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Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl

Transkript:

I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl am 26. Februar 2010 zum Thema "Schuldnerberatung in OÖ Bilanz 2009 und Trends für 2010" Weitere Gesprächsteilnehmer: Mag. Thomas Berghuber, Geschäftsführer Schuldnerberatung OÖ Mag.(FH) Ferdinand Herndler, Geschäftsführer Schuldner-Hilfe OÖ - Verein für prophylaktische Sozialarbeit

LH-Stv. Josef Ackerl: Schuldnerberatungen-Bilanz 2009 Seite 2 Zahl der Klientinnen und Klienten in den Schuldenberatungen weiter steigend 4160 Neuzugänge gab es 2009 in den Beratungsstellen. 3086 Klient/innen waren zum ersten Mal in Beratung. Weitere 5202 Personen sind schon mehrere Jahre in Beratung. Die durchschnittliche Verschuldung liegt zwischen 71.500 Euro (Schuldnerhilfe) und 76.200 Euro (Schuldnerberatung). Für 2010 rechnen die Schuldnerberatungsvereine mit einem weiteren Anstieg der Beratungen in ihren Schuldnerberatungsstellen. "Die verstärkte Nachfrage resultiert aus der Wirtschaftskrise, da erfahrungsgemäß das Problem der Verschuldung in den Beratungsstellen zeitversetzt auftritt!", so Sozialreferent LH-Stv. Josef Ackerl. 2009 waren es vor allem Menschen in Zeitarbeitsfirmen, die durch längere Pausen zwischen Anstellungen mit starken Einkommensverlusten konfrontiert waren. Bei Personen in aktuellen Sanierungen gab es häufiger Probleme bei den vereinbarten Rückzahlungen. Diese Rückschläge sind ebenfalls auf Einkommenseinbußen zurückzuführen. "Um eine einmal erfolgreiche Entschuldung nachhaltig zu sichern, wird seit Ende des Vorjahres in einer Pilotphase das Projekt "Eurofit" erprobt", stellt LH- Stv. Ackerl eine weitere Innovation der Schuldner-Hilfe vor. "Dabei werden für die Nachbegleitung und Unterstützung bestimmter Klient/innen ehrenamtliche Mitarbeiter/innen eingesetzt!" Diese Art der Nachbetreuung der Klient/innen in einer erfolgreich eingeleiteten Rückzahlungsphase hat sich als notwendig erwiesen, um einen gewissen Grad der Nachbetreuung sicherzustellen, der anders aufgrund der hohen Auslastung der Schuldnerberater/innen nicht bewältigbar wäre. Mit der Integration der Schuldnerberatung in das 1998 beschlossene Oberösterreichische Sozialhilfegesetz wurde die Finanzierung der Schuldnerberatung langfristig sichergestellt. Sie erfolgt seither mit Mitteln des oberösterreichischen Sozialressorts und geringeren Beiträgen des AMS und des Familienministeriums. Das war und ist ein wesentlicher Beitrag zur

