17. Fachtagung Management in der Suchttherapie 17. und 18. September 2008 in Kassel - buss Aktuelle Entwicklungen zur Reha-Qualitätssicherung der Deutschen Rentenversicherung Dr. Ulrike Beckmann Deutsche Rentenversicherung Bund Bereich Gliederung 1. Strukturen in der Deutschen Rentenversicherung 2. Routinedokumentation und Qualitätsstandards 3. QS-Berichterstattung und Weiterentwicklungen 4. Bewertung der Qualität von Reha-Einrichtungen 5. Qualitätsmanagement und Zertifizierung 6. Fazit und Ausblick P:\a0400\Mitarbeiter\a0430\Beckmann\Vortrag\080918 Kassel QS Be.ppt 2 1
17. Fachtagung Management in der Suchttherapie 17. und 18. September 2008 in Kassel - buss 1. Strukturen in der Deutschen Rentenversicherung P:\a0400\Mitarbeiter\a0430\Beckmann\Vortrag\080917 Hamburg QS Be.ppt 3 Erweitertes Direktorium der Deutschen Rentenversicherung Bund In der Sitzung der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund wurde am 1.10.2005 in Berlin das Erweiterte Direktorium gewählt. Es bereitet Entscheidungen vor, die alle Träger der gesetzlichen Rentenversicherung betreffen und ist zuständig für im Gesetz definierte Aufgaben. Dr. Georg Greve, Herbert Schillinger, Wilfried Gleitze (Vorsitzender), Manfred Adami, Dr. Ingrid Künzler, Dr. Wolfgang Kohl, Dr. Gero-Falk Bormann, Dr. Herbert Rische (Stellvertreter), Dr. Axel Reimann - von links nach rechts - 2
Grundsatz- und Querschnittsbereiche - Geschäftsbereiche (GB) Präsident (1 Direktor Datenverarbeitung; 1 Direktor Sozialmedizin und Rehabilitation) 0100 0200 0300 0400 0500 0600 0700 0800 Z Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation Rechtsund Fachfragen Sozialmedizin und Rehabilitation Informationsverarbeitung Forschung, Entwicklung, Statistik Finanzen Controlling, Benchmarking, Wirtschafts-/ Verwaltungsberatung 5 17. Fachtagung Management in der Suchttherapie 17. und 18. September 2008 in Kassel - buss 2. Routinedokumentation und Qualitätsstandards P:\a0400\Mitarbeiter\a0430\Beckmann\Vortrag\080917 Hamburg QS Be.ppt 6 3
Routinedokumentation und Qualitätsstandards Von den Rehabilitationseinrichtungen wird ein einheitlicher Qualitätsstandard durch die RV-Träger gefordert. Gemeinsame Dokumentationsgrundlage ist der Leitfaden zum einheitlichen Entlassungsbericht in der medizinischen Rehabilitation der gesetzlichen RV. Die Einführung einer einheitlichen Dokumentationslogik soll die Datenqualität verbessern und damit eine vergleichbare Berichterstattung ermöglichen. 7 Guter Reha-Entlassungsbericht Nicht alle in der Gliederung aufgeführten Bereiche schematisch abgehandelt Schwerpunkt auf Informationen gelegt mit - klinischer und - v. a. sozialmedizinischer Bedeutung Dargestellte Inhalte begründen - Vorschläge für nachfolgende Maßnahmen und - die sozialmedizinische Beurteilung der Leistungsfähigkeit Sozialmedizinische Beurteilung sorgfältig abgewogen wegen - sozialrechtlichen und - persönlichen Konsequenzen für den Versicherten Bericht als Gutachtendokument verwendbar 8 4
Verbesserung der Dokumentation - Reha-Entlassungsbericht der RV Leitfaden zur Erstellung des Reha-Entlassungsberichts Anforderungen und Empfehlungen der RV-Träger Rechtliche Grundlagen exemplarische Fälle etc. Fort- und Weiterbildungen u.a. Akademien für Sozialmedizin Einarbeitung/Vertiefung des sozialmedizinischen Wissens Individuelle Beratung Seminare für Kleingruppen Schulungen für größere Gruppen 9 Der Ärztliche Entlassungsbericht im Rahmen der Reha-Qualitätssicherung Wegen der engen Verknüpfung von Prozess- und Ergebnisqualität stellt die Erfassung und Bewertung der Qualität des Reha-Prozesses eines der zentralen Elemente der Reha-Qualitätssicherung der RV dar. Voraussetzung und Grundlage hierfür ist der einheitliche Reha-Entlassungsbericht. Überarbeitung des Entlassungsberichts-Verfahrens erfolgt aufgrund geänderter Rahmenbedingungen oder Erfahrungen der Anwender. Das Peer Review-Verfahren stellt keine zusätzlichen Anforderungen an den abzufassenden Reha- Entlassungsbericht. 10 5
