Saarländisches Ärzteblatt



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Transkript:

Saarländisches Ärzteblatt 64. Jahrgang 3/2011 Ärztemangel: Ärztekammer widerspricht Krankenkassenchef Evaluation der Weiterbildung: Start der zweiten Befragungsrunde Fachärztetag am 26.3.2011 Bitte beachten Sie auch unseren Beitrag auf den Seiten 10/11. KVS: Richtgrößenvereinbarung 2011

editorial Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, in den letzten Tagen gingen zwei Meldungen durch die Presse, die ich durchaus beunruhigend finde. Anfang Februar erklärte der neue Chef des Verbandes der Ersatzkassen, Schneider, es gebe keinen Ärztemangel im Saarland, allerdings ein Ungleichgewicht in der Verteilung. Die Ärztekammer hat mit einer Pressemitteilung widersprochen. Es existieren umfassende Statistiken und Hochrechnungen zur Frage des Ärztemangels. Tatsächlich ist die absolute Zahl der berufstätigen Ärzte bundesweit wie auch im Saarland gestiegen. 2008 zum Beispiel um 1,5 %. Gleichzeitig ging das geleistete Arbeitsvolumen (Arbeitsstunden) der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte zwischen 2000 und 2007 um 1,6 % zurück. Ursachen sind das Arbeitszeitgesetz und eine vermehrte Teilzeittätigkeit von Ärztinnen. Im Jahr 2008 stellten Frauen bundesweit einen Anteil von 57,9 % aller Neuanmeldungen bei den Ärztekammern. Um Beruf und Familie vereinbaren zu können, nutzen Ärztinnen verständlicherweise vermehrt die Möglichkeit der Teilzeittätigkeit. Die Umsetzung der EU-Arbeitszeitrichtlinie hat nach Berechnungen der DKG 27.000 Ärzte erfordert. 2008 gaben 67,3 % der bundesdeutschen Krankenhäuser an, Probleme bei der Besetzung offener Stellen zu haben. Aktuell sind nach der neuesten Umfrage des Marburger Bundes bis zu 12.000 ärztliche Stellen in den Krankenhäusern nicht besetzt. Hochrechnungen für das Saarland gehen für die nächsten zehn Jahre von einem Rückgang der Allgemeinärzte um 43 % und der Fachärzte um 41 % aus. Die Bevölkerung insgesamt wird nur um 5 % abnehmen. Bei diesen Zahlen benötigen wir einen konstruktiven Dialog und kreative Ideen, um die medizinische Zukunft sicher zu gestalten. Die pauschale Negierung eines Ärztemangels hilft ebenso wenig wie der Verweis auf eine fachärztliche Versorgung durch die Kranken häuser. Dort fehlen die Ärzte ebenso wie im niedergelassenen Bereich. Zweifellos müssen der ambulante und stationäre Versorgungsbereich sinnvoll miteinander verzahnt werden. Die Ärztekammer hat bereits ihre Bereitschaft und ihr Interesse bekundet, an der Gestaltung einer sektorenübergreifenden Versorgungsplanung konstruktiv mitzuarbeiten. Diese Bereitschaft erwarten wir auch von anderen, insbesondere von den Kostenträgern und der Politik. Ebenso wenig hilfreich ist der Vorstoß der SPD, Sanktionen bei der bevorzugten Terminvergabe für Privatpatienten einzuführen. Herr Dr. Gunter Hauptmann hat hierzu im Saarländischen Rundfunk und ich selbst in einem Interview im Aktuellen Bericht des SR-Fernsehens eindeutig Stellung bezogen. Die Mehrzahl der Studien, zuletzt eine Umfrage des Allensbacher-Instituts in 2009 mit 6.000 Befragten, zeigt, dass Unzufriedenheit mit der Terminvergabe zahlenmäßig ein untergeordnetes Problem ist. Allerdings müssen in jedem Fall medizinische Gesichtspunkte berücksichtigt werden: So stellen Wartezeiten bei medizinischen Notfällen einen Verstoß gegen die Berufsordnung dar. Insgesamt zeigen die Negierung des Ärztemangels und der Versuch einer Beeinflussung der Terminorganisation für mich die generelle Tendenz, von außen durch Politik und Kostenträger Einfluss auf die Gestaltung der medizinischen Versorgung nehmen zu wollen. Letztlich bedeutet dies auch, den Selbstverwaltungen nur noch eine untergeordnete Rolle zubilligen zu wollen. Nach meiner Überzeugung erfolgt die bestmögliche Patientenversorgung aber medizinisch wie organisatorisch durch diejenigen, die über den medizinischen Sachverstand verfügen und die Alltagsprobleme aus eigener Anschauung kennen. Was wir zuletzt brauchen, sind weitere Reglementierungen und Bürokratisierungen. Helfen Sie mit, uns die Freiheit zu erhalten, die wir für unsere Patienten benötigen! Ihr Dr. med. Josef Mischo Präsident 3

inhalt Editorial... 3 4 Aus der Ärztekammer Die Kammer stellt sich vor: Ethik-Kommission der Ärztekammer des Saarlandes... 5 Ärztemangel: Ärztekammer widerspricht Krankenkassenchef... 6 Auslegung der Haushaltspläne 2011... 6 Evaluation der ärztlichen Weiterbildung: BÄK und Ärztekammern starten zweite Befragungsrunde... 7 Beitragstabelle der Ärztekammer des Saarlandes Abt. Zahnärzte für das Beiträge zum Versorgungswerk bleiben 2011 unverändert... 8 Beitragstabelle 2011 der Ärztekammer des Saarlandes Abt. Ärzte... 9 Prof. Dumbach neuer Stellvertretender Vorsitzender der Abt. Zahnärzte... 12 Verschiedenes Neue Tarifverträge für Medizinische Fachangestellte... 12 Saarländischer Fachärztetag am 26.3.2011... 13 Neues Landesamt für Gesundheit und Verbraucherschutz... 18 Neuer Schmerzführer erschienen... 18 Einsatz bei Ärzte für die Dritte Welt auf Mindanao/Philippinen... 19 Aus Wissenschaft und Forschung Pharmakotherapie des kritisch kranken Kindes: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit... 14 Veranstaltungskalender... 21 Notdienst-Seminar 6. 8.5.2011 in Saarbrücken... 20 Kurs Notfallmedizin 28.5. 4.6.2011... 26 Aus der Kassenärztlichen Vereinigung Richtgrößenvereinbarung für das Jahr 2011... 30 Reisekostenordnung und Entschädigungsregelung für die Mitglieder der Vertreterversammlung... 34 Entschädigungsregelung... 35 Ausschreibung von Vertragsarztsitzen... 36 Aus dem Ärzteverband Rechenschaftsbericht 2010... 37 Stammtisch spezial : Festabend zur Verabschiedung von Dr. Wolfgang Wahlen... 38 Veranstaltungen des Ärzteverbandes... 40 Chronik Wir gratulieren... 41 Rubrikanzeigen... 42 In dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage der RSD Reise Service Deutschland GmbH sowie eine Beilage der DKV Deutsche Krankenversicherung AG, für deren Inhalt die Werbungtreibenden verantwortlich sind. Offizielles Mitteilungsblatt der Ärztekammer des Saarlandes, Abtei lung Ärzte und Zahnärzte, der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland, des Ärzteverbandes des Saarlandes und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Saarland. Herausgeber: Redaktion: Ärztekammer des Saarlandes Faktoreistraße 4, 66111 Saarbrücken Andreas Kondziela Faktoreistraße 4, 66111 Saarbrücken Postfach 10 02 62, 66002 Saarbrücken telefon 0681 4003-272 telefax 0681 4003-339 e Mail: aerzteblatt@aeksaar.de internet: www.aerztekammer-saarland.de Zuschriften redaktioneller Art bitten wir nur an diese Anschriften zu richten. Für die Richtigkeit der Darstellung der auf den vorstehenden Seiten ver öffentlichten Zuschriften wissenschaftlicher und standespolitischer Art kann die Redaktion keine Verantwortung übernehmen. Die darin geäußerten Ansichten decken sich nicht immer mit denen der Her ausgeber der Zeitschrift. Sie dienen dem freien Meinungsaustausch unter der Ärzteschaft und ihr nahestehender Kreise. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung der Schrift leitung. Verlag: Geschäftsführer: leipziger Verlagsanstalt GmbH, Paul-Gruner-Straße 62, 04107 Leipzig telefon 0341 710039-90 telefax 0341 710039-99 internet: www.l-va.de e Mail: info@l-va.de Dr. Rainer Stumpe Anzeigendisposition: Silke El Gendy-Johne, Melanie Bölsdorff Druck: Brühlsche Universitätsdruckerei GmbH & Co KG Am Urnenfeld 12, 35396 Gießen Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste 2011 vom 1.1.2011 gültig. Erscheinungsweise und Bezug: Das Saarländische Ärzteblatt er scheint jeweils zum 1. eines Monats. Die Zeitschrift wird von allen Ärz ten und Zahnärzten des Saarlandes im Rahmen ihrer Mitgliedschaft zur Ärztekammer bezogen. Der Be zugs preis ist mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten. Nichtmitglieder können das Saarländische Ärzteblatt beim Verlag abonnieren. Der Jahres be zugs preis (12 Ausgaben) beträgt im Inland _ 109,00 (einschließlich Ver sand), innerhalb der EU _ 109,00 zzgl. Versandkosten. Die Kün digung des Abonnements ist nur schriftlich mit einer Frist von 2 Monaten zum Ablauf möglich. Einzelheft preis: _ 10,35 zzgl. _ 2,50 Versandkosten. Redaktionsschluss: 3. März 2011 ISSN: 0340-644X

