Nachfrage, Angebot, Gleichgewicht, Effizienz auf perfekt kompetitivem Markt Aber: Marktversagen (Part 3)
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- Sophia Kerner
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1 Zwischenstand Mikroökonomik (Part 1, 2) Nachfrage, Angebot, Gleichgewicht, Effizienz auf perfekt kompetitivem Markt Aber: Marktversagen (Part 3) Unvollständiger Wettbewerb Externalitäten Informationsökonomik Reaktion: Regulierungen (Part 4) Makroökonomik (Part 5-9) Kapitel 9: Monopol Slide 1
2 Unvollständiger Wettbewerb und Marktmacht MB
3 Unvollständiger Wettbewerb Perfekt kompetitiver Markt als idealer Markt Maximiert die ökonomische Rente (Wohlfahrt) Existiert nie in reiner Form und oft nicht einmal annähernd Märkte mit unvollständigem Wettbewerb Reduzieren die ökonomische Rente (Wohlfahrt) Sind der Normalfall Kapitel 9: Monopol Slide 3
4 Unvollständiger Wettbewerb Formen des unvollständigen Wettbewerbs Reines Monopol (größte Ineffizienz): Es gibt nur einen Anbieter eines Gutes ohne passende Substitute Oligopol (geringere Ineffizienz): Es gibt einige wenige Wettbewerber, die passende Substitute anbieten Kapitel 9: Monopol Slide 4
5 Unvollständiger Wettbewerb Märkte mit vollständigem Wettbewerb Unternehmen haben keine Marktmacht Angebot und Nachfrage bestimmen den Gleichgewichtspreis Zum Gleichgewichtspreis kann ein Unternehmen (scheinbar) beliebig viel verkaufen Bei geringerem Angebot steigt der Preis nicht Aus der Sicht des Unternehmens ist die Nachfragefunktion horizontal (d.h. Nachfrage ist vollkommen elastisch am Marktpreis) Kapitel 9: Monopol Slide 5
6 Unvollständiger Wettbewerb Märkte mit unvollständigem Wettbewerb Ein Unternehmen hat (teilweise) Kontrolle über den Preis, d.h. Marktmacht, und kann daher Preise über die Grenzkosten der Produktion setzen (und langfristige Gewinne erzielen) Jedes Unternehmen sieht sich einer fallenden Nachfragefunktion gegenüber Wenn das Unternehmen mehr verkauft, sinkt der Preis Kapitel 9: Monopol Slide 6
7 Unvollständiger Wettbewerb Hauptunterschied zwischen Märkten mit vollständigem und unvollständigem Wettbewerb Bei Märkten mit vollständigem Wettbewerb ist die Nachfrage aus der Sicht jedes Unternehmens perfekt elastisch Bei Märkten mit unvollständigem Wettbewerb ist die Nachfrage nicht perfekt elastisch, d.h. jedes Unternehmen sieht sich einer fallenden Nachfragefunktion gegenüber Kapitel 9: Monopol Slide 7
8 Unvollständiger Wettbewerb Unternehmen auf Märkten mit vollständigem Wettbewerb Unternehmen auf Märkten mit unvollständigem Wettbewerb Preis Preis Marktpreis D i D i Menge Menge Kapitel 9: Monopol Slide 8
9 Gründe für Marktmacht Unternehmen mit Marktmacht: Kann Preis eines Gutes erhöhen, ohne alle Erlöse zu verlieren Gründe für Marktmacht Exklusive Kontrolle über wichtige Produktionsfaktoren (z.b. Ort) Patente und Copyrights (z.b. pharmazeutische Produkte) Vergebene Lizenzen und Konzessionen (z.b. Postdienstleistungen) Netzwerkeffekte (z.b. bei Software) Steigende Skalenerträge Kapitel 9: Monopol Slide 9
