Sitzungsvorlage 9/2014

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Transkript:

Amt für Schulen und Kultur Az.: 23.12001-012.31-1925023 Sitzungsvorlage 9/2014 Berufliche Schulen und Sonderschulen in Trägerschaft des Landkreises Karlsruhe 1. Schülerzahlenentwicklung 2. Unterrichtsversorgung 3. Einrichtung neuer Schularten an den Beruflichen Schulen TOP Gremium Sitzung am Öffentlichkeitsstatus 10 Kreistag 30.01.2014 öffentlich keine Anlagen Beschlussvorschlag Der Kreistag 1. nimmt die Informationen zur Schülerzahlenentwicklung sowie zur Unterrichtsversorgung zur Kenntnis. 2. beschließt, der Einrichtung folgender neuer Schularten an den beruflichen Schulen zum Schuljahr 2013/14 zuzustimmen: a) 1-jähriges Berufskolleg für Praktikanten Sozialpädagogik (1BKSP) an den Beruflichen Schulen Bretten b) 3-jähriges Berufskolleg Sozialpädagogik in Teilzeit (Fachschule für Sozialpädagogik; 3BKSPT) an - der Käthe-Kollwitz-Schule in Bruchsal und - den Beruflichen Schulen Bretten c) 1-jährige Berufsfachschule Pädagogische Erprobung (1BFPE) an der Balthasar- Neumann-Schule II in Bruchsal

I. Sachverhalt 1. Schülerzahlenentwicklung 1.1 Berufliche Schulen Im aktuellen Schuljahr 2013/14 sind die Schülerzahlen gegenüber dem Vorjahr in etwa gleichbleibend. Bei der Balthasar-Neumann-Schule I Bruchsal sowie der Bertha-von- Suttner-Schule Ettlingen sind leichte Rückgänge zu verzeichnen, während an der Albert-Einstein-Schule Ettlingen, der Wilhelm-Röpke-Schule Ettlingen und der Käthe- Kollwitz-Schule Bruchsal ein Anstieg beobachtet werden kann. Schülerzahlenentwicklung an den Beruflichen Schulen im Landkreis Karlsruhe 2500 2000 1500 1000 BSB BNS1 BNS2 AES 500 HLA WRS KKS BvSS 0 1996 1999 2002 2005 2008 2011 Durchschnitt Seite 2

11000 Schüler an den beruflichen Schulen im Landkreis KA 1988-2013 10000 9000 8000 7000 6000 5000 4000 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 1.2 Sonderschulen Auch bei den Sonderschulen haben sich die Schülerzahlen im Schuljahr 2013/14 gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Bei der Ludwig-Guttmann-Schule haben sich die Schülerzahlen auf dem relativ hohen Niveau eingependelt, während bei den Schulen für Geistigbehinderte ein minimaler Rückgang festzustellen ist. Seite 3

Schülerzahlenentwicklung an den Sonderschulen im Landkreis Karlsruhe 400 350 300 250 200 150 100 50 0 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 ESS KBS GaS Hw S ALS LGS Durchschnitt G-Schulen Schüler an den Sonderschulen im Landkreis KA 1988-2013 800 700 600 500 400 300 200 100 0 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 Seite 4

2. Unterrichtsversorgung 2.1 Berufliche Schulen Das Unterrichtsdefizit liegt im Schuljahr 2013/14 bei 5,1 %, im vorigen Schuljahr waren es 5,4 %. Es ist somit eine leichte Verbesserung aufgrund der Einstellungen zum Schuljahresbeginn 2013/14 eingetreten. Unterrichtsversorgung Berufliche Schulen im Schuljahr 2013/14: Berufliche Schule Berufliche Schulen Bretten Balthasar-Neumann- Schule I Bruchsal Balthasar-Neumann- Schule II Bruchsal Handelslehranstalt Bruchsal Käthe-Kollwitz-Schule Bruchsal Albert-Einstein-Schule Ettlingen Bertha-von-Suttner- Schule Ettlingen Wilhelm-Röpke-Schule Ettlingen Lehrerwochenstunden Soll Lehrerwochenstunden Ist Fehlstunden (%). 2.488 2.322 6,7% 1.576 1.501 4,8% 1.073 1.025 4,4% 1.504 1.473 2,1% 1.883 1.772 5,9% 1.017 969 4,7% 1.504 1.388 7,7% 1.053 1.024 2,8% gesamt 12.098 11.474 5,1% Bei den Fehlstunden handelt es sich um ein strukturelles Unterrichtsdefizit, d.h. um Pflichtstunden, welche aufgrund Stellenmangel bereits seit Schuljahresbeginn nicht erteilt werden können. Zusätzliche Ausfälle, beispielsweise durch Krankheit oder Fortbildungsmaßnahmen sind hier nicht berücksichtigt. Diese werden nicht zentral erfasst und können somit nicht ausgewiesen werden. Seite 5

