(K)ein Kreuz mit dem Kreuz

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Transkript:

(K)ein Kreuz mit dem Kreuz Aktuelle Untersuchungen gehen davon aus, dass ca. jeder dritte Erwachsene Rückenschmerzen hat und nahezu jeder zumindest einmal im Leben von starken Rückenschmerzen betroffen ist. Der vorliegende Artikel versucht kurz und prägnant darzustellen, wie mit Rückenschmerzen umgegangen werden kann bzw. was präventiv getan werden kann, um Rückenschmerzen entgegenzuwirken. Die angeführten Inhalte und Empfehlungen entsprechen den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus verschiedenen medizinischen und therapeutischen Disziplinen. Ernsthafte oder anhaltende Schädigungen sind selten! Es gibt viele Dinge, die Sie selbst machen können! Ein paar Fakten zu Rückenschmerzen Die allermeisten Rückenschmerzen haben keine schwerwiegende oder gefährliche körperliche Ursache. Akute Rückenschmerzen lassen in der Regel nach einigen Tagen wieder so weit nach, dass ein normales Alltagsleben möglich ist. Ca. bei der Hälfte der Menschen, die Rückenschmerzen hatten, kehren diese Beschwerden nach einiger Zeit wieder zurück. Rückenschmerzen können sehr schmerzhaft sein und es ist möglich, dass man seine Aktivitäten einschränken muss entscheidend ist jedoch, dass man trotz der Schmerzen in Bewegung bleibt. Inaktivität für mehr als 1-2 Tage lindert den Schmerz nicht, sondern kann die Einschränkungen und den Schmerz verstärken bzw. verlängern. Der Rücken die Muskulatur, die Bandscheiben, die Bänder sowie Gelenke brauchen Bewegung sehr viel Bewegung. Je früher man trotz der Rückenschmerzen wieder zu Alltagsaktivitäten zurückkehrt, desto schneller wird man sich wieder besser fühlen. Am besten kommen die Menschen mit ihren Rückenschmerzen zurecht, die trotz ihrer Schmerzen weiter aktiv bleiben und ihr normales Alltagsleben fortführen. Ursachen von Rückenschmerzen Die Wirbelsäule ist eine sehr kräftige und belastbare Struktur im Körper. Knochen, Bandscheiben, Gelenke, Bänder und Muskeln sorgen für diese Stabilität. Es ist sehr schwierig der Wirbelsäule einen ernsthaften Schaden zuzufügen. Nur bei sehr wenigen Menschen liegt die Ursache für die Rückenschmerzen in Bandscheibenvorfällen. Mit bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder Computertomografie können ernsthafte Schäden festgestellt werden. Bei normalen Rückenschmerzen helfen diese jedoch nicht weiter. Bei der Mehrzahl der Menschen mit Rückenschmerzen kann keine exakte Ursache für die Rückenschmerzen gefunden werden daher spricht man bei ca. 85-90% aller Rückenschmerzen von sogenannten nicht spezifischen Rückenschmerzen. Auch wenn manche Ärzte von Verschleiß sprechen was bedrohlich klingt sind dies zumeist normale Veränderungen, so wie wir im Laufe unseres Lebens graue Haare bekommen. Die Hauptursache für Rückenschmerzen liegt in der Muskulatur, den Sehnen und Bändern bzw. den Gelenken des Rückens. Diese funktionieren einfach nicht wie www.rueckenschulepachinger.at Seite 1

