GBB-Blitzumfrage: "Forderungsmanagement - Make or Buy?" Auswertung der Ergebnisse
Vorstellung der Umfrage Ausgangslage und Gegenstand der Umfrage: Die Optimierung des Forderungsmanagements ist ein immer wichtiger werdendes Themengebiet für erfolgreiche Unternehmen. Für viele Unternehmen stellt sich die Frage, ob der Nutzen eines Outsourcings oder die Ängste vor einem Reputationsverlust überwiegen. In welchem Umfang sollten oder können Forderungen ausgelagert werden? Wie sollte die Beitreibung durch ein Inkassounternehmen erfolgen? Diese Thematik und damit verbundene Fragestellungen waren Teil unserer aktuellen Blitzumfrage "Forderungsmanagement - Make or Buy?". Adressaten und Teilnehmer der Umfrage waren Führungskräfte sowie Mitarbeiter von Banken und Finanzdienstleistungsinstituten. Die folgenden Folien zeigen eine detaillierte Auswertung der Ergebnisse der Umfrage. Köln, Juli 2016 Seite 2
Sehr hohe Relevanz des Themas zahlungsgestörte Forderungen Welche Relevanz hat das Thema zahlungsgestörte Forderungen in Bezug auf die nachfolgenden Aspekte für Ihr Unternehmen? 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 1 geringe Relevanz 2 3 4 5 6 sehr hohe Relevanz Volumen der zahlungsgestörten Forderungen Komplexität der Bearbeitung Ertragsbeeinflussung Häufigkeit von Zahlungsausfällen Ressourcenbindung Insbesondere in Bezug auf die Häufigkeit von Zahlungsausfällen und Volumen der Forderungen hat das Thema zahlungsgestörte Forderungen sehr hohe Relevanz für die Umfrageteilnehmer. Köln, Juli 2016 Seite 3
Zunahme zahlungsgestörter Forderungen erwartet Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Zahl der zahlungsgestörten Forderungen in Deutschland in den kommenden drei Jahren entwickeln? Stark zunehmend Moderat zunehmend 20% 66% Anmerkungen: Keiner der Teilnehmer erwartet, dass die Zahl der zahlungsgestörten Forderungen abnehmen wird Die Mehrheit (66 %) erwartet eine moderate Zunahme der zahlungsgestörten Forderungen Gleichbleibend 15% Moderat abnehmend 0% Stark abnehmend 0% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 86 % der Teilnehmer erwarten, dass die Zahl der zahlungsgestörten Forderungen in den nächsten drei Jahren zunimmt. Eine Abnahme zahlungsgestörter Forderungen scheint für die Befragten sehr unwahrscheinlich. Köln, Juli 2016 Seite 4
Auslagerung des Forderungsmanagements wird von den meisten Teilnehmern in Betracht gezogen Arbeiten Sie im Bereich des Forderungsmanagements mit einem externen Dienstleister zusammen? 22% 41% 10% 27% Anmerkungen: Das Outsourcing des Forderungsmanagement an einen externen Dienstleister wird bisher nur bei 10 % der Unternehmen umgesetzt. 22 % der Teilnehmer betrachten das Forderungsmanagement als so sensibles Thema, dass sie sich ein Outsourcing nicht vorstellen können. Ja Nein, aber wir beabsichtigen dies Nein, ich könnte mir aber vorstellen, dass dies zu einer Ertragssteigerung bzw. Prozessoptimierung führen könnte Nein, das Forderungsmanagement ist ein sensibles Thema, das im eigenen Unternehmen verbleiben sollte. Die Mehrheit der Befragten (68 %) beabsichtigen das Forderungsmanagement auszulagern oder können sich vorstellen, dass dies zu Prozessoptimierungen beiträgt. Köln, Juli 2016 Seite 5