aus der ÄRztekammer Die Kammer stellt sich vor Ethik-Kommission der Ärztekammer des Saarlandes ärztekammer Jeder Arzt muss sich gemäß 15 der Berufsordnung für Ärzte vor der Durchführung klinischer Versuche am Menschen durch die Ethik-Kommission beraten lassen über die mit seinem Vorhaben verbundenen berufsethischen und berufsrechtlichen Fragen. Gegründet wurde die Ethik- Kommission bei der Ärztekammer des Saarlandes 1983 nach einer Vereinbarung zwischen der Medizinischen Fakultät und der Landesärztekammer, wobei letztere die Federführung übernahm. Mit dem Vorsitz wurde damals Dr. W. Ertz betraut, nicht wissend, welch großer Arbeitsaufwand im Laufe der Zeit auf mich und alle anderen Mitglieder zukommen San.-Rat Dr. Wilhelm Ertz sollte. (Saarländisches Ärzteblatt 2/2000, Vortrag von Dr. Ertz). Im Jahre 1983 war ein Antrag zu bearbeiten. 20 Jahre später, im Jahre 2003 waren es 240 Anträge (Grafik). Seit 2001 hat Herr Sanitätsrat Prof. Dr. med. Hermann Schieffer den Vorsitz der der Ethik-Kommission inne. Dr. med. Ilse Lelieur, seit August 2007 Leiterin der Geschäftsstelle, ist jeden Andrea Görgen Nadine Halder Vormittag auch telefonisch erreichbar für die Anfragen der Ärzte, der pharmazeutischen Unternehmen als Auftraggeber klinischer Studien oder von Auftragsforschungsinstituten. Mit Andrea Görgen und Nadine Halder verfügt die Kommission über zwei Sachbearbeiterinnen, die sich neben der Bearbeitung der mehr als 200 Anträge pro Jahr mit Tausenden von Änderungsmeldungen bei Studien nach dem Arzneimittelgesetz und Tausender Meldungen zu unerwünschten Arznei mit telwirkungen im Rahmen der Studien befassen und den umfangreichen Schriftverkehr in diesem Zusammenhang führen. Aus der kollegialen Beratung von Ärzten durch ehrenamtliche Mitglieder der Ethik-Kommission ist durch Änderungen des Arzneimittelgesetzes im Jahre 2004 und durch Änderungen des Medizinproduktegesetzes im Jahre 2010 eine behördenartige Tätigkeit mit umfangreicher Bürokratie entstanden, die, wie bei allen anderen Ethik-Kommissionen in Deutschland, eine Professionalisierung erforderte. Die Aktenordner mit Schriftverkehr zu den größtenteils über mehrere Jahre laufenden Studien sprengen inzwischen das Fassungsvermögen sämtlicher dafür ursprünglich vorgesehenen Regale und Schränke; eine elektronische Kommunikationund Archivierung ist in Planung. San.-Rat Prof. Dr. Hermann Schieffer Dr. med. Ilse Lelieur Online-Ärzteblatt www.aerzteblatt-saar.de verfügbar 5 Arbeitstage vor der Druckausgabe! 5

Ärztekammer Aus der ärztekammer Pressemitteilung der Ärztekammer des Saarlandes vom 4. Februar 2011 Ärztemangel: Ärztekammer widerspricht Krankenkassenchef Die Äußerungen des Vdek-Chefs Schneider zum Ärztemangel im Saarland sind weder realitätsbezogen noch der zunehmend schwierigen Situation angemessen, erklärt der Präsident der Ärztekammer des Saarlandes, Dr. Josef Mischo. In der gesamten Bundesrepublik so auch im Saarland gebe es die gleichen Gründe für einen wachsenden Ärztebedarf: Die Entwicklung des medizinischen Fortschritts, die demografische Entwicklung der Bevölkerung, die Femi nisierung der ärztlichen Profession und der allgemeine Trend zur Arbeitszeitverkürzung. Vor diesem Hintergrund ist es schwierig und wird es immer schwieriger werden, offene Stellen im Krankenhaus oder Versorgungslücken im niedergelassenen Sektor, hier vor allem im hausärztlichen Bereich, zu schließen. Das ist Fakt!, führt Dr. Josef Mischo weiter aus. Viel Kopfzerbrechen macht der Ärzteschaft darüber hinaus die Tatsache, dass immer mehr ausgebildete Mediziner sich gegen eine ärztliche Tätigkeit entscheiden und in alternative Be rufsfelder abwandern oder ins Ausland gehen. Die Zahl derjenigen, die ihr Studium erfolgreich beenden, dann aber nicht in die Weiterbildung am Krankenhaus einsteigen, ist erschreckend hoch: ca. 20 Prozent. Foto: Sven Bähren Fotolia.com Keiner mehr da! Der Ärztemangel führt zu Engpässen in der ambulanten und klinischen Versorgung. Zum Teil unerträgliche Arbeitsbedingungen, eine als ungerecht empfundene Bezahlung und die häufige Unvereinbarkeit von Beruf und Familie wirkten abschreckend. Hinzu kommt ein Unmaß an bürokratischen und administrativen Aufgaben. Es sollte die Aufgabe aller, auch von Krankenkassenfunktionären sein, diese Hindernisse schnell abzubauen, so der Kammerpräsident. Auslegung der Haushaltspläne 2011 Der Haushaltsplan der Ärztekammer des Saarlandes (Einzelpläne der Abteilungen Ärzte, Zahnärzte und Versorgungswerk) für das Haushaltsjahr 2011 wurde in der Sitzung der Vertreterversammlung vom 15. Dezember 2010 festgestellt. Die Einzelpläne liegen gemäß 1 Abs. 11 der Haushalts- und Kassenordnung in der Zeit vom 14. bis 22. März 2011 in den Geschäftsstellen zur Einsichtnahme aus: Abteilung Ärzte: Saarbrücken, Faktoreistraße 4 Abteilung Versorgungswerk: Saarbrücken, Faktoreistraße 4 Der Haushaltsplan der Abteilung Zahnärzte liegt in den Geschäftsräumen der Zahnärzte, Puccinistraße 2, 66119 Saarbrücken, offen und kann von interessierten Mitgliedern zu den üblichen Geschäftszeiten eingesehen werden. 6

aus der ÄRztekammer Evaluation der ärztlichen Weiterbildung: BÄK und Ärztekammern starten zweite Befragungsrunde ärztekammer Mitte April 2011 beginnt die zweite Erhebung zur Situation der ärztlichen Weiterbildung. Berlin, 01.02.2011. Die Bundesärztekammer startet Mitte April 2011 gemeinsam mit den 17 Landesärztekammern die zweite Befragungsrunde des Projektes Evaluation der Weiterbildung in Deutschland. Damit erhalten Weiterbildungsbefugte sowie weiterzubildende Ärztinnen und Ärzte erneut die Möglichkeit, über ein Online-Portal Auskunft zur Qualität der Weiterbildung in Deutschland zu geben. An der ersten Befragung im Jahr 2009 hatten sich bundesweit rund 30.000 Ärztinnen und Ärzte beteiligt. Die Weiterbildung wurde über alle Fachgebiete mit einer relativ guten Durchschnittsnote von 2,6 bewertet. Allerdings beklagten die Weiterzubildenden insbesondere zu hohe Arbeitsbelastung, Bürokratie und Überstunden in ihrem Berufsalltag. Alle Ärztinnen und Ärzte, die sich in Weiterbildung befinden, erhalten ihre Zugangsdaten zur Befragung unmittelbar von ihrer Ärztekammer mit einem Schreiben, welches ihnen persönlich an ihre (Dienst-)Adresse gesandt wird. Weiterzubildende, insbesondere diejenigen, die bis Mitte Juni 2011 ihre Zugangsdaten nicht von ihrer Ärztekammer erhalten haben, können sich bis Mitte Juli 2011 weiterhin direkt an die speziell eingerichteten Hotline-Stellen der Ärztekammern wenden und einen Zugangscode anfordern. Den Weiterbildungsbefugten werden die Zugangsdaten zur Teilnahme an der Befragung 2011 im Webportal von der zuständigen Ärztekammer zugesandt. Analog der Befragung 2009 wird jeder Weiterbildungsbefugte von seiner Ärztekammer da rüber informiert, ob ein Individueller Befugten-Bericht für ihn im Webportal vorliegt. In Auswertung der Erfahrungen aus der ersten Befragung sowie Umsetzung der Beschlüsse des 113. Deutschen Ärztetages 2010 sollen ausgewählte Ergebnisse ( Ergebnisspinnen ) jeder einzelnen Weiterbildungsstätte im Anschluss an die Umfrage veröffentlicht werden. Nach Einsicht in die Ergebnisse der Weiterbildungsstätte hat der Befugte vier Wochen Zeit, der Veröffentlichung eines Teils seines Berichtes, der sogenannten Ergebnisspinne, zu widersprechen. Mit dieser Ergebnistransparenz soll den jungen Ärztinnen und Ärzten eine zusätzliche Orientierung für die Planung ihrer Weiterbildung und die Wahl der passenden Weiterbildungsstätte an die Hand gegeben werden. Alle Weiterbildungsstätten sind aufgefordert, die weiteren Informationen zum Start der Umfrage zu beachten und sich für eine hohe Beteiligung zu engagieren. Weitere Informationen zum Projekt Evaluation der Weiterbildung erhalten Sie direkt über die Homepage der Ärztekammer des Saarlandes (www.aeksaar.de) sowie unter www. evaluation-weiterbildung.de. 53. Saarbrücker Ärztegespräch am Krankenhaus St. Josef Saarbrücken-Dudweiler Thema: Referent: Krankenhaus St. Josef Saarbrücken-Dudweiler Anzeige Progrediente Niereninsuffizenz Diagnostik und Therapie Bewährte Strategien, neue Entwicklungen Prof. Dr. D. Fliser, Homburg Direktor der Medizinischen Universitätsklinik und Poliklinik, Innere Medizin IV, Homburg Moderation: CA Dr. med. H.-J. Langer Termin: Gesundheitsnetzwerk Dudweiler Ärzte Dienstag, 29. März 2011, 20.00 Uhr, Seminarraum Krankenhaus St. Josef 66125 Saarbrücken-Dudweiler Veranstaltung gemäß 34 ÄAPPO, von der Ärztekammer des Saar landes zertifiziert mit 3 Fortbildungspunkten. 1899 112 Jahre Krankenhaus St. Josef 2011 7

