I. Informationswirtschaft



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Transkript:

BWL B - Zusammenfassung I. Informationswirtschaft 1. Digitale Ökonomie und Informationsdienste Vier Grundmodelle (soll man erläutern können): Seat limited Type limited Features Limited Time limited Tut 1 - Aufg. 2a Tut 1 - Aufg. 3 Dynamic Pricing Warum brauchen wir Auktionen? o Unbekannte Zahlungsbereitschaft der Teilnehmer o Prognose für zukünftige Werte o Immaterielle, nicht-fassbare Güter o Informationsaggregation usw. Prinzip: Kostenlose Basisdienste, erweiterte Dienste über Bezahlung Wird u.a. von Google genutzt. Auctions have proven to perform quite well in situations where intangible and heterogeneousentities are traded. (Smith) Auctions are predestinated to aggregate information from distributed parties which results in an aggregated valuation. (Jackson) Private Value- & Common Value- Auktionen: Private Value: jeder Bieter kennt genau seine Wertschätzung für das Gut, er kennt die Wertschätzung der anderen Bieter nicht und Wertschätzungen sind statistisch unabhängig. Common Value: das auktionierte Gut hat einen einzigen objektiven Wert, kein Bieter kennt diesen Wert sicher, aber jeder hat eine subjektive Einschätzung. Beide Formate: Kenntnis über die Einschätzung der anderen Bieter wertvolle Information.

Tut 1 - Aufg. 1a Auktionsformate Auktionstheorie Englische Auktion: Ablauf: Preis steigt sukzessive bis nur noch ein Bieter bleibt, Auktionator nennt Preise p oder Bieter nennen Preise (p = max i b i ) mit b i = Gebotshöhe. Ende: der vorletzte Bieter verlässt die Auktion wenn p > v j mit v j = Wertschätzung. Der Bieter mit dem höchsten Gebot wird allokiert und zahlt den Preis des zweithöchsten Gebots (plus Inkrement bei einer Erhöhung der festgelegte Betrag der Änderung) Erstpreis-Auktion mit verdecktem Gebote: Jeder Bieter übermittelt ein verdecktes Gebot, Bieter mit dem höchsten Gebot wird allokiert und bezahlt sein Gebot, einzige Wahlmöglichkeit für Bieter: Gebotshöhe b i = arg max bi u i (b i ) mit u i = Bieternutzen b i (v i ) R 0 mit b i = Gebotshöhe, v i = wertschätzung

Holländischen Auktion: Auktionator nennt (mit der Zeit) fallende Preise p(t) R 0 p (t) < 0, erster Bieter, der einen Preis akzeptiert, wird allokiert. t i = arg max t u p(t) Strategien der Erstpreis-Auktion und der holländischen sind äquivalent: b i = p(t i ) Tut 1 - Aufg. 1b-c Vickrey Auktion: Ablauf: einmaliges Verdecktes Gebot. Höch bietender erhält Zuschlag zum Preis des zweithöchsten Gebots. Second price sealed (= verdeckt)-bid auction Keine pay as you bid -Auktion Bietstrategie: Bieten bzw. offenbaren der wahren Wertschätzung ist eine schwachdominante Strategie ( Anreizkompatibilität) Gebot beeinflusst Gewinnwahrscheinlichkeit ABER nicht zu zahlenden Preis Gebot < eigene Wertschätzung: geringe Gewinnchancen Gebot > eigene Wertschätzung: größere Gewinnchancen ABER größeres Verlustrisiko Um die Allokationswahrscheinlichkeit zu maximieren wird man sein Gebot hoch wählen. Um aber eine negative Auszahlung zu vermeiden, wird man sein Gebot wiederum nicht zu hoch wählen. Beide rivalisierenden Strategien treffen sich in der Mitte, bei der eigenen Wertschätzung. Probleme: Bieter könnte: die wahrheitsgemäße Preisgabe von Informationen vor Dritten, mit denen sie nach der Auktion interagieren müssen, fürchten. Betrug durch den Auktionator fürchten. Gegenmaßnahmen in online Auktionen: Verschlüsselte Automatisierung (ohne menschliches Eingreifen) Kraft der Reputation (Risiko des Reputationsverlusts des Auktionators überwiegt dessen Nutzen) Transparenz: Zugang zu den Ergebnissen jeder Auktion 2. Servicemärkte (Auktionen für komplexe Dienste und Service Value Networks) Komplementärgüter & Substitutionsgüter: Komplementärgüter: bei Produktion oder Verbrauch sinnvollerweise zusammen eingesetzt werden, die Verwendung des einen Gutes bedingt die Verwendung des anderen, steigt der Absatz des einen, so steigt auch der Absatz des anderen. (Schuhe und Schuhputzmittel usw.) Substitutionsgüter: können sich ganz oder teilweise ersetzen, im Konsum- und auch im Produktionsbereich. (Butter Margarine, Öl Kohle Gas) Exposure-Problem: In der englischen Auktion sind Gebote auf Bündel nicht erlaubt. Somit kann es zu einer suboptimalen Auszahlung für den Auktionator kommen, da sein Umsatz zu gering ausfällt (Exposure Problem)