10 Skalenerträge und Bedeutung von Fixkosten Skalenerträge Konstante Skalenerträge (constant returns of scale, CRS): Bei einer prozentualen Veränderung aller Produktionsfaktoren verändert sich die produzierte Menge um diesen Prozentsatz Fallende Skalenerträge (decreasing returns of scale, DRS): Bei einer prozentualen Veränderung aller Produktionsfaktoren verändert sich die produzierte Menge um weniger als dieser Prozentsatz Kapitel 9: Monopol Slide 10
11 Skalenerträge und Bedeutung von Fixkosten Steigende Skalenerträge (increasing returns of scale, IRS): Bei einer prozentualen Veränderung aller Produktionsfaktoren verändert sich die produzierte Menge um mehr als dieser Prozentsatz Natürliches Monopol: Monopol, das aus steigenden Skalenerträgen resultiert Kapitel 9: Monopol Slide 11
12 Skalenerträge und Bedeutung von Fixkosten Fixkosten verursachen oft steigende Skalenerträge Fixkosten können bei zunehmender produzierter Menge auf diese größere Menge verteilt werden Durchschnittskosten sinken Größere Unternehmen haben Wettbewerbsvorteil gegenüber kleineren Im Extremfall entsteht ein natürliches Monopol Kapitel 9: Monopol Slide 12
13 Skalenerträge und Bedeutung von Fixkosten Kosten TC = F + xq Kosten F ATC = F/Q + Menge Menge Annahme: Gesamtkosten (TC) steigen linear mit der produzierten Menge Durchschnittskosten (ATC) fallen, sind aber immer höher als die (konstanten) Grenzkosten () Kapitel 9: Monopol Slide 13
14 Gewinnmaximierung von Monopolisten Wesentliche Annahme: Monopolisten maximieren genauso wie Unternehmen auf Märkten mit vollständigem Wettbewerb ihren Gewinn Allerdings weiß der Monopolist, dass er den Preis senken muss, wenn eine größere Menge verkaufen möchte Kapitel 9: Monopol Slide 14
15 Gewinnmaximierung von Monopolisten Gewinnmaximierungskalkül Gewinn: Differenz zwischen Erlösen und Gesamtkosten Grenzerlös (marginal revenues, MR): Veränderung des Gesamterlöses (total revenue, TR) bei einer marginalen Änderung der Menge Bei Märkten mit vollständigem Wettbewerb (Unternehmen kann beliebig viel zum Marktpreis verkaufen): MR = P Bei Märkten mit unvollständigem Wettbewerb (Monopolist kann eine zusätzliche Einheit nur bei geringerem Preis verkaufen): MR < P Kapitel 9: Monopol Slide 15
16 Gewinnmaximierung von Monopolisten Preis ( /Einheit) Bei P = 6 gilt TR = 6 x 2 = 12, bei P = 5 gilt TR = 5 x 3 = 15: 8 MR der dritten produzierten Einheit beträgt = 3, d.h. MR = 3 < P = D Menge Kapitel 9: Monopol Slide 16
17 Gewinnmaximierung von Monopolisten Preis ( /Einheit) a a/2 MR D Q 0 /2 Q 0 Menge Lineare Grenzerlöskurve ist doppelt so steil wie die lineare Nachfragekurve Kapitel 9: Monopol Slide 17
18 Gewinnmaximierung von Monopolisten Gewinnmaximierungsregel Gewinn π = TR TC Maximaler Gewinn: dπ/dq = MR = 0 MR = Wenn MR >, sollte die produzierte Menge erhöht werden Wenn MR <, sollte die produzierte Menge verringert werden Kapitel 9: Monopol Slide 18
19 Gewinnmaximierung von Monopolisten Preis ( /Einheit) Gewinnmaximierende produzierte Menge bei MR =, d.h. bei Q = 8 (mit P = 4, wenn Nachfrage = Angebot): Wenn z.b. P = 3, Q = 12, MR <, so dass die produzierte Menge reduziert werden sollte 8 MR D Menge Kapitel 9: Monopol Slide 19
20 Versagen der unsichtbaren Hand Preis ( /Einheit) 6 3 Wohlfahrtsoptimum, d.h. Effizienz, läge bei = P, d.h. bei 12 produzierten Einheiten, vor D Menge Kapitel 9: Monopol Slide 20