Ärz t e k a m m er A us d e r ä r z t e kamm e r Beitragstabelle der Ärztekammer des Saarlandes Abt. Zahnärzte für das Jahr 2011 Die Beiträge bleiben gegenüber dem Vorjahr unverändert. Jahresbeitrag Gruppe 1 Niedergelassene Zahnärzte, leitende Krankenhauszahnärzte und beamtete Zahnärzte mit Nebeneinnahmen 920,00 Gruppe 2 Angestellte Zahnärzte gemäß 32b Z-ZV 920,00 Gruppe 3 Beamtete Zahnärzte, soweit sie nicht unter Gruppe 1 fallen und aktive Sanitätsoffiziere der Bundeswehr (Berufs- bzw. Zeitsoldaten) 552,00 Gruppe 4 Assistenten und Vertreter und im öffentlichen Dienst beschäftigte Zahnärzte, soweit sie nicht unter Gruppe 3 fallen 368,00 Gruppe 5 Zahnärzte im Ruhestand 92,00 Gruppe 6 Berufsfremd tätige Zahnärzte und Zahnärzte, die zur Zeit beruflich nicht tätig sind 92,00 Gruppe 7 Wehrpflichtige Sanitätsoffiziere der Bundeswehr 92,00 Anzeige IHR EINSATZ! - EXKLUSIV FÜR ÄRZTE VOLVO XC60 DRIVe FWD UPE* VOLVO XC60 DRIVe FWD RTI - NAVIGATIONSSYSTEM (MIT SPRACHSTEUERUNG) CITY SAFETY TECHNOLOGIE GESCHWINDIGKEITREGELANLAGE DSTC-FAHRDYNAMIKREGELUNG KLIMAAUTOMATIK AUDIO HIGH PERFORMANCE MULTIMEDIA (MIT BLUETOOTH FREISPRECHEINRICHTUNG) EINPARKHILFE HINTEN ABB. ZEIGT SONDERAUSSTATTUNG LISTENPREIS 34.820,950,INKL. INKL. INKL. INKL. 1050,510,37.330,- * Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers ** Ein Angebot der VOLVO Auto Bank, gültig bis 30.06.2011, Kraftstoffverbrauch (in l/100km) Messverfahren RL 80/1268/EWG: VOLVO XC60 120 kw (163 PS), 7,5 innerorts, 4,9 ausserorts, 5,9 kombiniert, CO2-Emissionen: 154 g/km kombiniert. ***Paketpreisvorteil: 1.010,-, La Linea-Preisvorteil: 4.321,- www.lalinea.de 8 50968 Köln, Raderberggürtel 2, Tel: 02 21/80 06 00 51149 Köln-Porz, Humboldtstr. 134, Tel: 0 22 03/3 04 70 Tel. 0681 La Linea FrancaMülheimer Str. 57, Tel:Saarbrücken, 51469 Bergisch Gladbach, 0 22 02/95 53 Zur 10 Ostspange 53177 Bonn,2, Mallwitzstr. 28,96854-218 Tel: 02 28/95 34 30 53117 Bonn, Christian-Lassen-Str. 91 00 53879 Euskirchen, An der 53, Tel: 0 22 51/9 86 80 St.-Nazairer-Allee 1a,Volgelrute Tel. 06831 4872-200 Kfz.-Handels GmbH 1, Tel: 02 28/55Saarlouis, 52349 Düren, Paradiesbenden 4 Tel: 02421 / 48 84 0 Saarländisches Ärzteblatt n Ausgabe 3/2011 Volvo. for life LEASINGANGEBOT** VOLVO XC60 DRIVe FWD LAUFZEIT GESAMTLAUFLEISTUNG MIETSONDERZAHLUNG 37.330,00 48 MONATE 40.000 KM 5.999,00 MONATLICHE LEASINGRATE** EUR 299,- LISTENPREIS. /. PREISVORTEIL*** 37.330,00-5.331,00 LA LINEA BARPREIS EUR 31.999,- SONDERKONDITIONEN FÜR ÄRZTE AUCH FÜR S60 UND V60 Wir können Volvo

aus der ÄRztekammer Beitragstabelle 2011 der Ärztekammer des Saarlandes Abt. Ärzte ärztekammer Die Vertreterversammlung der Ärztekammer des Saarlandes hat in ihrer Sitzung am 15.12.2010 die nachstehende Beitragstabelle für das Jahr 2011 beschlossen, die mit Bescheid des Ministeriums für Gesundheit und Verbraucherschutz vom 28.01.2011 genehmigt wurde. Beitr.- gruppe Einkünfte aus ärztlicher Tätigkeit 01 15.000,- bis unter 20.000,- 18,- Beitrag EUR 02 20.000,- bis unter 25.000,- 49,50 03 25.000,- bis unter 30.000,- 81,- 04 30.000,- bis unter 35.000,- 112,50 05 35.000,- bis unter 40.000,- 144,- 06 40.000,- bis unter 45.000,- 175,50 07 45.000,- bis unter 50.000,- 207,- 08 50.000,- bis unter 55.000,- 238,50 09 55.000,- bis unter 60.000,- 270,- 10 60.000,- bis unter 65.000,- 301,50 11 65.000,- bis unter 70.000,- 333,- 12 70.000,- bis unter 75.000,- 364,50 13 75.000,- bis unter 80.000,- 396,- 14 80.000,- bis unter 85.000,- 427,50 15 85.000,- bis unter 90.000,- 459,- 16 90.000,- bis unter 95.000,- 490,50 17 95.000,- bis unter 100.000,- 522,- 18 100.000,- bis unter 105.000,- 553,50 19 105.000,- bis unter 110.000,- 585,- 20 110.000,- bis unter 115.000,- 616,50 21 115.000,- bis unter 120.000,- 648,- 22 120.000,- bis unter 125.000,- 679,50 23 125.000,- bis unter 130.000,- 711, - 24 130.000,- bis unter 135.000,- 742,50 25 135.000,- bis unter 140.000,- 774,- 26 140.000,- bis unter 145.000,- 805,50 27 145.000,- bis unter 150.000,- 837,- 28 150.000,- bis unter 155.000,- 868,50 29 155.000,- bis unter 160.000,- 900,- 30 160.000,- bis unter 165.000,- 931,50 31 165.000,- bis unter 170.000,- 963,- 32 170.000,- bis unter 175.000,- 994,50 33 175.000,- bis unter 180.000,- 1026,- 34 180.000,- bis unter 185.000,- 1057,50 35 185.000,- bis unter 190.000,- 1089,- 36 190.000,- bis unter 195.000,- 1120,50 Ausgefertigt und zur Veröffentlichung freigegeben Saarbrücken, den 03.02.2011 gez. Dr. med. Josef Mischo Präsident 37 195.000,- bis unter 200.000,- 1152,- Beitr.- gruppe Einkünfte aus ärztlicher Tätigkeit Beitrag EUR 38 200.000,- bis unter 205.000,- 1183,50 39 205.000,- bis unter 210.000,- 1215,- 40 210.000,- bis unter 215.000,- 1246,50 41 215.000,- bis unter 220.000,- 1278,- 42 220.000,- bis unter 225.000,- 1309,50 43 225.000,- bis unter 230.000,- 1341,- 44 230.000,- bis unter 235.000,- 1372,50 45 235.000,- bis unter 240.000,- 1404,- 46 240.000,- bis unter 245.000,- 1435,50 47 245.000,- bis unter 250.000,- 1467,- 48 250.000,- bis unter 255.000,- 1498,50 49 255.000,- bis unter 260.000,- 1530,- 50 260.000,- bis unter 265.000,- 1561,50 51 265.000,- bis unter 270.000,- 1593,- 52 270.000,- bis unter 275.000,- 1624,50 53 275.000,- bis unter 280.000,- 1656,- 54 280.000,- bis unter 285.000,- 1687,50 55 285.000,- bis unter 290.000,- 1719,- 56 290.000,- bis unter 295.000,- 1750,50 57 295.000,- bis unter 300.000,- 1782,- 58 300.000,- bis unter 305.000,- 1813,50 59 305.000,- bis unter 310.000,- 1845,- 60 310.000,- bis unter 315.000,- 1876,50 61 315.000,- bis unter 320.000,- 1908,- 62 320.000,- bis unter 325.000,- 1939,50 63 325.000,- bis unter 330.000,- 1971,- 64 330.000,- bis unter 335.000,- 2002,50 65 335.000,- bis unter 340.000,- 2034,- 66 340.000,- bis unter 345.000,- 2065,50 67 345.000,- bis unter 350.000,- 2097,- 68 350.000,- bis unter 355.000,- 2128,50 69 355.000,- bis unter 360.000,- 2160,- 70 360.000,- bis unter 365.000,- 2191,50 71 365.000,- bis unter 370.000,- 2223,- 72 370.000,- bis unter 375.000,- 2254,50 73 375.000,- bis unter 380.000,- 2286,- 74 380.000,- bis unter 385.000,- 2317,50 75 385.000,- und mehr 2349,- 9