Die kombinatorische Vickrey-Auktion/ Generalisierte Vickrey-Auktion Stellt eine Lösung des Combinatorial Auction Problem (CAP) dar. siehe Vorlesung 2: Folien 17 22 und eigene Aufzeichnungen Google AdWords-Auktion: Wird als Generalized second-price auction bezeichnet: öffentliche Auktion zur Bepreisung, Vickrey-ähnliche Auktion, Ex-post Bepreisung CPC = Cost-Per-Click: Gebot, was der Bieter bereit ist, pro Klick auf seinen Werbelink auf einer Google-Seite zu zahlen (ex ante). CTR = Click-Through-Rate (ex poste) # Klicks auf Werbelink CTR = # wie oft der Werbelink angezeigt wurde AdRank: AdRank = CPC Quality Score Quality Score: basiert auf vielen Faktoren wie z.b. Relevanz des Suchbegriffs bezüglich der Werbung und der Suchanfrage oder aber auch der CTR-Historie. (wird von Google berechnet) Der tatsächliche Quality Score wird jedes Mal neu ermittelt, wenn ein Suchbegriff auf die Suchanfrage passt. zu schlagender AdRank Actual CPC: Actual CPC = Quality Score Welchen Preis der Bieter also zahlen muss, hängt maßgeblich von seinem Quality Score ab. Je qualitativ besser seine Web Page zum Suchbegriff passt, umso billiger wird für ihn die CPC-Gebühr.

Complex Service Auction (für komposite Dienste in Service Value Networks) Service: A service is an activity which an economic unit A (service provider) performs for another economic unit B (service consumer) that results in a change of state or condition of an economic unit C whereas the output of that activity cannot circulate in the economy independently of economic unit C. Quelle Source Node Senke/Endknoten Sink Node Name/Kennung Servicestelle (v) Durchsatz/Nutzen durch Leistung (a v ) α Vorbehaltspreis Nachfrager U R - Nachfragernutzen U f - Gesamtwohlfahrt/Nutzen U - größter (optimaler) Nachfragernutzen U j - größter Nachfragernutzen, wenn j nicht mitbietet t j - Transferfunktion: monetärer Betrag, den Serviceprovider gerade noch hätte bieten können um allokiert zu werden. p ij - Preisvorstellung Anbieter (in Abhängigkeit, wer vorher gearbeitet hat): o im Hinblick auf das, was vor ihm war. o man kann nur den Vorarbeiter bestimmen, nicht Nachfolger. S(A f ) - Funktion, die minimalen Durchsatz allokiert. Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied, Achtung: es gibt auch additive Nutzen! P f = p ij,wobei p ij nur aus dem gewählten Pfad stammt. Tut 2 - Aufg. 2 Formeln: Allocation function (Pfadfunktion) U f = α S A f P f z. B. : U t = 100 {0,6,0,7} (13 + 16) Transfer function (Zahlungen an Service j) t j = p ij + U U j Requester s Utility U R = α S A f t j z. B.: U R = 100 {0,6,0,7} (24 + 17)