üblich. Zumeist ist Bewegungsmangel dafür verantwortlich. Dies hat zur Folge, dass die Muskulatur zu schwach ausgebildet ist und auch die Koordination, das Zusammenspiel aller Muskeln nicht optimal funktioniert. Um unseren Rücken stabil zu halten brauchen wir daher eine gute Rumpfmuskulatur. Die Schmerzen entstehen vor allem dann, wenn wir die Muskeln falsch belasten, diese zu schwach sind und zu schnell ermüden. Psychischer Stress, Ängste und depressive Verstimmung aber auch Ärger bzw. Unzufriedenheit am Arbeitsplatz können die Schmerzen verstärken. Wie bisher zumeist behandelt wurde Nach herkömmlichen Behandlungsmethoden werden bei Rückenschmerzen nach wie vor Schonung und Inaktivität empfohlen. Heute weiß man, dass die überhaupt schlechteste Behandlungsmethode Bettruhe für mehr als 2 Tage ist. Die Folgen von Inaktivität sind für den Rücken dramatisch: die Muskeln werden schwach, die Knochen verlieren an Stabilität, die körperliche Leistungsfähigkeit geht zurück, die Stimmung wird schlechter, die Schmerzen werden stärker und es fällt immer schwerer wieder aktiv zu werden. Der Einfluss psychologischer Faktoren wird zumeist nicht berücksichtigt. Aktiv und in Bewegung bleiben ist gut Aktivität und Bewegung sind generell gut. Durch die Bewegung wird die durch die Schmerzen verkrampfte Muskulatur wieder besser durchblutet, gedehnt und beweglicher. Aktivität und Bewegung kräftigt die Muskulatur erhält beweglich erhöht die Stabilität der Knochen sorgt für ein gutes Gefühl und fördert natürliche chemische Prozesse im Körper, welche die Schmerzen reduzieren Auch wenn Sie starke Rückenschmerzen haben bleiben Sie aktiv, ohne Ihren Rücken zu stark zu belasten. Folgende Bewegungen sind hilfreich: Gehen Schwimmen Radfahren Tanzen/Yoga/Fitness Normale Alltagsaktivitäten und Hobbys Was hilft bei einer akuten Schmerzattacke? Die meisten Menschen sind in der Lage Schmerzattacken eigenständig zu behandeln. Was Sie konkret tun hängt natürlich davon ab, wie schlecht es Ihnen geht bzw. wie stark Sie beeinträchtigt Sie sind. www.rueckenschulepachinger.at Seite 2

Sie können folgendes tun: Schmerzlindernde Medikamente einnehmen bzw. einen Arzt aufsuchen, um sich schmerzstillende Medikamente verschreiben zu lassen. Die Aktivitäten ein wenig reduzieren. So weit wie möglich aktiv bleiben und dem normalen Alltag nachgehen. Wärme oder Kälte auf den schmerzenden Bereich auflegen. In den ersten 48 Stunden hat sich Kälte mehr bewährt manche Menschen sprechen jedoch besser auf Wärme an. Eine Massage kann kurzfristig zu einer Linderung führen. Manuelle Therapie (Chirotherapie) kann zur Linderung der Schmerzen führen. Es gibt noch viele andere Behandlungsmöglichkeiten wie Akupunktur, Strombehandlung oder Methoden aus der alternativen Medizin. Hier gilt: Verbesserungen sollten sich schnell zeigen monatelange Behandlungen sind sinnlos. Angst, Stress und Muskelspannung: diese können schmerzverstärkend wirken. Durch Angst und Stress baut sich in unserem Körper Spannung auf, die zur Verkrampfung unserer Muskeln führt. Diese Muskelverspannung führt wiederum zu Schmerzen ein Kreislauf aus Stress, Verspannung und Schmerzen entsteht. Bei vielen Menschen ist der Rückenschmerz auch von Angst begleitet vor allem dann, wenn die Schmerzen sehr stark oder über längere Zeit andauern. Diese Angst wird zumeist noch verstärkt, wenn aus dem Umfeld wie Familie, Arzt, Arbeitskollegen, etc. viele gut gemeinte Ratschläge kommen, welche zumeist sehr unterschiedlich sind und somit noch mehr zur Verunsicherung beitragen. Versuchen Sie aktiv zu bleiben und Ihre Alltagsaktivitäten so weit wie möglich aufrecht zu erhalten. Entspannungstechniken können hier sehr hilfreich sein. Es gibt unterschiedliche Methoden wie Atemübungen, die progressive Muskelentspannung oder gedankliche Selbstberuhigungsmetoden. Konkrete Literatur und Anleitungen auf CD finden Sie im Internet bzw. in Onlineshops. Eine konkrete Entspannungsübung: 1. Versuchen Sie nicht sich mit Gewalt zu entspannen, bleiben Sie locker. 