Anzeige Günstige Darlehenskonditionen für Ärzte Seit Mitte der 90er Jahre bietet die Assekuranz AG, ein in Luxembourg niedergelassener internationaler Versicherungsmakler, exklusive Deckungskonzepte und Versicherungslösungen für Mediziner aller Berufsgruppen. Vorstand Rainer Grundheber und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen dabei auch auf das Know-How der Berufsverbände und Kammern, mit denen Kooperationsvereinbarungen bestehen. In Zusammenarbeit mit renommierten Versicherungspartnern berät die Assekuranz AG ihre Kunden mit individuell zugeschnittenen Konzepten. Neben passgenauen Versicherungslösungen bietet das Unternehmen ebenso Finanzdienstleistungen nach Maß. Aufgrund der verstärkten Nachfrage vor dem Hintergrund der Finanzkrise beschäftigt sich die Assekuranz AG inzwischen auch mit dem Thema Umschuldung und Neufinanzierung. Auch in diesem Segment ist es der Assekuranz AG gelungen, in Kooperation mit verschiedenen deutschen Banken, exklusive Kreditkonditionen für Ihre Kunden auszuhandeln. Dazu Rainer Grundheber: Finanzdienstleistungen sind Vertrauenssache. Ähnlich wie das Arzt-Patientenverhältnis, so wird auch die Beratung in Finanzfragen vom unmittelbaren Vertrauensverhältnis der Partner geprägt. Was der Verlust von Vertrauen bedeutet, kann man an der derzeitigen Krise exemplarisch studieren. Insbesondere der Mittelstand leidet unter einer Kreditklemme, die auf fehlendes Vertrauen der Banken zurückgeht. Die wenigsten Ärzte oder Zahnärzte sind in der Lage, eine Existenzgründung oder größere Investitionen aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Wenn das Investitionsvolumen feststeht, muss überlegt werden, mit welchen Mitteln und auf welchem Weg die beabsichtigte Maßnahme finanziert werden soll. Da es große Zinsschwankungen zwischen den Kreditgebern gibt, ist es immer sinnvoll Angebote zu vergleichen. Die Assekuranz AG unterstützt Ärzte und Zahnärzte bei der Prüfung unterschiedlicher Angebote und ist im Rahmen ihrer professionellen Zusammenarbeit mit zahlreichen soliden Banken in der Lage, attraktive Produkte und Konditionen bereit zu stellen. I. Praxisgründer Bei der Praxisgründung sind viele Kriterien zu beachten. Umso wichtiger ist es, wenn man sich bei der Finanzierung voll und ganz auf die Experten verlassen kann. Gerät der ausgearbeitete Finanzplan ins Wanken, können unter Umständen Arbeitsplätze oder sogar die berufliche Existenz in Gefahr geraten. Die Assekuranz AG steht bei der Finanzierung von Existenzgründung und Praxiseinrichtung mit Rat und Tat zur Seite. II. Neuanschaffungen Es gibt immer Dinge in einer Praxis, die neu angeschafft werden müssen. Sei es, dass Geräte veraltet oder kaputt sind, seien es Innovationen, um die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern. Häufig reichen die finanziellen Reserven jedoch nicht aus, um z. B. ein neues Ultraschallgerät anzuschaffen. Auch in diesem Fall hilft die Assekuranz AG gerne weiter. Durch ihre Kooperationen erhält der Kreditnehmer Sonderkonditionen für das notwendige Darlehen. III. Nachfinanzierungen Von einer Nachfinanzierung spricht man, wenn sich im Laufe des Finanzierungsvorhabens herausstellt, dass die Kosten und der damit verbundene Finanzierungsbedarf höher sind als geschätzt und daher zusätzlich zum bereits vereinbarten Darlehen ein weiterer Kredit nötig wird. Die Gründe für eine Nachfinanzierung sind dabei häufig Fehler bei der Ermittlung des Finanzierungsbedarfs, unvorhergesehene K ostensteigerungen oder eine Lücke in der Deckungssumme der zur Absicherung des endfälligen Darlehens abgeschlossenen Lebens versicherung. Insbesondere bei endfälligen Darlehen, die mit einer Lebensversicherung abgesichert wurden, kommt es in der letzten Zeit immer häufiger zu Nachfinanzierungen. Der Grund ist einfach: Häufig wurden die voraussichtlichen Überschüsse von den Vermittlern bzw. Lebensversicherern deutlich zu hoch angesetzt. Daraus resultiert, dass der Arzt nun eine erneute Lücke schließen muss. Die Assekuranz AG bietet besonders für diese Fälle exzellente Lösungen an. IV. Umschuldung Als Umschuldung wird die Begründung einer neuen Schuld zur Begleichung einer bestehenden Schuld bezeichnet. Bei gefallenen Zinsen ist es für einen Darlehensnehmer etwa günstiger, einen unter schlechteren Zinsbedingungen abgeschlossenen Kredit durch die Aufnahme eines neuen, zinsgünstigeren Kredits vorzeitig zu tilgen. Eines der Ziele einer Umschuldung ist die Wiederherstellung der Kreditwürdigkeit, um so die Möglichkeiten für neue Kredite zu niedrigeren Zinssätzen zu schaffen. Die Leistungen der Assekuranz AG Neben der vereinfachten Beantragung eines Kredites, bietet die Assekuranz AG ihren (künftigen) Darlehenskunden eine unkomplizierte Abwicklung und sehr gute Zinskonditionen. Durch die Konzentration der Assekuranz AG auf Mediziner können außerdem Fragen und Themen speziell dieser Berufsgruppe beantwortet und bearbeitet werden. Auf Wunsch erhalten Kunden zusätzlich ein kostenloses Girokonto mit VISA-Card, bei dem die Möglichkeit der deutschlandweiten kostenlosen Bargeld-Abhebung gegeben ist. Interessiert? Sie möchten nähere Informationen zum Thema? Dann rufen Sie uns unter der Telefonnummer (0 03 52) 297 101-256 an oder senden Sie uns den beigefügten Antwortcoupon per Fax zurück. Unsere Fachberater nehmen sich gerne Zeit für Sie und beraten Sie in Ihrem Interesse. 5, rue C. M. Spoo L-2546 Luxembourg service@assekuranz-ag.lu Besuchen Sie uns auch auf unserer Homepage www.assekuranz-ag.lu

Anzeige Antwort-Coupon Antwort-Coupon Fax: (0 03 52) 297 101-36 per Telefax: (0 03 52) 297 101-36 Name und Anschrift: Assekuranz AG Internationale Versicherungsmakler 5, rue C. M. Spoo L-2546 Luxembourg E-Mail: : Finanzdienstleistungen nach Maß - Günstige Darlehenskonditionen für Ärzte - Ja, ich interessiere mich für die Finanzdienstleistungen der Assekuranz AG. Bitte setzen Sie sich zwecks individueller Beratung telefonisch mit mir in Verbindung. Am besten erreichen Sie mich Montag gegen Uhr Dienstag (in der Zeit von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr) Mittwoch Donnerstag Freitag unter der Telefonnummer Sonstige Mitteilung: Datum: Unterschrift: Service-Büro: Telefon (0 03 52) 297 101-1, Telefax (0 03 52) 297 101-36 Deutsche Bank AG Fortis Banque Luxembourg 5, rue C. M. Spoo Montag bis Donnerstag: 08:00 Uhr bis 17:00 Uhr, Freitag: 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr Assekuranz AG Société Anonyme R.C. Luxembourg B 54631 Matricule: 1996 22 054 72 Administrateur Délégué Vorstand: Rainer Grundheber BLZ 585 700 24 Kto. Nr. 0737 668 Deutsche Apotheker- und Ärztebank Blz 570606 12 Kto. Nr. 00 06 43 24 41 LU25 0030 7367 7291 0000 BIC (Swift) BGLLLULL L-2546 Luxembourg Tel. (0 03 52) 297 101-1 Fax (0 03 52) 297 101-30 www.assekuranz-ag.lu

