Patientenbefragungen als Element der Sektorenübergreifenden Qualitätssicherung Funktion und Chancen aus Sicht des AQUA-Instituts Qualitätssicherungskonferenz des Gemeinsamen Bundesausschusses Berlin, 27. September 2012 Anja Klingenberg 1 Stefan Nöst 2 Sabine Ludt 2 Dominik Ose 2 Joachim Szecsenyi 1,2 1 AQUA Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen, Göttingen, www.aqua-institut.de 2 Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung Folie 1
Ziele der Patientenbefragungen im Rahmen der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung: Rückmeldungen zur Versorgungsqualität aus Patientensicht Hinweise auf Qualitätspotenziale Umsetzung von qualitätsverbessernden Maßnahmen Folie 2
Besonderheiten der Patientenbefragungen im Rahmen der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung Sektorenübergreifende Perspektive Verfahrens- bzw. erkrankungsbezogene Befragungen Durchführung in Arztpraxen und Krankenhäusern Internes Qualitätsmanagement und Externe Bewertung der Ergebnisse Dialog mit den Einrichtungen Kontinuierlicher Prozess der Entwicklung und Erprobung in Kooperation mit der themenspezifischen AG Qesü-RL, externen Experten, Einrichtungen und Patienten Folie 3
Sektorenübergreifende Perspektive Was ist das Besondere daran? Betrachtung des gesamter Behandlungsablaufs einschließlich: der Entscheidungsfindung zur Durchführung der Behandlung der Versorgungsqualität an den Sektorenübergängen der Weiterversorgung und -behandlung nach der Entlassung Folie 4
Aufbau der Patientenfragebögen I Ambulante Versorgung im Vorfeld, Entscheidungsfindung zum Eingriff II Übergang in die behandelnde/operierende Einrichtung III Versorgung in der behandelnden/operierenden Einrichtung IV Informationen zur Entlassung und Unterstützung zur Weiterversorgung Behandlungsergebnis Ambulante Weiterversorgung nach der Entlassung Behandlungsergebnis Folie 5
Beispielfragen zu den Versorgungsabschnitten Ambulante Versorgung im Vorfeld Hat die Ärztin / der Arzt Sie verständlich über die Ergebnisse der Voruntersuchungen informiert? Entscheidungsfindung zum Eingriff Wurde mit Ihnen über andere Behandlungsmöglichkeiten für Ihre Erkrankung / Beschwerden gesprochen? Übergang in die behandelnde/operierende Einrichtung Ich fühlte mich gut darauf vorbereitet, was in der operierenden Einrichtung auf mich zukommt Folie 6
Beispielfragen zu den Versorgungsabschnitten Versorgung in der behandelnden / operierenden Einrichtung Wurde Ihnen umgehend geholfen, wenn Sie Hilfe von den Pflegekräften brauchten? Haben sich die Ärztinnen / Ärzte oder Pflegekräfte nach Ihren Schmerzen erkundigt? Informationen zur Entlassung Wurden Sie in der Einrichtung darüber informiert, welches Verhalten nach der Entlassung erlaubt ist und welches nicht? Folie 7
Entwicklung und Validierung des generischen Fragebogens Kooperation mit Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung Folie 8
Entwicklung verfahrensspezifischer Fragebögen AQUA, AG Qesü-RL, einmalige Entwicklung Fertigstellung 09/2012 Beauftragung Verfahrensentwicklung en Fokusgruppe Patienten Systematische Recherche Generischer Teil Verfahrensspezifi sche Modifikationen Verfahrensspezifi sche Fragen Fragebogenentwurf (verfahrensspezifisch ) Expertenpanel Projektgruppe Patientenbefragun gen Vorbericht/Stellungnah men Abschlussbericht: Fragebogenversion zur Erprobung und Validierung Folie 9
Aktuell anstehende verfahrensspezifische Fragebogenentwicklungen und Erprobungen Ende 2012 / Anfang 2013 Kataraktoperationen Konisation Perkutane Koronarintervention (PCI) und Koronarangiographie Ab 2013, 2014 Kolorektales Karzinom Arthroskopie am Kniegelenk TEP-Hüfte TEP-Knie Nosokomiale Infektionen (Verfahren in Entwicklung) Folie 10
Methodik der Befragungsdurchführung Aktuell zu erprobende Methodik: Fragebogenversendung durch die Einrichtungen Rücksendung der ausgefüllten Fragebögen durch die Patienten an AQUA Datenerfassung und Auswertung durch AQUA Erprobung ab Ende 2012 / Anfang 2013 für Katarakt-OP, Konisation, PCI Incl. Aufwandsabschätzung durch die Einrichtungen, ggf. Optimierung Regelbetrieb ab 2014 (Einrichtungsstichprobe), sofern Methodik praktikabel Parallel: Prüfung alternativer Möglichkeiten der Befragungsdurchführung (über Krankenkassen, Vertrauensstelle) Ggf. Anwendung unterschiedlicher Methoden, je nach Verfahren/Fragestellung Folie 11
Befragungsdurchführung in den Einrichtungen Ausfüllen einer Stammliste (Dokumentation, Unterstützung bei der Durchführung) Versendung der Fragebögen und Erinnerungen (Reminder) Versendung der anonymisierten Daten aus der Stammliste an AQUA per E-Mail (Automatisiertes Löschen von Namen und Adressen der Patienten) Alle Materialien und Unterlagen einschließlich Erläuterungen von AQUA Unterstützung von / Anfrage bei AQUA jederzeit möglich (Telefon, E-Mail) Folie 12
Was geschieht mit den Befragungsergebnissen? Individueller Ergebnisbericht an die Einrichtungen für das interne Qualitätsmanagement Externe Bewertung: Definition von Referenzwerten -> mögliche Qualitätsdefizite Entwicklung eines Dialogs mit den Einrichtungen -> Anregung von Qualitätsverbesserungen Veröffentlichung zusammengefasster Ergebnisse für das jeweilige Verfahren Folie 13
Herzlichen Dank! AQUA Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH Maschmühlenweg 8-10 37073 Göttingen Telefon: (+49) 0551 / 789 52-0 Telefax: (+49) 0551 / 789 52-10 E-Mail: office@aqua-institut.de Internet: www.aqua-institut.de Folie 14