2. Nehmen Sie eine Körperposition ein, die Ihnen angenehm ist das kann z.b. sitzend oder liegend sein, wie Sie gerne möchten. Vor allem sollte es ruhig sein. 3. Atmen Sie langsam tief und gleichmäßig ein. Machen Sie nach dem Einatmen eine kurze Pause von ca. 15-20 Sekunden und atmen Sie anschließend wieder aus. 4. Konzentrieren Sie sich dabei auf etwas, das Sie beruhigt wie z.b. ein schöner Ort, ein Bild, etc. 5. Lassen Sie beim Ausatmen alle Spannung von sich abfallen. Konzentrieren Sie sich stets auf Ihre Atmung, nicht auf die Entspannung. Entspannungsübungen sollten regelmäßig geübt werden, wobei die jeweilige Übung ca. 10-15 Minuten dauern sollte. Risikofaktoren für die Entwicklung von chronischen Rückenschmerzen Seit vielen Jahren wird geforscht, wie chronische (=lange andauernde=länger als ca. 3 Monate) Rückenschmerzen entstehen. Das überraschende Ergebnis ist, dass es sich vor allem um Gefühle und Verhaltensweisen handelt, welche zu chronischen Rückenschmerzen führen. D.h., es sind vor allem psychische Ursachen, welche zur Chronifizierung von Rückenschmerzen führen. www.rueckenschulepachinger.at Seite 3

Konkret sind dies: Der Glaube, eine schlimme Verletzung zu haben. Der Glaube, dass die Schmerzen von einer Verletzung herrühren, die zu einer Behinderung führen werden. Das Vermeiden von Bewegung und Aktivität. Man schont sich ständig und ist inaktiv, anstatt sein Leben ganz normal weiterzuführen. Man wartet und vertraut auf jemanden (zumeist den Arzt), der die Heilung herbeiführt und man glaubt nicht daran, dass man sich selbst helfen kann. Das Denken ist geprägt von katastrophisierenden Gedanken wie eines Tages im Rollstuhl fahren zu müssen. Man entwickelt ein sogenanntes Angst-Vermeidungsverhalten, d.h., Bewegung wird immer mit Angst verbunden und in der Folge werden Bewegung und Aktivität immer mehr eingeschränkt. Man zieht sich immer mehr zurück und wird schließlich depressiv. Diese Dinge entwickeln sich langsam und schleichend oft, ohne dies selbst richtig zu bemerken. Aktiv bleiben aber wie? Je früher Sie anfangen sich zu bewegen, umso besser. Nur wenn die Schmerzen besonders stark sind kann es notwendig sein sich kurzfristig zu schonen. Versuchen Sie die richtigen Bewegungen sowie die für Sie passende Dauer und Intensität zu finden nach dem Motto so aktiv wie möglich sich dabei jedoch nicht zu überfordern. Die folgenden Grundregeln können dabei helfen: Bleiben Sie in Bewegung. Bleiben Sie nicht zu lange in einer Position. Machen Sie zwischendurch immer wieder kleine Bewegungen, damit Sie beweglich bleiben und nicht verkrampfen. Versuchen Sie sich jeden Tag ein wenig mehr zu bewegen. Vermeiden Sie keine Tätigkeiten vollständig und überlegen Sie, wie Sie diese anders ausführen können. Was Schmerzen erleichtert Sitzen: