter Vorgabe einer proportionalen Verteilung auf die Bezirke und die Schularten ausgelost. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur freiwilligen Meldung. Mit den auf der Basis des Handlungsrahmen Schulqualität in Berlin entwickelten Evaluationsinstrumenten erfasst die Schulinspektion die der Unterrichts- und Erziehungsarbeit zugrunde liegenden Vereinbarungen und Beschlüsse und den Stand ihrer Umsetzung im Schulalltag, die Qualität der Managementprozesse sowie die Ergebnisse und Erfolge der schulischen Arbeit. Ziel der externen Evaluation durch die Schulinspektion ist es, mit standardisierten Methoden und Instrumenten eine Schule als Gesamtsystem zu untersuchen und zu bewerten. Eine Bewertung einzelner Personen oder Unterrichtsstunden erfolgt nicht. Als Ergebnis der Inspektion erhält die Schule eine Rückmeldung in Form eines Qualitätsprofils und eines zusätzlich ausgewiesenen Unterrichtsprofils. Diese weisen sowohl die Stärken der Schule als auch ihren Entwicklungsbedarf aus. Damit erhält die Schule eine umfassende Bewertung entscheidender Qualitätsmerkmale. Die Inspektion und der hier vorliegende Bericht haben das Ziel, Impulse zur weiteren Schul- und Unterrichtsentwicklung zu geben sowie die Qualität von Unterricht und Erziehung, Schulorganisation und Schulleben zu sichern. Zugleich erhalten die zuständige Schulbehörde und die zuständige Schulaufsicht den Inspektionsbericht, damit sie die Schule auf dieser Grundlage in ihrem weiteren Qualitätsentwicklungsprozess beraten und unterstützen können. Das Inspektionsteam bedankt sich bei der Ruppin-Schule für die freundliche Zusammenarbeit und Unterstützung während der Inspektionsdurchführung. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 3/30

2 Inspektionsverfahren 2.1 Inspektionsteam Das Inspektionsteam für die Ruppin-Schule bestand aus Herrn Grötzner (koordinierender Inspektor), Frau Knäringer, Herrn Fischer und Frau Guse-Manke (ausgewählt durch den Landeselternausschuss Berlin). 2.2 Ablauf der Inspektion Inspektionsverfahren Datum Vorgespräch 19.03.2007 Schulrundgang 20 Unterrichtsbesuche Interview mit Schülerinnen und Schülern 14.05.2007 Interview mit Lehrkräften und dem sonstigen pädagogischen Personal Elterninterview 26 Unterrichtsbesuche Interview mit der Schulleiterin Frau Schade-Palzkill 16.05.2007 Interview mit der Konrektorin Frau Franke Berichtspräsentation 17.09.2007 Gespräch mit der zuständigen Schulaufsicht (vorgesehen) Gespräch mit der zuständigen Stadträtin/dem zuständigen Stadtrat (vorgesehen) September 2007 Dezember/Januar 2.3 Vorgespräch Am 19.03.2007 fand das Vorgespräch in der Schule statt. An diesem Gespräch beteiligte sich das gesamte Inspektionsteam. Von Seiten der Schule nahmen die Schulleiterin sowie sechs weitere Mitglieder des Kollegiums bzw. Gremienmitglieder teil. Im Rahmen des Vorgesprächs wurde festgelegt, welche Dokumente die Schule der Inspektion zur Verfügung stellt. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 4/30

2.4 Analysierte Dokumente Von der Schule zur Verfügung gestellte Dokumente Zusätzlich zu den in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport vorliegenden statistischen Daten stellte die Schule dem Inspektionsteam folgende Dokumente vorab zur Verfügung. Sie wurden gesichtet und bei der Bewertung der Qualitätsmerkmale entsprechend berücksichtigt. Schulprogramm - Ergebnisse der Bestandsaufnahme - Leitbild der Schule - Entwicklungs- und Arbeitsschwerpunkte - Zeit-Maßnahmen-Plan - schulinternes Curriculum - Gegenstände, Ziele und Maßnahmen der internen Evaluation - Genehmigungsschreiben der Schulaufsicht - Zielvereinbarung Besondere pädagogische Konzepte oder Beschlüsse - Konzept zur Sprachförderung für Schüler/innen ndh - Konzept zur Leseförderung - IT-Konzept - Beratungskonzept - Erziehungskonzept im Rahmen der Ganztagsbetreuung - Hausordnung für den Hort - Streitschlichterausbildungskonzept - Konzept zur Gesundheits- und Bewegungsförderung - Konzept(e) zur individuellen Förderung - Integrationskonzept für die SaPh - Personalentwicklungskonzept - Fortbildungskonzept - Grundsätze zur Unterrichtsverteilung - Grundsätze zur Vertretungsregelung - Erziehungskonzept zur Konfliktlösung - Beispiele für schulinterne Informationsblätter - Homepage der Schule Dokumente, in die während der Inspektion Einblick genommen wurde - Dokumentationen zu Englischprojekten - Schul-, Hausordnung - Vertretungsplan Protokolle (Gesamtkonferenzen, Schulkonferenzen, Fachkonferenzen, Gesamtelternversammlungen) BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 5/30

2.5 Fragebogen für Lehrkräfte/Fragebogen für das sonstige pädagogische Personal An der Befragung beteiligten sich 14 von 16 Lehrkräften, das entspricht einer Quote von 87,5 % und sechs von sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des sonstigen pädagogischen Personals. Die Befragung dient der Vorbereitung der Inspektion. Die Auswertung der Fragebogen geht nicht als Teil der Bewertung in das Qualitätsprofil der Schule ein. Die Auswertung der Eltern- und Schülerfragebogen durch das ISQ lag zum Inspektionszeitpunkt noch nicht vor. Die Fragebogen werden nur berücksichtigt, wenn ein Rücklauf von mindestens 80 % der Lehrkräfte und des sonstigen pädagogischen Personals vorliegt. Die Auswertung der Fragebogen befindet sich im Anhang. 2.6 Unterrichtsbeobachtungen Während der Inspektionstage wurden 46 Unterrichtsbesuche durchgeführt. Die Besuche waren über alle Klassenstufen und Jahrgänge verteilt. Das Inspektionsteam sah alle an der Schule unterrichtenden Lehrkräften. Jede Unterrichtsbeobachtung dauerte 20 Minuten, das Inspektionsteam sah 25 Anfangs-, zwei Mittelund 19 Endsituationen. Jeder Unterrichtsbesuch wurde auf standardisierten Beobachtungsbogen protokolliert und bewertet. 2.7 Interviews Das Inspektionsteam führte während der Inspektionstage Interviews mit - der Schulleiterin, Frau Schade-Palzkill, - der stellvertretenden Schulleiterin, Frau Franke - zehn Schülerinnen und Schülern (davon fünf Klassensprecher/innen bzw. Gremienvertreter/innen), - acht Lehrkräften und zwei Erzieherinnen/Erziehern sowie - neun Eltern (davon vier Gremienvertreter/innen) durch. Das Inspektionsteam wählte die an den Interviews teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, Lehrkräfte und Eltern im Rahmen des Vorgesprächs nach einem Zufallsverfahren aus. 2.8 Schulrundgang Der Schulrundgang fand am 15.05.2007 statt. Es nahmen die Schulleiterin sowie vom Inspektionsteam Frau Guse-Manke und Herr Grötzner teil. 3 Ausgangslage der Schule 3.1 Schulart und Schulbehörde Die Ruppin-Schule liegt im Bezirk Tempelhof-Schöneberg im Ortsteil Friedenau. Es handelt sich um eine zweizügige Grundschule, nur im zweiten Schuljahr gibt es drei Klassen. Die Schülerinnen und Schüler können hier zusätzlich zur verlässlichen Halbtagsgrundschule die ergänzende Betreuung in Anspruch nehmen. Der zuständige Schulaufsichtsbeamte ist Herr Först, der im Bezirk zuständige Stadtrat ist Herr Hapel. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 6/30

