Endlich Zeit für mich. Essen und Trinken bei COPD Schulungsunterlage www.gesundheit-pflege.at
Essen und Trinken bei COPD Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) gehen mit einer starken Belastung des Körpers einher. Atemnot, vermehrte Atemanstrengung sowie Schleimproduktion in den Atemwegen sind Energieräuber. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung kommt es deshalb zu einem Verlust von Körpergewicht und Muskelmasse. Dem kann mit einer entsprechenden Ernährungsweise entgegengewirkt werden. Sowohl Unter- als auch Übergewicht beeinflussen den Verlauf der Erkrankung negativ. Zur Beurteilung des Körpergewichts zieht man den Body Mass Index (BMI) heran. Dieser berechnet sich aus dem Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße. Ihren persönlichen BMI können Sie ganz einfach herausfinden, indem Sie ein Lineal bei Ihrer Körpergröße (linke Seite) und Ihrem Gewicht (rechte Seite) anlegen. Dort, wo der Strich die mittlere Linie (=BMI-Linie) kreuzt können Sie nun Ihren BMI ablesen. Bei COPD- Patientinnen und -Patienten sollte der BMI zwischen 23 und 27 liegen. In diesem Bereich haben Sie die längste Lebenserwartung. körpergrösse (cm) 135 140 145 150 155 160 165 170 175 180 185 190 195 200 BMI 70 60 50 40 30 20 10 Gewicht (kg) 120 110 100 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 Quelle: www.personal-bodycoach.de 2
Ursachen von COPD Neben einer genetischen Veranlagung, ist bei 95 % der COPD- Patientinnen und -Patienten ein jahrelanger Zigarettenkonsum die Ursache der Erkrankung. Bei den restlichen 5 % ist die Lungenerkrankung bedingt durch ihre Arbeit, die Umweltverschmutzung oder virusbedingte Atemwegsinfektionen im Kindesalter. Ein Rauchstopp ist die wesentliche Bedingung für eine erfolgreiche Therapie der COPD. Auswirkungen der Erkrankung Bedeutung der Ernährung bei COPD: Bei Erkrankungen der Lunge wie der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) assoziiert man nicht unmittelbar einen Zusammenhang zur Ernährung. Zwischen Ernährung und Atmung besteht aber ein enger Zusammenhang, da die Atmung den notwendigen Sauerstoff liefert, der für die Verbrennung bzw. Verstoffwechselung der Nährstoffe benötigt wird. Bei der Verbrennung entstehen Energie und Kohlendioxid. Ein Teil der Energie wird für die Atemmuskulatur selbst benötigt. Das Kohlendioxid wird als Abfallprodukt ausgeatmet. Ist die Atmung eingeschränkt, fehlen infolgedessen dem Körper wichtige Nähr- und Baustoffe. Im Falle einer COPD wird für den Vorgang der Atmung aufgrund der Einengung der Atemwege grundsätzlich mehr Energie (Nährstoffe) verbraucht. Im Vergleich zu Gesunden ist der tägliche Energiebedarf bei COPD- Patientinnen und Patienten um ca. ein Drittel erhöht. Das entspricht ungefähr 400 bis 800 kcal zusätzlich. Bereits im Frühstadium der COPD-Erkrankung kommt es unabhängig vom Körpergewicht zu einem Rückgang der Muskelmasse, das betrifft auch Atem- sowie Atemhilfsmuskulatur. Die Atmung wird somit erschwert. Ursache für den Abbau der Körpermuskulatur: Beeinträchtigung von Bewegung Nährstoffmangel durch Einschränkung der Sauerstoffaufnahme Erhöhter Energiebedarf bedingt durch Infekte, Medikamente (z.b. Steroide) Chronische Entzündungsprozesse durch COPD Ziele der Behandlung Verzögerung des Fortschreitens der Erkrankung Wiederherstellung der körperlichen Belastbarkeit Risiko für Begleiterkrankungen senken wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Diabetes mellitus Typ 2 Stärkung der Immunabwehr Verbesserung des Vitamin- und Mineralstoffstatus Erreichung und Erhaltung eines adäquaten Body Mass Index (BMI) Erhaltung bzw. Zunahme fettfreier Körpermasse (Muskeln) Reduktion der Atemnot Zunahme der Lebensqualität Essen und Trinken bei COPD www.gesundheit-pflege.at 3