Transparenz und Konditionen zentrales Auswahlkriterium für Inkassounternehmen Mitgliedschaft im Verband Dienstleistungsangebot Welche Kriterien bei der Wahl eines Inkassounternehmens sind bzw. wären Ihnen wichtig? Branchenerfahrung Zertifizierung Transparenz Geschwindigkeit Konditionen Bekanntheit Reputation/Referenzen 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% nicht wichtig neutral wichtig Neben den Konditionen (93 %) und der Transparenz (93 %) werden auch die Kriterien Reputation (86 %) und Dienstleistungsangebot (85 %) als wichtig eingestuft. Köln, Juli 2016 Seite 6
Sorge um Reputationsschaden größtes Hemmnis für die Nutzung von Inkassodienstleistungen Welche Bedenken hätten Sie gegen die Nutzung von Inkassodienstleistungen? (Mehrfachantworten möglich) Kosten übersteigen Nutzen 43% Erwartete bessere Ergebnisse bei Inhouse-Lösung 24% Endgültiger Verlust der Kundenbeziehung 29% Möglicher Reputationsschaden 83% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% Gegen die Nutzung von Inkassodienstleistungen sprechen für die Mehrheit (83 %) mögliche Reputationsschäden. 43 % befürchten, dass die Kosten den Nutzen übersteigen. Köln, Juli 2016 Seite 7
Einbindung der obersten Führungsebenen und Rechtsabteilung in Outsourcingentscheidung 60% 50% 40% 30% 20% Wer entscheidet in Ihrem Unternehmen über ein potenzielles Outsourcing des Forderungsmanagements? 36% 52% 55% Anmerkungen: Mehrfachantworten waren bei dieser Frage möglich. Die Umfrageergebnisse lassen somit darauf schließen, dass die Entscheidung über das Outsourcing in enger Abstimmung zwischen der 1. und 2. Führungsebene sowie der Rechtsabteilung getroffen wird. 10% 0% 1. Führungsebene 2. Führungsebene Controlling Rechtsabteilung 7% Mehr als die Hälfte der Befragten ordnen die Verantwortung für die Entscheidung über das Outsourcing der 2. Führungsebene und der Rechtabteilung zu. Köln, Juli 2016 Seite 8
Mehrheit würde das Forderungsmanagement nach Kündigung des Vertrags outsourcen 60% Ab welchem Zeitpunkt sollte die Abgabe an das ausgelagerte Forderungsmanagement Ihrer Meinung nach erfolgen? 50% 52% 40% 30% 20% 24% 24% 10% 0% Mit Eintreten des Verzugs Nach Kündigung des Vertrages Nach erfolglosem eigenen Mahnprozess Mehrheitlich (52 %) würden die Teilnehmer das Forderungsmanagement nach Kündigung des Vertrags abgeben. 24 % der Teilnehmer halten die Abgabe der Forderung bereits mit Eintreten des Verzugs bzw. erfolglosem eigenen Mahnprozess für sinnvoll. Köln, Juli 2016 Seite 9
Einsatz individualisierter Mahnverfahren insbesondere nach der 2. Zahlungserinnerung Ab wann findet bei Ihnen ein individualisiertes Mahnverfahren statt? Anmerkungen: Mit Verzug der Zahlung Nach 1. Zahlungserinnerung 16% 23% 12% der Teilnehmer wählten bei dieser Frage die Option keine Angabe. Die Mehrheit (86 %) der Teilnehmer setzt spätestens ab der 2. Zahlungserinnerung ein individualisiertes Mahnverfahren ein. Nach 2. Zahlungserinnerung 47% Ein individualisierter Mahnprozess kommt nicht zum Einsatz 2% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% Nur 2 % der Umfrageteilnehmer geben an, dass in Ihrem Unternehmen kein individualisierter Mahnprozess zum Einsatz kommt. Köln, Juli 2016 Seite 10
Hoher Einfluss des potentiellen Kundenwerts auf das Betreibungsverfahren Denken Sie, dass der potenzielle Kundenwert (customer lifetime value) Einfluss auf das angewandte Beitreibungsverfahren haben sollte? 7% 9% 84% ja nein Weiß nicht/keine Angabe Der Customer Lifetime Value sollte für 84 % der Teilnehmer Einfluss auf das Betreibungsverfahren haben. Köln, Juli 2016 Seite 11