3.2 Schülerinnen/Schüler 323 Schülerinnen und Schüler besuchen im laufenden Schuljahr zum Stichtag 01.11.2006 die Ruppin- Schule. 315 waren es im Schuljahr 2004/2005 und 320 im Schuljahr 2005/2006. Die durchschnittliche Klassenfrequenz beträgt zur Zeit 24,8 Schülerinnen und Schüler. Von den 323 Schülerinnen und Schülern des laufenden Schuljahres sind 57 (17,6 %) nichtdeutscher Herkunftssprache. Gegenüber früheren Jahren ist hier ein Rückgang zu verzeichnen. Zwei Schülerinnen und Schüler haben sonderpädagogischen Förderbedarf, sie werden zielgleich unterrichtet. Von der Lernmittelzuzahlung sind 54 Schülerinnen und Schüler befreit, das sind 16,7 % der Gesamtschülerschaft. 3.3 Personal und Ausstattung der Schule An der Ruppin-Schule unterrichten 18 Lehrerinnen und ein Lehrer, von denen eine Lehrerin zur Zeit nicht verfügbar ist. Um die verlässliche Halbtagsgrundschule und die ergänzende Betreuung kümmern sich insgesamt sieben Erzieherinnen; auch von diesen ist eine nicht verfügbar. Eine Sekretärin und ein Hausmeister vervollständigen das schulische Personal. Zur Abdeckung des Grundbedarfs werden 365 Stunden benötigt. Die Schule erhält darüber hinaus folgende Mittel um den Zusatzbedarf abzudecken: Integration LRS-Förderung IG/AG DaZ 6 Stunden 1 Stunde 1 Stunde 10 Stunden Zum Zeitpunkt der Inspektion lag die Ausstattung 17 Stunden unter der zur Deckung des Bedarfes notwendigen Anzahl von insgesamt 383 Stunden, dies entspricht einer Gesamtausstattung von 95,6 %. 3.4 Standortbedingungen Die Grundschulen im Bezirk Schöneberg tragen seit 1956 Namen nach Landschaften aus der weiteren Umgebung Berlins (Mark Brandenburg). Der Name Ruppin-Schule bezieht sich auf ein Gebiet nördlich von Berlin, der Ruppiner Schweiz. In den Jahren 1911-1914 wurde das Schulgebäude erbaut. Eine architektonische Besonderheit ist die Klinkerbauweise mit glasierter Keramik, wie sie in Berlin selten zu finden ist. Ebenfalls außergewöhnlich ist der aus Keramik gefertigte Bogenpfeiler am Haupteingang. Der Zustand des Gebäudes ist bis heute im Wesentlichen unverändert und ohne gravierende Schäden durch Kriegseinwirkungen geblieben. Im hinteren Gebäudeteil ist die Bobertal-Oberschule untergebracht, den vorderen an der Offenbacher Straße, in dem sich auch die Sporthalle für beide Schulen befindet, nutzt die Ruppin-Schule. Beide Gebäudeteile sind durch einen Übergang verbunden, auf dem sich eine Dachterrasse befindet. Das gesamte Schulgebäude präsentiert sich in einem gepflegten und ansprechenden Zustand. Auch die Schülertoiletten sind sauber und gepflegt, sie wurden 1990 erneuert. Der Eingangsbereich ist durch vielfältige Informationsbretter gekennzeichnet, die Aushänge sind ansprechend und interessant gestaltet. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 7/30

Im Obergeschoss gibt es eine schöne, große Aula mit einer erhöhten Bühne, die vielfältige Nutzung erlaubt. Weiterhin stehen der Schule gut ausgestattete Fachräume für Naturwissenschaften, Werken/Bildende Kunst und Musik/Tanz zur Verfügung. Die Klassenräume sind auch durch Mithilfe von Eltern kindgerecht und mit hoher Aufenthaltsqualität hergerichtet. Ein IT-Raum mit 15 Arbeitsplätzen sowie weitere Räume für Englisch, evangelische und katholische Religion und Lebenskunde vervollständigen das Fachraumangebot. Die ergänzende Betreuung findet für die Schülerinnen und Schüler in durch das Bezirksamt angemieteten Räumen der Kindertagesstätte in der Fehlerstraße statt. Dort finden die Kinder sehr gute Bedingungen für Freizeit, Spiel und Entspannung vor. Die Essensversorgung für die Kinder des Ganztagsbetriebes wird ebenfalls hier vorgenommen. Zusätzlich gibt es Kooperationsvereinbarungen des Bezirks mit zwei Schülerläden, die Kinder der Schule in ihren eigenen Räumlichkeiten betreuen. Ein Klassenraum ist für die Betreuung in der Verlässlichen Halbtagsschule umgebaut worden. Für die Kinder der Grundschule gibt es auf dem Schulhof einen getrennten Bereich mit einem liebevoll gestalteten Spielplatz, der von den Hauptschülern nicht betreten werden darf. Ein großer Sportplatz mit einem Kunstrasenfeld in Fußballplatzgröße sowie einer Tartanlaufbahn und einer Weitsprunganlage gehört ebenfalls zum Schulhof und wird durch beide Schulen genutzt. Der Einzugsbereich der Schule ist geprägt durch eine gewachsene Struktur mit vielen gut erhaltenen Altbauten. Die Elternschaft setzt sich relativ homogen zusammen und ist bildungsbewusst. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 8/30

4 Unterrichtsprofil 4.1 Tabellarische Übersicht der Profilmerkmale Profilmerkmal 1: Unterrichtsorganisation Bewertung A B C D Profilkriterien 1.1 Intensive Nutzung der Lehr- und Lernzeit 1.2 Schaffung von fördernden Lern- und Arbeitsbedingungen 1.3 Kooperation von Lehrkräften und Erzieherinnen/Erziehern Profilmerkmal 2: Unterrichtsprozess Bewertung A B C D 2.1 Förderung von Selbstvertrauen und Selbstständigkeit 2.2 Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen 2.3 Schüler- und themenorientierte Methodenwahl 2.4 Innere Differenzierung Profilkriterien 2.5 Sprachentwicklung, Sprach- und Kommunikationsförderung 2.6 Selbstständiges Lernen 2.7 Kooperatives Verhalten 2.8 Möglichkeiten für Schüler/innen, eigene Lösungen zu entwickeln, darzulegen und zu reflektieren 2.9 Deutliche Strukturierung und transparente Zielausrichtung des Unterrichts 2.10 Leistungsorientierung Profilmerkmal 3: Pädagogisches Verhalten/Unterrichtsklima Bewertung A B C D Profilkriterien 3.1 Verantwortungsbereitschaft, soziales Engagement, soziales Verhalten und Toleranz 3.2 Positives pädagogisches Klima im Unterricht 3.3 Faire und gerechte Behandlung der Schüler/innen Die Nummerierung der Profilkriterien weicht von der Nummerierung im Handlungsrahmen Schulqualität ab. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 9/30

