Niedersächsisches Kultusministerium. Curriculare Vorgaben. für die Oberschule. Schuljahrgänge 5/6. Erdkunde. Niedersachsen



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Transkript:

Niedersächsisches Kultusministerium Curriculare Vorgaben für die Oberschule Schuljahrgänge 5/6 Erdkunde Niedersachsen

An der Erarbeitung der Curricularen Vorgaben für die Schuljahrgänge 5/6 der Oberschule im Unterrichtsfach Erdkunde als Zusammenführung der Kerncurricula der Hauptschule, der Realschule und des Gymnasiums waren die nachstehend genannten Personen beteiligt: Matthias Bahr, Vechta Uwe Hofemeister, Diepholz Eberhard Kolb, Braunschweig Herausgegeben vom Niedersächsischen Kultusministerium (2011) Schiffgraben 12, 30159 Hannover Die Curricularen Vorgaben können als PDF-Datei vom Niedersächsischen Bildungsserver (NIBIS) (http://www.db2.nibis.de/1db/cuvo/ausgabe/index.php?wahl=artcuvo) heruntergeladen werden.

Einleitung Gemäß Niedersächsischem Schulgesetz kann ab dem Schuljahr 2011/2012 die Oberschule aufsteigend ab dem 5. Schuljahrgang errichtet werden. In der Oberschule können dieselben Abschlüsse des Sekundarbereichs I wie an Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien erworben werden. Die in den Kerncurricula der Hauptschule, Realschule und des Gymnasiums für das Ende der Schuljahrgänge 6, 8 und 9 bzw. 10 erwarteten Anforderungen beschreiben die erforderliche Progression im Kompetenzerwerb der Schülerinnen und Schüler, um die durch die schulformspezifischen Schwerpunkte bestimmten Abschlüsse erfolgreich zu erwerben. Dem schulzweigbezogenen Unterricht sowie dem Unterricht in Fächern mit äußerer Fachleistungsdifferenzierung liegen die Kerncurricula der jeweiligen Schulform zugrunde. Für den jahrgangsbezogenen und schulzweigübergreifenden Unterricht der Oberschule werden in den vorliegenden Curricularen Vorgaben für die Schuljahrgänge 5 und 6 die in den Kerncurricula der Hauptschule, Realschule und des Gymnasiums dargestellten Kompetenzanforderungen zusammengeführt. Die bis zum Ende des 6. Schuljahrgangs erwarteten Kompetenzen werden als Regelanforderungen formuliert. Die Regelanforderungen stellen die Grundlage für die Bewertung der Leistungen der Schülerinnen und Schüler dar. Kompetenzaufbau erfolgt grundsätzlich kumulativ und schließt an die Ergebnisse vorheriger Lernprozesse an. Durch geeignete Anforderungen trägt der Unterricht zur weiteren Entwicklung der Kompetenzen bei. Voraussetzung für die Progression im Kompetenzerwerb ist die Auseinandersetzung im Unterricht mit zunehmend komplexeren Aufgabenstellungen sowie die Unterstützung durch die Lehrkräfte bei der Bewältigung der Anforderungen. Wegen der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Leistungsfähigkeiten der Schülerinnen und Schüler ist innere Differenzierung als Unterrichtsprinzip in jedem Unterricht unverzichtbar. Neben der methodischen Gestaltung zeigt sich Differenzierung u. a. in unterschiedlichen an den jeweiligen Lernstand angepassten Kompetenzanforderungen. In den vorliegenden Curricularen Vorgaben werden exemplarisch an einigen Stellen niedrigere Anforderungen (kursiv gedruckt) formuliert, deren Bewältigung Voraussetzung für das angestrebte Erreichen der Regelanforderungen ist. Weiterhin werden exemplarisch weiterführende Anforderungen (fett gedruckt) benannt, die über die Regelanforderungen hinausgehen. Die in den Kerncurricula der Hauptschule, Realschule und des Gymnasiums enthaltenen Aussagen zu dem Bildungsbeitrag des Faches, der Unterrichtsgestaltung mit dem Kerncurriculum, der Beschreibung der Kompetenzbereiche und Strukturelemente, der Leistungsfeststellung und -bewertung sowie den Aufgaben der Fachkonferenz gelten entsprechend für den Unterricht in der Oberschule. 3