Tut 1 - Aufg. 2c Das Zweitpreisprinzip Die Transferzahlung an Anbieter A beinhaltet die zusätzliche Auszahlung des Wohlfahrtgewinns durch die Partizipation von Anbieter A. Die Differenz aus Wohlfahrt mit und ohne seine Partizipation spiegelt das Zweitpreisprinzip wider. Vorteile der Complex Service Auction: Unvollständige Informationen in dezentralen Umgebungen werden berücksichtigt kein zentrales Repository nötig. Resultat: effiziente Komposition Enabler-Technologie für Service Value Networks To enable: freigeben Transition: Wechsel/ Übergabe Tut 2 - Aufg. 1b

Tut 2 - Aufg. 1c Business on demand (neue Geschäftsmodelle im Internet der Dienste): Cloud Computing: bezeichnet primär den Ansatz, abstrahierte IT-Infrastrukturen (z. B. Rechenkapazität, Datenspeicher - siehe IaaS), fertige Programmpakete (siehe SaaS) und Programmierumgebungen (siehe PaaS) dynamisch an den Bedarf angepasst über Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Die Abrechnung erfolgt dabei nutzungsabhängig, da nur tatsächlich genutzte Dienste bezahlt werden müssen. Ein weiterer zentraler Punkt des Konzeptes ist, dass die Bereitstellung basierend auf der Kombination aus virtualisierten Rechenzentren und modernen Webtechnologien wie Webservices vollautomatisch erfolgen kann und somit keinerlei Mensch-Maschine-Interaktion mehr erfordert. Sekundär geht es bei Cloud Computing auch darum, alles als dynamisch nutzbaren Dienst zur Verfügung zu stellen, sei es nun Rechenkapazität, Buchhaltung, einfachste von Menschen verrichtete Arbeit, eine fertige Softwarelösung oder beliebige andere Dienste (siehe auch XaaS). Im Zentrum steht dabei die Illusion der unendlichen Ressourcen, die völlig frei ohne jegliche Verzögerung an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden können (siehe auch Skalierbarkeit)

Platform- und Software-as-a-Service (PaaS): integriert Anwendungen von Drittanbietern, die vom Nutzen zu einer komplexeren Anwendung komponiert werden können. (z.b. Force.com von Salesforce) Human-as-a-Service (HaaS): menschliche Intelligenz wie einen Webservice zu nutzen, wird von externen Workers erledigt (z.b. Bilderkennung). SAP BusinessByDesign: on-demand Lösung für den Mittelstand, Funktionalitätsauswahl durch den Anwender (Scoping) und anschließende Parametrisierung des Systems. 3. Wirtschaftsgut Information Tut 3 - Aufg. 1a Datum: Information: Wissen: symbolische Repräsentation von Sachverhalten zweckorientiertes Wissen (zentraler Gegenstand der Wirtschaft und Forschung) Information + (Verstehen/Verknüpfen von Informationen). Möglichkeit der Ableitung neuer Informationen. Die neue Rolle der Information als o Produktionsfaktor o Wettbewerbsfaktor o Wirtschaftsgut gewinnt immer mehr an Bedeutung und nimmt Einfluss auf die Wettbewerbsposition von Unternehmen. (vor allem in der (Informations-) Dienstleistungsbranche: Versicherungen, Banken, ) Informationslebenszyklus: Tut 3 - Aufg. 1b-c Eingeschränkt durch Faktoren der Ökonomie, Gesellschaft, Technologie und des Rechts. Gewinnung: von digitalen Gütern/ Daten durch z.b. statistische Erhebungen Speicherung: von allen gewonnen Daten, kumulierte Datensammlung ermöglicht gemeinsame Weiterverwendung. Transformation: Generierung neuer Informationen durch aggregieren und verwerten der gespeicherten digitalen Güter (Berechnen der Wettervorhersage aus den gewonnenen IST-Werten).