4.2 Erläuterungen zum Unterrichtsprofil Das Unterrichtsprofil gibt das Gesamtergebnis der Bewertung der einzelnen Profilkriterien der während der Inspektion beobachteten 46 Unterrichtssequenzen wieder. Der Bewertung innerhalb des Unterrichtsprofils liegen folgende Definitionen zugrunde: A stark ausgeprägt B eher stark ausgeprägt Mindestens 80 % der Bewertungen müssen im positiven Bereich (Bewertung trifft zu bzw. trifft eher zu ) liegen. Mindestens 40 % der Bewertungen müssen mit trifft zu erfolgen. Mindestens 60 % der Bewertungen müssen im positiven Bereich liegen. C eher schwach ausgeprägt Mindestens 40 % der Bewertungen müssen im positiven Bereich liegen. D schwach ausgeprägt Der Anteil der positiven Bewertungen liegt unter 40 %. In der Anlage befindet sich ein Säulendiagramm, das die prozentuale Verteilung der Bewertungen darstellt. Die Größe der gesehenen Lerngruppen verteilte sich wie folgt: <=5 Schüler <=10 Schüler <=15 Schüler <=20 Schüler <=25 Schüler <=30 Schüler >30 Schüler 1 0 4 12 17 12 0 Die durchschnittliche Lerngruppenfrequenz lag bei 22 Schülerinnen und Schülern. Bei acht Besuchen stellte das Inspektionsteam Verspätungen von insgesamt 22 Schülerinnen bzw. Schülern fest. Verteilung der Sozialformen in den gesehenen Unterrichtssequenzen: Sozialform Frontalunterricht Einzelarbeit Partnerarbeit Gruppenarbeit Anzahl der Sozialformen 12 29 12 7 prozentuale Verteilung 1 26% 63% 26% 15% Fachliche Mängel wurden bei einem Besuch festgestellt, in allen Fällen waren Lehr- und Lernmittel in ausreichender Zahl vorhanden. Bei 23 Unterrichtsbesuchen waren Computer vorhanden, die Nutzung dieser PC wurde bei einem Besuch beobachtet. 1 Die Summe kann über 100 % liegen, da in einer Unterrichtssequenz mehrere Sozialformen beobachtet werden können. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 10/30

Profilmerkmal 1: Unterrichtsorganisation Intensive Nutzung der Lehr- und Lernzeit (1.1) Bewertung: A (stark ausgeprägt) Bei fast allen Unterrichtsbesuchen brachten die Lehrkräfte durch ihr Verhalten zum Ausdruck, dass die Unterrichtszeit wertvoll ist. Es konnte kaum sachfremd genutzte Lehr- und Lernzeit beobachtet werden. Ebenso war der Anteil von Warte- und Leerlaufzeiten für die Schülerinnen und Schüler äußerst gering. Dennoch muss die auffällige Zahl verspätet erscheinender Schülerinnen und Schüler erwähnt werden, da sie den Unterrichtsablauf störten. Schaffung von fördernden Lern- und Arbeitsbedingungen (1.2) Bewertung: A (stark ausgeprägt) Das Inspektionsteam konnte feststellen, dass in allen Unterrichtssituationen förderliche Lern- und Arbeitsbedingungen herrschten. Das Mobiliar und das Raumklima sowie die Bereitstellung von geeigneten Lehr- und Lernmaterialien unterstützten die Möglichkeit zu konzentriertem und intensivem Arbeiten. Kooperation von Lehrkräften und Erzieherinnen/Erziehern (1.3) Bewertung: B (eher stark ausgeprägt) Bei sieben Unterrichtsbesuchen kooperierten Lehrkräfte und Erzieherinnen. Bei fünf Besuchen war zu erkennen, dass es klare Absprachen gab und gemeinsame Ziele verfolgt wurden. Die Aufgaben waren nach Neigung und Kompetenzen zugeordnet und eindeutig verteilt. In den beiden anderen Sequenzen konnte dies nicht gesehen werden. Profilmerkmal 2: Unterrichtsprozess Förderung von Selbstvertrauen und Selbstständigkeit (2.1) Bewertung: A (stark ausgeprägt) In 40 der besuchten Unterrichtssequenzen konnte beobachtet werden, dass die Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler gefördert und das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten gestärkt wurde. Die Lehrkräfte ermunterten die Schülerinnen und Schüler in diesen Stunden zur aktiven Beteiligung und Aufgabenübernahme. Sie unterstützten Eigeninitiative, Leistungsbereitschaft und Kreativität der Schülerinnen und Schüler und förderten deren Fähigkeit zur Einschätzung der eigenen Stärken und Schwächen. Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen (2.2) Bewertung: B (eher stark ausgeprägt) In 43 Unterrichtssequenzen wurden die fachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gefördert, in 15 davon zugleich auch überfachliche Kompetenzen. Da die Förderung überfachlicher Kompetenzen (wie z. B. Teamfähigkeit oder Präsentationskompetenz) somit nur in knapp 33 % des Unterrichts gesehen werden konnte, wurde die Bewertung mit A verfehlt. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 11/30

