Wechslerstudie Energie - Leseprobe -



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Transkript:

Wechslerstudie Energie - Leseprobe - 2. Halbjahr 2013 10.02.2014 Seite 1

Wechselverhalten in Deutschland Sehr geehrte Leserinnen und Leser, das Wechselaufkommen im zweiten Halbjahr 2013 ließ sich im Vorhinein nur schwer abschätzen, da die Preisentwicklung bis zur Bekanntgabe der EEG-Umlage für das Jahr 2014 nicht absehbar war. Erst als viele Versorger ankündigten, die Preise zum Jahreswechsel konstant halten zu wollen, ließ sich erahnen, dass das Wechselaufkommen zum Ende des Jahres weniger stark steigen würde als im Jahr zuvor. Insofern verlief die Entwicklung ähnlich wie in den Jahren 2010/2011 und 2011/2012 nach einem Jahr mit deutlichen Preiserhöhungen und einem entsprechenden Wechselaufkommen folgte ein Jahr mit relativ konstanten Preisen und geringeren Wechslerzahlen. Bemerkenswert ist aber, dass das der Anstieg zum Jahresende 2013 durchaus höher war als in früheren, vergleichbaren Jahren. Der Trend zu einem insgesamt steigenden Wechselaufkommen scheint sich also fortzusetzen. Bezüglich der Tarifpräferenzen der Kunden war das zweite Halbjahr auch von der Verschärfung der Verbraucherschutzrichtlinien bei Verivox geprägt. Insbesondere die Reduzierung des Maximalbonus von 25 auf 15% hat dazu geführt, dass hohe Neukundenboni seit November 2013 nun seltener zum Tragen kommen. Zudem hat Verivox zum Jahresende eine neue Filterfunktion eingeführt, die es erlaubt, nur Tarife anzuzeigen, die den Empfehlungen der Stiftung Warentest anzuzeigen. Diese Voreinstellungen haben bislang kaum erkennbaren Einfluss auf die Wechselentscheidungen der Nutzer gehabt. Erstmals berücksichtigt wurden in der aktuellen Ausgabe der Wechslerstudie auch die Sofortboni, die insbesondere in den letzten drei Monaten des Jahres 2013 eine wichtige Rolle spielten. Im gesamten zweiten Halbjahr 2013 betrug der Anteil der Sofortboni bei Strom 13% und bei Gas 12%. Auch dieses Thema werden wir in Zukunft intensiv weiterverfolgen. Nun wünschen wir Ihnen eine interessante Lektüre mit der aktuellen Ausgabe der Wechslerstudie Energie. Jochen Grewe Klaus Kreutzer Leiter Vertrieb Energie, Verivox GmbH Geschäftsführer, Kreutzer Consulting GmbH Seite 2

Disclaimer Disclaimer Die vorliegende Ausgabe der Wechslerstudie ist nur als Ausschnitt einiger Themengebiete zu verstehen, ohne umfassend und abschließend zu sein. Für Auslassungen und Fehler kann trotz sorgfältiger Recherche keine Haftung übernommen werden. Das gilt auch für die in der Wechslerstudie Energie enthaltenen Marktdaten. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass sich einzelne Daten seit Redaktionsschluss geändert haben oder nicht berücksichtigt wurden. Soweit in der Wechslerstudie Energie rechtliche Ausführungen enthalten sind, stellen diese keinen anwaltlichen Rechtsrat dar und ersetzen keine auf den Einzelfall bezogene anwaltliche Beratung. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Art der Vervielfältigung, Übersetzung, Bearbeitung, Verbreitung oder öffentlichen Wiedergabe der Wechslerstudie ist streng verboten. Der Wechselreport darf insbesondere nicht kopiert werden, gleich auf welchem Datenträger, und nicht in andere Programme eingelesen oder mit anderen Programmen verarbeitet werden. Eine Weitergabe von Energiemarkt Aktuell ist nicht gestattet. Dieses Verbot umfasst auch eine konzerninterne Weitergabe, d.h. eine Weitergabe an mit dem Erwerber von Energiemarkt Aktuell gesellschaftlich verbundene Unternehmen. Verivox und Kreutzer Consulting behalten sich ausdrücklich vor, durch den Einsatz geeigneter technischer Mittel Verstöße gegen die vorliegenden Nutzungsbedingungen aufzudecken. Verivox und Kreutzer Consulting werden jeden Verstoß verfolgen und zur Anzeige bringen. Seite 3