Bewertung: Wertfestlegung für generierte Informationen in Abhängigkeit von Aufwand für die Beschaffung, Umfang und Qualität und Wertschätzung der Abnehmer. Vermarktung: Präsentation und Verkauf der transformierten und bewerteten Daten Nutzung: Verwendung der Daten durch Käufer, beispielsweise um Entscheidungen zu unterstützen Bepreisung: Tut 3 - Aufg. 2a 1. Statische Bepreisung: Festlegen eines optimalen, statischen Preises für ein Gut. Durch Einflussfaktoren wie die Nachfrage und Wettbewerbssituation (Monopol, Markteinstieg, Zielgruppe ). Im Monopol gilt: Preisbildung anhand der aggregierte Nachfragefunktion D(p) = mp + b bzw. P(y) = D 1 (y) Differenzierung erfolgt durch: First-Mover Advantage: Vorteil des ersten Unternehmens, welches einen Markt erschließt: oftmals kompatibel mit Kostenführerschaft Kostenführerschaft: Erreichung eines hohen Auslastungsgrades, Gefahr eines Preiskampfes Produktdifferenzierung Personalisierung: Erstellung von Kundenprofilen Preisdifferenzierung: (Versionierung, Bundling) 2.Flexible Bepreisung 1. Preisdifferenzierung 1. Grades: Personalisiertes Pricing: Bestimmung der Zahlungsbereitschaft jedes Kunden und Berechnung eines Preises so nah wie möglich an dieser. Durch webbasierte Verkaufskanäle praktischer geworden. 2. Preisdifferenzierung 2. Grades: a) Versioning: Mehrere Versionen, mehrere Preise (Windows 7 Home Premium oder Professional), Segmentierung basiert auf der Selbstselektion der Konsumenten anhand ihrer Zahlungsbereitschaft. Differenzierung der Versionen über: Preis Qualität (High-Level und Low-Level) Produktdesign Self-Selection: Preis hängt von der Version eines Produktes ab, die ein Konsument kauft. Problem: Anbieter kann die verschiedenen Konsumententypen nicht unterscheiden, Kunden wählen das für sie attraktivste Produkt.

b) Bundling: z.b. Verkauf von Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogrammen, die Kunden geben ihre Zahlungsbereitschaft an. Optimalitätsbedingung: Grenzkosten = 0. Es soll der optimale Preis ermittelt werden und der Deckungsbeitrag maximiert werden: Bundlingstrategien: Strategie 1: getrennter Verkauf der Einzelprodukte (eigentlich kein Bundling) Strategie 2: Bündelung der Einzelprodukte (pure bundling) Strategie 3: sowohl getrennt als auch Bündelung (mixed bundling) Bundling Self-Selection: Bündelung der Einzelprodukte kann für Unternehmen bei heterogenen Präferenzen vorteilhaft sein, da es die Streuung der Zahlungsbereitschaft reduziert und mixed Bundling die Diskriminierung zwischen verschiedenen Konsumentengruppen durch die Bereitstellung einer Menge von alternativen Angeboten erlaubt. c) Bundling bei Informationsgütern: Problem: Wertschätzungen für Informationsgüter sehr heterogen (static pricing schwer zu gestalten) Annahmen: Verkäufer hat keine marg. Kosten für die Reproduktion von Info-Gütern, Konsumenten kaufen entweder 0 oder 1 Einheit, Wertschätzung eines Konsumenten für versch. Info-Güter stat. unah. voneinander. Ergebnis: je mehr Info-Güter im Bündel, desto besser lässt sich die Wertschätzung vorhersagen (weil sich hohe und niedrige im Bündel im Mittel ausgleichen), der durchschnittliche Konsument hat auch eine durchschnittliche Wertschätzung für ein großes Bündel, das Hinzufügen von weitern Info-Gütern verursacht praktisch keine Kosten. 3.Preisdifferenzierung 3. Grades Group Pricing: Gleiches Produkt, mehrere Preise, z.b. für Studenten, Kinder, usw., Problem bei der Anwendung: Notwendigkeit von robusten und nachprüfbaren Gruppen. 3.Dynamic Pricing siehe Seite 1