1 Erwartete Kompetenzen 1.1 Kompetenzbereich Fachwissen (F) Fähigkeit, Räume auf den verschiedenen Maßstabsebenen als natur- und humangeographische Systeme zu erfassen und die Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt zu analysieren. Naturgeografische Phänomene und Prozesse beschreiben den Aufbau unseres Sonnensystems und erläutern die Entstehung von Tageszeiten, Jahreszeiten und Gezeiten. (Physik) 1 beschreiben und erklären einfache Wetterelemente und Wettererscheinungen. erklären die raumprägende Wirkung von Wetter und Klima. beschreiben Landschaftsformen Niedersachsens und erklären ausgewählte Entstehungsprozesse und unterscheiden Raumeinheiten nach bestimmten Kriterien. (Geschichte) Humangeografische Strukturen und Prozesse beschreiben und erklären landwirtschaftliche und industrielle Produktionsabläufe in Niedersachsen. (Biologie) vergleichen Lebensweisen und Wirtschaftsformen in einem städtischen Raum mit denen in einem ländlichen Raum Deutschlands. (Geschichte) charakterisieren Funktionen ländlicher und städtischer Räume. beschreiben Lebensweisen und Wirtschaftsformen in Europa an einem Beispiel/an Beispielen aus verschiedenen Regionen und unterscheiden nach vorgegebenen Kriterien. vergleichen Raumeinheiten nach verschiedenen Kriterien in Europa. führen Erkundungen in ihrem Nahraum unter einem vorgegebenen Aspekt durch. (Geschichte) beschreiben Merkmale der Polarregionen und Wüsten und erklären den Zusammenhang von Naturraum und Lebensweise. 1 Auf Möglichkeiten des fächerübergreifenden Arbeitens wird in der Übersicht durch Hervorhebung (kursiv und fett) hingewiesen. 4

1.2 Kompetenzbereich Räumliche Orientierung (O) Fähigkeit, topografisches Orientierungswissen und räumliche Ordnungssysteme anzuwenden und Karten zu nutzen Räumliche Ordnungssysteme erklären das Gradnetz und wenden es als Orientierungsraster an. beschreiben die Lage von Kontinenten und Ozeanen. (Geschichte) beschreiben die Lage von bedeutenden Städten, Gebirgen und Gewässern in Niedersachsen, Deutschland und Europa. gliedern Niedersachsen, Deutschland und Europa nach Großlandschaften. gliedern Europa und Deutschland politisch. Umgang mit Karten nennen Grundelemente einer Karte. beschreiben einfache Lagebeziehungen (z.b. die Lage einer Stadt an einem Fluss). erklären Inhalte topografischer, physischer und einfacher thematischer Karten. zeichnen einfache Karten und kartieren einfache geographische Sachverhalte. Orientierung in Realräumen bestimmen Standorte und Wegstrecken im realen Raum. orientieren sich im Raum und auf Karten anhand der Himmelsrichtungen (z.b. Sonnenstand, Kompass, natürliche Gegebenheiten). (Physik) wenden schematische Darstellungen von Verkehrsnetzen an. 1.3 Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung durch Methoden (M) Fähigkeit, geographisch relevante Informationen im Realraum sowie aus Medien zu gewinnen und auszuwerten sowie Schritte zur Erkenntnisgewinnung in der Geographie zu beschreiben Informationsgewinnung und -auswertung nennen Möglichkeiten, geographisch relevante Informationen zu gewinnen. entnehmen Informationen aus Karten und Atlanten. entnehmen geographisch relevante Informationen aus Texten, Bildern und Filmen. führen nach Anleitung Befragungen, Zählungen oder Messungen durch. erläutern geographische Sachverhalte anhand von Modellen, Skizzen, einfachen Diagrammen, Versuchen oder Experimenten. ordnen geographisch relevante Informationen nach vorgegebenen Kriterien. 5