Datengrundlagen Definitionen Sämtliche Angaben sind der Verivox-Tarifdatenbank entnommen und beziehen sich jeweils auf die in den Überschriften der Karten genannten Stichtage bzw. Zeiträume. Sofern nichts anderes angegeben ist, liegt der gesamte betrachtete Zeitraum von Juli 2013 bis Dezember 2013 zugrunde. Die Daten zum Wechselverhalten beziehen sich auf die über den Verivox-Tarifrechner abgeschlossenen Verträge. Dies stellt einen Indikator für das Wechselverhalten im Gesamtmarkt dar und ermöglicht es, die Anzahl der Wechselvorgänge im Gesamtmarkt hochzurechnen. Die dargestellten Daten beziehen sich jeweils auf den Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mit dem Versorger. Im Gegensatz dazu veröffentlicht die Bundesnetzagentur Daten zum Zeitpunkt des Lieferbeginns durch den neuen Anbieter. Dadurch ergibt sich eine zeitliche Verschiebung zwischen den Angaben, die bei der Analyse berücksichtigt werden muss. Weitere Informationen stammen insbesondere von der Bundesnetzagentur sowie ggf. aus Studien von Drittanbietern zum Wechselverhalten im deutschen Strom- und Gasmarkt. Alle Angaben beziehen sich ausschließlich auf das Wechselverhalten von Privatkunden in Deutschland. Die Darstellung der Daten erfolgt im Normalfall auf prozentualer Basis. Aufgrund des im Jahresverlauf unterschiedlich starken Wechselaufkommens ergeben sich ggf. im Vergleich einzelner Monate mit dem Gesamtjahr deutliche Unterschiede. Bei der Darstellung des Wechselaufkommens wird häufig nach der Art des Vorversorgers differenziert. Hierbei kommen folgende Definitionen zum Tragen: Erstwechsler: Vorversorger = Grundversorger Ausnahmen wie Mehrfachwechsler, die zwischenzeitlich in die Ersatzversorgung gefallen sind und von dort zu einem neuen Anbieter wechseln, werden nicht berücksichtigt. Mehrfachwechsler: Vorversorger ist ein anderer als der Grundversorger. Die Differenzierung nach Vorversorger wird nur vorgenommen, wenn es sichtbare, signifikante Unterschiede zwischen den Kundengruppen gibt. Teilweise werden zu Demonstrationszwecken auch gleich laufende Kurven gezeigt. Prognosen oder sonstige in die Zukunft gerichtete Aussagen haben keinen verbindlichen Charakter. Grundsätzlich wird jede Haftung durch die Nutzung der Daten ausgeschlossen. Seite 4

Fragestellungen und Zielsetzungen Die vorliegende Studie beantwortet folgende Fragen: Wie hat sich das Wechselaufkommen in den letzten Jahren entwickelt? Welche Faktoren beeinflussen das Wechselverhalten, insbesondere auf Tarifvergleichsportalen? Welche Tarifbestandteile werden von den Wechslern präferiert? Wie entwickeln sich Tarifpräferenzen im zeitlichen Verlauf? Wie unterscheidet sich die Demographie von Erst- und Mehrfachwechslern? Wie unterscheidet sich das Wechselverhalten von Erst- und Mehrfachwechslern? Wie beeinflusst das Angebot die Nachfrage? Welche Unterschiede gibt es im Wechselverhalten zwischen dem Strom- und Gasmarkt und hinsichtlich Privat- und Gewerbekunden? Wie entwickelt sich voraussichtlich das Wechselverhalten in der näheren Zukunft? Seite 5

Inhalt 1 Zusammenfassung 7 2 Marktentwicklung und Ausblick 14 3 Wechselverhalten Gewerbekunden Strom und Gas 21 4 Wechselverhalten im Strommarkt 42 5 Wechselverhalten im Gasmarkt 70 6 Impressum 100 Seite 6