Netzwerkeffekte: Tut 3 - Aufg. 3a,d Externe Effekte: Situation, in welcher der Konsum eines Indiviuums direkt den Nutzen eines anderen Individuums beeinflusst. Netzwerkeffekte bzw. Netzwerkexternalitäten: Je größer die Anzahl der Nutzen, desto größer wird der individuelle Nutzen (nachfrageseitige Skalenerträge) Direkte Netzwerkeffekte: Nutzensteigerung durch physischen direkten Kontakt der Produkte (Telefonnetze, UMTS-Netze, Schienennetze, ) Indirekte Netzwerkeffekte: basieren auf Komplementaritäten in virtuellen Netzwerken (man benötigt das Produkt um ans Netz angeschlossen zu werden. Physischer Kontakt ist nicht nötig (DVD, MS Office, Software, )). Märkte mit Netzwerkeffekten Marktdynamik: kleines Netzwerk (n < n ): individueller Nutzen gering, geringe Zahlungsbereitschaft (Nachfrage) größeres Netzwerk (n > n ): je größer das Netzwerk, desto geringer ist die Zahlungsbereitschaft eines zusätzlichen Teilnehmers. Tut 3 - Aufg. 3b-c A ist ein stabiles low-level GGW (wahrscheinlich) B ist ein unstabiles GGW kritische Netzwerkgröße. Entweder übersteigt nun die Nachfrage das Angebot und der Markt expandiert oder aber Nachfrage unterschreitet das Angebot und er bricht in sich zusammen. C ist ein stabiles high-level GGW (wahrscheinlich)hier sind die maximale Anzahl an Personen im Netzwerk, von denen viele bereit sind einen hohen Preis zu zahlen. 4. Informationsverarbeitung auf Finanzmärkten Märkte Plattformen des Handels: Märkte in klassischen Ökonomien: Mensch als homo oeconomicus und utilitarian concept of humankind, Schwerpunkt auf Produktion und Verkauf, Existenz eines ökon. GGW. und Wettbewerbsmechanismus i.f. einer unsichtbaren Hand (Adam Smith) Märkte in neoklassischen Ökonomien: Theorie: das ökon. Problem der Gesellschaft ist die Verteilung existierender Ressourcen Märkte sind Mechanismen zur Verteilung von Ressourcen, wo sich Angebot und Nachfrage treffen. Marktpreis entwickelt sich durch Interaktion von Angebot und Nachfrage Mechanismen der Preisermittlung gewinnen an Gewicht, es werden perfekte Märkte unterstellt (homogene Güter, Transparenz, keine persönlichen und zeitlichen Präferenzen).

Walras-Auktion: Fiktiver Auktionator, der Angebot und Nachfrage aggregiert und anpasst, ermittelt den perfekten Preis, Tausch der Güter nach Preisfestsetzung. (z.b. Londoner Goldfixing) Tut 4 - Aufg. 1b Tut 4 - Aufg. 2d Limit Order Märkte ( Vgl. Tutorium 4 Aufgabe 1): Basisordertypen: o Market orders: A market order is an instruction to trade at the best price currently available in the market. o Limit orders: A limit order is an instruction to trade at the best price available, but only if it is no worse than the limit price specified by the trader. Weitere Begriffe: o Bid: Preis, zu welchem der Händler bereit ist, Wertpapiere zu kaufen o Best bid: der höchste gebotene Pis eines Marktes o Ask: Preis, zu welchem der Händler bereit ist, Wertpapiere zu verkaufen o Best Ask: der niedrigste, nachgefragte Preis eines Marktes Quoted Spread: Differenz zwischen dem Best ask und dem Best bid eines Orderbuchs Quoted spread i,t = (Ask i,t Bid i,t ) 2 Mid i,t Der half quoted spread wird relativ zum Aktienkurs berechnet und das Ergebnis wird in Basispunkten (bps) angegeben: 1 bps = 0,01 %. In der Praxis werden spreads in Cent usw. ausgewiesen, was leichter zu rechnen ist, aber oft werden dadurch nur implizite Transaktionskosten erfasst (variiert zeitlich). Effective Spread: der spread, der tatsächlich von jemandem bezahlt wird, der mit Market orders handelt. Effective Spread i,t = D i,t Price i,t Mid i,t Mid i,t 1: Kaufsindikator D = 1: Verkaufsindikator Große Order kippen das Buch so, dass der durchschnittliche Spread, der für einen trade bezahlt wird, höher als der Quoted Spread ist. erfasst die wirklichen, implizite Transaktionskosten, braucht Handelsanweisungen zur Berechnung. Heuristiken werden benötigt, um Handelsanweisungen von Handels- und Quotendaten abzuleiten. Meist-Ausführungsprinzip: Grundsatz für die Feststellung von Börsenpreisen, nachdem der Preis als Ausführungspreis bestimmt wird, bei dem der größte Absatz bei geringstem Überhang zustande kommt. (Vgl. Üb. 4, Aufg. 1,b)). Qouteded Spread