Ärztekammer Aus der ärztekammer / verschiedenes Prof. Dumbach neuer Stellv. Vorsitzender der Abt. Zahnärzte Der Rücktritt des neu gewählten Präsidenten der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Saarland, Dr. Ulrich Hell, von seinem Amt als Stellvertretender Vorsitzender machte Neuwahlen für dieses Amt des Kammervorstandes notwendig. Die Vertreterversammlung wählte am 9. Februar 2011 als Nachfolger den bisherigen Beisitzer im Kammervorstand, Prof. Dr. Dr. Josef Dumbach, Leiter der Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und Plastische Operationen am Klinikum Saarbrücken, zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden der Abteilung. In derselben Versammlung wurde ebenfalls einstimmig Dr. Gisela Tascher, niedergelassene Zahnärztin in Heusweiler-Holz, zur neuen Beisitzerin in den Vorstand nachgewählt. Der Vorstand der saarländischen Zahnärzteschaft setzt sich nunmehr wie folgt zusammen: Dr. Hans Joachim Lellig, Vorsitzender Prof. Dr. Dr. Josef Dumbach, Stellvertretender Vorsitzender Dr. Wolfgang Carl, Beisitzer Dr. Reinhard Haßdenteufel, Beisitzer Dr. Gisela Tascher, Beisitzerin Prof. Dr. Dr. Josef Dumbach Neu im Vorstand der Abt. Zahnärzte: Dr. Gisela Tascher Einstiegsgehälter steigen bis zu fünf Prozent Neue Tarifverträge für Medizinische Fachangestellte 12 Berlin. Rückwirkend zum 1. Januar 2011 steigen die Tarif gehälter für Medizinische Fachangestellte in den ersten drei Berufsjahren um rund fünf Prozent und im vierten bis sechsten um rund 2,6 Prozent. In den anderen Gehaltsgruppen gibt es ein Plus von 1,25 Prozent. Auszubildende erhalten 30 Euro im Monat pro Ausbildungsjahr mehr. Auf diesen Kompromiss einigten sich der Verband medizinischer Fachberufe e.v. und die Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen von Medizinischen Fachangestellten / Arzthelferinnen (AAA) in der 2. Verhand lungsrunde am 20.1.2011 in Berlin. Die Tarifpartner hoffen, dass mit diesem Ergebnis der Beruf für Schulabgänger/innen und junge Medizinische Fachangestellte attraktiv bleibt und die Ab wanderung aus den neuen Bundesländern gestoppt wird. Gleichzeitig sollen auch die Arbeitsplätze für ältere Arbeit nehmer/ innen erhalten werden. In den ersten drei Berufsjahren liegen die Tarifgehälter nun in den Tätigkeitsgruppen I und II bei 1.495 bzw. 1.570 Euro. Im vierten bis sechsten Berufsjahr können je nach Qualifikation vier Tätigkeitsgruppen erreicht werden, deren Gehälter auf 1.595 bis 1.914 Euro steigen. Bei der betrieblichen Altersversorgung erhöht sich der Arbeitgeberbeitrag ab 1.7.2011 um 10 Euro. Er beträgt somit für Auszubildende nach der Probezeit und Beschäftigte mit mindestens 18 Wochenstunden 30 Euro und für Beschäftigte mit weniger als 18 Wochenstunden 20 Euro. Im Manteltarifvertrag wurden die Kündigungsfristen an die EuGH-Rechtsprechung angepasst und die Berechnung der Urlaubstage für Teilzeit beschäftigte klargestellt. Beide Tarifparteien verstehen die in den Verträgen geregelten Leistungen als Mindestbedingungen. Die neuen Tarifverträge werden nach der Einspruchsfrist auf www.vmf-online.de und www.bundesaerztekammer.de veröffentlicht. Für den Gehaltstarifvertrag und den Manteltarifvertrag endet die Einspruchsfrist am 7. Februar 2011, für den Tarifvertrag zur betrieblichen Altersversorgung und Entgeltumwandlung gilt der 21. Februar 2011. Der Gehaltstarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2011. Bundesweit arbeiteten im Jahr 2009 im Gesundheitswesen rund 390.000 Medizinische Fachangestellte, mehr als 90 Prozent von ihnen in den Praxen niedergelassener Ärzte und Ärztinnen.

verschiedenes Saarländischer Fachärztetag am 26. März 2011 Prof. Fritz Beske: Paradigmenwechsel in der gesetzlichen Krankenversicherung Prof. Fritz Beske ist Gastreferent beim diesjährigen Fachärztetag in Saarbrücken. Demografischer Wandel und der medizinische Fortschritt sind für Prof. Dr. Fritz Beske, Gründer und Leiter des Instituts für Gesundheits-System- Forschung in Kiel, die größten Heraus forderungen für die Gesundheitsversorgung in Deutschland. Für den 5. Fach ärztetag, am Samstag, 26. März 2011, im Saarbrücker Schloss, konnte das Facharztforum Saar e. V. den anerkannten Politikberater Prof. Dr. Fritz Beske als Hauptreferenten gewinnen. Er wird zum Thema Paradigmenwechsel in der gesetzlichen Krankenversicherung: Von der bedarfsbestimmten zur einnahmeorientierten Finanzpolitik referieren. Als anerkannter Wissenschaftler analysiert er mit Kompetenz und Sachverstand die Struktur des Gesundheitssystems. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit des Instituts von Prof. Dr. Beske sind in einer eigenen Schriftenreihe zusammengefasst. Einzelne Exemplare dieser Reihe können am 5. Fachärztetag erworben werden. Ein Teil dieser Erlöse geht an die Aktion Praxis Medizinische Grundversorgung für Wohnungslose, Saarbrücken. Das komplette Programm des 5. Fachärztetages ist im Ver anstaltungskalender auf Seite 26 oder auf www. facharztforumsaar.de zu finden. 26. März 2011 Klinisches Wochenende der Ärztekammer des Saarlandes Thema: Update Pharmakologie Innere Medizin 9.00 12.30 Uhr Haus der Ärzte, Faktoreistr. 4, Saarbrücken 10. OG, Großer Saal Die Veranstaltung ist mit 5 P zertifiziert! Ausführliches Programm siehe Seite 25! Verlust eines Arztausweises Anzeige Nachstehend aufgeführter Arztausweis wurde als gestohlen gemeldet und wird hiermit für ungültig erklärt: Nr. 4514, ausgestellt am 31. August 2005 für Frau Dr. Evi Theis 13

aus wissenschaft und forschung Pharmakotherapie des kritisch kranken Kindes: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit Von Priv.-Dozent Dr. med. Sascha Meyer, und Prof. Dr. med. Ludwig Gortner, Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, und Was sollte unser Anspruch sein, wenn es um die Pharmakotherapie des kritisch kranken Kindes geht? Es steht sicherlich außer Zweifel, dass die von uns gewählte medikamentöse Therapie einerseits wirksam, sicher und möglichst nebenwirkungsarm sein sollte; anderseits sollte sie auch für unsere jeweilige pädiatrische Behandlungsgruppe nicht nur aufgrund mediko-legaler Aspekte - zugelassen sein. Wie schaut die Wirklichkeit aus? In Abhängigkeit der jeweiligen pädiatrischen Subdisziplin ist davon auszugehen, dass ca. 50 70% der Medikamente nicht zugelassen sind; im Bereich der neonatologischen Intensivmedizin sind es schätzungsweise 90%. Bei fehlenden pädiatrischen Daten werden häufig Medikamente und die dazugehörigen Dosierungen aus der Erwachsenenmedizin übernommen, bzw. extrapoliert; in der Vergangenheit nicht selten mit deletären Folgen, wie z. B. der unkritische Einsatz von Chloramphenicol mit plötzlichen Todesfällen bei Neugeborenen (Gray-Syndrome) gezeigt hat [1]. Weiterhin ist die unterschiedliche Pharmakokinetik (mit Unterschieden sowohl in der Absorption, Verteilung, Metabolisierug und Ausscheidung) und dynamik im Kindesalter zu berücksichtigen (Abbildung 1; [2]. Um diesem Dilemma zu entgehen, hat die Europäische Arzneimittelagentur (European Medicines Agency = EMEA) im Jahr 2007 eine Verordnung erlassen, mit dem Ziel, die Anzahl der für den Bereich Pädiatrie zugelassenen Medikamente drastisch zu erhöhen, um somit eine bessere medikamentöse Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu erreichen [3]. Die Verwendung nicht zugelassener Medikament sollte somit zur Ausnahme werden. Allerdings fällt im Jahre 2010 die Zwischenbilanz eher nüchtern und enttäuschend aus; und die von der EMEA antizipierte Entwicklung ist bisher leider ausgeblieben [4]. Neben der Initiative der EMEA hat es in den letzten Jahren Fortschritte auch im Bereich der Pharmakogenomik gegeben, so dass hier in Zukunft möglicherweise auch für die Pädiatrie eine individualisierte, auf genetischen Besonderheiten, wie Polymorphismen, basierende Therapie Eingang in den klinischen Alltag finden könnte [5]; aber dies ist bis heute im Kindesalter allerdings noch Zukunftsmusik. Im Folgenden werden zwei ausgewählte Bereiche der Pharmakotherapie aus der pädiatrischen und neonatologischen Intensivmedizin vorgestellt, um wichtige Aspekte der Pharmakotherapie des kritisch kranken Kindes zu illustrieren; zum einen die Gabe von Vasopressin, welches als Rescue-Therapie beim katecholamin-refraktären Schock eingesetzt wird, und zum anderen Propofol als Sedativum bzw. Anästhestikum auf der Intensivstation. In dem zweiten Fall wird es auch Überschneidungen mit der Allgemeinpädiatrie geben. 14 Abb.1: Altersabhängige Pharmakokinetik und -dynamik im Kindesalter (aus: Kearns GL et al., N Engl J Med 2003 (2)).