LH-Stv. Josef Ackerl: Schuldnerberatungen-Bilanz 2009 Seite 3 Entlastung der regionalen Sozialhilfeträger bei der Verhinderung von Armut und der daraus entstehenden Folgekosten. 2009 waren 2,545 Millionen Euro für die Schuldnerberatungen budgetiert, für das Jahr 2010 sind im Budget des OÖ Sozialressorts rund 2,59 Millionen Euro veranschlagt. Das bedeutet einen Anstieg um 1,77 Prozent bei einer Gesamtsteigerung des Sozialbudgets um 3 Prozent. "Wenn sich im Laufe des Jahres herausstellt, dass aufgrund der Krise ein überdurchschnittlicher Anstieg der Beratungen einsetzt, werden wir sicherstellen, dass dieser zusätzliche Bedarf finanziell abgedeckt wird", so Ackerl. Aufbau der Schuldnerberatung in Oberösterreich Die Beratung der oberösterreichischen Schuldner/innen leisten in Oberösterreich die "Schuldner-Hilfe" des Vereins für prophylaktische Sozialarbeit und die Schuldnerberatung Oberösterreich. Mit Ausnahme von Linz - wo beide Vereine tätig sind decken die Berater/innen der beiden Vereine unterschiedliche Regionen ab. Während die Mitarbeiter/-innen der Schuldner-Hilfe teils mit überregionalen Sprechstunden - Klient/innen aus den Bezirken Rohrbach, Perg, Freistadt und Kirchdorf betreuen, übernehmen dies für die Bezirke Vöcklabruck, Ried, Steyr, Wels, Bad Ischl, Braunau, Schärding und Gmunden die Berater/innen der Schuldnerberatung Oberösterreich. Oberösterreich kann heute auf 7 Beratungsstellen (2-mal Linz, Vöcklabruck, Ried, Steyr, Wels und Rohrbach) und sieben regelmäßige Sprechtage (Bad Ischl, Braunau, Schärding, Gmunden, Perg, Freistadt, Kirchdorf) verweisen. Seit Jänner 2008 sind die unentgeltlich tätigen Schuldnerberatungsstellen der beiden Schuldnerberatungsvereine durch ein eigenes Gütezeichen ausgezeichnet, das sie als "staatlich anerkannte" Schuldnerberatungen kennzeichnet.

LH-Stv. Josef Ackerl: Schuldnerberatungen-Bilanz 2009 Seite 4 Aktuelle Trends in der oberösterreichischen Schuldnerberatung "Betreuungsrekord" setzt sich fort mehr als 9.000 Klient/innen Mit 9.362 beratenen bzw. betreuten Klientinnen und Klienten erreichten die oberösterreichischen Schuldnerberatungsstellen auch im abgelaufenen Jahr eine neue "Rekordmarke". Das entspricht einer Steigerung um 3,8 Prozent gegenüber dem Jahr 2008. Die Anzahl der Neuzugänge ist von 3.972 Personen im Jahr 2008 auf 4.160 Personen im Jahr 2009 gestiegen (+ 4,7 Prozent). Auch die Zahl der Beratungsgespräche ("face to face") ist im abgelaufenen Jahr gestiegen, und zwar um rund 4 Prozent. Über die letzten fünf Jahre haben sich alle Kennzahlen stark nach oben entwickelt. Natürlich sagt das nicht nur etwas über eine steigende Verschuldung in den oberösterreichischen Haushalten aus! meint Ackerl. Die Beratungsangebote werden immer bekannter und entsprechend öfter in Anspruch genommen! 2005 2006 2007 2008 2009 2005:2009 Zahl der Neuzugänge 3831 3741 3910 3972 4160 + 8,6 % Erstmals in Beratung 2925 2939 3182 3168 3086 + 5,5 % Klienten aus Vorjahren in Beratung 3649 4173 4450 5046 5202 + 42,6 % Anzahl der Beratungsgespräche ("face to face") 10260 11079 11857 11650 12120 + 18,1 % Altersverteilung der Neuzugänge Wie in den Jahren zuvor bleibt die besorgniserregende Tatsache bestehen, dass rund jede/r Fünfte neue Klient/in der Schuldnerberatung nicht älter als 25 Jahre ist. Gefolgt von der Gruppe der 31 bis 40-jährigen mit einem Anteil von 25,4%.

LH-Stv. Josef Ackerl: Schuldnerberatungen-Bilanz 2009 Seite 5 Altersverteilung der Neuzugänge 3% 4% 12% 17% 22% 17% bis 20 Jahre 21-25 Jahre 26-30 Jahre 31-40 Jahre 41-50 Jahre 51-60 Jahre über 60 Jahre 25% Lebenssituation Quelle: Land OÖ Besonders bedenklich stimmt der kontinuierliche Anstieg des Anteils der Familien (Personen mit Kindern) unter den Klienten/-innen der Schuldnerberatung. Von 2008 auf 2009 stieg der Wert um weitere 3 Prozent auf insgesamt 40 Prozent an. Das bereits vielfach diagnostizierte höhere Armutsrisiko von Familien wächst also nach wie vor stetig! so LH-Stv. Josef Ackerl. Lebenssituation der Neuzugänge 10% 1% 31% Alleinstehend In Lebensgemeinschaft Familie Sonstige Unbekannt 40% 18% Quelle: Land OÖ