Schüler- und themenorientierte Methodenwahl (2.3) Bewertung: A (stark ausgeprägt) Die eingesetzten Lehr- und Lernstrategien waren in 30 Unterrichtsstunden schüler- und themenorientiert. Der Unterricht war hier abwechslungsreich aufgebaut und interessant. In weiteren sieben Sequenzen war dies mit kleinen Einschränkungen sichtbar. Die Methoden wurden auf die Lerninhalte und Klassenstufen abgestimmt und halfen die unterschiedlichen Inhalte zu erschließen. In neun gesehenen Unterrichtssequenzen traf dies eher nicht zu. Innere Differenzierung (2.4) Bewertung: C (eher schwach ausgeprägt) Formen der inneren Differenzierung konnte das Inspektionsteam in 19 Unterrichtssequenzen beobachten. Hier stimmten die Lehrkräfte Inhalte, Methoden und Zielsetzungen auf die unterschiedliche Leistungsfähigkeit der Kinder ab. So wurden unterschiedliche Lernzugänge zu den Inhalten eröffnet bzw. zugelassen und teilweise erhielten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit im eigenen Tempo und an frei gewählten Inhalten zu arbeiten. In 27 Unterrichtsstunden konnten die oben beschriebenen Formen der Differenzierung nicht oder nur in Ansätzen festgestellt werden. Sprachentwicklung/Sprach- und Kommunikationsförderung (2.5) Bewertung: B (eher stark ausgeprägt) In etwa 62 % des Unterrichts förderten die Lehrkräfte im Unterricht die Sprache und Kommunikation der Schülerinnen und Schüler. Sie schufen Sprechanlässe und hielten die Schülerschaft zum korrekten, verständlichen Gebrauch der Sprache bzw. Fachsprache an. Die Lehrkräfte unterstützten die Kommunikation der Schülerinnen und Schüler untereinander, achteten auf eine differenzierte Ausdrucksweise und klärten neue bzw. fachspezifische Begriffe. Im Fremdsprachenunterricht fand die Kommunikation nahezu durchgängig in der jeweiligen Fremdsprache stattfand und die Kompetenzentwicklung wurde im Bereich der Fremdsprache durch sehr abwechslungsreiche, handlungsorientierte Methoden gefördert. In ca. 38 % des Unterrichts konnte eine deutliche Förderung der Sprach- und Kommunikationsfähigkeit nur ansatzweise oder nicht beobachtet werden. Hier nutzten die Lehrkräfte die Möglichkeiten des jeweiligen Faches nicht oder nur unzureichend. In Einzelfällen gelang es der Lehrkraft durch ihr Sprach- und Kommunikationsverhalten (z. B. Berliner Dialekt) nicht, Sprachvorbild für die Kinder zu sein. Selbstständiges Lernen (2.6) Bewertung: C (eher schwach ausgeprägt) In neun der beobachteten Unterrichtsstunden erhielten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, im Unterricht eigenständig und zielgerichtet Informationen zu sammeln. Sie konnten selbstständig Lernwege und -schritte planen sowie über Methoden und Hilfsmittel entscheiden. Hier diskutierten die Lernenden Lösungswege, kontrollierten und präsentierten ihre Ergebnisse. In weiteren 16 Sequenzen traf dies zumindest teilweise zu. In 21 der gesehenen Unterrichtssequenzen erhielten die Schülerinnen und Schüler wenige oder keine Gelegenheiten, selbstständig und eigenverantwortlich zu lernen. Arbeitsweisen, Materialien und Lö- BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 12/30

sungswege wurden durch die Lehrkräfte in diesen Sequenzen ebenso vorgegeben wie Informationen zum jeweiligen Thema. Die Lernenden erhielten dabei auch kaum die Gelegenheit, ihre Ergebnisse eigenständig zu kontrollieren, sich selbstständig über ihre Lernwege und Ergebnisse auszutauschen und ihre Lernergebnisse zu präsentieren. Kooperatives Verhalten (2.7) Bewertung: B (eher stark ausgeprägt) In 19 der gesehenen Unterrichtssequenzen waren kooperierende Sozialformen wie zum Beispiel Partner- und Gruppenarbeitsphasen in den Unterricht integriert. In 34 Unterrichtsstunden waren bei den Schülerinnen und Schülern kooperatives, selbstorganisiertes Verhalten und Teamkompetenzen zu beobachten. Die Gruppen- bzw. Partnerarbeit planten und organisierten Schülerinnen und Schülern zum Teil selbstständig, sie verteilten die Aufgaben und trugen die Ergebnisse zusammen. Die Schülerinnen und Schüler wurden in diesen Sequenzen ermutigt, sich im Lernprozess gegenseitig zu unterstützen und von- und miteinander zu lernen. In vielen Klassen unterstützten die Anordnung der Tische und die Gestaltung der Lernumgebung die Kooperation der Schülerinnen und Schüler. In 29 besuchten Stunden waren Einzelarbeitsphasen die vorrangige Arbeitsform und in 12 Sequenzen der Frontalunterricht. Hier blieb für kooperatives Arbeiten der Schülerinnen und Schüler wenig Raum. Möglichkeiten für Schüler/innen, eigene Lösungen zu entwickeln, darzulegen und zu reflektieren (2.8) Bewertung: C (eher schwach ausgeprägt) In ca. 20 % des besuchten Unterrichts förderten die Lehrkräfte zielgerichtet die Problemlösekompetenz. Der Unterricht war durch ergebnisoffene Fragestellungen gekennzeichnet, und er bot den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, unterschiedliche Lösungsansätze zu entwickeln und zu erörtern. In diesem Unterricht würdigten die Lehrkräfte die Ergebnisse selbstständigen Lernens. Sie nutzten gezielt unterschiedliche Lösungsansätze, Ergebnisse und auch Fehler für den weiteren Lernprozess.In etwa 39 % des Unterrichts war dies mit Einschränkungen sichtbar. In ca. 41 % der gesehenen Unterrichtssequenzen boten die Lehrkräfte den Schülerinnen und Schülern keine oder nur geringe Möglichkeiten, eigenständig Lösungswege zu entwickeln und darzulegen. In diesem Unterricht wurde die Problemlösekompetenz nicht oder nur unzureichend gefördert. Wiederholt konnte festgestellt werden, dass Lehrkräfte die Suche nach Lösungswegen bzw. Antworten der Schülerinnen und Schüler vorwegnahmen. Deutliche Strukturierung und transparente Zielausrichtung des Unterrichts (2.9) Bewertung: A (stark ausgeprägt) In allen gesehenen Unterrichtssituationen war der Unterricht klar strukturiert und hinsichtlich der Zielsetzung transparent. Die Lehrkräfte gaben Hinweise zum Unterrichtsverlauf und zu den Unterrichtszielen. Arbeitsanweisungen waren eindeutig und verständlich formuliert, so dass die Schülerinnen und Schüler sie zielgerichtet und sachorientiert umsetzen konnten. In einigen Endsequenzen des gesehenen Unterrichts fand darüber hinaus eine Reflexion über die erreichten Unterrichtsziele statt. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 13/30

Leistungsorientierung (2.10) Bewertung: A (stark ausgeprägt) In 39 Unterrichtssequenzen waren die Leistungsanforderungen eindeutig herausfordernd und für den größten Teil der Gruppe erfüllbar. Zum Teil wurden auch individuelle Anforderungen gestellt. Es gelang den Lehrkräften, die Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler zu fördern und ihnen die Leistungsanforderungen transparent und nachvollziehbar zu vermitteln. In sieben Unterrichtssituationen beobachtete das Inspektionsteam eher wenig herausfordernde Inhalte und Leistungsanforderungen. In diesen Stunden förderten die Lehrkräfte die Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft der Kinder eher selten. Profilmerkmal 3: Pädagogisches Verhalten/Unterrichtsklima Verantwortungsbereitschaft, soziales Engagement, soziales Verhalten und Toleranz (3.1) Bewertung: A (stark ausgeprägt) In der Ruppin-Schule ist der mitmenschliche Umgang geprägt von Höflichkeit und Wertschätzung und entspricht dem Erziehungskonzept der Schule. Die in der Schule geltenden Regeln und das Leitbild des Schulprogramms werden von den Beteiligten beachtet und gelebt. Die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte verhalten sich untereinander und Besuchern gegenüber freundlich, tolerant und verantwortungsbewusst. Positives pädagogisches Verhalten im Unterricht (3.2) Bewertung: A (stark ausgeprägt) Der Führungsstil der Lehrkräfte förderte in der Mehrzahl der gesehenen Unterrichtssequenzen die Lernbereitschaft der Schülerinnen und Schüler und führte zu einer positiven Lernatmosphäre. Der besuchte Unterricht verlief überwiegend störungsfrei. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten meist interessiert mit. Viele Lehrkräfte nahmen sich Zeit für einzelne Schülerinnen und Schüler, hörten aufmerksam zu und gaben wertschätzende Rückmeldungen. In drei Fällen beobachtete das Inspektionsteam Lehrkräfte, denen es eher nicht gelang, die Schülerinnen und Schüler zu motivieren und einen störungsfreien Unterricht zu gewährleisten. Hier blieben auch wertschätzende, ermutigende Rückmeldungen aus. Faire und gerechte Behandlung der Schüler/innen (3.3) Bewertung: A (stark ausgeprägt) Im beobachteten Unterricht gingen nahezu alle Lehrkräfte und das pädagogische Personal respektvoll und fair mit den Schülerinnen und Schülern um. Im Interview äußerten die Kinder, dass sie sich von Lehrkräften gerecht behandelt fühlten. Das Inspektionsteam konnte beobachten, dass die Lehrkräfte auf Regelverstöße fast immer erzieherisch angemessen reagierten. Bei zwei Unterrichtsbesuchen verhielten sich Lehrkräfte nicht so, dass ein fairer Umgang und ein angemessener Umgangston festgestellt werden konnte. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 14/30