1. Zusammenfassung Über die Wechslerstudie Die vorliegende Wechslerstudie Energie betrachtet das Wechselverhalten von Haushalts- und SLP- Gewerbekunden im Strom- und Gasmarkt über den Zeitraum Juli bis Dezember 2013. In der Untersuchung wird auf die Entwicklung des Wechselaufkommens, die wesentlichen Einflussfaktoren auf das Wechselverhalten sowie die Tarifpräferenzen der Kunden eingegangen. Zudem unterscheidet die Studie zwischen Erst- und Mehrfachwechslern, um einen Eindruck davon zu geben, wie sich erfahrene Wechsler von Erstwechslern unterscheiden. Die Wechslerstudie Energie gibt auf Basis der von Verivox abgewickelten Wechselvorgänge Anhaltspunkte zur Optimierung der Akquisitions- und Kundenbindungsstrategien von Strom- und Gasanbietern in Deutschland. Individuelle Analysen, z.b. für das eigene Versorgungsgebiet, können optional für jeden Energieversorger erstellt werden. Untersuchte Aspekte Demographische Daten der Wechsler wie Alter, Verbrauch und Geschlecht. Anteil der Wechselvorgänge bei Umzug. Tarifpräferenzen der Wechsler wie Vorauskasse, Kaution, Preisgarantien, Pakettarife, Ökostrom, Biogas, Tarife ohne Grundgebühr, Erstvertragslaufzeiten etc. Bei allen Aspekten wird zwischen Erst- und Mehrfachwechslern unterschieden, sofern dies sinnvoll ist und nennenswerte Differenzen im Verhalten ausgemacht werden können. Seite 7

Inhalt 1 Zusammenfassung 7 2 Marktentwicklung und Ausblick 14 3 Wechselverhalten Gewerbekunden Strom und Gas 21 4 Wechselverhalten im Strommarkt 42 5 Wechselverhalten im Gasmarkt 70 6 Impressum 100 Seite 8

2. Marktentwicklung und Ausblick Einflüsse auf das Wechselverhalten zwischen Juli und Dezember 2013 Diskussion um Anstieg der EEG-Umlage und weiterer Abgaben In etwa ab September 2013 begann eine Diskussion um die Entwicklung des Strompreises zum Jahreswechsel. Letztlich stellte sich jedoch heraus, dass geringere Beschaffungskosten und der Rückgang der Netzentgelte in vielen Regionen die Anzahl und das Ausmaß der Preiserhöhungen stark begrenzt haben. Infolgedessen versprachen viele Anbieter konstante Preise, zumindest für den Jahreswechsel. Daraus ergab sich ein nur geringer Anstieg des Wechselaufkommens zum Jahresende. Stagnation im Ökostrommarkt Zwar ist die Zahl der Ökostromkunden auch im vergangenen Jahr angestiegen, aber es zeigt sich auch eine gewisse Stagnation im Markt, die vor allem die Premium-Ökoanbieter wie LichtBlick oder naturstrom trifft. Im Discountsegment haben im zweiten Halbjahr einige Anbieter ihre Strategie geändert und setzen nun insgesamt weniger auf Ökoprodukte und wenn, dann eher auf Angebote mit TÜV-Zertifikat oder ganz ohne Label. Insgesamt führt dies zu einer sinkenden Zahl von Ökostromabschlüssen. Direktvertrieb Im Direktvertrieb hat sich im gesamten Jahr 2013 viel getan. Einerseits hat Care Energy in der zweiten Jahreshälfte, vor allem wegen negativer Presse und der Reduzierung der Anzahl der Vertriebsmitarbeiter, wohl deutlich weniger Kunden gewonnen als noch im ersten Halbjahr. Zudem dürften aus ähnlichen Gründen gleichzeitig viele Bestandskunden das Unternehmen verlassen haben. Auf der anderen Seite haben Unternehmen wie die Experten Service Point GmbH damit begonnen, ein Netz von Lizenznehmern aufzubauen, die unter der Marke Experten Point neben Telekommunikationsservices vor allem Strom- und Gasverträge vermitteln. Diese Entwicklung wird voraussichtlich in Zukunft noch zunehmen und die Wechselaffinität der Verbraucher insgesamt erhöhen. Seite 9