Einsatz von Inkassoscorings steigert den Beitreibungserfolg Einführung ist geplant Konnten Sie Ihren vorgerichtlichen Beitreibungserfolg durch die Einführung eines Inkassoscoring steigern? Nein 0% 5% Anmerkungen: 51 % der Teilnehmer wählten bei dieser Frage die Option keine Angabe. Die Fragestellung impliziert, dass bei diesen Teilnehmern kein Inkassoscoring zum Einsatz kommt und keine Einführung geplant ist. Ja 44% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% Die Teilnehmer, die ein Inkassoscoring eingeführt haben, konnten hierdurch ihren Beitreibungserfolg steigern; 5 % der Teilnehmer planen die Einführung eines Inkassoscorings. Köln, Juli 2016 Seite 12
Übernahme mehrerer Dienstleistungen durch den Dienstleister präferiert Welche Dienstleistungen würden Sie im Rahmen einer Outsourcing-Lösung auslagern? (Mehrfachantwort möglich) Außendienstservices (Sicherstellung mobiler Wirtschaftsgüter, Objektsichtung, Leeranlagenbegehung) 41% Immobilienworkout (z. B. treuhänderisch grundpfandrechtlich besicherte Darlehen) 15% Forderungsverkauf (besichert/unbesichert) 44% Treuhänderische Forderungsbearbeitung (Treuhandinkasso) 61% Mahntelefonie 63% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% Die Mehrheit der Teilnehmer (über 60 %) würden den externen Dienstleister mit der Mahntelefonie und der treuhänderischen Forderungsbearbeitung beauftragen. Köln, Juli 2016 Seite 13
White Label Vereinbarungen scheinen unverzichtbar im Forderungsmanagement Halten Sie eine "White-Label"-Vereinbarung im Rahmen des Forderungsmanagements für sinnvoll? 0% 17% 83% Anmerkungen: Grundsätzlich versteht man unter einer White-Label- Lösung, dass Produkte/ Dienstleistungen eines Händlers unter dessen eigener Marke bzw. Corporate Design verkauft und dargestellt werden. Bezüglich des Forderungsmanagement bedeutet dies, dass das Inkassounternehmen die Forderungen in Namen des Kunden beitreibt. ja nein Keine Angabe Die Umfrageteilnehmer vertreten mehrheitlich (83 %) die Meinung, dass White Label Vereinbarungen sinnvoll sind. Eine explizit gegenteilige Ansicht vertrat keiner der Umfrageteilnehmer. Köln, Juli 2016 Seite 14
Vorgehen der Dienstleistungssteuerung im Forderungsmanagement ohne eindeutige Präferenz Welche Art von Dienstleistersteuerung im Forderungsmanagement betreiben Sie gegenwärtig bzw. welche Arten fänden Sie sinnvoll? 20% 13% 33% 34% Benchmark (erfolgsabhängige Vergabequoten) Feste Vergabequoten Individuelle Vereinbarung Keine Jeweils ein Drittel der Teilnehmer erachtet feste Vergabequoten bzw. individuelle Vereinbarungen zur Dienstleistersteuerung als sinnvoll. Köln, Juli 2016 Seite 15
Auswertung Teilnehmerdaten 88 % der Umfrageteilnehmer gehören der Geschäftsführung an oder sind leitende Angestellte, 7 % sind Angestellte und über 70% der Teilnehmer arbeiten für Banken oder sonstige Finanzdienstleister. Welche Position bekleiden Sie in Ihrem Unternehmen? In welcher Branche ist Ihr Unternehmen tätig? 5% 7% 29% 27% 42% 61% 29% Angestellte/r Geschäftsführung Leitende/r Angestellte/r Sonstige Banken Sonstige Finanzdienstleister andere Unternehmen Köln, Juli 2016 Seite 16
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