2.2 Sonderschulen Bei den Sonderschulen war im Schuljahr 2012/13 ein Unterrichtsdefizit von 4,6 % vorhanden. Im laufenden Schuljahr 2013/14 ist das Defizit auf 0,8 % gesunken. Unterrichtsversorgung Sonderschulen im Schuljahr 2013/14: Schulen für Geistigbehinderte Lehrerwochenstunden Versorgung Soll Ist % Gartenschule Ettlingen 476 468,5-8 98 Hardtwaldschule Neureut 500 496-4 99 Karl-Berberich-Schule Bruchsal 559 630,7 72 113 Eduard-Spranger-Schule Oberderdingen 656 633-23 96 Gesamt 2.191 2.228,2 37 102 Schule für Körperbehinderte Lehrerwochenstunden Versorgung Soll Ist % Ludwig-Guttmann-Schule Karlsbad 3.008 2.917-91 97,0 Lehrerwochenstunden Versorgung Schule für Sprachbehinderte Soll Ist % Astrid-Lindgren-Schule Forst 540 549,3 9,3 101,7 Gesamt 5.739 5.694,5 99,2 3. Einrichtung neuer Schularten an den Beruflichen Schulen Die geplanten Neueinrichtungen wurden im Rahmen der Regionalkonferenz Mittlerer Oberrhein am 08.11.2013 mit den regionalen Partnern sowie dem Regierungspräsidium Karlsruhe abgestimmt. Für die Neueinrichtungen ist ein förmlicher Einrichtungsbeschluss nach 30 Schulgesetz (SchG) erforderlich. 3.1 1-jähriges Berufskolleg für Praktikanten-Sozialpädagogik (1BKSP) an den Beruflichen Schulen Bretten An den Beruflichen Schulen Bretten ist bereits das 3-jährige Berufskolleg - Sozialpädagogik praxisintegriert (Fachschule für Sozialpädagogik, Teilzeit, BKSPIT) errichtet, welches von angehenden ErzieherInnen mit Ausbildungsvertrag und -vergütung besucht wird. Das Berufskolleg für Praktikanten bereitet auf eine Ausbildung an dieser Fachschule vor. Es vermittelt fachliche Grundlagen für den Beruf einer Erzieherin / eines Erziehers und fördert die Entwicklung der Handlungskompetenz und der Persönlichkeit der SchülerInnen. Hauptzielgruppe sind die an den Beruflichen Schulen Bretten Seite 6

ausgebildeten BerufsfachschülerInnen und die SchülerInnen, welche einen Realschulabschluss haben. Für den Besuch des Berufskollegs für Sozialpädagogik sind über den Mittleren Bildungsabschluss hinaus weitere Qualifikationen Voraussetzung. Diese können z.b. über den Besuch eines 1-jährigen Berufskollegs Praktikanten (Sozialpädagogik, 1BKSP) erworben werden, wie es von den Beruflichen Schulen Bretten beantragt wird. An der Käthe-Kollwitz-Schule in Bruchsal ist bereits ein 1BKSP mit aktuell 54 Praktikanten eingerichtet. Personelle und sächliche Ressourcen sind an den Beruflichen Schulen Bretten aufgrund der bereits bestehenden Ausbildungen im sozialpädagogischen Bereich vorhanden. Eine Substitution ist nicht erforderlich. 3.2 3-jähriges Berufskolleg Sozialpädagogik in Teilzeit (Fachschule für Sozialpädagogik; 3BKSPT) an - der Käthe-Kollwitz-Schule in Bruchsal und - den Beruflichen Schulen Bretten An der Käthe-Kollwitz-Schule Bruchsal ist das 3-jährige Berufskolleg Sozialpädagogik praxisintegriert (Fachschule für Sozialpädagogik, Teilzeit, BKSPIT) errichtet, welches von angehenden ErzieherInnen mit Ausbildungsvertrag besucht wird. Der praxisintegrierte Bildungsgang am Standort Bretten ist ebenfalls genehmigt. Über das neu beantragte 3BKSPT kann die Ausbildung zum Erzieher / zur Erzieherin ohne einen dreijährigen Ausbildungsvertrag absolviert werden. Im Anschluss an den Teilzeitbildungsgang ist dann noch ein Anerkennungsjahr in einer Einrichtung erforderlich. Die Lehrpläne des BKSPT und des BKSPIT sind weitgehend identisch, so dass die Schüler ggf. in einer gemeinsamen Klasse unterrichtet werden können (sog. Klappklasse). Hauptzielgruppe sind Erwachsene mit einem Mittleren Bildungsabschluss, die ihre berufliche Zukunft im sozialpädagogischen Bereich sehen und bereits über einschlägige Berufserfahrung oder Erfahrung in der Kinderbetreuung verfügen oder auch ausgebildete KinderpflegerInnen, die diese Schulart als Weiterbildungsmöglichkeit nutzen können. Eine Substitution ist nicht erforderlich. Die beantragten Schularten werden aus Sicht der Verwaltung aufgrund des zu deckenden Fachkräftebedarfs im sozialpädagogischen Bereich befürwortet. 3.3 1-jährige Berufsfachschule Pädagogische Erprobung (1BFPE) an der Balthasar-Neumann-Schule II in Bruchsal Mit Blick auf die veränderte Schülerklientel und die zurückgehenden Schülerzahlen beabsichtigt das Land, die Inhalte der Schularten im Übergangssystem zwischen allgemeiner Schule, beruflicher Schule und Ausbildung bzw. Beruf pädagogisch neu auszu- Seite 7