21 Versagen der unsichtbaren Hand Preis ( /Einheit) Gewinnmaxmierende produzierte Menge von 8 (bei der MR = ) ist kleiner als wohlfahrtsmaximierende Menge von 12, aber Monopolist hat keinen Anreiz, die Menge zu erhöhen 8 12 MR D 24 Menge Kapitel 9: Monopol Slide 21
22 Versagen der unsichtbaren Hand Preis ( /Einheit) 6 Wohlfahrtsverlust durch unvollständigen Wettbewerb: ½ x 2 x 4 = MR D 24 Menge Kapitel 9: Monopol Slide 22
23 Preisdiskriminierung Überblick Märkte mit unvollständigem Wettbewerb: Gewinn ist maximal, wenn MR = P > MR P > Wohlfahrtsverlust Märkte mit vollständigem Wettbewerb: Gewinn ist maximal, wenn P = MR = P = MR P = Kein Wohlfahrtsverlust Kapitel 9: Monopol Slide 23
24 Preisdiskriminierung Preisdiskriminierung (Preisdifferenzierung): Geschäftspraxis, bei der weitgehend identische Güter zu unterschiedlichen Preisen an unterschiedliche Nachfrager verkauft werden Beispiele Kino Superspartickets der Bahn Bücher, Paperbacks Flug mit Übernachtung am Samstag Kapitel 9: Monopol Slide 24
25 Preisdiskriminierung Konkretes Beispiel: Wie vielen SchülerInnen sollte Carla (als Monpolistin) Nachhilfeunterricht geben? Annahme: Opportunitätskosten () betragen konstant 29 pro SchülerIn Keine Preisdiskriminierung Kapitel 9: Monopol Slide 25
26 Preisdiskriminierung SchülerIn Reservationspreis Erlös Grenzerlös ( pro SchülerIn) ( pro SchülerIn) = 29 A B C D E F G H Kapitel 9: Monopol Slide 26
27 Preisdiskriminierung Ergebnis : Carla gibt 3 SchülerInnen zu einem Preis von 36 Nachhilfeunterricht (da hier MR = ) Gewinn: Erlöse - Gesamtkosten = 3 x 36-3 x 29 = = 21 Wohlfahrtsoptimal wäre Nachhilfeunterricht für 6 SchülerInnen gewesen, da diese einen Reservationspreis > 29 haben Problem: Bei dieser Menge liegt der Preis bei jeweils 30, so dass der Gewinn lediglich = 6 beträgt Kapitel 9: Monopol Slide 27
28 Preisdiskriminierung Jetzt: Preisdiskriminierung entsprechend der bekannten Zahlungsbereitschaften der SchülerInnen Opportunitätskosten () betragen weiterhin konstant 29 pro SchülerIn Gewinn: Erlöse - Gesamtkosten = x 29 = = 36 Höherer Gewinn als im Fall ohne Preisdiskriminierung Kapitel 9: Monopol Slide 28
29 Preisdiskriminierung SchülerIn Reservationspreis = 29 A 40 B 38 C 36 D 34 E 32 F 30 G 28 H 26 TR: = 210 TC: 6 x 29 = 174 Gewinn: = 36 Kapitel 9: Monopol Slide 29
30 Preisdiskriminierung Perfekt diskriminierender Monopolist: Unternehmen, das von jedem Käufer exakt dessen Reservationspreis anlastet Wohlfahrt ist hier maximal, da die hierfür entsprechende Menge angeboten wird Wohlfahrt besteht aber nur aus Produzentenrente, Konsumentenrente beträgt Null Probleme: Verkäufer muss alle Reservationspreise kennen Kapitel 9: Monopol Slide 30
31 Preisdiskriminierung Hürdenmethode der Preisdiskriminierung: Praxis, bei der diejenigen Käuferinnen, die eine bestimmte Hürde nehmen, günstigere Konditionen bekommen, z.b. Fahrkarten für Flugreisen im Vorverkauf Bewertung von Preisdiskriminierung Erhöht immer den Gewinn des Monopolisten Perfekte Preisdiskriminierung ist effizient (aber ungerecht?) Unvollständige Preisdiskriminierung ist meist besser als gar keine Preisdiskriminierung (wenn die produzierte Menge steigt) Kapitel 9: Monopol Slide 31
32 Ende MB
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