Eröffnung "Quantensprung" am ,09.30 Uhr, Parkhalle Alexanderhöhe

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Transkript:

STADT ISERLOHN DER BÜRGE~\1EISTER Eröffnung "Quantensprung" am 16.06.2008,09.30 Uhr, Parkhalle Alexanderhöhe Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrter Herr Dr. Heinemann, lieber Thorsten Schick, sehr geehrte Damen und Herren, ich habe ganz bewusst die hier anwesenden Schülerinnen und Schüler der Iserlohner Hauptschulen an den Beginn meiner Begrüßung gestellt, weil es hier und heute in erster Linie um sie geht und sie im Mittelpunkt stehen. Mitte der vergangenen Woche ging eine Schreckensmeldung durch die Medien. Dem neuen Bildungsbericht von Bund und Ländern zufolge hat jeder zweite Hauptschüler auch 13 Monate nach Schulende immer noch keinen Platz für eine berufliche Ausbildung gefunden. ""~ Der überwiegende Teil der Hauptschüler - ob 'mit oder ohne Abschluss - muss nach Ende seiner Pflichtschulzeit zunächst eine "Odyssee" verschiedener Nachqualifizierungs- und Überbrückungsmaßnahmen durchlaufen. Dennoch können auch 30 Monate nach Schulende 40 % der Hauptschüler nicht in eine qualifizierte Berufsausbildung vermittelt werden. Besonders groß sind dem Bericht zufolge die Probleme für junge Männer ohne oder mit nur schlechtem Hauptschulabschluss sowie für Migrantenkinder.. In Iserlohn haben wir die Situation, dass im Sommer 2006 18 % der Schulabgänger der 5 Hauptschulen die Schule ohne Abschluss verlassen haben.

- 2- Diese Zahlen sprechen für sich, sie rufen geradezu nach neuen Wegen und Möglichkeiten, aus diesem Dilemma herauszukommen und jungen Menschen Perspektiven zu bieten. Die Schülerinnen und Schüler von heute sind die Bürger von morgen, sie leben hier in Iserlohn, sie wollen sich mit dieser Stadt identifizieren, sie wollen hier wohnen, arbeiten und sich wohl fühlen. Unsere Gesellschaft kann es sich nicht leisten, große Teile der Jugendlichen zurückzulassen, sie nicht mitzunehmen in eine erfolgreiche Zukunft. UnsereGesellschaft lebt im Grunde davon, dass jeder in der Lage ist, selbst für sein Leben und seinen Lebensunterhaltsorgen zu können, dazu gehören unabdingbar ein erfolgreicher Schulabschluss und eine geregelte Berufstätigkeit. Sehr viele Kinder und Jugendliche erfahren im Elternhaus liebevolle und kompetente Unterstützung und Förderung. Dafür müssen wir den Eltern sehr dankbar sein. Es gibt aber auch eine andere Seite. Allzu vielen Kindern geht es nicht so gut, nein, vielen geht es in unterschiedlicher Ausprägung sogar schlecht. Dabei dürfen wir davon ausgehen, dass auch die Eltern dieser Kinder nicht unbedingt vorsätzlich handeln, vielmehr befinden sich viele selbst in Krisen und Problemsituationen, die dazu führen, dass sie ihren Kindern nicht helfen können, nicht etwa weil sie e~ nicht ~ \. wollten, sondern, weil sie dazu einfach nicht in der Lage sind, weil sie sich selbst nicht helfen können. Unterschiedliche Lebenssituationen, Arbeitslosigkeit, Überschuldung, aber auch Alkohol und Drogen können zu Lebenskrisen führen, die eine gedeihliche Entwicklung der Jungen und Mädchen kaum zulassen. Bei Kindern mit Migrationshintergrund sind es häufig Sprachschwierigkeiten, die eine erfolgreiche Schullaufbahn erschweren. Wir müssen deshalb insbesondere dafür Sorge tragen, dass benachteiligte Kindermögen sie aus bildungsfernen Elternhäusernsein, mögen sie größere Probleme mit der deutschen Sprache haben als andere oder einen besonders schwierigen