LH-Stv. Josef Ackerl: Schuldnerberatungen-Bilanz 2009 Seite 6 Verschuldensursache Nur 2003 war die "mangelnde Budgetplanung" die Hauptursache für die persönliche Verschuldung und in weiterer Folge für die Inanspruchnahme der Schuldnerberatungen. All die anderen Jahre seit 2002 stand und steht die "unverschuldete Verschlechterung der Einkommenssituation" (z.b. durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit) unangefochten an der Spitze. 2009 fallen bereits 26 Prozent aller Verschuldungsursachen in diese Kategorie. Mangelnde Budgetplanung und falsches Konsumverhalten liegen mit 19 Prozent an zweiter Stelle. Ursachen der Verschuldung 13% 19% mangelnde Budgetplanung / Konsumverhalten Selbständige Tätigkeit 1% 4% Scheidung / Trennung Bürgschaft / Mithaftung 13% Wohnungskauf, -ausstattung, Hausbau 26% 8% Arbeitslosigkeit / Krankheit / Einkommensverschlechterung (inkl. Sucht) Spielsucht 10% 6% Autokauf / Leasing Quelle: Land OÖ Ergebnisse aus den Beratungen Mehr als die Hälfte der im Jahr 2009 durchgeführten Beratungen (53 Prozent) hatten grundlegende Auskünfte, rechtliche Abklärungen und allgemeine Informationen zum Privatkonkurs zum Inhalt (2008: 51,9 Prozent). Bei rund jedem fünften Gespräch (18 Prozent) wurden Schuldenstandserhebungen und Haushaltsanalysen durchgeführt (2008: 17,9 Prozent). 14,5 Prozent der

LH-Stv. Josef Ackerl: Schuldnerberatungen-Bilanz 2009 Seite 7 Beratungen behandelten die konkrete Durchführung oder die Nachbetreuung eines Privatkonkurses (2008: 14,9 Prozent). Ergebnisse aus den Beratungen 3% 5% Auskunft und rechtliche Abklärung, Info über Privatkonkurs 14% Schuldenstandserhebung und Haushaltsanalysen Neue Vereinbarungen 4% 3% 53% Vergleiche Privatkonkurse (Durchführung / Nachbetreuung) Existenzielle Absicherung 18% Andere Lösungen (inkl. Klärung fam. Konflikte in Zusammenhang mit Geld) Quelle: Land OÖ Resümee Zusammenfassend steht fest: Die Kennzahlen der Schuldnerberatungen gehen kontinuierlich nach oben. Dies ist aber nicht nur negativ im Sinne steigender Verschuldung zu interpretieren, sondern ist auch Ausdruck des wachsenden Bekanntheitsgrades der Einrichtungen und der sinkenden Hemmschwellen, Beratung in Anspruch zu nehmen. Vor allem in Krisenzeiten zeigt sich die Wichtigkeit von präventiven Angeboten, welche die Finanzkompetenz verbessern. Sinnvolle aktuelle Projekte hierzu sind: OÖ Finanzführerschein, Familienkalender und Multiplikatorenschulungen. Der Schuldenkoffer der Schuldnerberatung Oberösterreich ist bereits einige Zeit bekannt und erfreut sich auch im Internet großer Nachfrage. Näheres unter www. schuldenkoffer.at