5 Qualitätsprofil 5.1 Tabellarische Übersicht der Qualitätsmerkmale Qualitätsbereich 1: Ergebnisse der Schule Qualitätsmerkmale 1.2 Fachkompetenzen 1.3 Methodenkompetenzen 1.4 Schullaufbahn 1.5 Schulzufriedenheit und Schulimage (zusätzlich gewählt) Qualitätsbereich 2: Lehr- und Lernprozesse 2.1 Schulinternes Curriculum Bewertung A B C D Bewertung A B C D Qualitätsmerkmale 2.2 Unterrichtsgestaltung/Lehrerhandeln im Unterricht 2.3 Leistungsanforderungen und Leistungsbewertungen 2.4 Schülerunterstützung und -förderung im Lernprozess Qualitätsbereich 3: Schulkultur 3.1 Soziales Klima in der Schule und in den Klassen (zusätzlich gewählt) 3.3 Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und der Eltern 3.4 Kooperation mit gesellschaftlichen Partnern Qualitätsbereich 4: Schulmanagement 4.1 Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft 4.2 Schulleitungshandeln und Qualitätsmanagement 4.4 Unterrichtsorganisation Qualitätsbereich 5: Lehrerprofessionalität und Personalentwicklung 5.1 Zielgerichtete Personalentwicklung 5.2 Arbeits- und Kommunikationskultur im Kollegium Qualitätsbereich 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung Qualitätsmerkmale Qualitätsmerkmale Qualitätsmerkmale Qualitätsmerkmale 6.1 Schulprogramm 6.2 Schulinterne Evaluation 6.4 Dokumentation und Umsetzungsplanung Bewertung A B C D Bewertung A B C D Bewertung A B C D Bewertung A B C D Das Qualitätsprofil beinhaltet auch die Bewertung des Unterrichts. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 15/30

5.2 Erläuterungen zum Qualitätsprofil 1 In der laufenden ersten Phase der Schulinspektion (bis 2008) werden 16 von 25 Qualitätsmerkmalen aus dem Handlungsrahmen Schulqualität in Berlin verbindlich evaluiert. Zusätzlich können die Schulen zwei weitere Merkmale wählen. Bei Vorliegen einer besonderen Datenlage kann das Inspektionsteam weitere Qualitätsmerkmale zur Bewertung heranziehen. Das Qualitätsprofil der Ruppin-Schule bezieht sich auf 19 der 25 im Handlungsrahmen Schulqualität in Berlin vorgesehenen Qualitätsmerkmale. Diese spiegeln die wesentlichen Erkenntnisse der aktuellen Schulforschung und den im Schulgesetz vom Februar 2004 verankerten Qualitätsbegriff wider. Der Bewertung liegt eine Normierung zugrunde, die dem Bewertungsbogen im Handbuch Schulinspektion zu entnehmen ist. Die Ruppin-Schule hat die Merkmale 1.5 Schulzufriedenheit und Schulimage und 3.1 Soziales Klima in der Schule und in den Klassen zusätzlich gewählt. Das Inspektionsteam bezieht wegen der relevanten Datenlage das Merkmal 4.1 Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft mit in die Beurteilung ein. Die Unterrichtsqualität ist zentrales Element der Schulqualität und steht im Mittelpunkt der Schulinspektion. Die an der Schule untersuchten Merkmale des Qualitätsprofils sind heterogen, das heißt, sie bilden unterschiedliche Qualitätsbereiche ab, deren Relevanz zudem unterschiedlich ausgeprägt ist. In der Zusammenfassung der Ergebnisse wird folgerichtig kein Gesamturteil über die Schule gefällt, vielmehr werden auf Grundlage des Qualitätsprofils die Stärken und der Entwicklungsbedarf der Schule herausgestellt. Der Bewertung der einzelnen Qualitätsmerkmale liegen folgende Definitionen zugrunde: A stark ausgeprägt B eher stark ausgeprägt C eher schwach ausgeprägt D schwach ausgeprägt Die Schule erfüllt alle oder nahezu alle Teilkriterien eines Qualitätsmerkmals. Die Schule erfüllt die wichtigsten Teilkriterien. Sie kann die Qualität der Arbeit bzgl. einiger Teilkriterien aber noch weiter verbessern. Die Schule weist hier Stärken und Entwicklungsbedarf auf; die wesentlichen Teilkriterien werden jedoch noch nicht erfüllt. Bei den meisten Kriterien eines Qualitätsmerkmals sind deutliche Verbesserungen erforderlich. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 16/30