richten. Dazu sollen die Schularten VAB, BEJ, 1BFS und 2BFS im Rahmen einer pädagogischen Erprobung neu aufgestellt werden. Ziel ist ein individualisiertes, selbstbestimmtes Lernen und dadurch eine bessere Vorbereitung auf das Berufs- und Arbeitsleben. Die neue Schulart (1BFPE) dient dazu, SchülerInnen aufzufangen, die im Anschluss an die allgemeinbildende Schule eine berufliche Orientierung benötigen. Als Alternative zu den Schularten BEJ (Berufseinstiegsjahr) und VAB (Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf) bzw. 1BFS (1-jährige Berufsfachschule) bietet die BFPE mit einem neuen pädagogischen Ansatz (offenes, individualisiertes und differenziertes Lernen) Entwicklungsmöglichkeiten in verschiedene Richtungen. Die SchülerInnen sollen fit für den Berufseinstieg gemacht werden und für die Leistungsfähigeren soll der Durchgang zum mittleren Bildungsabschluss ermöglicht werden. Dazu wurden im Land Baden-Württemberg an acht Standorten Probemodelle eingeführt, an denen zunächst die Neuausrichtung der Pädagogik erprobt werden soll. Zu den ausgewählten Standorten der Erprobung gehören auch die Beruflichen Schulen Bretten. An den Beruflichen Schulen in Bretten sind bereits drei Klassen in der 1BFPE eingerichtet. Weitere Einrichtungsanträge aus der Region liegen für Karlsruhe, Rastatt und Calw vor. Im Rahmen der vom Kultusministerium sukzessiv ermöglichten Neueinrichtungen unterstützt das Regierungspräsidium Karlsruhe grundsätzlich die Anträge, wobei der Landkreis Karlsruhe mit den Standorten Bruchsal und Ettlingen bedauerlicherweise keine Priorität genießt, so dass die Einrichtung vermutlich nicht zum Schuljahr 2014/15, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen wird. In einem gemeinsamen Schreiben haben der Landrat und die Präsidenten der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer gegenüber Herrn Kultusminister Stoch die Notwendigkeit der Einrichtung einer solchen 1BFPE an allen Standorten der beruflichen Schulen im Kreisgebiet nochmals deutlich unterstrichen. Von Seiten der Unternehmen in der Region wird dies durch eine breite Kooperationsbereitschaft unterstützt. 3.4 2-jährige Berufsfachschule zum Erwerb von Zusatzqualifikationen Schwerpunkt Qualifizierung von Praxisanleitern / Arbeit mit Erwachsenen in der Kindertageseinrichtung (2BFQ) an der Bertha-von-Suttner-Schule Ettlingen Für die Einrichtung dieser Schulart ist kein Antrag der Schule und daher auch kein förmlicher Schulträgerbeschluss erforderlich. Die Einrichtung wird nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Die Schulart dient dazu, ErzieherInnen bei der Aufgabe, die SchülerInnen im Rahmen der praxisintegrierten Ausbildung anzuleiten und fachlich zu begleiten, zu unterstützen. Ziel des Bildungsgangs ist es, ErzieherInnen fachlich für die Anleitung von SchülerInnen im Rahmen der praktischen Ausbildung zu qualifizieren. Des Weiteren sollen im Rahmen dieses Bildungsgangs auch Kompetenzen vermittelt werden, derer es bedarf, um Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren weiterzuentwickeln. Seite 8

An der Bertha-von-Suttner-Schule ist bereits eine 2BFQ mit dem Schwerpunkt Kinder unter drei Jahren in Ganztageseinrichtungen errichtet. Der neue Schwerpunkt kann alternativ angeboten werden und bedarf keiner eigenständigen Genehmigung. 3.5 6-jährige Berufliche Gymnasien Für die 6-jährigen Beruflichen Gymnasien besteht nach Aussage der Kultusverwaltung keine Möglichkeit für einen weiteren Ausbau für das Schuljahr 2014/15. Daher sind über die Einrichtungsanträge der Käthe-Kollwitz-Schule in Bruchsal und der Handelslehranstalt in Bruchsal keine Entscheidungen zu treffen. Die Angelegenheit wurde in der Sitzung des Verwaltungsausschusses am 12.12.2013 vorberaten und dem Kreistag einstimmig zur Beschlussfassung empfohlen. II. Finanzielle / Personelle Auswirkungen keine III. Zuständigkeit Nach 4 Abs. 1 der Hauptsatzung des Landkreises Karlsruhe ist der Verwaltungsausschuss für Angelegenheiten der Schulen zuständig. Die Schulträgerbeschlüsse für die Einrichtung neuer Schularten wurden in den vergangenen Jahren jeweils vom Kreistag gefasst. Seite 9