Liquidität: liquidity, like pornography, is easily recognized bot not so easily defined (O Hara) Liquidity is the ability to trade large size quickly, at low cost, when you want to trade. (Harris) Eines der wichtigsten Qualitätsmaße für einen Handelsplatz hat Größen-, Zeit- und Kostendimensionen wird von verschiedenen Arten von Händlern bereitgestellt. Vier Dimensionen der Liquidität: Unmittelbarkeit: Refers to how quickly trades of a given size can be arranged at a given cost (Harris)(z.B. Market Orders liefern Unmittelbarkeit) Breite oder Umfang: Ein Markt kann als breit/umfangreich bezeichnet werden, wenn es viele Orders nahe des aktuellen Martkpreises gibt. Tiefe: tiefer Markt: wenn große Orders nahe des aktuellen Marktpreises ausgeführt werden können. Flexibilität: Refers to how quickly prices revert to former levels after change in response to large order flow imbalances initiated by uninformed traders. (Harris) Markteffizienzhypothese (nach Eugene Fama): es können keine Überrenditen aufgrund von Informationen realisiert werden, die auf historischen Preisen, öffentlich zugänglichen Informationen oder allen vorhandenen Informationen basieren. Effiziente Märkte: Grad der Markteffizienz wird u.a. beeinflusst durch: Marktmikro- und Technostruktur: beeinflusst Handelsverhalten, Transaktionskosten und Liquidität. Märkte können nur effizient sein, wenn korrigierende Trades (Arbitrage) schnell und kostengünstig ausgeführt werden können.(gleich mehr) Information: wenn Preise alle Informationen enthalten, müssen Investoren bei ihren Handelsentscheidungen auf Nachrichten und Informationen zugegriffen haben. Marktmikrostrukturen: Mechanismus, unter welchem Kapitalanlagen gekauft und verkauft werden bestehend aus Handelsregeln und Handelssystemen Marktmikrostrukturen betrachten strukturelle Charakteristiken von Märkten und erforschen den Prozess der Preis- und Volumenbestimmung. Wichtige Fragen in Marktmikrostrukturen Wie (stark) ist Information in Preisen enthalten? Wie verhindern wir Marktzusammenbrüche? Was sind optimale Handelsstrategien? Elemente von Marktmikrostrukturen: Ausführende Systeme: wie werden Käufer und Verkäufer zugeordnet? Marktmodelle: Methode der Ausführung von Trades (Auktionsarten)

Auktionsarten (in der Marktmikrostruktur): 1. Call Auktion: Markt ruft alle Wertpapiere ab (simultan oder nacheinander) alle Transaktionen werden zum selben Zeitpunkt zu einem festen Preis ausgeführt. Entstand als die Handelsaktivität zu gering war, um einen fortlaufenden Handel zu garantieren Heute nur zum Neustart eines Handels nach einer Pause oder bei Staatsanleihen verwendet. Schritte: Orders werden für eine bestimmte Zeitspanne gesammelt verarbeitet und sortiert zumeist wird der Preis bestimmt, bei dem das Handelsvolumen maximal ist (alternativ: bei dem der Umsatz maximal ist). Weitere Eigenschaften: Konzentrieren Liquidität hilfreich, wenn viel Information in den Märkten verarbeitet werden muss gut um Preise und Handelsvolumina zu entdecken. 2. Kontinuierliche Doppelauktion (Continuous Double Auction, CDA): Handel kann durchgehend stattfinden, wenn der Markt geöffnet ist. gebräuchlichste Marktform Mehrheit des Handels für Aktien, Anleihen, Futures (ein verbindlicher Börsenvertrag (Kontrakt) zwischen zwei Parteien) und Optionen findet im kontinuierlichen Markt statt. Tut 4- Aufg. 1a Call Markt vs. Kontinuierliche Doppelauktion: o Vorteil Call Markt: fördert Liquidität, da sich Händler leicht finden können, Fokus liegt auf einem (Allokations-)Instrument zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort. o Vorteil Kontinuierliche Doppelauktion: Flexibilität, Händler können ihren Handel jederzeit arrangieren 3. Market-Maker: Market Maker: Ähnliche Rolle wie ein Auktionator, Handelsfirma (Intermediär), die einen Bestand an Aktien hält, bietet Bid und Ask-Preise an, Entlohnung durch den Bid-Ask-Spread (z.b. OTC Märkte). Eigenschaften: anders als bei einem Walras-Markt können Händler in einem realen Markt nicht entsprechend einer stetigen Nachfragefunktion bieten nur Market und Limit Order möglich Diskrete Nachfragefunktion aufgrund diskreter Nachfragefunktion existiert ggf. kein einzelner Markträumungspreis. Market Maker glättet die diskreten Nachfragefunktionen. 4. Walras-Auktion: siehe Seite 12