Qualitätsbereich 1: Ergebnisse der Schule Fachkompetenzen 2 (1.2) Bewertung: A (stark ausgeprägt) Auf den folgenden Seiten sind die Ergebnisse der Orientierungs- und Vergleichsarbeiten der Ruppin- Schule in den Fächern Deutsch und Mathematik im Vergleich zur Region und zum Land Berlin dargestellt. In den Orientierungsarbeiten der Klasse 2 sind die Leistungen der Schülerinnen und Schüler im Leseverständnis und in der Lesegeschwindigkeit besser als der Bezirks- und der Landesdurchschnitt. Der Vergleich mit den Vorjahrsergebnissen zeigt aber deutliche Veränderungen innerhalb der Schule. In Mathematik sind die Ergebnisse schwächer als die Bezirks- und Landeswerte. Auch in den Vergleichsarbeiten in Klasse 4 wurden in Deutsch gute Ergebnisse erzielt, die deutlich über den Vergleichswerten im Bezirk und in Berlin lagen. In Mathematik gab es in der Arithmetik und im Sachrechnen ebenfalls Leistungen, die besser als die Vergleichswerte waren, nur im Bereich Geometrie fielen die Ergebnisse schlechter aus. Ergebnisse der Schule bei den Orientierungsarbeiten Klasse 2 im Jahr 2005 Bereich Deutsch/Leseverständnis (Angaben in %) Ruppin-Schule Region Berlin schwache Leser/innen durchschn. Leser/innen starke Leser/innen alle dh* ndh* alle dh* ndh* alle dh* ndh* 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 0,0 15,7 0,0 9,5 0,0 44,4 24,5 30,8 16,0 20,4 38,8 50,1 27,4 34,9 18,9 25,4 46,1 56,8 23,1 37,3 22,7 40,5 25,0 22,2 43,3 37,5 41,9 38,8 45,5 35,1 43,1 35,3 43,8 36,7 41,7 32,0 76,9 47,1 77,3 50,0 75,0 33,3 32,2 31,7 42,1 40,8 16,3 14,8 29,5 29,8 37,3 37,9 12,2 11,3 Ergebnisse der Schule bei den Orientierungsarbeiten Klasse 2 im Jahr 2005 Bereich Deutsch/Lesegeschwindigkeit (Angaben in %) Ruppin-Schule Region Berlin langsame Leser/innen durchschn. Leser/innen schnelle Leser/innen alle dh* ndh* alle dh* ndh* alle dh* ndh* 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 23,1 15,7 22,7 14,3 25,0 22,2 28,5 27,6 21,0 19,5 40,6 42,4 31,7 31,8 24,3 25,0 47,8 47,1 34,6 35,3 40,9 31,0 0,0 55,6 42,4 37,3 43,5 37,0 40,6 37,8 37,9 36,8 40,0 38,3 33,3 33,5 42,3 49,0 36,4 54,8 75,0 22,2 29,1 35,1 35,4 43,4 18,8 19,8 30,6 31,5 35,7 36,7 19,2 19,4 2 Auf die Bewertung der Ergebnisse der Schule bei Vergleichs- und Orientierungsarbeiten wurde verzichtet, da derzeit keine Angaben vorliegen, die einen Vergleich der Schulen unter Einbeziehung von regionalen Standort- und Sozialdaten zulassen. Bewertet wurde aber, wie die Schule die Schulleistungsdaten analysiert, für ihre konzeptionelle Weiterentwicklung nutzt und mit allen am Schulleben Beteiligten kommuniziert. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 17/30

Ergebnisse der Schule bei den Orientierungsarbeiten Klasse 2 im Jahr 2005 Bereich Mathematik (Angaben in %) Ruppin-Schule Region Berlin alle dh* ndh* alle dh* ndh* alle dh* ndh* 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 schwache Rechner/innen durchschnittl. Rechner/innen 3,8 30,6 0,0 25,0 25,0 55,6 20,0 22,3 13,9 14,1 30,1 36,6 25,7 25,3 20,0 18,9 38,8 39,8 23,1 55,1 22,7 57,5 25,0 44,4 41,4 45,4 38,7 45,9 45,9 44,7 42,7 43,9 42,2 44,2 43,2 43,0 starke Rechner/innen 73,1 14,3 77,3 17,5 50,0 0,0 38,6 32,3 47,3 40,1 24,0 18,7 31,6 30,9 37,5 36,9 18,5 17,2 * dh = Kinder deutscher Herkunftssprache ndh = Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache Ergebnisse der Schule bei den Vergleichsarbeiten Klasse 4 (VERA) im Jahr 2006 Bereich Deutsch/Lesen (Angaben in %) Anteil der Schüler/innen mit nicht auswertbaren Leistungen Fähigkeitsniveau 1 Fähigkeitsniveau 2 Fähigkeitsniveau 3 Ruppin-Schule 0 12 42 44 Berlin 11 29 36 24 Ergebnisse der Schule bei den Vergleichsarbeiten Klasse 4 (VERA) im Jahr 2006 Bereich Mathematik/Arithmetik (Angaben in %) Anteil der Schüler/innen mit nicht auswertbaren Leistungen Fähigkeitsniveau 1 Fähigkeitsniveau 2 Fähigkeitsniveau 3 Ruppin-Schule 0 3 29 66 Berlin 2 18 39 41 Ergebnisse der Schule bei den Vergleichsarbeiten Klasse 4 (VERA) im Jahr 2006 Bereich Mathematik/Geometrie (Angaben in %) Anteil der Schüler/innen mit nicht auswertbaren Leistungen Fähigkeitsniveau 1 Fähigkeitsniveau 2 Fähigkeitsniveau 3 Ruppin-Schule 0 35 43 21 Berlin 3 30 42 25 BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 18/30

Ergebnisse der Schule bei den Vergleichsarbeiten Klasse 4 (VERA) im Jahr 2006 Bereich Mathematik/Sachrechnen (Angaben in %) Anteil der Schüler/innen mit nicht auswertbaren Leistungen Fähigkeitsniveau 1 Fähigkeitsniveau 2 Fähigkeitsniveau 3 Ruppin-Schule 0 27 43 29 Berlin 2 45 32 21 Das Kollegium hat sich mit den Arbeiten vor allem unter dem Aspekt abweichender Ergebnisse von Parallelklassen umfangreich beschäftigt und Konsequenzen für die unterrichtliche Arbeit im Hinblick auf die fachübergreifende Bedeutung des Leseverständnisses gezogen. Hervorzuheben ist hier das Entwicklungsvorhaben Entwicklung einer Lesekultur sowie die konzeptionelle Einbindung von Leseeltern. Konkrete Maßnahmen für Mathematik (z. B. in Bezug auf die Aufgabenformate) sind erfolgt. Konzeptionelle Überlegungen für Mathematik stehen noch aus. Die Schule beteiligt sich mit ihren Schülerinnen und Schülern an Wettbewerben und würdigt umfangreich durch Aushänge und Veröffentlichungen besondere Leistungen. Methodenkompetenzen (1.3) Bewertung: C (eher schwach ausgeprägt) Aus den Dokumenten geht hervor, dass Angebote zum Methodenlernen für die Klassenstufe vier vorgesehen sind. In den Unterrichtshospitationen ist jedoch aufgefallen, dass sich diese Angebote nur vereinzelt wiederfinden. Frontalunterricht und Einzelarbeit dominierten mit Ausnahme der Schulanfangsphase in vielen gesehenen Unterrichtsphasen. Die Methoden und Lehrstrategien waren oft themen- und schülerbezogen, wenn auch teilweise wenig abwechslungsreich, das Gleiche galt für den Einsatz anwendungsbezogener Aufgaben. Darüber hinaus hatten die Schülerinnen und Schüler in beinahe der Hälfte der Unterrichtsbeobachtungen kaum oder keine Gelegenheit Arbeitsprozesse selbstständig zu planen, zu strukturieren und zu evaluieren. Die Wahrnehmungen des Inspektionsteams weisen hier eine deutliche Diskrepanz zu den Aussagen im Lehrerfragebogen auf. Hier ist die Mehrheit aller Lehrerinnen und Lehrer der Auffassung, dass der Einsatz verschiedener Lernstrategien beachtet wird und die Schülerinnen und Schüler miteinander kooperieren. Im Interview machten die Lehrkräfte deutlich, dass der Erwerb von Methodenkompetenzen in die zukünftige Unterrichtsarbeit sehr viel stärker einfließen muss. Abweichend davon wirkte insbesondere die Schulanfangsphase hier wegweisend. Verschiedene Lernstrategien und offene Unterrichtsformen ermöglichten den Schülerinnen und Schülern selbstständiges und entdeckendes Lernen. Obwohl die Schule mit neuer Unterrichtstechnologie ausgestattet ist, ist die Arbeit mit neuen Medien kaum in den Unterricht integriert. Bei 23 Unterrichtsbesuchen waren Computer vorhanden. Lediglich in einer Unterrichtsphase wurden sie im PC-Raum verwendet. Die in den Klassen vorhandenen Computer wurden in den besuchten Stunden nicht genutzt. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 19/30