LH-Stv. Josef Ackerl: Schuldnerberatungen-Bilanz 2009 Seite 8 Der Finanzführerschein der Schuldner-Hilfe erfreut sich einer ungebrochen hohen Nachfrage. Im Schuljahr 2008/2009 absolvierten etwa 1.785 Jugendliche erfolgreich den OÖ Finanzführerschein. In diesem Schuljahr wurden 4 Zertifikatsverleihungen durchgeführt. Im Juni 2009 fand die bisher größte Veranstaltung mit 600 Schüler/innen im Festsaal des Neuen Rathauses statt. Nähere Infos dazu unter www.finanzfuehrerschein.at Mit dem freiwillig Engagierte einbeziehenden Nachbetreuungsprojekt "Eurofit" zeigt sich die Schuldner-Hilfe auch in der immer wichtiger werdenden Nachbetreuung innovativ. Wesentliche Forderungen der Schuldnerberatungsstellen: All die Bemühungen in Oberösterreich reichen aber nicht aus, die Verschuldensproblematik nachhaltig in den Griff zu bekommen, wenn manche Rahmenbedingungen nach wie vor nicht stimmig sind. Angesichts der aktuellen und erwarteten Entwicklungen erscheint es den Schuldnerberatungsstellen wichtig, Verhandlungen bezüglich einer Reform des Privatkonkursverfahrens wieder aufzunehmen. "Daher unterstütze ich die kürzlich aufgestellte Forderung von Sozialminister Hundstorfer hinsichtlich Erleichterungen des Privatkonkurses voll!" so LH-Stv. Ackerl. Zur Sanierung von überschuldeten privaten Haushalten braucht es ein schnelles effizientes Schuldenregulierungsverfahren, das auf die Ermöglichung eines wirtschaftlichen Neustarts und nicht auf Strafen der Schuldner/innen ausgerichtet ist. Zentrale Forderung ist die Kürzung der Laufzeit im Abschöpfungsverfahren von 7 auf 5 Jahre bzw. jedenfalls eine Beendigung nach 7 Jahren, ungeachtet der Höhe der erreichten Quote. Ausnahme: Verletzung von Obliegenheiten bzw. der Mitwirkungspflicht. Andere Forderungen der Schuldnerberatungen, denen sich LH-Stv. Josef Ackerl inhaltlich anschließt, bleiben ebenfalls aufrecht:

LH-Stv. Josef Ackerl: Schuldnerberatungen-Bilanz 2009 Seite 9 Recht auf ein Girokonto auf Haben-Basis Personen, denen ein Girokonto verwehrt wird, haben massive Probleme am Arbeitsmarkt und sind im Zahlungsverkehr finanziell massiv benachteiligt. 50.000 Personen sind laut Aussage der Zweiten Sparkasse ohne Kontoverbindung. Ein Recht auf Girokonto ist daher längst an der Zeit. Verbot des Kontoüberzuges und Kredites für Jugendliche Jugendliche sollen überhaupt keine Möglichkeit des Kontoüberzuges und Kredites haben, da aus Erfahrungen der Schuldnerberatungen die Schuldenkarriere bei den meisten Klient/innen schon in der Jugend begonnen hat. Jugendliche dürfen nicht daran gewöhnt werden mit Schulden zu leben. Entschärfung der Exekutionsordnung: Entlastung der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber als Drittschuldner; Möglichkeit der Berücksichtigung des Partners einer Lebensgemeinschaft bei der Berechnung des Existenzminimums Verbesserungen im Schuldenregulierungsverfahren Wegfall der 10% - Mindestquote im Abschöpfungsverfahren Verkürzung der Dauer des Schuldenregulierungsverfahrens dazu: Erhöhung des Existenzminimums spürbare Erhöhung des Existenzminimums von derzeit 783 auf 1.200 Euro und eine Entlastung der Arbeitgeber als Drittschuldner. Die Erhöhung des Existenzminimums würde eine seriösere Bonitätsprüfung auf Gläubigerseite bewirken. Abschaffung von Begünstigung von vertraglichen Pfandgläubigern im Konkursverfahren (bleiben 2 Jahre aufrecht) Abschaffung der Möglichkeit der Aufrechung von Sozialversicherungsträgern