aus wissenschaft und forschung Neben der Verwendung konventioneller Inotropika und Vasopressoren hat in den letzten Jahren der Einsatz von Vasopressin, insbesondere als Rescue-Therapie Eingang in den Bereich der pädiatrischen und neonatologischen Intensivmedizin gefunden. Vasopressin ist ein Hormon, das im Nucleus paraventricularis und supraopticus des Hypothalamus gebildet wird und dann im Hypophysenhinterlappen gespeichert wird. Physiologische Reize zur Ausschüttung von Vasopressin sind insbesondere die Hypovolämie (Schock) und eine erhöhte Serum- Osmolalität. Dabei wirkt Vasopressin über Stimulation von V1-Rezeptoren vasokonstriktorisch; über V2-Rezeptoren antidiuretisch. Vasopressin zeichnet sich im Gegensatz zu Terlipressin einem synthetischen Analogon durch eine sehr kurze Halbwertszeit und damit gute Steuerbarkeit aus. Interessanterweise kam Vasopressin bereits in den 60-er Jahren des letzten Jahrhunderts bei schwerer Kreislaufdepression zum Einsatz; es war dann allerdings weitestgehend aus dem klinischen Alltag verdrängt worden, und hat in den letzten Jahren gerade in der Erwachsenenmedizin eine Renaissance erlebt. In einer Untersuchung bei Frühgeborenen der 24. 27. SSW evaluierten wir die Gabe von Vasopressin beim katecholaminrefraktären Schock, und zwar einerseits beim septischen und andererseits beim kardiogenen Schock [6]. In beiden Gruppen kam es zu einem deutlichen Anstieg des mittleren arteriellen Blutdrucks und der Urinausscheidung. Während bei Neonaten mit septischem Schock ein Abfall der Herzfrequenz und des Serumlaktats zu verzeichnen war, stiegen diese Parameter bei Frühgeborenen mit kardiogenem Schock auch nach Gabe von Vasopressin weiter an. Des Weiteren war die Überlebensrate bei septischem Schock deutlich besser als bei kardialer Genese. Unsere Ergebnisse wurden in einer aktuellen Untersuchung aus dem Jahr 2010 aus den USA bestätigt [7]. In dieser prospektiven Studie wurden 20 Frühgeborene mit einem Gestationsalter von 23 27 SSW und katecholamin-refraktärem Schock eingeschlossen. Wie auch bei unserer Untersuchung kam es dabei zu einem signifikanten Anstieg des mittleren arteriellen Blutdrucks innerhalb von 8 h nach Gab von Vasopressin; parallel dazu konnte die Katechalamindosis reduziert werden. Interessanterweise kam es in dieser Studie im Gegensatz zu unseren Ergebnissen zu einer Reduktion der Urinaussscheidung. An nennenswerten und folgenschweren Nebenwirkung wird über das Auftreten einer intraventrikulären Blutung (IVH) und möglicherweise einer nekrotisierenden Enterokolitis (NEC) berichtet. Die Gesamtmortalität in diesem Krankenkollektiv war mit 65% hoch. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden im Wesentlichen auch durch eine weitere, ebenfalls im Jahr 2010 publizierte Arbeit aus Japan bestätigt, wenngleich die Mortalitätsrate in dieser Studie mit ca. 30% deutlich geringer lag [8]. Abb. 2: Daten der EPIPPAIN-Studie (Anzahl der schmerzhaften Prozeduren in den ersten 14 Lebenstagen) (aus: Carbajal R et al., 2008, JAMA (11)). Diese Arbeiten werfen ein Blick auf die heutzutage häufig praktizierte Anwendung von Medikamenten auf neonatologischen Intensivstationen, d.h. ihre Anwendung erfolgt als Off-label use, bzw. wie hier auch aufgezeigt im Rahmen eines individuellen Heilversuchs. Allerdings lassen sich auf der Basis dieser Untersuchungsergebnisse keine weitreichenden, substanziellen Aussagen bezüglich Wirksamkeit und Sicherheit machen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen können allerdings hypothesen-generierenden Charakter haben und sollten dann später in randomisiert-kontrollierten Studien (RCTs) überprüft werden. Erfreulicherweise gibt es allerdings zu dieser Problematik solidere Daten aus dem Bereich der pädiatrischen Intensivmedizin [9]. In einer Multi-Center RCTs aus dem Jahre 2009 bei Kindern mit schwerer Kreislaufdepression war die Gabe von Vasopressin der Therapie mit konventionellen Inotropika und Vasopressoren allerdings nicht überlegen. Im Gegenteil war die Gabe von Vasopressin mit einem Trend (nicht-signifikant) zu einer erhöhten Mortalität assoziiert. Im Weiteren werden nun unsere Erfahrungen bezüglich der Analgosedierung bei Kindern und Neonaten dargestellt. Ein jeder der uns anvertrauten Patienten hat ein Anrecht auf eine möglichst schmerzfreie. bzw. schmerzarme Behandlung; einige würden vielleicht soweit gehen und sagen, dass es aus ethischen und moralischen Aspekten heraus, ein Grundrecht auf Schmerzfreiheit im Krankenhaus geben sollte. Wir alle wissen um die negativen körperlichen und psychischen Auswirkungen von Schmerzen; allerdings hat trotz dieses Wissens fast jedes zweite Kind schmerzvolle Erinnerungen an die Behandlung auf einer pädiatrischen Intensivstation. Erfreulicherweise wurden im Jahr 2006 erstmals von pädiatrisch-intensivmedizinischen Fachgesellschaften Leitlinien zur Analgosedierung auf der Pädiatrischen Intensivstation erstellt [10]. Diesen Leitlinien vorausgegangen ist die Veröffentlichung ähnlicher Leitlinien durch pädiatrisch-onkologische Fachgesellschaften und durch die American Academy of Pediatrics (AAP). Glücklicherweise stehen uns heutzutage prinzipiell eine große Vielfalt an Sedativa und Analgetika zur Verfügung (Abbildung 3) wenngleich es zu berücksichtigen gilt wie eingangs bereits erwähnt, dass die Verwendung dieser Substanzen nicht selten im Off-label use erfolgt. 15