17. Fachtagung Management in der Suchttherapie 17. und 18. September 2008 in Kassel - buss 3. QS-Berichterstattung und Weiterentwicklungen P:\a0400\Mitarbeiter\a0430\Beckmann\Vortrag\080917 Hamburg QS Be.ppt 11 Reha-Qualitätssicherung der Rentenversicherung - Datenquellen Ergebnisqualität Prozessqualität Strukturqualität Reha-Antragsdaten Versicherungsverlaufsdaten Reha-Entlassungsbericht 12 6
Rehabilitandenbefragung 2007 - stationäre Sucht-Rehabilitation Zufriedenheit mit Ärztliche Betreuung Betreuung durch Pflegekräfte Psychotherap. Betreuung Therapeutische Maßnahmen Psycho-edukative Maßnahmen Körperorientierte Maßnahmen Reha-Plan und-ziele Organisation Nützlichkeit d. Empfehlung Ärztl. Beurteilung Gesamturteil 2,2 2,0 2,0 2,0 2,1 1,8 2,2 2,1 1,6 2,3 2,1 1 2 3 4 5 Gemittelte Skalenwerte von 1 (sehr gut) bis 5 (schlecht) 13 Neuer Fragebogen PS/Sucht stationär - Rehaplan und Rehaziele Entwurf 2008 7
Peer Review 2008 Aktuelles Verfahren (stationär und ganztägig ambulant) Abhängigkeitserkrankungen: 4.893 Fälle an 175 Peers aus 238 Reha-Einrichtungen Psychosomatik: 2.434 Fälle an 92 Peers aus 99 Reha-Einrichtungen Mängelkategorien für die zusammenfassenden Bereiche somatische Indikationen: Projekt abgeschlossen, neue Checkliste erstellt psychosomatische und Abhängigkeitserkrankungen: für das nächste Peer Review-Verfahren vorgesehen 15 Zusammenfassende Bewertung - Bereich Sozialmedizinische Epikrise Mängelkategorien: Bei deutlichen und gravierenden Mängeln sind eine/mehrere Kategorien anzukreuzen 16 8
Weitere Kriterien zur Bewertung der Reha-Behandlungsqualität Umfassende Dokumentation der während der Rehabilitation erbrachten Therapien anhand der Klassifikation therapeutischer Leistungen KTL Differenzierte Rückmeldung über therapeutische Versorgung an alle Reha-Einrichtungen Entwicklung evidenzbasierter Therapiestandards für reha-relevante Indikationen (Reha-Leitlinien) Möglichkeit der empirisch überprüfbaren Verbesserung der Versorgungspraxis 17 Reha-Leitlinie Alkoholabhängigkeit - Pilotversion Anteil Rehabilitanden mit Leistungen aus dem ETM nach ausgewählten Altersgruppen ETM 1: Allgemeine Psychotherapie.ETM 2a: Ind. Therapien: themenz. Interv. z psych. Komorbidität ETM 4a: Arbbez.L.: Klin. Sozialarbeit ETM 5a: Arbeitsbez. Leistungen :ETM 7: Förderung sozialer Integration Ergotherapie ETM 10: Entspannungstraining :ETM 13a: Sport- und Bewegungstherapie körperliches Aufbautraining 50% 43% 45% 37% 61% 69% 59% 69% 88% 79% 98% 99% unter 30J. n=206 über 50J. n=1.486 86% 93% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 18 Quelle: RAD 2006, DRV Bund 9
Therapeutische Versorgung KTL Dokumentation Neues Rückmeldekonzept Tabelle 1: Tabelle 2: Dokumentationsqualität Kapitel und ausgewählte Leistungsgruppen Tabelle 3: Kennzahlen Leistungsmenge, -dauer, -verteilung, - inhalte Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6: Tabelle 7: Tabelle 8: Häufig verwendete Codes Codes mit auffälligen Zeitangaben Ungültige Codierungen Ausgewählte Merkmale der Rehabilitanden Diagnosespektrum der Rehabilitanden 19 17. Fachtagung Management in der Suchttherapie 17. und 18. September 2008 in Kassel - buss 4. Bewertung der Qualität von Reha-Einrichtungen 20 P:\a0400\Mitarbeiter\a0430\Beckmann\Vortrag\080917 Hamburg QS Be.ppt 10
Konzept zur Qualitätsbewertung der medizinischen Reha-Einrichtungen Zielstellungen Erhöhung der Wirksamkeit der Reha-Qualitätssicherung Verdichtung der QS Informationen Vorarbeiten Reha-Bewertungssystem RBS, Ampel -Tabellen etc. Konzeptentwicklung Indikationsbezogene Bewertung der Qualität von Reha- Einrichtungen (BQR) Gesetz sieht Einführung eines Benchmarking-Systems vor ( 138 Abs. 1 Nr. 5 SGB VI; 69 SGB IV) Definition eines Qualitätsoptimums mit 100 QP ( = das maximal erreichbare Ergebnis) 21 Reha-Qualitätsbewertung - RV-weit verfügbare Indikatoren I. Qualität der rehabilitativen Versorgung Peer Review Leitlinien für die Rehabilitation Bewertung der therapeutischen Versorgung (KTL) II. Qualität aus Sicht des Rehabilitanden Rehabilitandenzufriedenheit Subjektives Behandlungsergebnis III. Qualität der Struktur und Organisation der Reha- Einrichtung Strukturqualität Vollständigkeit und Laufzeit der Entlassungsberichte IV. Qualitätssicherung vor Ort Visitation aktuell verfügbar mittelfristig verfügbar langfristig verfügbar 22 11