- 3 - Zugang zum Lernen - frühzeitig an umfassende Bildungsangebote herangeführt werden. Gleichzeitig müssen soziale Kompetenzen in der Schule, mit Lehrern und Mitschülern gemeinsam erworben werden, wenn es unter Einbeziehung der Eltern gelingt, um so besser. Kinder und Jugendliche, die heute zur Schule gehen, müssen morgen in einer verändertenwelt bestehen.deshalbbestehtdieaufgabeder Schulenschon heute nicht mehr nur vorrangig in der Vermittlung von Wissen, sondern in der Vermittlung von Kompetenzen. Fähigkeiten gelten als grundlegende Voraussetzungen dafür, dass die Erwachsenen der Zukunft - die heutigen Schülerinnen und Schüler - ihr Leben, ihren Beruf und ihre Rolle als Bürger verantwortungsbewusst und erfolgreich gestalten können. "Jedem Iserlohner Kind eine Chance", ~ dafür setzen wir uns und dafür setze ich mich persönlich ein. ~ Investitionen für unsere Kinder sind Investitionen für die Zukunft. "Deutschlands wertvollster Rohstoff ist nachwachsend, es sind unsere jungen Leute", hat Ministerpräsident Jürgen Rüttgers schon vor Jahren zutreffend festgestellt. In diesem Jahr gibt die Stadt Iserlohn fü'j:jt,reschulen 20 Mio. aus. Dazu kommen 31 Mio. im Budget "Jugend", sodass insgesamt 51 Mio. für Kinder und Jugendliche in dieser Stadt zur Verfügung stehen. Das sind rd. 25 % des gesamten Haushaltes, hinzu kommen noch 7,4 Mio. für Investitionen. Ich denke, damit muss sich die Stadt Iserlohn nicht verstecken, im Gegenteil. In der heutigen Zeit gibt es viele vergleichende Untersuchungen, auf neudeutsch "Rankings". Schulen und Lehrer stehen solchen Rankings meist ablehnend gegenüber, ich als Bürgermeisterwürde ein Schulträger-Ranking dagegen sehr begrüßen. Ich bin sicher, dass wir mit unseren Leistungen auf einem der vorderen Plätze landen würden.

n - 4- Sehr geehrte Damen und Herren, "kein Abschluss ohne Anschluss", das gilt im Besonderen für unsere Hauptschulen. Letztlich geht es darum, dass alle Schülerinnen und Schüler im Anschluss an ihre Schulzeit einen Ausbildungsplatz finden. Dieses Ziel ist erreichbar, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, und zwar in dieselbe Richtung und zum gleichen Zeitpunkt. Deshalb, meine Damen und Herren, begrüße ich auch die Initiative des Schulministeriums "Qualitätsoffensive Hauptschule". Mit der heutigen Auftaktveranstaltung wollen wir deutlich machen, welch große Bedeutung und welche Kraft wir in dieses Hauptschul-Projekt stecken. LiebeSchülerinnenund Schüler,wir wolleneuchdeutlichmachen,dasswir Euch mitnehmen wollen auf einen erfolgreichen Weg in Eure Zukunft. Wir wollen Euer Vertrauen gewinnen, dass wir es ernst meinen und ich hoffe, dass auch Ihr es ernst meint. Natürlich können wir ein solch anspruchsvolles Projekt nicht allein stemmen. Wir haben für dieses weit und breit einmalige Projekt wichtige Partner gewinnen können. Als Behördenverband agieren die Agentur für Arbeit Iserlohn, die ARGE Märkischer Kreis und die Stadt Iserlohn zusammen. Hinzu kommen die Kreishandwerkerschaft, die Industrie- und Handelskammer,der Märkische Arbeitgeberverband und der Zusammenschluss Gemeinschaftsinitiative für Ausbildung und Arbeit im Märkischen Kreis. Allen Mitwirkenden sage ich ganz herzlichen Dank. Von dem Projekt können alle nur profitieren, zum einen die Schülerinnen und Schüler, deren Jobperspektiven sich erheblich verbessern werden, wie auch die heimischen Unternehmen. Die Unternehmen müssen sich darüber klar sein, dass bei mittelfristig zurückgehenden Schülerzahlen, Stichwort demografischer Wandel, jeder Schulabgänger gebraucht werden wird, manche beklagen heute schon einen Fachkräftemangel, der sich in Zukunft noch verstärken wird.

- 5 - Die Zahl der Teilnehmer an dieser Auftaktveranstaltung, die Anwesenheit des Abteilungsleiters im Schulministerium des Landes Nordrhein-Westfalen Dr. Heinemann und der Vertretervon Behördenund Verbändenmachensichtbar, welche riesige Dimensionen dieses Projekt bereits angenommen hat. LiebeSchülerinnenundSchüler,nehmtEureEindrückemit nachhause und mit in Eure Schule, berichtet Euren Mitschülerinnen und Mitschülern von dieserinitiative, ich bin sicher, dass sie mit Eurem persönlichen Einsatz und der Hilfe starker Partner zu einem Erfolg werden wird. Dieses Projekt ist des Schweißes aller Beteiligten wert. '-.