aus wissenschaft und forschung 16 Abb. 3: Häufig auf der pädiatrischen und neonatologischen Intensivstation verwendete Analgetika und Sedativa In den weiteren Ausführungen möchten wir uns auf das Medikament Propofol konzentrieren, zum einen, da es sich großer Akzeptanz und Verwendung in der Pädiatrie erfreut, zum anderen, da unsere Arbeitsgruppe sich mit diesem Medikament in zahlreichen Studien auseinander gesetzt hat. Dabei soll im Weiteren insbesondere auf 2 Aspekte abgehoben werden: 1) Was ist die ideale Dosis? bzw. lässt sich durch eine individuelle Dosierung/Titration die Rate an Nebenwirkungen reduzieren? 2) Besitzt Popofol anti- oder pro-konvulsive Eigenschaften, insbesondere bei Kindern mit Epilepsien Doch wie sieht denn nun die Realität bezüglich einer effektiven Sedierung und Analgesie aus? Die Ergebnisse der EPIPPAIN-Studie aus dem Jahre 2008 aus Frankreich zeichnen diesbezüglich ein eher düsteres Bild [11]. In dieser prospektiven Multi-Center Studie aus dem Großraum Paris wurden 430 Frühgeborene eingeschlossen. In dieser Untersuchung wurden im Wesentlichen 2 Parameter untersucht; zum einen die Anzahl der schmerzhaften Prozeduren/ Tag auf der neonatologischen Intensivstation in den ersten 14 Tagen nach Geburt, zum anderen, ob hierfür eine adäquate Analdosedierung durchgeführt wurde. Abbildung 1 zeigt die Anzahl der schmerzhaften Prozeduren/Tag in den ersten 2 Wochen (Median 10; (0-51)/Tag). 34.2% der Neonaten erhielten eine Basisanalgesie; bei 20.8 % der Kinder wurde entweder eine medikamentöse, eine nicht-medikamentöse oder eine Kombination dieser beider Modalitäten durchgeführt. Dies bedeutet allerdings auch, dass bei 79.2 % der Frühgeborenen keine gesonderte Analgesie bei schmerzhaften Prozeduren erfolgte. Erfreulicherweise gibt es allerdings auch Positives zum Thema Analgosedierung im Bereich Neonatologie zu berichten. Eine prospektive randomisierte Studie verglich den Einsatz von Propofol mit einem Regime bestehend aus Morphin/Atropin/ Suxamethionum zur Intubation von extrem unreifen Frühgeborenen [12]. In diese Studie wurden n=63 (33 Propofol) Patienten eingeschlossen. Die Autoren konnten zeigen, dass bei beiden Medikationen (nach festem Schema) die Induktion von Schlaf/Muskelrelaxierung erfolgreich durchgeführt werden konnte. Propofol hat sich allerdings insgesamt durch eine bessere Steuerbarkeit ausgezeichnet (u.a. kürzere Aufwachzeiten). Allerdings stellt sich aufgrund des Vorgehens der Autoren (festes Regime/Dosis) von Propofol und der Häufigkeit der aufgetretenen Nebenwirkungen die Frage, ob nicht eine individuelle Vorgehensweise mit vorsichtiger Titration von Propofol sinnvoller ist. Um diesen Punkt etwas deutlicher machen, sind die Ergebnisse einer weiteren Untersuchung unserer Arbeitsgruppe von Bedeutung. In einer prospektiven Untersuchung an Kindern mit hämato-onkologischen Erkrankungen und mehrfachen schmerzhaften Prozeduren untersuchten wir sowohl die interals auch die intra-individuelle Propofol-Dosis, um eine adäquate Sedierung d. h. eine Ramsay-Score > =4 zu erzielen. Dabei sind wir wie folgt vorgegangen: Initial Gabe von 1 mg/kg KG, dann 0.5-1-0 mg/kg KG bis Kind erfolgreich sediert [13]. Die mittlere Propofol-Dosis betrug dabei 2.6±0.7mg/kg Körpergewicht, die inter-individuelle Propofol-Dosis 1.1-5.0 mg/kg Körpergewicht und die intra-individuelle Propofol-Dosis 0.0 2.2 mg/kg Körpergewicht; für 37.5% der Kinder betrug die intraindividuelle Propofol-Dosis 1.0 2.2 mg/kg Körpergewicht. Aufgrund unserer Ergebnisse und der Tatsache, dass die Häufigkeit von Nebenwirkungen mit der Propofol-Dosis zu korrelieren scheint, kommen wir somit zu dem Schluss, dass eine individuelle Dosierung/Titration einem festen/rigiden Regime vorzuziehen ist, und dadurch sehr wahrscheinlich auch eine Reduktion der Rate an Nebenwirkungen zu erzielen ist. Wie bereits vorhin erwähnt haben wir uns auch mit der Frage auseinandergesetzt, ob Propofol zu einer Aktivierung von epilepsie-typischen Potenzialen (ETP) und insbesondere Krampfanfällen führen kann [14]. In einer prospektiven Studie wurden 25 Kinder mit Epilepsien und 25 Kinder mit Entwicklungsverzögerung eingeschlossen. Aufgrund der unterschiedlichen Krankheitsentitäten unterscheiden sich die beiden Gruppen signifikant hinsichtlich des Alters. In der Epilepsiegruppe litten 11 Patienten unter idiopathischen Epilepsie und 14 Patienten unter symptomatischen bzw. krytogenen Epilepsien. Die Ätiologie der Entwicklungsverzögerung war heterogen; in der überwiegenden Zahl der Fälle handelte es sich um eine genetische Ursache. In unserer Untersuchung kam es bei keinem der Patienten zum Auftreten manifester Krampfanfälle oder zu Aktivierung von ETPs nach Gabe von Propofol. In der Gruppe der Patienten mit Epilepsien kam es bei 16/18 der Patienten zu einem passageren Verschwinden der ETPs, welche vier Stunden nach Beendigung der Propofol-Sedierung allerdings erneut auftraten (Abbildung 4a-c). Dies ist auf die kurze Halbwertzeit von Propofol zurückzuführen. Aufgrund unserer Untersuchungsergebnisse und auch in Übereinstimmung mit weiteren Publikationen kommen wir

aus wissenschaft und forschung zu dem Schluss, dass Propofol in geeigneter Dosierung antikonvulsive Eigenschaften besitzt. Möglicherweise wird Propofol in Zukunft auch als Reserve-Medikament zur Unterbrechung des Status epilepticus (ähnlich wie in der Erwachenenmedizin) zum Einsatz kommen können. Was können wir nun tun, dass es unseren Patienten besser geht, bzw. in Zukunft besser gehen wird? Unseres Erachtens sind hierbei mindestens zwei Aspekte von grundlegender Bedeutung: (a) 1. Ein besseres Verständnis der pharmakologischen pharmakokinetischen Besonderheiten im Kindesalter (z.b. mit Hilfe der Pharmakogenomik) 2. Durchführung weiterer RCTs, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten im Kindesalter zu verbessern. Zusammenfassend lässt sich somit sagen, dass ein Großteil der heutzutage in der pädiatrischen und neonatologischen Intensivmedizin verwendeten Medikamente im Off-label use geschieht. Um hier eine Versbesserung der Versorgung der uns anvertrauten Patienten zu erzielen sind weitreichende Anstrengungen erforderlich. Diese beinhalten u. a. gemeinsame Anstrengungen in der klinisch-wissenschaftlichen Tätigkeit, Aufbau von Forschungsnetzwerken (Stichwert Paed-Net), und (wahrscheinlich) u.a. auch Anreize für die Arzneimittelhersteller in Deutschland, um nur einige Punkte zu nennen. In Zukunft wird es zudem wahrscheinlich möglich sein, mit Hilfe der Ergebnisse der Pharmakogenomik eine individualisierte medikamentöse Therapie durchzuführen, um dabei die Wirksamkeit zu optimieren und die Rate an Nebenwirkungen zu minimieren. (b) Korrespondierender Autor: Priv.-Doz. Dr. Sascha Meyer Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie Universitätsklinikum des Saarlandes Kirrbergerstr., Geb. 9 66421 Homburg Tel. (0 68 41) 162-374 Fax (0 68 41) 162-452 E-Mail: sascha.meyer@uniklinik-saarland.de Literatur bei den Verfassern (c) Abb. 4a) 4b) 4c): Repräsentative EEG-Segmente bei einem Kind mit idiopathischer Partialepilepsise vor Propofolsedierung(a); unmittelbar nach Propofol-Sedierung (b); und 4 h nach Propofol-Sedierung (c) (aus: Meyer S et al., 2006, Anaesthesia (14)). 17