Wählen Sie eine angenehme Sitzposition bzw. wechseln sie diese immer wieder. Stehen Sie dazwischen immer wieder auf. Ein zusammengerolltes Handtuch im Bereich der Lendenwirbelsäule kann hilfreich sein. Schreibtischarbeit: Achten Sie auf einen ergonomischen Schreibtischstuhl, d.h., dass dieser mehrfach verstellbar ist: in der Höhe, im Bereich der Lendenwirbelstütze sowie den Armlehnen. Die Arme sollen locker in einem rechten Winkel auf den Armlehnen ruhen. Zwischen Oberschenkel und Unterschenkel soll ein Winkel zwischen 90 und 100 Grad sein. Die Füße sollen fest am Boden stehen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, lassen Sie sich von einer Fachkraft im Bereich der Arbeitsmedizin beraten. Heben: Lernen Sie Ihre Kraft einzuschätzen und heben Sie nicht zu schwer. Vermeiden Sie gleichzeitiges Heben und Drehen des Oberkörpers. Beim Heben von schwereren Lasten gilt immer: in die Knie gehen und den Rücken gerade halten. www.rueckenschulepachinger.at Seite 4

Längeres Stehen: Drücken Sie Ihre Knie nicht ganz durch und versuchen Sie sowohl Ihren Bauch wie auch Ihr Gesäß leicht anzuspannen. Sport: Sie können Ihren Sport auch mit Rückenschmerzen ausüben achten Sie jedoch auf Ihre Grenzen und überlasten Sie sich nicht. Mehr ist nicht immer besser. Bei vielen Sportarten (z.b Laufen, Radfahren) ist ein Ausgleichstraining sinnvoll. Lassen Sie sich von einem erfahrenen Trainer beraten. Schlafen: Achten Sie darauf, dass Ihre Matratze nicht allzu alt ist (maximal 10 Jahre) und testen Sie vor dem Kauf die Matratze einige Tage. Ebenso ist ein in der Härte verstellbarer Lattenrost sinnvoll. Sexualität: Sie müssen sich keineswegs einschränken. Achten Sie auch hier darauf die Positionen (je nach Schmerzen) zu wechseln. Wann sollten Sie zum Arzt gehen? Grundsätzlich gilt, dass Sie mit den meisten Rückenschmerzen selbst fertig werden können. Sollten Sie jedoch unsicher sein und sich lieber von einem Arzt untersuchen lassen, so ist dies vernünftig. Bei folgenden Beschwerden sollten Sie einen Arzt aufsuchen: Wenn die Schmerzen über mehrere Wochen hin zunehmen. Sie sich richtig krank fühlen. Sie Probleme beim Wasserlassen haben. Sie Taubheitsgefühle im Rücken oder Genitalbereich haben. Sie Taubheitsgefühle oder Schwäche in einem oder beiden Beinen haben. Sie eine fehlende Standfestigkeit der Füße haben. Diese Liste soll Sie nicht beunruhigen. Rückenschmerzen haben zumeist keine schwerwiegende Ursache. Zusammengefasst nochmals das Wichtigste zu Rückenschmerzen Rückenschmerzen sind weit verbreitet und auch wenn diese heftig sind normalerweise haben Rückenschmerzen keinen gefährlichen Hintergrund bzw. bedeuten nicht einen ernsthaften Rückenschaden zu haben. Bettruhe für mehr als 2 Tage ist in der Regel schlecht für Sie und Ihren Rücken. Aktivität führt schneller zur Genesung und beugt weiteren Rückenschmerzen vor. Je schneller Sie wieder aktiv werden, umso besser. Sollte es Ihnen nicht gelingen nach kurzer Zeit wieder ganz normale Tätigkeiten auszuüben, dann suchen Sie sich zusätzliche Hilfe. Regelmäßiges Rückentraining sowie aktiv zu bleiben sind von großer Bedeutung für Ihre Rückengesundheit. Nehmen Sie Ihre Rückengesundheit selbst in die Hand: werden Sie aktiv bleiben Sie aktiv! www.rueckenschulepachinger.at Seite 5