Matthias Knuth Soziale Teilhabe und Integration in Arbeit Herausforderungen für NRW Auftaktveranstaltung zum ESF-Programm Arbeitsgruppe 4 2014-2020 für NRW, 27. August 2014 Bochum
54 Sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsquoten (15- bis unter 65-Jährige) 52 50 Prozent 48 46 Deutschland Westdeutschland NRW 44 42 40 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2
Jährliche Abgangsraten aus Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit nach Rechtskreisen 2 1,8 1,6 1,4 1,2 1 0,8 0,6 NRW Abg.-rate in Erw.-tät. SGB III NRW Abg.-rate in Erw.-tät. SGB II Deutschland Abg.-rate in Erw.-tät. SGB III Deutschland Abg.-rate in Erw.-tät. SGB II 0,4 0,2 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 3
Jährliche Vermittlungsraten aus Arbeitslosigkeit in ungeförderte Beschäftigung nach Rechtskreisen 0,3 0,25 0,2 0,15 0,1 NRW ungef. Verm.-rate SGB III NRW ungef. Verm.-rate SGB II Deutschland ungef. Verm.-rate SGB III Deutschland ungef. Verm.-rate SGB II 0,05 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 4
125 "Aufstocker: Erwerbstätige ALG II-Leistungen Beziehende, 2007 = 100 120 115 110 erwerbstätige ALG II Beziehende Deutschland erwerbstätige ALG II Beziehende Westdeutschland erwerbstätige ALG II Beziehende NRW 105 100 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 5
18 ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte als Anteil an allen Erwerbstätigen 16 14 12 Prozent 10 8 NRW Deutschland 6 4 2 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 6
Anteile von ALG II-Langzeitbezug 4 Jahre u. mehr ohne Erwerbseinkommen ("Nicht-Aufstocker") 50 49 1,5 Mio. 403.000 48 Prozent 47 46 45 980.000 2012 2013 44 43 42 41 Deutschland Westdeutschland Hessen NRW 7
Abgangsraten aus Arbeitslosigkeit in Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt nach Dauer vorangegangener Arbeitslosigkeit Westdeutschland, 1998 2011 14% Scheitern des Aktivierungsparadigmas 12% 10% 8% 6% 4% 2% bis 6 Mon 6-9 Mon 9-12 Mon 1 - unter 2 Jahre 2 Jahre und länger Linear (1 - unter 2 Jahre) Linear (2 Jahre und länger) 0% Quelle: Ursula Jaenichen / Thomas Rothe, Beschäftigungsstabilität und Entlohnung nach Arbeitslosigkeit 1998 bis 2010, WSI- Mitteilungen 3/2014 (im Erscheinen) - Arbeitslose zwischen 25 und 54 Jahren, gleitender 3-Monatsdurchschnitt 8 saisonbereinigter Monatswerte, ohne Daten der zkt
900.000 800.000 Arbeitslose mit einer (einfachen) Dauer der Arbeitslosigkeit von zwei Jahren u. mehr, Deutschland, nach Altersgruppen 60 Jahre und älter 55 bis unter 60 Jahre 50 bis unter 55 Jahre 30% 700.000 151.014 35 bis unter 50 Jahre 25 bis unter 35 Jahre 600.000 500.000 147.641 6.626 131.523 113.406 10.642 114.819 unter 25 Jahre Anteil Arbeitslose 2 Jahre u. länger 18.553 27.730 105.369 99.480 20% 400.000 300.000 373.405 97.274 93.260 91.377 10% 290.067 200.000 250.395 235.215 215.697 100.000 125.856 100.950 90.148 85.750 78.858-8.992 6.607 5.555 4.794 4.621 2008 2009 2010 2011 2012 Quelle: Bundesagentur für Arbeit Statistik (auf Anforderung) 0% 9
Subjektive gesundheitliche Befindlichkeit innerhalb und außerhalb des SGB II-Leistungsbezugs 45 40 35 30 erwerbsfähige Leistungsberechtigte Prozent 25 20 42,5 Personen ohne SGB- II-Leistungsbezug 15 31,2 28,0 27,9 10 20,9 5 9,9 13,5 12,8 10,0 3,2 0 sehr gut gut zufriedenstellend weniger gut schlecht Quelle: IA B-Panel Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung (PASS) 10