2. Vergleich November-Januar Vergleich des Wechselaufkommens in der Hauptwechselsaison jeweils November bis Januar Gesamtmarkt Strom 1. Wechselwelle - Vattenfall Preiserhöhung - Brand im AKW - 436 Preiserhöhungen zum 01.01.2008 - Grundvers. + 3,5% 2. Wechselwelle - EEG-Umlage steigt auf 3,53 Cent/kWh - 613 Preiserhöhungen zum 01.01.2011 - Grundvers. +4,6% 1.800.000 3. Wechselwelle - EEG-Umlage steigt auf 5,277 Cent/kWh - weitere Abgaben steigen - 748 Preiserhöhungen zum 01.01.2013 - Grundvers. +8,3% 1.950.000 4. Wechselwelle findet nicht statt - Geringere Beschaffungskosten und tw. Netzentgelte kompensieren EEG- Anstieg. - 328 Preiserhöhungen - Grundvers. +0,8% 1.400.000 950.000 1.050.000 600.000 700.000 2007/2008 2008/2009 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014 Anstieg des Preisniveaus zum Jahreswechsel war deutlich niedriger als ursprünglich erwartet. Das Wechselaufkommen entwickelte sich entsprechend verhalten, aber stärker als in ähnlichen Situationen in der Vergangenheit. Quelle: Verivox Wechslerdaten, hochgerechnet auf den Gesamtmarkt Seite 10

3. Strom Gewerbe Nutzung von Preisgarantien Wahl von Tarifen mit Preisgarantie Eingeschränkte Preisgarantie nach Dauer der Preisgarantie 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 15% 16% 10% 2% 61% 63% 15% 2% 2% 55% 4% 60% 1% 7% 48% 3% 4% 67% Jul 13 Aug 13 Sep 13 Okt 13 Nov 13 Dez 13 100% 95% 90% 85% 80% 75% 70% 65% 60% 55% 50% Wahl von Tarifen mit Preisgarantie Eingeschränkte Preisgarantie nach Privat und Gewerbe Jul 13 Aug 13 Sep 13 Okt 13 Nov 13 Dez 13 < 3 Monate 4-6 Monate 7-12 Monate 13-24 Monate >24 Monate Privatkunden Gewerbekunden Im Gewerbekundensegment spielen nach wie vor sieben- bis zwölfmonatige Preisgarantien die größte Rolle. Laufzeiten von weniger als drei Monaten spielen keine Rolle mehr, dafür aber Laufzeiten von bis zu zwei Jahren. Im Gewerbekundenbereich ist ein starker Rückgang bei den Tarifen mit eingeschränkter Preisgarantie zu beobachten. Dieser ist darauf zurückzuführen, dass es nach Verivox keiner eingeschränkten Preisgarantie mehr bedarf, um als Empfehlung im Gewerbekundenbereich gelistet zu werden. So waren ab Mitte August viele günstige Tarife ohne Preisgarantie am Markt. Der zuletzt feststellbare Anstieg bei den eingeschränkten Preisgarantien im Gewerbekundenbereich dürfte daran liegen, dass die Anbieter ihre Angebote an das neue Umfeld angepasst haben. Seite 11

4. Strom Nutzung von Neukundenboni Wahl von Tarifen mit Neukundenbonus Verteilung der Boni nach Höhe* 17% 25% 16% 25% 25% 83% 75% 84% 16% 5% 2% 6% 12% 18% 18% 17% 18% 15% 13% 8% 2. HJ 2012 1. HJ 2013 2. HJ 2013 Bonus kein Bonus kein Bonus <50 Euro <100 Euro <150 Euro <200 Euro <300 Euro 1. HJ 2013 2. HJ 2013 >300 Euro Der Anteil der Verbraucher, die einen Bonus wählen, liegt nun wieder auf dem Niveau des zweiten Halbjahrs 2012. Damit entscheiden sich nun wieder deutlich mehr Verbraucher für einen Neukundenbonus. Die Höhe der Neukundenboni geht durchschnittlich deutlich zurück, da die im zweiten Halbjahr 2013 geänderten Verivox- Verbraucherschutzrichtlinien den Bonus nun auf 15% der Gesamtkosten des ersten Jahres begrenzen. Entsprechend steigt der Anteil von Boni bis 200 Euro und höhere Boni werden seltener in Anspruch genommen. * Die Untersuchung schließt sämtliche Verbrauchsgrößen ein, so dass sehr hohe Boni wahrscheinlich auch mit sehr hohen Verbräuchen korrelieren. Seite 12