Schullaufbahn (1.4) Bewertung: A (stark ausgeprägt) In diesem Qualitätsmerkmal werden die Fehlquote und die Wiederholerzahlen der Schülerinnen und Schüler betrachtet. Die Fehlquote der Schülerinnen und Schüler liegt mit 3,5 % deutlich unter den regionalen (4,3 %) und landesweiten Werten (5,0 %). Im vergangenen Schuljahr lag die Quote der unentschuldigten Fehlzeiten bei 0,1 %. Von 323 Schülerinnen und Schülern rückten alle in die nächsthöhere Klassenstufe auf, zwei nahmen die Dehnungsmöglichkeit in der Schulanfangsphase wahr. Schulzufriedenheit und Schulimage (1.5) Bewertung: B (eher stark ausgeprägt) Die Schülerinnen und Schülern brachten im Interview deutlich zum Ausdruck, dass sie gern die Schule besuchen. Sie äußerten auch, dass sie gerade die kleine gemütliche Schule mit den netten Kindern und Lehrkräften schätzten. Es gibt einige Schülerinnen und Schüler, die sich aktiv an der Gestaltung des Schullebens beteiligen, z. B. bei der Aufstellung und Umsetzung des Nutzungsplanes für die Fußballtore in der Pause. Die Eltern würden mehrheitlich ihre Kinder wieder an diese Schule schicken, da sie besonders das positive schulische Klima und das Engagement der meisten Lehrkräfte schätzen. Die Anzahl der Beschwerden von Seiten der Eltern ist insgesamt gering. Es gibt Eltern, die ihre Mitarbeit in den schulischen Gremien aktiv wahrnehmen und sich durch ihre Mitwirkung an Schulprojekten verstärkt einbringen. Die Lehrkräfte arbeiten gern an der Ruppin-Schule. Die Aufgaben im Rahmen der Schulentwicklung werden von einem großen Teil des Kollegiums wahrgenommen. Alle Lehrerinnen und Lehrer gaben im Interview und im Fragebogen an, dass sie sich in ihrer Schule wohlfühlen und das höfliche Miteinander schätzen. Die Schule präsentiert sich dem Besucher gepflegt und freundlich. Sie bietet insgesamt eine hohe Lern-, Arbeits- und Aufenthaltsqualität. Hinweise auf eine signifikante Außenwirkung der Schule (z.b. erfolgreiche Drittmitteleinwerbung oder Besuche von außen) lagen nicht vor. Qualitätsbereich 2: Lehr- und Lernprozesse Schulinternes Curriculum Bewertung: A (stark ausgeprägt) Die Schule hat im Schulprogramm den fächerübergreifenden Entwicklungsschwerpunkt Förderung der Lesefähigkeit festgelegt und diesen Schwerpunkt in ein schulinternes Curriculum überführt. Die vorgelegten Beiträge der einzelnen Fächer zeigen eine systematische Entwicklung der o.g. Kompetenz. Fachspezifisch sind Ziele, Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und zum Teil auch Indikatoren und Evaluationsvorhaben mit Terminierungen formuliert. Aus den vorgelegten Dokumenten kann darüber hinaus nicht der Beitrag einzelner Fächer zur Sicherung des Erwerbs weiterer überfachlicher Kompetenzen wie z. B. der Methodenkompetenz entnommen werden. Der Arbeitsstand am schulinternen Curriculum berücksichtigt ebenso die Anforderungen des Bildungsgangs und die Zusammensetzung der Schülerschaft. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 20/30

Regelmäßige Treffen zur Unterrichtsvorbereitung und -nachbereitung sind zwar in den meisten Jahrgängen nicht etabliert, aber es gibt innerhalb der Jahrgänge und in den Fachbereichen einen unterrichtsbezogenen Austausch. In den Fach- bzw. Jahrgangstufensitzungen finden regelmäßig Absprachen über im Unterricht einzusetzende Medien, Bücher und andere Lehr- und Lernmaterialien statt. Dadurch wird die lerngruppen- und jahrgangsübergreifende Verwendung von Materialien sichergestellt. In der Ruppin-Schule finden häufig fächerübergreifende Projekte statt wie z. B. das Steinzeit- oder das Osterprojekt. Außerschulische Lernorte, wie Museen, Galerien oder Theater werden von den Klassen zur vertiefenden Auseinandersetzung mit den Unterrichtsinhalten genutzt. Unterrichtsgestaltung / Lehrerhandeln im Unterricht (2.2) Bewertung: B - eher stark ausgeprägt In dieses Qualitätsmerkmal fließen die Beobachtungen aus dem Unterricht, die im Unterrichtsprofil abgebildet sind, in besonderer Weise ein. Die Indikatoren zum Qualitätskriterium Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen im Unterricht wurden mit B bewertet, weil die Förderung überfachlicher Kompetenzen nur in 15 von 46 Unterrichtssequenzen zu beobachten war. Der zu 80% abwechslungsreiche und interessante Unterricht zeigt, dass Methoden- und Lernstrategien themen- und schülerbezogen eingesetzt werden. Differenzierungsangebote in Form von unterschiedlichen Aufgaben, Inhalten oder medialen Zugängen konnten in 19 Unterrichtsbesuchen beobachtet werden. Der Bereich Förderung der Sprachentwicklung und der Kommunikationsfähigkeit mit 62% positiver Bewertung lässt erkennen, dass hier noch Entwicklungspotential vorhanden ist. Für die systematische Sprachförderung der Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache hat die Ruppin- Schule ein Konzept vorgelegt. Obwohl bei 23 Unterrichtsbesuchen Computer bereit standen, konnte nur in einem Fall eine didaktisch sinnvolle Nutzung beobachtet werden. Dies steht im Widerspruch zu dem vorgelegten IT- Konzept. Es ist geplant, dieses Konzept dahingehend zu ändern, dass eine systematische Arbeit mit dem Computer bereits in der 3. Klassenstufe statt wie bisher erst in Klasse 5 eingeführt wird. In gut der Hälfte des beobachteten Unterrichts hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit Lernprozesse selbstständig und eigenverantwortlich zu organisieren. Gruppen- und Partnerarbeitsphasen waren zu 41 % teilweise oder vollständig die vorherrschenden Sozialformen des Unterrichts. Ergebnisoffene Fragestellungen oder die Reflektion unterschiedlicher Lösungsansätze konnten in 27 Unterrichtssequenzen wahrgenommen werden. Hinsichtlich der deutlichen Strukturierung und transparenten Zielausrichtung des Unterrichts agieren die Lehrerinnen und Lehrer mehrheitlich vorbildlich. Ebenso kann festgehalten werden, dass ihnen die Unterrichtszeit wertvoll ist und es von wenigen Ausnahmen abgesehen nur geringe Warte- und Leerlaufzeiten für die Schülerinnen und Schüler zu beobachten gab. Das pädagogische Klima im Unterricht war stets angenehm, die Schülerinnen und Schüler zeigten deutliches Interesse, beteiligten sich rege und störten in keiner Weise den Unterricht. Der Umgang miteinander war respektvoll und emotional zugewandt. Auf die Einhaltung von Regeln und Absprachen wurde geachtet. Im Interview brachten die Kinder zum Ausdruck, dass sie sich gerecht behandelt fühlen. Nach Aussagen der Kinder und Eltern wird mit Eltern- und Schülerbeschwerden angemessen umgegangen. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 21/30

