Grundkursmodul Prävention sexueller Missbrauch von Jochen Grams (EJ Passau) Bearbeitete Standards: Q Definition Q Verhaltenskodex Q Info Täter-Opfer Q Was mache ich wenn Q Auflockernde, spielerische, kreative Elemente, FILM! Rahmenangaben: Gruppengröße: 8-20 Personen Zeit: ca. 3 Stunden Raum: 1 geräumiger Raum Raumgestaltung: Stuhlkreis Materialien: Fragebogen, Film, Karten mit Verhaltenskodex 1
Bei uns nicht gemeinsam gegen sexuellen Missbrauch im Jugendverband Einheit beim Grundkurs anhand des Films der Eschenbacher Jugendgruppe 1. Einstieg ins Thema $ Erste Szene des Films: Die Jugendgruppe spielt Blinzeln.? Was habt ihr in der Szene gesehen? Möglichkeit A: Die Gruppe ist noch derart erfüllt von z. B. Spielepädagogik, dass sie Tipps geben, was bei dem Spiel zu beachten ist. Möglichkeit B: Die Gruppe erkennt die Übergriffshandlungen. Weiter geht es mit: $ Zweite Szene des Films: Die Opfer tauschen sich über ihre Erfahrungen aus.! Eventuell kurzes Gruppengespräch zur Filmszene. Darlegung, worum es in dieser Einheit geht. Wichtig: Wir bearbeiten ein sehr schwieriges Thema. Jede und jeder achte auf sein Wohlergehen! 2. Sensibilisierung zum Thema Positionierungen zur Frage, ob bei den geschilderten Vorkommnissen eine Übergriffshandlung / ein sexuelle Missbrauch vorliegt. Anlage 1 ist eine mögliche Sammlung solcher Situationen. Nach jeder Positionierung folgt ein kurzes Gespräch, warum sich die TeilnehmerInnen für Ja, Nein oder Nicht eindeutig entschieden haben. $ Dritte Szene: Die Opfer suchen sich Unterstützung bei den weiblichen Gruppenmitgliedern. $ Vierte Szene: Alle Mädchen der Gruppe suchen Hilfe bei den Jungs der Jugendgruppe. 2
$ Fünfte Szene: Die Mädchen der Jugendgruppe sprechen mit der ehrenamtlichen Gruppenleiterin. 3. Hintergründe und Fakten zum sexuellen Missbrauch In Einzelarbeit füllen die TeilnehmerInnen den Fragebogen, Anlage 2 aus. Im Gruppengespräch werden die Antworten besprochen, die richtigen Antworten genannt und weitere Hintergründe erläutert. Sechste Szene: Die beiden Opfer und die ehrenamtliche Gruppenleiterin suchen Unterstützung bei einer Dame des Kirchenvorstands. Erläuterung: v Wie oft mussten die beiden betroffenen Mädchen bisher ihre Geschichte erzählen? Es ist oft ein langer Weg, bis man/frau Hilfe bekommt. v Nochmals Hinweis auf die Täterstrukturen anhand der Äußerungen der Kirchenvorsteherin ( Der tut so viel für die Gemeinde, der macht so was nicht! oder Vielleicht wart ihr ein bisschen leicht bekleidet? ). 4. Was können wir tun? A B Prävention Vorstellung und Besprechung des Ehrenkodex. JedeR TeilnehmerIn sagt am Ende dieser Einheit, ob er/sie zu dem Kodex steht. Schreiben der Liste der SchulungsteilnehmerInnen, Anlage 3. Im Fall der Fälle Ggf. siebte Szene: Die Jugendgruppe bespricht die Vorfälle und das weitere Vorgehen mit der Dekanatsvertrauensfrau. Vorstellen des Netzwerkes der Vertrauensleute. Verteilen der Visitenkarte(n) der Dekanatsvertrauensleute. In welchen Situationen kann ich mir wo Hilfe holen? Wichtige Tipps: v Wie verhalte ich mich in einem ersten Gespräch mit einem Opfer? v Was muss ich wegen KJHG 8 a beachten? 3
Hintergründe zum sexuellen Missbrauch 1. Wie viele Mädchen und Frauen haben Übergriffe und sexuellen Missbrauch erlebt? a) Jede 20. b) Jede 10. c) Jede 4. d) Jede 2. 2. Wie viele Jungen und Männer haben Übergriffe und sexuellen Missbrauch erlebt? a) Jeder 30. bis 50. b) Jeder 10. bis 30. c) Jeder 8. bis 12. d) Jeder 4. bis 6. 3. Wer verübt Übergriffe und missbraucht? (Mehrere Antworten möglich) a) Nur Männer. b) Männer und Frauen c) Frauen können gar nicht missbrauchen d) Mädchen und Jungen e) Jungen und Männer 4. Woher kommen Missbraucher? (Mehrere Antworten möglich) a) Meistens sind es Angehörige der unteren Schichten. b) Aus dem Umfeld der betroffenen Familie. c) Es sind angesehene Persönlichkeiten. d) Täter lernen ihre Opfer auf der Straße und am Spielplatz kennen. e) Die meisten Täter sind Handwerker. 5. Woher kommen Opfer? (Mehrere Antworten möglich) a) Aus allen sozialen Schichten. b) Oft sind die Opfer Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten. c) Bei Mädchen sind es hauptsächlich die Lolitas. d) Von einfachen Familien. e) Im ländlichen Bereich gibt es mehr Opfer. 6. Ein Missbrauch ist.. a) ein einmaliger Ausrutscher. b) ein Kavaliersdelikt. 4
