Sonderprogramm Biosphärenreservat Yasuní Deutsch-ecuadorianische Zusammenarbeit

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Transkript:

Sonderprogramm Biosphärenreservat Yasuní Deutsch-ecuadorianische Zusammenarbeit Durchgeführt von:

Der Regenwald zählt zu den artenreichsten Gebieten unseres Planeten. Die deutsch-ecuadorianische Zusammenarbeit im Biosphärenreservat Yasuní Im Oktober 2012 vereinbarten die Regierungen von Ecuador und Deutschland ein Sonderprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Entwicklung des Biosphärenreservats Yasuní. Mit dieser Zusage unterstreicht Deutschland seine entwicklungspolitische und klimapolitische Verantwortung auf bi lateraler und internationaler Ebene. Die deutsche Bundesregierung stellt für das Vorhaben 34,5 Millionen Euro zur Verfügung: Über das Sondervermögen Energie- und Klimafonds finanzieren das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) davon 13,5 Millionen Euro und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) 11 Millionen Euro. Zusätzlich stockt das BMZ das Programm Waldschutz (SocioBosque) und REDD um 10 Millionen Euro auf. Die Umsetzung des Sonderprogramms Biosphärenreservat Yasuní beginnt im Jahr 2013. Die Laufzeit für die Technische Zusammenarbeit ist für vier Jahre und für die Finanzielle Zusammenarbeit für fünf Jahre geplant. Das Programm wird vom ecuadorianischen Umweltministerium sowie im Auftrag des BMZ und des BMU von der KfW Entwicklungsbank und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH durchgeführt.

Das Programm fügt sich in die Ziele der ecuadorianischen Regierung ein, die natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern und das in der Verfassung verankerte Gute Leben ( Buen Vivir ) der Bevölkerung zu erreichen. Im Rahmen der deutschecuadorianischen Zusammenarbeit trägt das Programm innerhalb des Schwerpunktes Umwelt- und Ressourcenschutz dazu bei, die biologische Vielfalt der Region langfristig zu erhalten und damit die Lebensgrundlagen der Bevölkerung nachhaltig zu sichern. Dafür werden die Erfahrungen aus 40 Jahren Zusammenarbeit zwischen Ecuador und Deutschland bei der Erhaltung natürlicher Ressourcen genutzt. SoNDERPRoGRamm BIoSPhäRENRESERvaT YaSUNí ZIEL: Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und zur nachhaltigen Entwicklung des Biosphärenreservats Yasuní mit Beteiligung der lokalen Akteure (indigene Bevölkerung der Kichwa, Waorani und Shuar und nicht-indigene Bevölkerung) UNTERZIEL 1: Beitrag zur Verbesserung des ganzheitlichen Managements des Biosphärenreservats Yasuní, um dessen Schutz und die nachhaltige Nutzung seiner natürlichen Ressourcen zu erreichen UNTERZIEL 2: Verbesserung des nachhaltigen Managements der natürlichen Ressourcen und der Lebensqualität der Gemeinden im Biosphärenreservat Yasuní (u.a. alternative Energien, Bildung, Gesundheit, einkommensschaffende Maßnahmen) Die Finanzielle Zusammenarbeit Die Finanzielle Zusammenarbeit über die KfW erfolgt in folgenden Komponenten: 1. Förderung des effizienten und effektiven Managements der Schutzgebiete im Biosphärenreservat Yasuní sowie Erhaltung und nachhaltige Nutzung (5,5 Millionen Euro).

Die Biodiversität ist hier unvergleichlich: auf einem hektar gibt es ca. 650 Baum-, 170 Säugetier-, 600 vogel- und 150 amphibienarten. 2. Verringerung der Entwaldung und Walddegradierung durch die Erweiterung des Programms Waldschutz (SocioBosque/6,5 Millionen Euro). 3. Stärkung des nationalen Systems zum Wald-Monitoring (5,5 Millionen Euro). 4. Aufstockung des Programms Waldschutz und REDD auf nationaler Ebene (10 Millionen Euro). Die Technische Zusammenarbeit Die von der GIZ durchgeführte Technische Zusammenarbeit soll die beteiligten Institutionen und lokalen Akteure darin stärken, sichtbar zur nachhaltigen Entwicklung des Biosphärenreservats Yasuní beizutragen. Die GIZ arbeitet in folgenden Komponenten mit einem Gesamtvolumen von 7 Millionen Euro. 1. Stärkung des Managements des Biosphärenreservats Yasuní sowie Erhaltung und nachhaltige Nutzung der darin vorhandenen Ressourcen. 2. Stärkung der Kapazitäten der lokalen Akteure zur Verbesserung ihrer Prozesse zur Planung und Umsetzung der Entwicklung ihrer Territorien. Zu den Handlungslinien innerhalb dieser Komponenten zählen die Erhaltung der Artenvielfalt, die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen, die Stärkung indigener Gemeinden und Interkulturalität sowie die Raumordnung.

Zielgruppe Das Sonderprogramm Biosphärenreservat Yasuní richtet sich vorrangig an die ländliche Bevölkerung (indigene und nicht-indigene Gemeinden) im Biosphärenreservat Yasuní und seiner Einflusszone sowie Gruppen, Organisationen und Institutionen, die sich für die Erhaltung und die nachhaltige Nutzung der Artenvielfalt in der Region einsetzen. Das Biosphärenreservat Yasuní Die Region Yasuní im Nordosten Ecuadors wurde 1989 von der UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt. Das Biosphärenreservat umfasst den Nationalpark Yasuní als Kernzone, das Territorium der indigenen Gemeinschaft der Waorani als ethnisches Schutzgebiet sowie die unantastbare Zone Tagaeri Taromenane. Das Gebiet erstreckt sich insgesamt auf einer Fläche von 2.700.000 Hektar und liegt in den Provinzen Orellana und Pastaza. Die am stärksten verbreiteten dort lebenden Ethnien sind die Waorani, Kichwa und Shuar. Die Biodiversität sucht weltweit ihresgleichen: Auf einem Hektar kommen etwa 650 Baumarten, 170 Säugetierarten, 600 Vogelarten und 150 Amphibienarten vor. Neben der Artenvielfalt zeichnet sich die Region durch einen kulturellen Reichtum aus beides wird jedoch durch Sozial- und Umweltkonflikte sowie institutionelle Auseinandersetzungen bedroht. Kontakt Deutsche Botschaft Quito: info@quito.diplo.de BMZ: Referat316@bmz.bund.de BMU: NI4@bmu.bund.de; NII4@bmu.bund.de KfW: klaus.liebig@kfw.de; lutz.horn-haacke@kfw.de GIZ: info-ecuador@giz.de

Natürliche Ressourcen lassen sich nur dann nachhaltig schützen, wenn sie der Bevölkerung von Nutzen sind und zur Bekämpfung von Armut beitragen. Der Erhalt biologischer Vielfalt und die Armutsbekämp fung müssen zwei Seiten einer Medaille sein, nur dann ist das Konzept nachhaltig. Dirk Niebel, MdB, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Gudrun Kopp, MdB, Parlamentarische Staats sekretärin Hans Jürgen Beerfeltz, Staats sekretär des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Impressum herausgeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Öffentlichkeits-, Informations- und Bildungsarbeit Redaktion: BMZ, Referat Südamerika Gestaltung: BLOCK DESIGN Kommunikation & Werbung, Berlin Bildnachweis: picture alliance (Titel), S. 2 und 4: GIZ Stand: Februar 2013 E-mail: poststelle@bmz.bund.de Internet: www.bmz.de