Leistungsanforderungen und Leistungsbewertungen (2.3) Bewertung: B - eher stark ausgeprägt Der Unterricht der Ruppin-Schule zeigt sich leistungsorientiert. Die Anforderungen sind größtenteils herausfordernd und erfüllbar. Individuell angemessene Leistungsanforderungen spielen jedoch eine eher untergeordnete Rolle. Die Ergebnisse der Orientierungs- und Vergleichsarbeiten werden in der Schule kommuniziert und teilweise zur Anpassung von Unterrichtsvorhaben genutzt. Fachbezogene Beschlüsse oder Grundsätze zur Leistungsbewertung sind nicht vereinbart worden. Den Schülerinnen, Schülern und Eltern sind die Bewertungsmaßstäbe nach eigenem Bekunden weitestgehend unbekannt. Schülerunterstützung und -förderung im Lernprozess (2.4) Bewertung: B - eher stark ausgeprägt Die Lern- und Arbeitsbedingungen in den Unterrichtsräumen der Ruppin-Schule werden von allen Schulangehörigen als gut bis sehr gut bezeichnet. In den hohen, hellen Räume des Altbaus kann konzentriert und ungestört gearbeitet werden. Die Förderung der Lesekompetenz ist ein auf den Unterricht bezogener Entwicklungsschwerpunkt der Schule und wird in allen Fächern als besondere Aufgabe verstanden. Zur besonderen Förderung von Schülerinnen und Schüler liegt in der Schule ein LRS-Konzept mit Aufgabenbeschreibungen für die Lehrkräfte vor. Ein DaZ-Konzept ist ausgearbeitet, in dem die Individualisierung und Handlungsorientierung hervorgehoben wird. Besondere Unterrichtsangebote für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen konnten nicht registriert werden. Es gibt keine schriftliche Vereinbarungen zwischen der Schule, Eltern und Schülerinnen und Schüler, in denen ggf. Verabredungen zur Lernunterstützung festgehalten werden. Qualitätsbereich 3: Schulkultur Soziales Klima in der Schule und in den Klassen (3.1) Bewertung: A (stark ausgeprägt) Die Ruppin-Schule hat in ihrem Leitbild unter anderem das freudige und friedfertige Miteinander lernen als Anspruch formuliert. In dieser Schule ist das miteinander Lernen und Arbeiten so organisiert, dass der im Schulprogramm formulierte Anspruch nach den Beobachtungen des Inspektionsteam umgesetzt wird. Der mitmenschliche Umgang ist auf allen Ebenen höflich und wertschätzend. Die Schülerinnen und Schüler gehen gern in die Schule, die Arbeitsatmosphäre wird allgemein als angenehm bezeichnet. So sind Schülerinnen und Schüler z. B. daran beteiligt, die Nutzung der Fußballtore in den Pausenzeiten zu organisieren. Zum Erhalt des positiven Klimas tragen die Klassenräte bei, die Wünsche und Probleme in ihren Klassen aufgreifen und mit der Schulleiterin besprechen. Des Weiteren gibt es ein gemeinsames Regelverständnis, dessen Umsetzung im Schulalltag funktioniert. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 22/30

Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und der Eltern (3.3) Bewertung: B (eher stark ausgeprägt) An der Ruppin-Schule gibt es eine aktive Klassensprecherversammlung, deren Arbeit von der Schulleitung und dem Lehrerkollegium unterstützt wird. Die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen werden u. a. direkt an der Planung der Pausenzeiten beteiligt. In den Prozess der Schulprogrammentwicklung sind die Schülerinnen und Schüler nicht eingebunden. Mehrmals im Schuljahr finden erfolgreiche Projekttage bzw. Feste unter großer Beteiligung von Schülerinnen, Schülern und Eltern statt. Die Eltern beteiligen sich engagiert und regelmäßig am Schulleben. Eltern werden durch regelmäßig stattfindende Veranstaltungen wie z. B. Elternsprechtage über das Schulleben informiert. Die Gremienvertreter waren aktiv durch Mitarbeit in der Schulprogrammgruppe an der Schulprogrammerstellung beteiligt. Nach Aussage der Schulleiterin sind die Eltern auf allen Ebenen sehr aktiv, insbesondere hervorzuheben sind die Beteiligung im Unterricht als Leseeltern, Matheeltern oder Englischeltern sowie die Beteiligung an Klassenfahrten als Begleitung. Auch der Förderverein der Schule ist sehr aktiv. Die Elternversammlungen sind gut besucht, hier ist die Teilnahme insbesondere in der Schulanfangsphase sehr hoch. Kooperation mit gesellschaftlichen Partnern (3.4) Bewertung: B (eher stark ausgeprägt) Die Ruppin-Schule pflegt vielfältige Kooperationen mit gesellschaftlichen Partnern. Zur Leseförderung gibt es eine vertraglich abgesicherte Partnerschaft mit der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg. Im Rahmen der Gewaltprävention und Konfliktbewältigung beteiligt sich die Schule durch Teilnahme an Fortbildungen am Faustlos-Projekt des Heidelberger Präventionszentrums. Mitglieder des Vereins Seniorpartner in School stehen in regelmäßigen Sprechstunden als Mediatoren zur Verfügung. Die Schülerinnen und Schüler können durch eigenes Erleben erfahren, wie Konflikte durch Mediation gelöst werden. Zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Mädchen und Jungen bieten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Strohhalm e.v. regelmäßig Projekte an. Mit der Gartenarbeitsschule Schöneberg und der Waldschule im Grunewald organisiert die Schule außerschulische Unterrichtsprojekte. Zu den letztgenannten Kooperationen liegen keine schriftlichen Vereinbarungen vor. Ein regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch findet mit einer weiterführenden Schule statt. Qualitätsbereich 4: Schulmanagement Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft (4.1) Bewertung: A (stark ausgeprägt) Die Schulleiterin wird in ihrem Führungsverhalten anerkannt und nimmt ihre Führungsverantwortung umfangreich wahr. Sie unterstützt die Lehrkräfte in ihrer pädagogischen Arbeit, indem sie z. B. Vorschläge zur Entwicklung sozialen Lernens einbringt, um so das gemeinsame Verständnis von gemeinsamen Grundwerten zu fördern. Sie sorgt für eine konstruktive Arbeitsatmosphäre, die sich durch einen sachlichen Umgang mit Fehlern auszeichnet, und bezieht die am Schulleben Beteiligten in die schulische Weiterentwicklung ein. Zur Arbeit der Schulleiterin gehört die Rechenschaftslegung über den Stand der schulischen Arbeit und der Entwicklungsvorhaben. BERICHT ZUR INSPEKTION DER RUPPIN-SCHULE Seite 23/30