Benchmarking Abschlussveranstaltung am 19 März 2014 in Leinfelden- Echterdingen Nutzen des Projektes für die Betreiber abwassertechnischer Anlagen Erfahrungen aus Aalen
Erfahrungen mit dem Benchmarking bei den Stadtwerken Aalen Eigenbetrieb Abwasser Peter Strauß, Aalen 1.) Einleitung Mit dem Benchmarking Kennzahlenvergleich Abwasser in Baden- Württemberg greifen der DWA-Landesverband Baden-Württemberg, der Gemeindetag in Baden-Württemberg und der Städtetag in Baden-Württemberg als Projektträger die Verbändeerklärung der deutschen Wasserwirtschaft vom 30. Juni 2005 zum Thema Benchmarking auf. Benchmarking ist ein Instrument zur Optimierung der technischen und kaufmännischen Prozesse. Es hat die Steigerung der Qualität unter der Berücksichtigung der Gesamteffizienz in der Ver.- und Entsorgungswirtschaft als Ziel. Das Ziel des daran anschließenden Kennzahlenvergleiches Abwasser ist es, ein flächendeckendes Benchmarking in Baden-Württemberg zu erreichen, das auf eine freiwillige Teilnahme der Betreiber abwassertechnischen Anlagen aufbaut. Zum Benchmarking start-up in 2006 hatten in Baden-Württemberg 77 Abwasserentsorgungs-unternehmen teilgenommen.
2.) Benchmarking DWA Projektträger Das Ziel des Forschung- und Entwicklungsprojekt war: Entwicklung von Hauptkennzahlen für den Bereich Abwasserbeseitigung mit der entsprechenden Grundlage für eine einheitliche Erhebung. Vertretbare Erhebungsumfragen für kleine und mittlere Unternehmen ( 1-2 Tage) Anzahl von 100 Fragen/ Erhebungsdaten sollten nicht deutlich überschritten werden. Mögliche Einbettung der Hauptkennzahlen in ein bundesweites Branchenbild. Abbildung der fünf Säulen Entsorgungssicherheit Qualität (Abwasserentsorgungsstandorte) Wirtschaftlichkeit ( wirtschaftliche Effizienz) Kundenservice (Kundenzufriedenheit) Nachhaltigkeit
3.) Hintergründe und Zielsetzung des Benchmarking für die deutsche Wasserwirtschaft waren: das Kartellverfahren in der Trinkwasserwirtschaft die Darstellung der Leistungsfähigkeit der Abwasserbranche zu den angemessenen Kosten die Notwendigkeit der Transparenz und die Öffentlichkeitsarbeit die öffentliche Darstellung der Wirtschaftsdaten der Abwasserbeseitigung
4.) Die Stadtwerke Aalen Eigenbetrieb Abwasser 1997 sind die Bereiche Abwassersammlung, Abwassertransport, Abwasserreinigung sowie die Anlagengüter und Tätigkeiten von der Stadt Aalen auf die Stadtwerke Aalen einen Eigenbetrieb innerhalb der Kommunalverwaltung übergegangen. Die Aufgaben des Eigenbetrieb Abwasser sind wie folgt aufgeteilt: 1 Werkleiter (gleichzeitig Geschäftsführer der SWA GmbH) 1 Hauptabteilungsleiter (gleichzeitig stellvertretender Leiter des Tiefbauamts) Die Anlagen werden von 17 Vollzeit. - Arbeitskräften, (3 Azubis) ausgeführt Die Netze (Kanäle, Druckleitungen) werden von der Stadt Aalen Tiefbauamt geplant, gebaut, betrieben und unterhalten. Der kaufmännische Teil wird von den Stadtwerken Aalen GmbH ausgeführt.
Hauptklärwerk Aalen Bemessungswert; 80.000 EW. Klärwerk Unterkochen Bemessungswert; 33.000 EW, mit zusätzlicher chemischen Entfärbungsstufe 30.000 EW
Kläranlage Dewangen Bemessungswert; 5.400 EW Kläranlage Ebnat Bemessungswert; 3.500 EW 433 Km öffentliche Abwasserkanäle 24 Abwasserpumpwerke 50 Regenüberlaufbecken 12 Sonderbauwerke wie z.b. Retentions- Bodenfilter
5.) Ziel der Projektteilnahme für die Stadtwerke Aalen den Eigenbetrieb Abwasser Die Teilnahme am Projekt DWA Benchmarking 2006 war freiwillig und aus eigener Initiative: Einfache ermittelbare und belastbare Kennzahlen Standortbestimmungen und Erkenntnisse zwischen vergleichbaren Unternehmen Erkennen von wirtschaftlichen und technischen Stärken und Schwächen des eigenen Betriebes Erkennen von Optimierungsmöglichkeiten durch Anpassung Neuausrichtung der Kostenrechnung bzw. des Controlling Innerbetrieblicher Informationsgewinn und Verbesserung der Transparenz zwischen den Techniker und den Kaufleuten.
6.) Nutzen des Projektes für die Betreiber Abwassertechnischer Anlagen. Persönlicher Kontakt zu den Personen der anderen vergleichbarer Teilnehmer WICHTIG Die Transparenz über Kosten und Leistungen der Abwasserbeseitigung insbesondere der Vergleich mit ähnlichen Anlagen.- bzw. Aufgabengröße 7.) Nutzen direkt Neutrale und systematische Analyse des Unternehmens Beurteilt eigene Stärken Verbessert eigene Schwächen Identifiziert Leistungsdefizite Bewertet Lösungsalternativen Zeigt Potenzial (Kosten, Mitarbeitereinsatz,..) auf Gibt konkrete Hinweise auf praxisnahe, umsetzbare Verbesserungen. Vermindert Unsicherheiten bei unternehmerischen Entscheidungen.
8.) Indirekter Nutzen Erzeugt Verständnis für die eigenen Geschäftsabläufe. Legt Unternehmensziele fest. Überprüft die Unternehmensstrategien. Initiiert einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Überwacht die Unternehmensentwicklung. 9.) Politische Bedeutung des Benchmarking Benchmarking ist ein wesentlicher Baustein für das Branchenbild der.deutschen Wasserwirtschaft. Durch die aktuellen Aktivitäten der Kartellbehörde hat das Benchmarking. einen enormen Bedeutungsschub erhalten. Diskussionen
10.) Fazit Als Teilnehmer des DWA-Benchmarking will ich der DWA-Geschäftsstelle Baden-Württemberg und der aquabench GmbH meinen Dank für die langjährige und sehr gute Betreuung persönlich aussprechen. Die jährliche Teilnahme am Benchmarking empfinde ich inzwischen, wie unsere Jahresberichte, Jahresabschlüsse und Leistungsvergleiche somit als Bestandteil unserer Aufgaben. Das Besondere am Benchmarking ist, dass über die zurückliegende Teilnahme viele gute und auch freundliche Kontakte unter den Teilnehmern ob Techniker oder Kaufleute entstanden sind. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.