Ein Semester / Studienjahr im Ausland im Rahmen des ERASMUS+ Programms der Europäischen Union. Erfahrungsbericht

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Transkript:

Heimathochschule: Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Gasthochschule / Land: Norwegian University Trondheim Studienjahr / Semester: WiSe 2015/2016 Ein Semester / Studienjahr im Ausland im Rahmen des ERASMUS+ Programms der Europäischen Union Erfahrungsbericht Studienfächer: Sonderpädagogik mit Sport als Hauptfach, Mathematik und Deutsch als Kompetenzbereich Studienziel: Sonderschullehramt Ich stimme einer eventuellen Veröffentlichung dieses Berichtes auf der Internetseite der PH Ludwigsburg oder der EU-Kommission zu..

2 1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) Mich für ein Auslandssemester in Trondheim zu bewerben war relativ spontan. Im Sommer des Jahres 2014 war ich zwei Monate in Tansania und erst einmal wieder froh, deutschen Boden unter den Füßen zu haben. Ein Auslandssemester wollte ich eigentlich erst später absolvieren. Da ich Schweden schon immer liebte, war mir klar, dass ich nach Skandinavien wollte,. Als ich das Video von der NTNU in Trondheim ansah, wusste ich, dass dies meine erste Wahl sein sollte. Das Hauptgebäude - dem Harry-Potter-Schloss ähnlich - mit einer faszinierenden Winterlandschaft außenherum zog mich magisch in seinen Bann. Dummerweise achtete ich nur oberflächlich auf die Kursangebote der Uni. Nach der Zusage suchte ich nach für mich passenden Kursen und musste feststellen, dass die Uni der Wissenschaft und Technik für den Studiengang Sonderpädagogik nur wenige passende Kurse zu bieten hat. Passte das Kursprofil, so war der Kurs auf Norwegisch, passte die Sprache, war der Kurs für höhere Studenten. Die Option, den Studienort nach der Zusage zu wechseln, gibt es nicht. So nahm ich die Zusage an und hoffte doch noch geeignete Kurse zu finden. Im Endeffekt fand ich tatsächlich ausreichend Kurse, die zu meinem Studiengang passten und bin super glücklich ein Auslandssemesters in Trondheim gemacht zu haben. Die Organisation und Unterstützung durch die Heimathochschule sowie die Gastuniversität waren sehr gut und hilfreich. 2. Unterkunft Durch die Bewerbung an der NTNU bewirbt man sich automatisch auch für ein Studentenwohnheim in Trondheim. Ich erhielt ein etwa 12 Quadratmeter großes Zimmer in dem Wohnheim Moholt,das ich mir gemütlich einrichten konnte und in dem die meisten Erasmusstudenten unterkommen. Ich hatte drei Mitbewohnerinnen - eine Chinesin, eine Ghanaerin und ein Mädchen aus Bangladesch. Vor allem meine chinesische Mitbewohnerin und ich bekochten uns mit den kulturell unterschiedlichen Mahlzeiten sehr gerne. Insgesamt habe ich mich in der Wohngemeinschaft sehr wohl gefühlt, konnte "mein Ding" machen und hatte doch liebenswürdige Ansprechpartnerinnen um mich herum. Durch das Erasmusprogramm lernte ich schnell Leute kennen. Meine ganzen Freunde wohnten dort und somit war es einfach auch spontan noch Abende zusammen zu verbringen. Auf Dauer ist man von dem typisch norwegischen Leben aber sehr abgegrenzt. Um die norwegische Kultur intensiver