Volumen und Formen öffentlich geförderter Beschäftigung seit der deutschen Einigung 500.000 450.000 400.000 350.000 300.000 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 Förderung von Arbeitsverhältnissen (ab 2012) Bürgerarbeit (Beschäftigungsphase) BEZ ("JobPerspektive") ab 2008 Kommunalkombi (seit 2008) AGH Entgeltvariante (ab 2005) 1-Euro-Jobs (ab 2004) SAM i. Wirtsch.-unt. (1998-2003) 249h AFG/SAM/BSI (1993-2007) ABM (seit 1969) 0 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 keine Zeitreihen zu "Arbeit statt Sozialhilfe" (AGH Entgeltvariante nach BSHG) 11
Refinanzierungsquote Grundmechanismen der Einsparung von Passivleistungen in Abhängigkeit von Stundenzahl und Förderquoten 1,2 1,1 1 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 20 25 30 35 40 Stunden Passiv-Aktiv- Transfer Single 75% Single 70% Single 60% Single 50% durchschnittliche tatsächliche KdU nach Bundesagentur für Arbeit, Statistik der Grundsicherung für Arbeitsuchende, Wohn- und Kostensituation nach Kreisen, September 2012, für Kreis Böblingen Aufwand f. Lohnkostenförderung wächst linear mit den Arbeitsstunden Ersparnis SV-Beiträge tritt oberhalb Mini-Job immer ein und wächst nicht Netto-Einkommen nicht linear zum Brutto wegen Einsetzen der Besteuerung (bei Singles) anzurechnendes Einkommen nicht linear wegen Steuern und Anrechnungsformen 11b SGB II zwischen 35 und 40 Stunden wird Leistungsbezug verlassen: Förderung steigt weiter, Passivleistung sinkt nicht weiter Refinanzierungsquote bei Vollzeit und maximaler Förderquote: 70% 12
Empfehlungen zur Öffentlich geförderten Beschäftigung ÖGB dient der sozialen Teilhabe und ist an diesem Ziel zu messen Übergänge in ungeförderte Beschäftigung erwünscht, aber kein Erfolgskriterium stigmatisierende Zugangskriterien vermeiden Zugangskriterien vereinfachen auf Tatsachen beschränken, die Jobcenter-Fachkräfte zweifelsfrei feststellen können Konzentration auf sehr langzeitig Arbeitslose = zwei Jahre "einfache" Arbeitslosigkeit oder drei Jahre "kumulierte" nach den Regeln von 18 SGB III gesetzlichen Finanzierungsrahmen für 16e SGB II ausschöpfen mindestens 33.000 Arbeitsplätze (Vollzeit, maximaler Fördersatz) Umsetzung PAT bringt mind. 70% Refinanzierung Erweiterung auf 100.000 Arbeitsplätze PAT führt nicht zum "Kontrollverlust" über das Instrument 13
Gesundheit und Arbeitsfähigkeit von ALG II Beziehenden (in Prozent der Antwortenden) gesundheitliche Befindlichkeit tägliche Arbeitsfähigkeit in Stunden 8 u. mehr 6 <8 3 <6 <3 Zeilen-Σ sehr gut 18,9 3,1 1,0 -- 23,2 gut 28,2 7,0 2,7 0,2 38,2 zufriedenstellend weniger gut 12,8 5,9 4,4 0,5 23,7 2,4 2,2 3,7 1,0 9,3 schlecht 0,9 0,7 2,0 2,1 5,7 Spalten-Σ 63,3 19,0 13,8 3,9 100 "harter Kern" 5,1 Prozent 222.000 Personen (BRD) 58.000 in NRW 14 Quelle: Kundenbefragung ALG II Beziehende im Rahmen der Experimentierklausel-Evaluation, 2007/2008
Teilhabeförderung auch ohne Beschäftigung? Ein Teil der Langzeit-Leistungsbeziehenden / sehr langzeitig Arbeitslosen ist selbst für öffentlich geförderte Beschäftigung gesundheitlich zu schwach, obwohl offiziell "erwerbsfähig" Überführung in eine andere Leistungsart? Teilhabeangebote jenseits von Beschäftigung? 15