Ernährungsempfehlungen bei COPD Nutzen Sie die Nahrungsmittelvielfalt und essen Sie abwechslungsreich (ausgewogene Mischkost Ernährungspyramide ). Gestalten Sie Ihre Kost bei Untergewicht energiereich, ansonsten bedarfsgerecht. Achten Sie auf eine ausreichende Eiweißzufuhr. Treffen Sie eine sorgfältige Nahrungsmittelauswahl um den gesteigerten Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken. EiweiSS: Zum Erhalt bzw. zum Aufbau von Muskelmasse ist neben anderen Nährstoffen eine ausreichende Eiweißaufnahme notwendig. Planen Sie daher bei jeder Mahlzeit hochwertige Eiweißquellen ein. Achten Sie dabei auf Abwechslung innerhalb der Gruppe. Vorkommen: Mageres Fleisch Fisch Eier Milch, Buttermilch, Joghurt und ähnliche Produkte Schnitt- und Hartkäse, Frischkäse, Topfen, Cottage Cheese Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Soja, Erbsen Tofu Besonders günstig ist die Kombination von tierischem und pflanzlichem Eiweiß innerhalb einer Mahlzeit: Getreide mit Milch oder Milchprodukten, z. B. Nudelsalat mit Schafkäse, Käsebrot, Reisauflauf, Grießkoch Getreide mit Ei, z. B. Eiernockerln, Palatschinken, Semmelknödel, gebratener Reis mit Ei Erdäpfeln mit Milch oder Milchprodukten, z. B. Erdäpfeln mit Kräuter-Topfen, Püree aus frischen Erdäpfeln mit Milch, Erdäpfel-Topfen-Teig z. B. für Gnocchi, Obstknödel, Laibchen Erdäpfeln mit Ei, z. B. Spinat mit Erdäpfeln und Ei, Erdäpfelknödel, Erdäpfel-Gröstl mit Ei Achtung: Verzichten Sie weitgehend auf gepökeltes Fleisch und Fleischwaren (z. B. Geselchtes, Speck, Wurst, Schinken). Bereiten Sie stattdessen Fleischgerichte frisch zu. Zahlreiche ursprünglich warme Fleischgerichte lassen sich für kalte Gerichte weiterverwenden (z. B. Geflügelsalat, Rindfleisch mit Essig und Öl und kalter Schweinsbraten). Omega 3 Fettsäuren:... wirken entzündungshemmend und sollten in Ihrer Kost daher reichlich enthalten sein. Vorkommen: Lachs, Thunfisch, Makrele, Hering, Sardinen diese Fische sind außerdem eine günstige Vitamin D-Quelle Leinöl, Walnussöl, Rapsöl, Weizenkeimöl Ballaststoffe: Sie sind wesentlich für eine geregelte Verdauung. Achten Sie bei ballaststoffreichen Nahrungsmitteln auf die individuell verträgliche Menge und Form. Brot aus fein gemahlenem Vollkornmehl wird beispielsweise meist besser vertragen, als solches mit hohem Schrotanteil. Vorkommen: Teigwaren, Getreideflocken sowie Brot und Gebäck in der Vollkornvariante, Naturreis, Hülsenfrüchte Obst und Gemüse Denken Sie daran ausreichend zu trinken! Obst und Gemüse: Inhaltsstoffe von Obst und Gemüse schützen den Körper vor schädigenden Substanzen, wirken entzündungshemmend und unterstützen den Muskel- und Knochenaufbau. Essen Sie täglich 2 Portionen Obst und 3 Portionen Gemüse. Eine Portion entspricht einer Handvoll. 4