4. Strom Umzug motiviert zum ersten Wechsel Anteil der Umzüge am Wechselaufkommen Gesamtzeitraum Anteil der Umzüge am Wechselaufkommen Auf Monatsbasis differenziert nach Wechslertyp 1. HJ 2013 2. HJ 2013 Dez 13 2% 19% 27% 28% 10% 12% Nov 13 2% 14% Mehrfachwechsler Erstwechsler 3% 2% Erstwechsler Mehrfachwechsler Gesamtmarkt Okt 13 2% 34% Der Anteil der Umzüge am Wechselaufkommen ist im 2. Halbjahr 2013 von 10 auf 12 % gestiegen. Sep 13 1% 41% Bemerkenswert ist nach wie vor, dass beinahe ausschließlich Erstwechsler einen Umzug als Anlass zum Versorgerwechsel nehmen. Deutlich zu erkennen ist auch, dass der Anteil der Umzüge und damit der Anteil der Erstwechsler am Wechselaufkommen zum Jahresende bei steigendem Wechselaufkommen - zurückgeht. Aug 13 Jul 13 2% 2% 43% 44% Seite 13

5. Gas - Altersstruktur der Wechsler Wechselverhalten nach Alter differenziert nach Wechslertyp 15% 16% 14% 4% 8% 11% 11% 5% 8% 12% 12% 12% 9% 10% 7% 8% 4% 6% 7% 10% 3% 0,5% 0,1% 1% <20 <25 <30 <35 <40 <45 <50 <55 <60 <65 <70 >70 Erstwechsler Mehrfachwechsler Der Anteil der Erstwechsler bis zu einem Alter von 40 Jahren ist mit 34,5 % unverändert hoch geblieben. Nur bei 17 % der jüngeren Wechsler handelt es sich um Mehrfachwechsler. Der Anteil der Mehrfachwechsler über 45 Jahre liegt inzwischen bei 76 %. Ältere Verbraucher, die auch oft über Wohneigentum verfügen und daher hohe Gasverbräuche aufweisen, wechseln also öfter den Anbieter. Seite 14

5. Gas Tarife ohne Grundgebühr Wahl von Tarifen ohne Grundgebühr Gesamtzeitraum nach Wechslertyp Wahl von Tarifen ohne Grundgebühr auf Monatsbasis nach Wechslertyp Dez 13 13% 17% 11% 11% 14% 14% 13% 13% Nov 13 12% 14% Erstwechsler Mehrfachwechsler Gesamtmarkt Okt 13 7% 8% Mehrfachwechsler 1. HJ 2013 2. HJ 2013 Der Anteil der Tarife ohne Grundgebühr im Gesamtmarkt ist gegenüber dem ersten Halbjahr 2013 konstant geblieben. Generell wählen öfter die Mehrfachwechsler Tarife ohne Grundgebühr. Erstwechsler sind etwas zurückhaltender. Sep 13 Aug 13 12% 11% Erstwechsler 15% 15% Jul 13 10% 14% Seite 15

6. Impressum Kontakt: Die Wechslerstudie Energie erscheint zweimal pro Jahr und analysiert jeweils die Entwicklung des Wechselverhaltens bei Haushaltskunden im Strom- und Gasmarkt. Die nächste Ausgabe der Wechslerstudie Energie wird das erste Halbjahr 2014 analysieren und voraussichtlich im September 2014 erscheinen. Alle Analysen können auch individuell für einzelne Versorgungs- oder Vertriebsgebiete erstellt werden. Gerne informieren wir Sie auf Anfrage über die Möglichkeiten, das Wechselverhalten im eigenen Versorgungsgebiet detailliert zu untersuchen. Verivox GmbH Jochen Grewe Leiter Vertrieb Energie Am Taubenfeld 10 69123 Heidelberg Tel. 06221 7961 127 Fax. 06221 7961 8127 jochen.grewe@verivox.com KREUTZER Consulting GmbH Klaus Kreutzer Geschäftsführer Am Klostergarten 1 81241 München Tel. 089 1890 464-22 Fax. 089 1890 464-10 kk@kreutzer-consulting.com Seite 16