verschiedenes Neuer Schmerzführer erschienen Das Ministerium für Gesundheit und Verbraucherschutz des Saarlandes hat die Broschüre Schmerztherapie im Saarland: Behandlungsmöglichkeiten, Ansprechpartner und Selbsthilfe neu aufgelegt. Diese gibt einen Überblick über Therapien und Behandlungskonzepte und verfügt über einen großen Adress- Teil mit Beratungsstellen, Kliniken, Schmerztherapeuten und Selbsthilfegruppen. Die Broschüre soll einen Beitrag leisten zur schnelleren und effektiveren Versorgung chronisch schmerzkranker Patientinnen und Patienten im Saarland. Die Broschüre kann für Praxen, Kliniken und andere Interessierte im Ministerium kostenlos angefordert werden unter pressestelle@gesundheit.saarland.de oder im Internet unter http://www.saarland.de/73778.htm. Auf www.gesundheit.saarland.de können auch die anderen Publikationen des Ministeriums unter anderem zu Organspende, Aids, Darmkrebs kostenlos bestellt werden. Neues Landesamt für Gesundheit und Verbraucherschutz 18 Zum Jahresanfang hat das Landesamt für Gesundheit und Verbraucherschutz (LGV) seinen Betrieb aufgenommen. Die neue Behörde bündelt im Saarland den Bereich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes. Zu den Aufgaben des LGV gehört unter anderem die Überwachung des gesamten Verkehrs mit Lebensmitteln von der Erzeugung bis zur Ladentheke. Die Proben von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen werden in eigenen, hochmodernen lebensmittelchemischen- und veterinärmedizinischen Laboren untersucht. Neben dem gesundheitlichen Verbraucherschutz ist das Amt auch zuständig für Aufgaben der Tiergesundheit und des Tierschutzes. Die Zentralstelle für Gesundheitsberufe mit dem medizinischen Prüfungsamt ist ebenfalls im LGV angesiedelt. Das LGV erfüllt weitreichende Aufgaben bei der Ausbildung, Prüfung und der Berufsausübung der staatlich geregelten Gesundheitsberufe. Für die Studierenden der Humanmedizin und der Pharmazie sowie für die Auszubildenden in Psychologischer Psychotherapie und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie nimmt das LGV die Aufgaben des Landesprüfungsamtes wahr. Das LGV hat für die Studierenden der Zahnmedizin an den Universitätskliniken des Saarlandes und für die Auszubildenden in den Gesundheitsfachberufen Prüfungsausschüsse bei den staatlichen anerkannten Ausbildungsstätten eingerichtet und ist zuständige Widerspruchsstelle gegen die Entscheidungen der Prüfungsausschüsse. Das LGV erteilt Approbationen und Berufserlaubnisse nach den Gesetzen über die einzelnen Gesundheitsberufe und nimmt die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse vor. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Zent ralstelle für Gesundheitsberufe stehen für weitere Fragen gerne zur Verfügung: Telefon: (06 81) 99 78 43 04 Fax: (06 81) 99 78 43 99 E-Mail: zentralstelle@lgv.saarland.de Anschrift: Landesamt für Gesundheit und Verbraucherschutz Konrad-Zuse-Str. 11, 66115 Saarbrücken www.lgv.saarland.de Regionalstellen: Regionalstelle Ost (zuständig für das Gebiet der Landkreise Saarpfalz-Kreis, Neunkirchen und St. Wendel) Seminarstraße 25, 66564 Ottweiler Telefon: (06 81) 99 78 46 50, Telefax: (06 81) 99 78 46 99 Regionalstelle West (zuständig für das Gebiet der Landkreise Saarlouis und Merzig-Wadern) Industriestraße 6, 66740 Saarlouis Telefon: (06 81) 99 78 46 00, Telefax: (06 81) 99 78 46 49

verschiedenes Einsatz bei Ärzte für die Dritte Welt auf Mindanao/Philippinen Vom 30. September bis 19. November 2010 war ich bei einem Einsatz der Ärzte für die Dritte Welt auf der Insel Mindanao. Das ist die südlichste und zweitgrößte der Philippinischen Inselwelt, die zu 80 % von Christen und 10 % von Moslems bewohnt wird. Mein Einsatz war auf die christlichen Gebiete im Bereich BUKIDNON im Norden der Insel begrenzt. Nach einem Vorbereitungskurs an einem Wochenende im März 2010 und nach Erstellen des Flugtickets durch ein günstiges Angebot, von dem ich die Hälfte als Spende zu leisten hatte, flog ich am 30.9.2010 in insgesamt 19 Flugstunden nach Manila. Nach einer Übernachtung ging die Reise am folgenden Tag per Inlandflug nach Cagayan de Oro. Dort wurde ich erwartet von einem Fahrer der Organisation Ärzte für die Dritte Welt ( Ä.f.d. 3. W.), der mich in das German Doctor-House brachte, nahe bei der German Clinic gelegen. Hier wurde ich von einem netten deutschen Kollegen begrüßt und in die lokalen Verhältnisse eingeführt. Unser Krankenhaus in Cagayan ist in das philippinische Gesundheitssystem integriert, das sich Philhealth nennt. Nur etwa 30 % der Bevölkerung habe durch ihre Versicherung Zugang zur ärztlichen Versorgung. Die restlichen 70% sind nicht versichert und angewiesen auf das Hilfsprojekt der Ä.f.d.3.W. Die Frage der Bedürftigkeit der Patienten wird durch die ortsansässigen Healthworker geregelt, die die Patienten vor Ort betreuen und deren häusliche Verhältnisse kennen. der viralen Denguefieberkrankheit ist zu meiner Verwunderung Malaria eher selten zu sehen gewesen. Zur chirurgischen Versorgung standen schlecht verheilte, infizierte und durch Mykose besiedelte Wunden, häufig Stich- und Machetenverletzungen an. Im Rahmen der nachfolgenden zwei Mal 10-tägigen Tätigkeit in der Rolling Clinic (R.C) war ich mit Fahrer, Healthworker und zeitweise mit Krankenschwester auf schlüpfrigen und schlammigen Wegen mit einem Landrover unterwegs, um in die schwer zugänglichen Gebirgsdörfer zu kommen. Unser kleines Team bewältigte täglich 80 bis 120 Patienten. Unsere diagnostischen Mittel bezogen sich auf die Erfahrung vor Ort sowie klinische Untersuchung, Stethoskop und Blutdruckmessgerät sowie Wiegen und Fiebermessen. Als Labormaßnahme dien ten uns Combur-9-Teststreifen und Blutzuckersticks. In der Mittagspause erfolgten medizinische Vorträge über Hygiene, Familienplanung und eine Aufklärung über das dort sehr verbreitete Cervix-Carcinoms. Auch werden Diabetiker und Hypertonie- Patienten über eine sog. Blue-Card langzeitlich betreut. Die Medikamentenausgabe wird jeweils für 4 Wochen von den Healthworkern portioniert, damit die medizinische Aufsicht gewährleistet ist und die Eigenverantwortung der Patienten gefördert wird. In der Provinz Bukignon existieren mittlerweile drei German Clinics. Als Vorbereitung auf die Rolling Clinic war ich 14 Tage im Krankenhaus in Valencia. Dort wurde ich unter der Führung einer deutschen Langzeit-Ärztin mit den lokalen Krank heitsbildern vertraut gemacht. Das Krankenhaus hat 20 Betten, angegliedert ist eine Tuberkulose-Station, belegt mit sehr schweren Knochen-, Lungen- und Halslymphknotentuberkulose- Patienten. Daneben waren auf den Stationen unterernährte Säuglinge und fehlernährte Kinder und schwere parasitäre Erkrankungen wie Bilharziose und Wurmerkrankungen. Neben 19

verschiedenes schweren Holzarbeit und Feldarbeiterinnen, die 12 Stunden Zuckerrohr schneiden müssen, waren dennoch stets von großer asiatischer Höflichkeit und Dankbarkeit für unsere medizinische Versorgung. Nach 6 wöchiger Tätigkeit erholte ich mich noch eine Woche auf der wunderschönen, tropischen Ferien-Insel Camiguin, um dort zu schnorcheln und mich zu regenerieren. Es war eine großartige menschliche und tropenmedizinische Erfahrung für mich gewesen! Die Patienten gaben mir mehr als ich ihnen je geben könnte. Die Arbeit auf den Rolling-Clinics war für mich eine sehr sinnvolle und befriedigende Tätigkeit. Die Patienten, bestehend aus Müttern mit 4 bis 6 Kindern, Waldarbeiter gezeichnet von ihrer Dr. Wolfgang Plathner Finkenweg 14 66126 Saarbrücken Tel. (0 68 98) 85 17 30 Ärztekammer des Saarlandes Notdienst-Seminar 06.05. 08.05.2011 in Saarbrücken 31 Fortbildungspunkte 20 Sie lernen kompetent alle großen und kleinen Notfälle sicher zu behandeln: im Notdienst in der Praxis im Flugzeug auf der Straße in der Nachbarschaft Das 3-tägige Seminar wurde von einem Ärzteteam aus Heidelberg entwickelt. Es basiert auf der Erfahrung aus über 20.000 Patientenkontakten im Notdienst. Das gesamte Spektrum des Notdienstes wird darin 100% praxisbezogen von 7 verschiedenen Fachärzten vermittelt. Die Themen: Akute Erkrankungen aus den Bereichen: Kardiologie, Neurologie, Pädiatrie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Psychia trie, Urologie, Gynäkologie, HNO, Augenheilkunde, Dermatologie, Dyspnoe, Bauchschmerzen, Erbrechen, Diabetes, Nieren insuffi zienz, Antibiotikatherapie, Schmerztherapie und Palliativmedizin, Ausstattung des Arztkoffers, Abrechnung, Recht im Notdienst, Fallstricke und Problemfälle Keine theoretische Lehrbuchmedizin, sondern praxisnah und effektiv Konkrete präklinische Therapie mit Medikamentenname und Dosierung Incl. Reanimationstraining in Kleingruppen mit Defibrillation (manuell und automatisiert) Larynxtubus, Mega-Code-Training, Säuglingsreanimation, Fremdkörperaspiration beim Kind Praktische Übungen: i.v.-zugänge legen, neue stabile Seitenlagerung, Helmabnahme Von Ärzten für Ärzte unabhängig und ohne Einflussnahme durch die Pharmaindustrie Ärztliche Kolleginnen und Kollegen aller Fachgruppen sind willkommen. Da das Reanimationstraining in kleinen Gruppen stattfindet, ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Informationen und Anmeldung unter: www.notdienstseminare.de. Heidelberger Akademie für medizinische Fortbildung Lutherstr. 20 69120 Heidelberg Tel.: +49 (0)6221-41 81 95 Fax: +49 (0)3212-1 30 66 39 E-Mail: info@notdienstseminare.de