BQR - Methodisches Vorgehen Qualitätsoptimum = das maximal erreichbare Ergebnis, d. h. alle Rehabilitanden bewerten alle Reha-Aspekte mit sehr gut alle Rehabilitanden geben bei allen gesundheitlichen Problemen gebessert an Peers beurteilen alle Reha-Entlassungsberichte ohne Mängel und mit 10 Punkten Besonderheiten werden benannt, z. B. Baumaßnahmen 23 Subjektiver Behandlungserfolg Dimension: Kundenorientierung Bedeutung/Interpretation Bewertung des Reha-Ergebnisses aus Rehabilitandensicht Definition Rehabilitandenurteil zur Besserung der Gesundheit, von Beschwerden und Problemen. Qualitätspunkte Gemittelter Anteil der Rehabilitanden, die eine Besserung angeben. Quorum mindestens 25 Rehabilitanden 24 12
Subjektiver Behandlungserfolg - Kardiologie 100 QP 100 Qualitätspunkte = Optimum 100 QP 89 QP 80 QP 60 QP 66 QP 49 QP 40 QP 20 QP 0 QP alle kardiologischen Reha-Einrichtungen (n = 61; Ø 76,0 QP) 0 QP 25 P:\a0400\Mita rbeiter\0430\beckmann \Vortrag \2008\080303 B QR Bremen.ppt 17. Fachtagung Management in der Suchttherapie 17. und 18. September 2008 in Kassel - buss 5. Qualitätsmanagement und Zertifizierung P:\a0400\Mitarbeiter\a0430\Beckmann\Vortrag\080917 Hamburg QS Be.ppt 26 13
Arbeitsgruppe Zertifizierung bei der BundesArbeitsgemeinschaft für Rehabilitation - BKK Bundesverband - AOK-Bundesverband - Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz - DRV Bund - DRV Bayern-Süd - VdAK I AEV - Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen - Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften Auftrag an die AG Zertifizierung: Umsetzung des 20 Abs. 2a SGB IX festlegen Formulierung von grundsätzlichen Anforderungen an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement (QM) Entwicklung eines unabhängigen Zertifizierungsverfahren 27 Beispiel für Anforderungen an ein einrichtungsinternes QM 8. Externe Qualitätssicherung Teilnahme an gesetzlich vorgeschriebenen externen Qualitätssicherungsverfahren (Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität) schriftliche Festlegungen zu den Ergebnisauswertungen Analyse der Ergebnisse und dokumentiertes Ziehen von Konsequenzen Berücksichtigung im internen Qualitätsmanagement 28 14
17. Fachtagung Management in der Suchttherapie 17. und 18. September 2008 in Kassel - buss 6. Fazit und Ausblick P:\a0400\Mitarbeiter\a0430\Beckmann\Vortrag\080917 Hamburg QS Be.ppt 29 Reha-Qualitätssicherung der Deutschen Rentenversicherung - Fazit In vielen Qualitätsaspekten werden mittlerweile positive Resultate erreicht. Noch immer zeigen sich erhebliche Unterschiede in der Reha-Qualität zwischen den Reha-Einrichtungen. Daten der externen Qualitätssicherung ermöglichen Vergleichsanalysen aus Träger-Sicht. Es liegen aktuelle Indikatoren zur Bewertung der Qualität von Reha-Einrichtungen vor. Aktuell und mittelfristig verfügbare Indikatoren beruhen auf den QS-Daten, die allen Reha- Einrichtungen vertraut sind. 30 15
Reha-Qualitätssicherung der RV - Perspektive Fachlich nicht begründete Qualitätsunterschiede zwischen den Reha-Einrichtungen werden durch Einbeziehung der Reha-Leitlinien reduziert. kurz- und mittelfristig Die Reha-Qualitätssicherung wird in den nächsten Jahren auf weitere Bereiche ausgedehnt, z.b. Ergebnisqualität der Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen RV-weit werden einheitliche Strukturanforderungen definiert und angewendet. Unkomplizierter Zugriff auf die QS-Ergebnisse für die RV-Träger, die Reha-Einrichtungen, die Versicherten? 31 17. Fachtagung Management in der Suchttherapie 17. und 18. September 2008 in Kassel - buss Dr. Ulrike Beckmann Postanschrift: Deutsche Rentenversicherung Bund Referat 0431/R 4108, 10704 Berlin Telefon 030 865-31836 / Telefax 030 865-27482 mailto:ulrike.beckmann@drv-bund.de 16