c) eine lange geplante und vorbereitete Tat. d) ein Ergebnis übergroßer Triebe. e) eine große Straftat. 5
Hintergründe zum sexuellen Missbrauch (mit Lösung) 7. Wie viele Mädchen und Frauen haben Übergriffe und sexuellen Missbrauch erlebt? a) Jede 20. b) Jede 10. c) Jede 4. d) Jede 2. 8. Wie viele Jungen und Männer haben Übergriffe und sexuellen Missbrauch erlebt? a) Jeder 30. bis 50. b) Jeder 10. bis 30. c) Jeder 8. bis 12. d) Jeder 4. bis 6. 9. Wer verübt Übergriffe und missbraucht? (Mehrere Antworten möglich) a) Nur Männer. b) Männer und Frauen c) Frauen können gar nicht missbrauchen d) Mädchen und Jungen e) Jungen und Männer 10. Woher kommen Missbraucher? (Mehrere Antworten möglich) a) Meistens sind es Angehörige der unteren Schichten. b) Aus dem Umfeld der betroffenen Familie. c) Es sind angesehene Persönlichkeiten. d) Täter lernen ihre Opfer auf der Straße und am Spielplatz kennen. e) Die meisten Täter sind Handwerker. 11. Woher kommen Opfer? (Mehrere Antworten möglich) a) Aus allen sozialen Schichten. b) Oft sind die Opfer Kinder/Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten. c) Bei Mädchen sind es hauptsächlich die Lolitas. d) Von einfachen Familien. e) Im ländlichen Bereich gibt es mehr Opfer. 12. Ein Missbrauch ist.. a) ein einmaliger Ausrutscher. 6
b) ein Kavaliersdelikt. c) eine lange geplante und vorbereitete Tat. d) ein Ergebnis übergroßer Triebe. e) eine große Straftat. 7
Sexueller Missbrauch ja oder nein? 1. Bei einem Kindergottesdienstmitarbeiter sitzen beim Geschichteerzählen immer Mädchen auf dem Schoß. 2. Eine Teamerin einer Kinderfreizeit zwingt ein neunjähriges Mädchen, sich von ihr duschen zu lassen. 3. Beim Jugendtreff ist es üblich, dass Jungs und Mädels gemischt auf dem Matratzenlager liegen und sich unterhalten. Ein neuer ehrenamtlicher Mitarbeiter legt sich mit dazu. 4. Das Team einer Nachkonfirmiertenfreizeit beschließt, dass in der Nacht gemeinsam mit den Teilis an den See zum Nacktbaden gegangen wird. 5. Ein Mitarbeiter einer Jugendgruppe (15 bis 17 Jahre) erzählt einem weiblichen Gruppenmitglied wie gut sie gebaut ist. Sie scheint es zu genießen. 6. Auf einer Konfirmandenfreizeit liegt in der Bibliothek ein Pornovideo herum, den sich nachts ein paar Konfis anschauen. 7. Nach dem gemeinsamen Baden im See (Jungen, Mädchen, Leiterinnen und Leiter) mit einem Kampf um eine Luftmatratze, bei dem alle mitgemacht haben, verlässt ein Leiter mit deutlich sichtbarem steifem Glied das Wasser. 8. Bei einer Zeltfreizeit duscht eine Mitarbeiterin immer wieder bei offener Türe. 9. Bei einer Wochenendfreizeit beschließt ein Leiter spontan, dass alle Teilis und Leiter gemischt in einem Raum schlafen. 10. Ein Mitarbeiter schaut einer Teilnehmerin auf den Pullover und sagt, für alle vernehmlich: Geile Titten. 11. Bei einer Jugendgruppe nimmt ein Mitarbeiter ein Mädchen in den Arm und sagt zu ihr: Lass uns mal ein paar Schritte gehen! Es ist deutlich zu sehen, dass sie nicht will. 12. Die Teilnehmer tauschen Pornobilder / Oben-ohne-Bilder einer Freizeitteilnehmerin auf dem Handy aus. 8
Hiermit bestätige ich, dass die unten aufgeführten Personen beim Grundkurs der Evangelischen Jugend im Dekanat Passau an der Einheit zum Thema Bei uns nicht gemeinsamen gegen sexuellen Missbrauch im Jugendverband teilgenommen haben. Inhalte dieser Arbeitseinheit waren nach einem thematischen Einstieg: Sensibilisierung zum Thema (Was heißt sexueller Missbrauch? In welchen Situationen liegt er vor / kann er vorliegen?), Hintergründe und Fakten, Prävention und akute Hilfestellung. Vorname Zuname Straße & Hausnummer Postleitzahl & Ort Geburtsdatum Rammelsbach, den 02. November 2011 Diakon & Dekanatsvertrauensmann Jochen Grams, 9