Ausführungssysteme: Quote Driven: Händler ist Intermediär zwischen Käufer und Verkäufer wenn er kein Intermediär ist, so arrangiert er dennoch den Handel zwischen ihnen bietet den Preis an, zu dem der Handel stattfinden kann Quote-Driven-Märkte handeln für die Börse ungeeignet Produkte (z.b. Anleihen- und Devisenmärkte). Broker Markt: wird verwendet, wenn das zu handelnde Objekt einzigartig ist und eine großes (Handels)Volumen besitzt Broker suchen aktiv nach Möglichkeiten Käufer und Verkäufer zusammenzubringen geben unverzüglichen Rat an Kunden müssen Liquidität finden, d.h. sie unterscheiden zwischen: o Verdeckten Händler: wissen, was sie handeln möchten, machen dies aber nicht öffentlich o Latenten Händler: möchten nicht handeln, es sei denn, der Broker eröffnet ihnen eine entsprechende Möglichkeit Beispiel: Blockhandel Order Driven: Käufer und Verkäufer handeln direkt (Aktien, Futures) Face to Face (mündliche Auktion) regelbasierte Handelsausführungssysteme: elektronisches System bringt Käufer und Verkäufer zusammen (ankommende Orders werden nach Vorrangregeln ausgeführt) Vorrangregeln für Orders: o Primäre Vorrangregeln: Preis/Zeit Priorität (Kauforders, die am höchsten und Verkaufsorders, die am tiefsten bieten, werden bevorzugt, Market Orders werden immer bevorzugt, da sie keine Preisgrenze für die Ausführung haben) o Sekundäre Vorrangregeln: Zeit Vorrang, Größen/Volumen Vorrang, anteilsmäßige Ausführung Anwendung auf Call Market, CDA. Beispiel: Xetra Hybrid: Kombiniert die Eigenschaften von Quote-Driven, Order-Driven und Brokermarktsystemen Beispiel NYSE: Eigenschaften des Parkett-Handels als auch des elektronisches Handels (folgt dem Order-Driven-System), spezielle Händler zur Liquiditätssicherung (Quote-Driven). mehr Handelsoptionen führen zu einem breiteren Kundenstamm kompetitivere Preise

Produkte (Finanzprodukte als handelbare Güter auf Märkten): Handelsinstrumente: Gegenstände, die Händler handeln (Wertpapiere, Verträge, Gebrauchsgüter, Währungen etc.) Arten von Handelsinstrumenten: reale Vermögensgegenstände Finanzielle Instrumente: finanzielle Vermögensgegenstände, Derivative Verträge, Versicherungs- und Spekulationsverträge hybride Instrumente Reale Vermögensggenstände: physische Güter, Immobilien, geistiges Eigentum, Instrumente auf der Passivseite der Bilanz Finanzielle Vermögensgegenstände: Instrumente, die das Eigentum von realen Assets (Anlagen) und deren Cash Flows repräsentieren: Initial Public Offering (IPO): Primär-Markt: Herausgabe durch eine Firma oder Regierung, die ein neues Wertpapier auf dem Markt anbietet. Seasoned Issues: Händler handeln bereits gehandelte (daher seasoned) Wertpapiere Finanzmarkt gliedert sich in: Spot Markt: Güter werden gegen Bargeld verkauft und (nahezu) gleichzeitig geliefert Derivate Markt: Kontrakte für eine Lieferung oder Zahlung in der Zukunft. Diese beziehen ihre Wert durch einen Basiswert