Kalzium: Eine bestehende COPD begünstigt die Entstehung von Osteoporose unter anderem durch die Steroidtherapie (Cortison) sowie entzündliche Prozesse. Bauen Sie kalziumreiche Nahrungsmittel daher möglichst bei jeder Mahlzeit ein. Vorkommen: Milch und Milchprodukte Kohlgemüse, Brokkoli, Kraut, Lauch, Fenchel, Amaranth, Quinoa, gemahlener Mohn und Sesam Kalziumreiches Mineralwasser (z. B. Astoria, Alpquell, Römerquelle, LongLife ) Vitamin D: Wesentlich für die Knochengesundheit ist außerdem eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D. Ob Sie ausreichend versorgt sind, kann über ein Blutbild erhoben werden. Flüssigkeit: Eine angemessene Flüssigkeitszufuhr hilft den Bronchialschleim zu verdünnen, sodass dieser leichter abgehustet werden kann. Trinken Sie 1,5 bis 2 Liter am Tag, am besten in Form von Wasser, Früchte- und Kräutertees oder verdünnten Fruchtsäften. Nahrungsergänzung: Trinknahrungen und Produkte zur Kostanreicherung (Nährstoffe, Kalorien) wirken sich als Ergänzung zur herkömmlichen Kost in vielen Fällen äußerst positiv auf die Leistungsfähigkeit und den Krankheitsverlauf aus. Lassen Sie sich diesbezüglich von Ärztinnen/Ärzten, Diätologinnen/Diätologen oder Apothekerinnen/Apothekern beraten. Supplemente (Omega 3 Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe) können in einigen Fällen sinnvoll sein. Nehmen Sie diese jedoch nur auf Anordnung Ihrer Ärztin bzw. Ihres Arztes ein. Versuchen Sie Ihren bei COPD erhöhten Nährstoffbedarf bevorzugt über eine günstige Kostzusammenstellung zu decken. Hinweis: Ernährungsmaßnahmen haben ausschließlich in Kombination mit regelmäßigem körperlichen Training einen positiven Effekt auf Faktoren wie Belastbarkeit sowie die Lebensqualität. Essen und Trinken bei COPD www.gesundheit-pflege.at 5
6 Notizen
ImprESSUM: Medieninhaber: Dr. Dr. Wagner GmbH, 5020 Salzburg, Sterneckstr. 33 Für den Inhalt verantwortlich: Barbara Simon, Bsc und Theresia Baumgartner Diätologinnen im Gesundheitsresort Raxblick Literaturhinweis: Agnes Budnowski, Flora Koller, Martina Kreuter, Ralf Harun Zwick: Ernährung bei COPD, Maudrich, 2015; Heinrich Kasper: Ernährungsmedizin und Diätetik, Urban & Fischer, 2014 Hersteller: Werbeagentur Markus Kogler www.werbecluster.at, 3261 Steinakirchen/Forst, Am Graben 25 Herstellungsort: Steinakirchen/Forst Irrtum und Änderungen vorbehalten Stand: 01/2017 Essen und Trinken bei COPD www.gesundheit-pflege.at 7
Endlich Zeit für mic h. Dr. Dr. Wagner Vital- und Kurhotels Moorbad Neydharting Vitalhotel Heilbrunn Thermalbad Weissenbach www.moorbad.at www.heilbrunn.at www.weissenbach.co.at Kurhotel Weißbriach Gesundheitsresort Agathenhof www.agathenhof.at Kurhotel St. Josef www.kurhotel-stjosef.at Heilstollen Oberzeiring Kurhotel Salzerbad Gesundheitsresort Bad St. Leonhard www.kurhotel-weissbriach.at www.heilstollen.at www.salzerbad.at www.badsanktleonhard.at Dr. Dr. Wagner Reha-Kliniken Reha-Klinik Neydharting www.reha-neydharting.at Waldsanatorium Perchtoldsdorf www.waldsanatorium.at Reha-Klinik Agathenhof Gesundheitsresort Raxblick www.reha-agathenhof.at www.raxblick.at Rehabilitationszentrum Hallein www.reha-hallein.at Dr. Dr. Wagner GmbH 5020 Salzburg, Sterneckstraße 33 Tel.: +43 (0)5 02 88 Fax: +43 (0)662 430 351-13 E-Mail: info@gesundheit-pflege.at www.gesundheit-pflege.at