1.4 Kompetenzbereich Kommunikation (K) Fähigkeit, geographische Sachverhalte zu verstehen, sprachlich auszudrücken und zu präsentieren sowie sich im Gespräch mit anderen darüber sachgerecht auszutauschen verstehen und sich ausdrücken nennen geographische Fachbegriffe und erklären ihre Bedeutung geben einfache geographische Sachverhalte mit eigenen Worten / unter Verwendung eingeführter Fachbegriffe wieder. präsentieren präsentieren zu einem begrenzten Sachthema stichwort- und mediengestützt (z.b. Folien, Bilder, Plakate, originale Gegenstände) Ergebnisse. sich austauschen und auseinandersetzen geben Aussagen und Gedanken anderer wieder. Vergleichen unterschiedliche Darstellungen geographischer Sachverhalte. 1.5 Kompetenzbereich Beurteilung und Bewertung (B) Fähigkeit, raumbezogene Sachverhalte und Probleme, Informationen in Medien und geographische Erkenntnisse kriterienorientiert zu beurteilen und zu bewerten Informationen und Sachverhalte entnehmen Quellen geeignete Informationen und beurteilen diese Informationen hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Aufgabenstellung. Sichtweisen vergleichen in Ansätzen unterschiedliche Standpunkte zu einfachen/ komplexen geographischen Fragestellungen. nennen Vor- und Nachteile ausgewählter Phänomene, Entwicklungen oder Entscheidungen nach subjektiven Kriterien/ aus verschiedenen Perspektiven und nehmen eine eigene Bewertung vor. 6

2 Hinweise zur Umsetzung im Unterricht Die Umsetzung des jahrgangsbezogenen Erdkundeunterrichts in der Oberschule erfolgt durch das Unterrichtsprinzip der inneren Differenzierung. Innere Differenzierung meint die Gesamtheit aller Maßnahmen, die im Unterricht zu einer Individualisierung des Lernens führen, und stellt eine konsequente und notwendige Reaktion auf gesellschaftliche Prozesse und veränderte Kindheit dar. Durch diese Veränderungen unterscheiden sich die Lernvoraussetzungen von Schülerinnen und Schülern u. a. in: ihren Lernstrategien, ihrer Ausdauer und Belastbarkeit, ihrer Kreativität, ihrem Lerntempo und ihrer Konzentrationsfähigkeit, ihren Interessen, Bedürfnissen und Vorkenntnissen, ihrer fachlichen Qualifikation und ihren sozialen Kompetenzen. Unterricht sollte sich auf die Unterschiede einlassen und zugleich einen Austausch und eine Zusammenarbeit innerhalb der Lerngruppe initiieren, bei dem einzelne Schülerinnen und Schüler ihre individuellen Möglichkeiten und Fähigkeiten einbringen können. Hierzu erfolgt eine Differenzierung beispielsweise über ein Angebot verschiedener Lernhilfen oder über Wahlaufgaben. So können unterschiedliche Lerntypen berücksichtigt werden. Dadurch erhalten einzelne Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich mit ihren individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Unterricht einzubringen. Eine Anknüpfung an unterschiedliches Vorwissen und an unterschiedliche Interessen ist möglich. Ebenso bieten Umfang, Komplexität, Art und Vielfalt der zu bearbeitenden Materialien, der Grad der Selbstständigkeit und Reflexion Möglichkeiten der Differenzierung. Darüber hinaus ermöglichen aktive und variantenreiche Formen der Informationsaufnahme, -verarbeitung und -weitergabe, wie sie zum Beispiel kooperative Lernformen bieten, Wege zur inneren Differenzierung. 7