3 kennenlernen zu können und vor allem bei längerem Aufenthalt würde ich mir daher eher ein Zimmer in der Stadt mit norwegischen Mitbewohnern suchen. 3. Studium an der Gasthochschule Das Studium an der NTNU hat mir große Freude bereitet. Die Beziehung zu den Dozenten ist ungewohnt persönlich, man redet sie mit dem Vornamen an. Ich habe den "Short Course Norwegian" gewählt um etwas von der norwegischen Sprache lernen zu können. Der Kurs war super um die Grundlagen kennenzulernen. Gemeinsam mit einer guten Freundin hatte ich am Norwegisch lernen und möglichst viel auch im Alltag sprechen sehr viel Spass. "Body, Mind and Culture: Approaches to Education" ist auch empfehlenswert, wenn man sich für Bourdieu, Elias, etc. interessiert. Der Kurs war sehr abwechslungsreich und mit einem Term Paper anstatt Examen konnte man sich in Ruhe mit dem Inhalt auseinandersetzen. Die beiden Kurse "Childhood, Education and Well-being with a particular focus on Africa" sowie "Children's rights in a global perspective" wurden von derselben Dozentin gehalten und überschnitten sich des öfteren. Da die Themen für mich aber neu waren, kamen mir Wiederholungen gelegen. Die Dozentin flog jede Woche von ihrer Heimatstadt London her um uns zu unterrichten. Durch verspätete Flüge fiel der Kurs das ein oder andere Mal aus oder musste spontan verschoben werden. Inhaltlich lernte ich sehr viel und hatte wirklich Spaß an den gehaltenen Seminaren. Den Abschluss bildeten ein Examen im einen und ein Term Paper im anderen Kurs, beides anspruchsvoll aber doch gut machbar. Das Studium auf Englisch war anfangs eine Herausforderung für mich. Ich gewöhnte mich aber schnell daran und nach ca. einem Monat konnte ich mich auch wirklich mehr auf das Inhaltliche als auf die englische Sprache konzentrieren. Gerade die Hausarbeiten verlangten viel Selbstdisziplin und Geduld. Ich merkte bald, wie ich mich am besten organisieren musste. Durch mein großes Freizeitprogramm hatte ich immer ein Ziel und konnte so in zeitlich gesetzten Lernfenstern präzise und intensiv zu arbeiten. Durch die hohe ects Punktezahl musste ich nur 4 statt wie in Deutschland 10 Kurse belegten und beschäftigte mich so viel intensiver mit den jeweiligen Themen. Dadurch habe ich aus diesen Kursen mehr gewonnen und behalten, als jemals in Deutschland. Die Räumlichkeiten der Universität schaffen eine positive Lernatmosphäre mit viel Gemeinschaft. In der Bibliothek gibt es beispielsweiße Leseräume in denen Tische mit Trennwänden stehen. Umgeben von ruhigen, lernenden Studenten lernt es sich meiner Erfahrung nach tatsächlich besser als alleine.

4 4. Alltag und Freizeit In den 5 Monaten war ich ca. 3 Wochenenden nicht unterwegs und hatte ein extrem abwechslungsreiches Leben. In Trondheim habe ich mit dem Klettern begonnen und dabei viele nette Leute kennenlernen dürfen, mit denen ich super viel und wirklich billig unternommen habe..wandertouren, Hundeschlittenfahrten, Eisklettern, Hüttentouren, Saunaaktionen, Konzerte, Kochabende oder gemütliche Gespräche - es gab immer eine Möglichkeit etwas zu machen. Auch außerhalb dieser Gruppe hatte ich Freunde und Möglichkeiten die norwegische Kultur und Sprache besser kennenzulernen (wie zum Beispiel im wöchentlichen Sprachcafé). Trondheim bietet extrem viele Möglichkeiten zur kulturellen und sportlichen Freizeitgestaltung. Das Outdoorleben dort ist meine Welt geworden! 5. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung) Es fällt mir sehr schwer meine Erfahrungen in eine beste und eine schlechteste einzuordnen. Als schlechteste Erfahrung würde ich den Unfall eines Freundes nennen. Wir wollten vom Gipfel des Galdhøpiggen (dem höchsten Berg Skandinaviens) einen anderen Rückweg nehmen und entschieden uns trotz Schnee und Eis für einen ausgeschriebenen Weg neben einem Gletscher. Unser Freund rutschte auf dem Eis aus, konnte nicht bremsen, rutschte weiter über die Kante des Weges hinunter zum Gletscher und fiel in eine Gletscherspalte. Mit dem Helikopter konnte er schlussendlich geborgen werden und hatte glücklicherweise "nur" seinen Oberschenkel gebrochen. Wir hatten nach dem Unglück über eine halbe Stunde keinen Kontakt zu ihm und wussten nicht, ob er überhaupt noch am Leben war. Das Outdoorleben in Norwegen ist herrlich, jedoch sollte man die Grenzen zwischen Spaß und Gefahr ernst nehmen und im Zweifelsfall auf Nummer sicher gehen. Aus diesem Erlebnis nehme ich viel mit. Positive Erfahrungen hatte ich in diesem Auslandsjahr viele. Was mich beispielsweise besonders positiv überraschte, waren die Kurse, die ich dann doch noch belegen konnte. Ich hatte mich noch nie mit solchem Enthusiasmus und solcher Effiktivität beim Lernen gefunden und habe mehr gemacht, als ich hätte müssen, allein weil es mir so viel Freude bereitet hat. Es ist definitiv Einstellungssache, wie viel Freude und dadurch auch Erfolg einem das Lernen bieten kann. Insgesamt haben mir die fünf Monate in Trondheim ein unglaublich weit reichendes Erfahrungsspektrum geboten: von Freizeitaktivitäten über die Möglichkeiten des effektiven Lernens, über internationale Begegnungen bis zu der Frage, wer man selber ist und was einem gerade bei dem breiten Spektrum an Möglichkeiten wichtig ist. Ich werde vieles davon für meine weitere Zeit in Deutschland mitnehmen.

5 Bitte reichen Sie Ihren Bericht digital (per E-Mail Anhang an international@ph-ludwigsburg.de) und ausgedruckt beim Akademischen Auslandsamt der Hochschule ein.